Konfliktkonstellationen und daraus entstehende Risiken zum Thema ‚Rohstoffkonflikte‘ sind vielschichtig und komplex. Dieser vierte Bericht untersucht daher Ansätze verschiedener Akteursgruppen und aus unterschiedlichen Politikfeldern zur Risikominimierung von Rohstoffkonflikten. Dabei baut er auf den die Berichte 1 – 3.4 der Studienserie auf. So wurden im ersten Bericht Konfliktrisiken aus der Perspektive der Konfliktforschung sowie des Ressourcenmanagements identifiziert. Der zweite Bericht gab einen Überblick über die Verfügbarkeit und (relative) Knappheit energetischer und nicht-energetischer Rohstoffe zwischen Angebot und Nachfrage. Drittens wurden die Ergebnisse der ersten zwei Berichte anhand von vier Fallstudien und jeweils vier Szenarien vertieft und veranschaulicht (Berichte 3.1-3.4). Dabei wurden sowohl ‚klassische‘ Rohstoffkonflikte, Kupfer und Kobalt in der Demokratischen Republik Kongo und das Nabucco-Pipeline-Projekt in der Türkei untersucht, als auch potentielle zukünftige Rohstoffkonflikte zu ithium und Bolivien sowie Seltene Erden und China. Veröffentlicht in Texte | 27/2011.
Zum ersten Mal seit die neue EU-Holzverordnung (März 2013) gültig ist, entdeckte Greenpeace eine anscheinend illegale Holzlieferung in Deutschland. Aktivisten haben das tropische Wenge-Holz aus der Demokratischen Republik Kongo am 1. August 2013 in einem Sägewerk in Gütersloh ausfindig gemacht. Greenpeace informierte die zuständige Behörde für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), legte Beschwerde ein und erstattet Anzeige gegen Unbekannt mit der Aufforderung entsprechend des HolzSiG Maßnahmen einzuleiten. Die Hölzer sind Greenpeace zufolge Teil einer Lieferung von etwa 200 Kubikmetern Wenge, die am 24. April 2013 im Hafen von Antwerpen entladen wurde. Greenpeace hatte auch dort sofort die zuständige Behörde informiert. Die Wenge-Stämme tragen die Markierung der kongolesischen Firma Bakri Bois Corporation (BBC). Sie stammen von einer Konzession in der Provinz Equateur/DR Kongo.
Trotz lokalen und internationalen Protesten gegen das stark umstrittene Projekt plant die britische Ölfirma Soco International PLC laut Medienberichten für den 26. April 2014 den Start von seismischen Tests zur Ölförderung im Virunga Nationalpark. Anwohner des Parks in der Demokratischen Republik Kongo bestätigen, dass aufgrund der Untersuchungen in Teilen des Edwardsees nicht mehr gefischt werden darf. Sollte Erdöl gefunden werden, will Soco nach Erkenntnissen des WWF Explorationsbohrungen anschließen.
Die Weltnaturschutzunion (IUCN) veröffentlichte am 26. November 2013 in Gland/Schweiz eine aktualisierte Fassung der Roten Liste der bedrohten Arten. Danach sind 71.576 Tierarten gefährdet, 21.286 gelten schon jetzt als vom Aussterben bedroht. Die Bestände des Okapis (Okapia johnstoni), welches nur in den Regenwäldern der Demokratischen Republik Kongo vorkommt, sind stark eingebrochen. Es wird nun in die Kategorie "stark gefährdet" eingeordnet, welche nur eine Kategorie vor dem höchsten Aussterberisiko steht. Vor allem Lebensraumverlust und Wilderei sind für den Rückgang verantwortlich. Auch etwa 200 Vogelarten sind vom Aussterben bedroht. Dazu gehört die Spiegelralle (Sarothrura ayresi), welche in Äthiopien, Simbabwe und Südafrika vorkommt. Auch hier ist die Lebensraumzerstörung die Hauptursache für die Bedrohung.
Zollbehörden in Thailand haben sieben Tonnen geschmuggeltes afrikanisches Elfenbein innerhalb einer Woche beschlagnahmt. Nach Medienberichten wurden 739 Stoßzähne in einem Container im Hafen Klong Toey in Bangkok entdeckt. Der Wert liegt bei umgerechnet etwa 5,8 Millionen Euro. Der Container stammte aus der Demokratischen Republik Kongo und sollte weiter nach Laos verschifft werden. Weitere drei Tonnen Elfenbein im Wert von 5,5 Millionen Euro wurden im Hafen von Chonburi im Osten Thailands sichergestellt. Die insgesamt 511 Elefanten-Stoßzähne seien in Säcken mit Teeblättern versteckt gewesen. Sie kamen aus Kenya und waren ebenfalls Richtung Laos unterwegs. Thailand zählt zu den Top-Zielen für afrikanische Elfenbeinschmuggler. Dem Land drohen internationale Sanktionen, falls es im Kampf gegen dieses Problem keine Fortschritte erzielt.
Die Zahl der vom Aussterben bedrohten Berggorillas (Gorilla beringei beringei) ist größer als bislang angenommen. Eine Populationszählung im Virunga Massiv, einer Vulkanlandschaft im Grenzgebiet von Uganda, Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo, belegt, dass dort noch 480 Gorillas leben. Hinzu kommen noch ungefähr 300 Tiere dieser Art, die in einem weiteren Nationalpark in Uganda leben. Weltweit umfasst der Bestand an frei lebenden Berggorillas damit 780 Tiere. Gegenüber der letzten Bestandsaufnahme von 2003 zeige die Zählung einen Zuwachs von über 25 Prozent. Die Zählung wurde von März bis April 2010 durchgeführt.
Der auch Grauergorilla genannte Östliche Flachlandgorilla (Gorilla beringei graueri)ist nach den Ergebnissen einer am 19. Oktober 2016 in der Fachzeitschrift "Plos One" veröffentlichten Studie "vom Aussterben bedroht". Diese nur im Osten der Demokratischen Republik Kongo vorkommende Unterart des Östlichen Gorillas könnte nach Ansicht der Autoren in fünf Jahren in vielen ihrer Heimatgebiete ausgestorben sein, wenn die Regierung in Kinshasa nicht rasch gegensteuert. Nach Angaben des Leiters der Studie, Andrew Plumptre von der Wildlife Conversation Society, handelt es sich um die erste Untersuchung zu dieser Unterart seit Ausbruch des Bürgerkrieges. Seit Beginn des Bürgerkriegs 1996 ging der Bestand der Menschenaffen um 77 Prozent zurück. Statt 16.900 Tieren leben heute in dem Gebiet nur noch geschätzte 3.800 Exemplare. Als Gründe nannten die Forscher vor allem den Bürgerkrieg und den Bergbau in der Region. Demnach machten bewaffnete Bergarbeiter verstärkt Jagd auf die Affen wegen ihres Fleischs. Zum Schutz der Primaten regen die Forscher nun an, den Bergbau zu reglementieren und das Militär dazu zu motivieren, die Tiere in der Region besser gegen Jäger zu verteidigen.
Der Global Nature Fund (GNF) ernennt den Tanganjikasee zum „Bedrohten See des Jahres 2017“. Sedimentation, Verschmutzung und Übernutzung bedrohen den zweitgrößten See Afrikas, der von Burundi, der Demokratischen Republik Kongo, Tansania und Sambia umgeben ist. Mit einem Volumen von 17 % des weltweit verfügbaren Trinkwassers ist der Tanganjikasee von globaler Bedeutung und eine Lebensquelle für mehrere Millionen Menschen. Am Welttag der Feuchtgebiete weist der GNF auf die Bedeutung von Seen und Feuchtgebieten weltweit hin. Zusammen mit der burundischen Living Lakes-Partnerorganisation Biraturaba ruft der GNF zur Umsetzung von nachhaltigen Maßnahmen auf, um den Tanganjikasee zu schützen.
Das Projekt "Suedost-Kamerun - Schutz der Naturwaelder in Suedost-Kamerun" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Umweltstiftung WWF Deutschland durchgeführt. Wie eine Nase schiebt sich der Suedosten Kameruns mit einer Flaeche von ca. 20000 Quadratkilometern bis an die Grenzen der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) und des Kongo. Die Regierung Kameruns hat in der Region drei Schutzgebiete (Boumba Bek, Nki und Lac Lobeke) bestimmt. Bis Dezember 1998 soll geklaert werden, ob sie als Nationalpark, Wildschutzreservat oder als Biosphaerenreservat ausgewiesen werden. Um im Rahmen dieses Projektes geeignete Konzepte entwickeln zu koennen, werden bis Ende 1998 in diesen Schutzgebieten keine weiteren Holzkonzessionen erteilt. Absoluten Vorrang hat der Schutz der Naturwaelder in Suedost-Kamerun. Zu diesem Zweck werden die GTZ und der WWF zusammen mit der betroffenen Bevoelkerung und den zustaendigen Regierungsstellen bis Ende 1998 ein Konzept der laendlichen Regionalplanung erarbeiten. Dem WWF-Deutschland faellt die Aufgabe zu, einen angepassten Naturschutz- und Entwicklungsplan fuer das 2.800 km2 grosse Schutzgebiet Lac Lobeke zu erstellen und in das Gesamtkonzept einzubauen. Dieses soll der Regierung Kameruns Anfang 1999 vorgestellt werden. Das Konzept umfasst unter anderem einen Vorschlag zum Schutzstatus, zur Zonierung, Abgrenzung und Ueberwachung des Gebietes sowie Vorschlaege, wie die Zusammenarbeit mit der laendlichen Bevoelkerung gestaltet werden soll. Aktivitaeten: Das Engagement des WWF-Deutschland konzentriert sich auf folgende Aktivitaeten: - Analyse der Gefaehrdungsfaktoren, - Erstellung eines integrierten Naturschutz- und Entwicklungsplans fuer das Lac Lobeke-Gebiet, - Entwicklung eines Zonierungssystems, - Einrichtung und Besetzung von drei Kontrollstationen im Feld, - Einrichtung und Besetzung von zwei permanenten Kontrollstationen entlang der Hauptstrasse zur Ueberwachung des Transports von Wildfleisch und Rundhoelzern, - Aufklaerungs- und Lobbyarbeit zur Einstellung des Vogelfangs, - Erarbeitung und Umsetzung eines Forschungs- und Monitoringprogramms, - Durchfuehrung von Aus- und Fortbildungskursen fuer Wildhueter. Sonstige Bemerkungen: Zusammen mit der an das Lac Lobeke-Gebiet angrenzenden Dzanga-Sangha-Region in der ZAR und dem Nouabale-Ndoki-Nationalpark im Kongo soll langfristig ein laender-uebergreifendes, umfassendes Programm zum Schutz der Kernzone des zentralafrikanischen Kongo-Waldblocks entwickelt und verwirklicht werden. Dies waere eine einzigartige Chance, mit grenzueberschreitenden Waldschutzmassnahmen und naturvertraeglichen Waldnutzungsprogrammen im Zusammenwirken mit der entsprechend motivierten laendlichen Bevoelkerung zur Rettung und Erhaltung einer der faszinierendsten Oekoregionen Afrikas beizutragen.
Das Projekt "Die Cuvette Centrale als Heilpflanzenreservoir, Phase III" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie durchgeführt. Das Vorhaben hat eine anwendungsorientierte, exemplarische Umsetzung der Ergebnisse zum Ziel. Sie wird auf verschiedenen Ebenen sichtbar: (1) Im Landesinneren des Gastlandes wird der Regenwald als natürliches Heilpflanzenreservoir nachhaltig genutzt und die lokale Gesundheitsversorgung auf Basis geeigneter Heilpflanzen sichergestellt; (2) In der Hauptstadt Kinshasa wird ein Heilgarten angelegt, der fehlende natürliche Ressourcen ersetzt und damit einer nachhaltigen Gesundheitsversorgung dient; (3) Die Bedeutung kultureller Gepflogenheiten für die Gesundheitsversorgung urbaner Populationen wird an Hand der ethnischen Diversität der Hauptstadt erarbeitet; (4) Zwischen dem Gastland und Deutschland wird ein Abkommen geschlossen, das entlang der Richtlinien der CBD vertiefte pharmakologische Verfahren ermöglicht. Zusätzlich werden (5) laufende Projekte zur Erfassung der Biodiversität und nachhaltigen Nutzung ergänzt, Ausbildungen kongolesischer Mitarbeiter abgeschlossen. Damit wird traditionelles Wissen unmittelbar vor Ort für alle zugänglich. Ein neues, politisch korrektes Phytopharmakon wird entwickelt. Die Projektergebnisse werden umfassend dokumentiert.