Das Zusammenwirken von Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit durchläuft seit mehreren Jahrzehnten einen tiefgreifenden Wandel, wobei in vielen gesellschaftlichen Bereichen eine engere Einbeziehung der Öffentlichkeit in die Entscheidungs- und Problemlösungsprozesse von Wissenschaft und Politik beobachtet werden kann. Ein Format, welches hierbei in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, wird als Citizen Science oder Bürgerwissenschaft bezeichnet. Citizen Science wird allgemein als die Zusammenarbeit zwischen Bürger/innen und Bürgern und wissenschaftlichen Einrichtungen verstanden, mit der die Öffentlichkeit enger in die Wissenschaft einbezogen werden kann. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden gesellschaftlichen Bedeutung von Citizen Science wurde im Rahmen eines UFOPLAN-Vorhabens die Anwendbarkeit für die Ressortforschung geprüft und ein Konzept zur Anwendung von Citizen Science in der Ressortforschung des Umweltbundesamts (UBA) entwickelt. Es richtet sich in erster Linie an die UBA-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, aber auch an Vertreterinnen und Vertreter anderer Ressortforschungseinrichtungen. Zweck des Konzepts ist es, ihnen einen Leitfaden anzubieten, mit dem sie zum einen die Eignung von Citizen Science Ansätzen für geplante Forschungsvorhaben prüfen können. Zum anderen lässt sich auf diese Grundlage eine grobe Abschätzung des zu erwartenden zusätzlichen Aufwands (z. B. Zeitaufwand zur Kommunikation und Koordination mit Bürger/innen/Bürgern) und des Nutzens für das jeweilige Forschungsprojekt (z. B. breitere, lebensnahe Datengrundlage) in ausgewählten Anwendungsfeldern (z. B. Klima, Wasser, Lärm, Boden) vornehmen. Es konnten vier Citizen Science Formate ermittelt werden, die besonders für das Umweltbundesamt als Ressortforschungseinrichtung geeignet sind. Der Typ cCo-Design? bezieht Bürger/innen von Beginn an in den Forschungsprozess einbezogen, beziehungsweise die Impulse gehen selbst von der Bürgerschaft aus. Der zweite Typ "Co-Produktion" entspricht den bislang am häufigsten vorkommenden Citizen Science Aktivitäten. Ein weiterer Typ ist die "virtuelle Beteiligung", bei dem große, häufig auch virtuelle Datenmengen über Crowdsourcing Ansätze und Sensorenträger-Ansätze gewonnen werden. Der vierte Typ fokussiert auf die "autonome Forschung". Hierunter lassen sich die Aktivitäten von Individuen oder Interessengruppen wie Fachgesellschaften oder Vereinen verstehen, die im Allgemeinen ohne besondere institutionelle Anbindung aktiv sind und selbstständig forschen. Quelle: Forschungsbericht
Das Forschungsprogramm des Umweltbundesamtes für den Zeitraum 2023 bis 2027 gibt einen Überblick über die Ressortforschungsaktivitäten des ⥠UBA⥠mit besonderem Augenmerk auf die aktuellen und künftigen inhaltlichen Schwerpunkte. Es stellt für 19 Themenfelder dar, welches Wissen in den nächsten Jahren voraussichtlich verfügbar sein muss, um zeitgerecht Antworten auf umweltpolitisch relevante Fragen geben zu können. Das Forschungsprogramm zeigt auch auf, dass die einzelnen Forschungsthemen disziplinäre und organisatorische Grenzen überschreiten. Drei aktuelle Cluster sowie mehrere exemplarische Forschungsprojekte illustrieren die umfassende Betrachtung von Umweltproblemen und die Erarbeitung integrierter Lösungsansätze. Mit dem Forschungsprogramm richten wir uns an eine breite Zielgruppe aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Wir machen transparent, welche gegenwärtigen sowie zukünftigen Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschungsbeiträge des ⥠UBA⥠zu erwarten sind. Außerdem soll das Forschungsprogramm dazu dienen, Forschungsaktivitäten mit anderen Einrichtungen besser koordinieren zu können. Zudem ist es das zentrale Instrument für die strategische interne Forschungsplanung. Das Forschungsprogramm wird auch weiterhin regelmäßig fortgeschrieben. Quelle: www.umweltbundesamt.de
Die Studie evaluiert zwei Bereiche des Umweltbundesamtes aus einer Gender-Perspektive: Zum einen werden im Bereich des Ressortforschungsplans quantitative Gleichstellungsaspekte und qualitative Gender-Aspekte abgeschlossener Forschungsprojekte betrachtet. Zum anderen geht es im Bereich der Verbändeförderung um die Auswertung von ausgewählten Projektanträgen, um die Erfüllung von Vorgaben zu Geschlechteraspekten zu evaluieren. Für eine wirksamere Umsetzung von Maßnahmen und Instrumenten von Gender Mainstreaming im UBA werden für beide Bereiche Handlungsempfehlungen gemacht. Ein zentraler Befund der Studie ist: Es mangelt nicht an Wissen und Instrumenten zur Integration von Gender-Aspekten in der Forschungsförderung und der Verbändeförderung; die identifizierten Lücken sind vor allem auf eine geringe Umsetzungswirkung bestehender Regelungen zurückzuführen. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Konzeptstudie zur Anwendbarkeit von Citizen Science in der Ressortforschung des Umweltbundesamtes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technopolis Deutschland GmbH durchgeführt. Ausgangslage Citizen Science (CS), also die organisierte Beteiligung von Bürger/-innen an wissenschaftlichen Aktivitäten, bietet vielfältige Chancen für Wissenschaft, Gesellschaft und Politik: Sammlung und Austausch von Wissen und Daten; Dialog und Rückkopplung zwischen Praxis und Wissenschaft; Erschließung neuer Forschungsperspektiven und -fragen; Berücksichtigung von Alltagswissen in der Forschung; bedarfsgerechtere und lebensnähere Wissenschaftsagenden; Transformation im Wissenschaftssektor; transparent und partizipativ entwickelte Forschungsagenden. Ziel des Vorhabens ist ein Konzept zur Anwendung von CS in der Ressortforschung (RF) des UBA, das das gesamte Potenzial sowie den transformativen Charakter von CS berücksichtigt und ausschöpft. Forschungsfragen - Wie und in welchen Anwendungsfeldern können aus Literatur und Praxis bekannte Formen von CS (Beteiligung z.B. an Umweltdatensammlung, an Projektdesign/Analyse/Politikempfehlungen, an Forschungsfragen u. -agenden) für das UBA kategorisiert und handhabbar gemacht werden? - Welche neuen Formen von CS sind ggf. für die RF des UBA zu entwickeln? - Welche Vor- und Nachteile von und welche praktischen Erfahrungen mit CS gibt es? - Unter welchen Erfolgsbedingungen und wie kann CS die Qualität, die Akzeptanz und die politische Umsetzung von Forschungsergebnissen des UBA verbessern? - Welche Arten von Gruppen (einzelne Bürger, Verbände,...) wären im Zuge der CS in den unterschiedlichen Anwendungsfeldern zu beteiligen und auf welche Weisen kann dies erfolgen? - Wie sähe, je nach Anwendungsfeld, eine erfolgversprechende und klare Rollenverteilung zwischen Wissenschaft und Bürgern aus? Wer trägt welche Verantwortung? - Welche Rolle können die sozialen Medien in den unterschiedlichen Anwendungsfeldern von CS spielen? - Wie kann der transformative Charakter von CS in der RF des UBA sichergestellt werden? - Welche praktischen Fragen, z.B. Haushalts- und Vergaberecht, sind zu lösen? Welche Lösungen gibt es?
Das Projekt "Entwicklung von Qualitätssicherungsverfahren für die Ressortforschung und Umsetzung des Konzepts einer modernen Ressortforschung im Geschäftsbereich des BMU" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Georg-August-Universität Göttingen, Burckhardt-Institut, Professur für Forst- und Naturschutzpolitik und Forstgeschichte durchgeführt. A) Problemstellung: Durch die Evaluation der Ressortforschung durch den Wissenschaftsrat (WR) wurde deutlich, dass es bisher kaum adäquate Qualitätskriterien für die Ressortforschung noch daraus abgeleitete Qualitätssicherungsverfahren für gute Politikberatung gibt, und dass die einschlägigen Qualitätskriterien und Qualitätssicherungsverfahren des akademischen Wissenschaftssystems die Qualität von Ressortforschung nicht angemessen abbilden. Die adäquate Entwicklung und Umsetzung von Qualitätssicherungsverfahren ist jedoch ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts einer modernen Ressortforschung der Bundesregierung. B) Handlungsbedarf (BMU; ggf. auch BfS, BfN oder UBA): Für den Geschäftsbereich des BMU ist eine einheitliche, gleichermaßen verbindliche Konkretisierung des Konzepts mit seinen zahlreichen Einzelmaßnahmen zu erarbeiten. Im Mittelpunkt stehen dabei Elemente und Kriterien der Qualitätssicherung als wesentlichen Baustein des Konzepts und daraus abgeleiteter Qualitätssicherungsverfahren. C) Ziel des Vorhabens ist : 1) Analyse der wissenschaftlichen Tätigkeiten und Forschung der drei Ämter im Geschäftsbereich des BMU hinsichtlich ihrer Spezifik sowie deren Verwertung und Aufbereitung als Grundlage für die gute wissenschaftliche Politikunterstützung (z.B. wissenschaftliches Wissen, Vollzugswissen, Praxiswissen, Transferwissen, Übersetzungswissen). 2) Ableitung von Qualitätskriterien und Qualitätssicherungsverfahren aus dieser Analyse. 3) Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes zur Umsetzung des Ressortkonzeptes im Umweltressort unter Einbezug der Ergebnisse von 1) und 2). Das Vorhaben ist in Kombination von usw
Das Projekt "Erstellung einer weiterführenden Broschüre als Ergänzung zur Handreichung der Beurteilung von Studienergebnissen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RWTH Aachen University, Uniklinik, Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin durchgeführt. Im Jahr 2013 hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) das Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin in Aachen (Institut GTE Med) federführend mit der Erstellung einer praxisorientierten Handreichung1 zur Beurteilung von Studienergebnissen für Mitarbeiter2 von Kommunalverwaltungen (FM 8855)3 beauftragt. Der Leitfaden bietet Personen, die in ihrem beruflichen Umfeld als Ansprechpartner bei Fragen zum Themenfeld Mobilfunktechnologie und Gesundheit agieren (zum Beispiel in Kommunen oder Behörden) eine Möglichkeit zur qualitativen Prüfung von Texten. Sein Ziel ist es, Anwendern mittels eines Fragenkatalogs eine schnelle und effiziente Beurteilung zu ermöglichen. Diese Vorgehensweise ist rein funktionell angelegt und schließt die gleichzeitige Vermittlung tiefergehender Informationen aus. An genau dieser Stelle setzte das Vorhaben FM 8862 mit der Erstellung einer weiterführenden Broschüre zur Ergänzung der Handreichung zur Beurteilung von Studienergebnissen an. Durch die Broschüre werden die Leitfragen in einen Gesamtkontext gestellt und zusätzliches Hintergrundwissen geboten - dem Anwender wird dadurch in aufgelockerter und übersichtlicher Weise ein tiefergehendes Verständnis vermittelt. Im Ergebnis soll es ihm noch besser ermöglicht werden, Texte über Studienergebnisse selbstständig qualitativ einzuschätzen und es sollen ihm darüber hinaus weitere Argumentationsmöglichkeiten geboten werden, um besser vorbereitet in eine sachliche Diskussion mit interessierten Laien treten zu können. Der entwickelte Broschüren-Entwurf wurde zusammen mit dem bereits bestehenden Leitfaden einem Praxistest unterzogen, an dem 21 zielgruppenspezifische Probanden teilnahmen. Untersucht wurden im Einzelnen die Verständlichkeit, Übersichtlichkeit, Anwendbarkeit und Unterstützungsleistung der Broschüre. Die Rückmeldungen der Testteilnehmer wurden für eine abschließende Optimierung der Broschüre zugrunde gelegt. Projektbeteiligter war neben dem Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin das Forschungszentrum für Elektro-Magnetische Umweltverträglichkeit der RWTH Aachen (femu).
Das UBA als Ressortforschungseinrichtung berät das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und auch andere Ministerien in nationalen, europäischen und globalen Umweltfragen sowie zu gesundheitlichen Belangen des Umweltschutzes. Es informiert die Öffentlichkeit über den aktuellen Umweltzustand sowie Risiken und vollzieht Gesetze zum Schutz der Umwelt. Dazu ist eine gesicherte Wissensbasis unerlässlich. An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft formuliert und bearbeitet das UBA Forschungsfragen zu konkreten Umweltproblemen und nutzt Forschungsergebnisse für praktikable Problemlösungen. Das aktuelle Forschungsprogramm für den Zeitraum 2018 – 2022 richtet sich an eine breite Zielgruppe aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Es stellt für 15 Themenfelder dar, welches Wissen in den nächsten Jahren voraussichtlich verfügbar sein muss, um zeitgerecht Antworten auf umweltpolitisch relevante Fragen geben zu können und benennt gegenwärtige und geplante zukünftige Forschungsschwerpunkte des UBA. Das Forschungsprogramm wird regelmäßig fortgeschrieben.
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