Das Projekt "Application of DNA marker systems to test for genetic imprints of habitat fragmentation in Juniperus communis L. on different spatial and temporal scales - Integration of scientific knowlege into conservation measures" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Marburg, Fachbereich Biologie, Professur Naturschutzbiologie durchgeführt. Der ehemals in Deutschland landschaftsbestimmende Wacholder ist heute nur noch in fragmentierten, reliktartigen Beständen anzutreffen. Ziel der Promotion war es, die Auswirkungen der Fragmentierung auf die genetische Struktur und Diversität von Juniperus communis L. mittels molekularer Marker zu ermitteln. Es wurden acht ausgewählte Wacholderbestände verschiedener Größe im Rheinischen Schiefergebirge genetisch untersucht. Weiterhin wurden Tests zur Embryonenvitalität und Altersbestimmungen an weiblichen Wacholderstöcken vorgenommen, um mögliche Hinweise für das auftretende Naturverjüngungsdefizit in den Beständen zu bekommen. Auf Europäischer Ebene wurde eine biogeographische Studie durchgeführt, um mögliche Rückwanderungslinien nach dem LGM zu ermitteln. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die heutige Habitatfragmentierung noch nicht in der Genetik der Wacholderbestände widerspiegelt. Dies ist allerdings für die Zukunft nicht auszuschließen. Die AFLP-Analyse weist darauf hin, dass Juniperus communis L. sich während der letzten Eiszeit nicht in die klassischen Refugien zurückgezogen hat, sondern vielmehr in Mikrohabitaten (kryptischen Refugien) in Zentraleuropa überdauern konnte. Auf Grundlage aller Ergebnisse aus diesem Projekt wurde ein detailierter Katalog für genetisch begründete Restaurierungsmaßnahmen von kleinen und räumlich isolierten Wacholderbeständen aufgestellt.