Das Projekt "Entwicklung waldbaulicher Verfahren zur Erhaltung der Stieleiche in den Rheinauenwäldern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Georg-August-Universität Göttingen, Burckhardt-Institut, Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen durchgeführt. Die heutige Situation der Rheinauenwälder ist sowohl in Bezug auf den Natur- und Umweltschutz als auch aus waldbaulicher Sicht als kritisch einzustufen. Die frühere Mittelwaldwirtschaft hat den Artenreichtum gefördert. Bei der Umwandlung dieser von Stieleiche und Ulmen dominierten Bestände in Hochwald ist durch die starke Begünstigung des Bergahorns, der Esche und der Pappel der ursprüngliche Charakter der Auenwälder auf weiten Flächen verloren gegangen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, strebt die Landesforstverwaltung von Rheinland-Pfalz in ihren Rheinauenwäldern die Förderung der Stieleiche unter Zurücknahme des Bergahorns und eine Abkehr von Freiflächenkulturen an. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, waldbauliche Behandlungs- und Verjüngungskonzepte aufzuzeigen, die eine nachhaltige, an der natürlichen Artenzusammensetzung und den naturnahen Strukturen orientierte forstwirtschaftliche Nutzung ermöglichen. Hierzu sollen Verfahren zur Erhöhung des Eichenanteils in Mischbeständen, zur Verjüngung von Alteichenbeständen und zur Umwandlung von Pappel-Reinbeständen in Eichen-Mischbestände entwickelt werden. Um Empfehlungen für die forstliche Praxis geben zu können, ist es notwendig, ökologische Grundlagen zur Verjüngungsbiologie der Stieleiche und der Mischbaumarten unter den besonderen standörtlichen Verhältnissen des Auenwaldes zu erarbeiten.