Das Projekt "Rissdominierte Erschließung eines tiefen geothermischen Reservoirs zur Stromerzeugung im Norddeutschen Becken - seismische Erkundung, Konzeption und bohrtechnische Planung am Standort Groß Schönebeck" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum durchgeführt. Das Vorhaben dient der Umsetzung eines neuen Konzeptes zur Energienutzung tiefer geothermischer Systeme im Norddeutschen Becken (NDB). In diesem werden auf der Grundlage und unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus der vorhandenen Bohrungsdublette am Standort Groß Schönebeck und der Neuinterpretation vorhandener Daten mit der Durchführung einer fokussierten seismischen 3D Erkundung die maßgeblichen geologischen Strukturelemente und ihre Verteilung im Untergrund identifiziert und charakterisiert. Dabei kommt neben der Standortcharakterisierung über eine 3D Seismik die Anwendung eines innovativen faseroptischen Messverfahrens zum Einsatz. Damit wird eine fundierte Grundlage für die Planung einer rissdominierten Erschließung mithilfe einer dritten Bohrung am Standort gelegt. Die verbesserte Standortbeschreibung ermöglicht dabei verbesserte Aussagen zu der Übertragbarkeit der Forschungsergebnisse auf andere potentielle Standorte im NDB. Im Zuge des Gesamtkonzeptes sollen zudem weiterführende Experimente zur Untersuchung der hydraulischen Eigenschaften von künstlich erzeugten Rissen an Proben aus Analoggesteinen des geothermischen Reservoirs (unter wechselnden Belastungsszenarien) durchgeführt werden. Die Ergebnisse dienen dazu, sowohl das spätere Stimulationskonzept selbst als auch eine sich an die Stimulationsarbeiten anschließende mögliche Nutzungsphase zu optimieren.