Das Projekt "Korrosionsgestuetztes Risswachstum im Grundwerkstoff und in der Waermeeinflusszone eines niedriglegierten, ferritischen Stahles unter statischer Belastung in sauerstoffhaltigem Hochtemperaturwasser von unterschiedlicher Leitfaehigkeit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Staatliche Materialprüfungsanstalt durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Ermittlung des Einflusses der Leitfaehigkeit des sauerstoffhaltigen Hochtemperaturwassers auf das korrosionsgestuetzte Risswachstum eines niedriglegierten, ferritischen Stahles bei 289 Grad Celsius und 0,4 ppm O2 unter statischer Last. Untersucht wird der Einfluss der Leitfaehigkeit auf das korrosionsgestuetzte Risswachstum sowohl fuer den Grundwerkstoff des niedriglegierten, ferritischen Feinkornbaustahles 22 NiMoCr3 als auch im Bereich der Waermeeinflusszone einer artgleichen Schweissnaht. Die Erhoehung der Leitfaehigkeit wird durch Zudosierung von Sulfat (SO4 2-) realisiert. Dadurch kann weiterhin die spezifische Auswirkung dieser besonders korrosionswirksamen Anionen auf das korrosionsgestuetzte Risswachstum erfasst werden.
Das Projekt "Darstellung und Quantifizierung des Versagensablaufs rissbehafteter Mischnaht-Schweißverbindungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Otto-Graf-Institut, Materialprüfungsanstalt durchgeführt. Das Ziel des beantragten Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines abgesicherten und verifizierten schädigungsmechanischen Berechnungs- und Bewertungsverfahren zur Beurteilung des Versagensverhaltens angerissener Mischschweißnähte. Zur Werkstoffcharakterisierung werden Rohrleitungsmischnähte (1.4550/20MnMoNi5-5) mit Nickelbasispufferung und Nickelbasisverbindungsnaht beschafft. Aus den Nähten werden Zug- und Bruchmechanikproben entnommen und geprüft. Die Abklärung der Vorgänge im Gefüge bei der lokalen Rissinitiierung und -ausbreitung erfolgt durch metallographische und fraktographische Untersuchungen. Die einzelnen Gefüge- bzw. Werkstoffbereiche werden schädigungsmechanisch modelliert und ein Netzgrößen-unabhängiges Schädigungsmodells ertüchtigt. Die Validierung des Schädigungsmodells erfolgt mit Hilfe der experimentellen Untersuchungen. Anhand der Untersuchungen wird eine Systematik zur Vorhersage der Entwicklung des stabilen Risswachstums in Abhängigkeit vom Schweißnahtaufbau abgeleitet. Die Ergebnisse werden in Vorträgen und Publikationen veröffentlicht und in Regelwerksgremien vertreten. Dadurch finden sie Eingang in industrielle Anwendungen.