Das Projekt "Errichtung einer Saatgutplantage für Robinie (Robinia pseudoacacia) unter besonderer Berücksichtigung der Holzqualität und Wuchsleistung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Baumschule Graeff, Inh. Roland Graeff durchgeführt. Die Robinie ist eine von 50 Baumarten, die in Deutschlands Wäldern vorkommen. Seit 1.1.2003 unterliegt auch die Robinie dem FoVG. Von den in Deutschland bisher zur Vermehrung zugelassenen Beständen von Robinie sind auf Grund der Schwierigkeit einer Ernte des Saatgutes am stehenden Stamm nur geringste Saatgutmengen zu erwarten. Aus diesem Grund ist die Anlage einer Saatgutplantage vorgesehen. Auch weist die Robinie zahlreiche positive Eigenschaften, wie Jugendfrohwüchsigkeit, geringe Ansprüche an den Boden, Bindungsvermögen des Luftstickstoffes, hohes Regenerationsvermögen und Anpassungsfähigkeit auf. Selektion geradschaftiger Robinien nach FoVG unter besonderer Berücksichtigung der Holzqualität und Wuchsleistung. Veredlung von Reisern auf Unterlagen. Errichtung einer Saatgutplantage in Form einer 'Spalierobstanlage'. Gegenwärtig besteht starkes Interesse an Nachkommen geradschaftiger Robinien, deren Einsatz in der Forstwirtschaft und als schnellwachsende Hölzer im Anbau auf Kurzumtriebsplantagen erfolgen kann. Eine Ergebnisverwertung ist auch international geplant, da die Robinie an 3. Stelle der Laubholzplantagen weltweit steht.
Das Projekt "EUROSILVA - Wachstum und Entwicklung - Biochemische Mikroanalysen der Kambialelemente" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Botanisches Institut, Lehrstuhl Physiologische Ökologie der Pflanzen durchgeführt. Ein Baum ist in seiner Gesamtheit betrachtet das Produkt seiner Kambialaktivitaet. Das nur wenige Zellreihen maechtige Kambium produziert unter genetischer Kontrolle, und von aeusseren Faktoren beeinflusst, die Gesamtheit der sekundaeren Gewebe. In Abhaengigkeit eines determinierten Musters werden von einer einzigen Kambiumsinitiale nach aussen Elemente des sekundaeren Phloems. der Bast, und nach innen Elemente des sekundaeren Xylems, das Holz, abgegliedert. Unsere Arbeiten sollen einen Beitrag dazu liefern, biochemische Merkmale zu erarbeiten, die eine Zuordnung der sich differenzierenden Kambiumsdeszendenden ermoeglichen. Im Vordergrund der Untersuchungen standen enzymkatalysierte Reaktionsfolgen, die zur Bildung von Zellwandmaterial und phenolischen Inhaltsstoffen fuehren. Unter Anwendung biochemischer Mikromethoden wurden Schluesselenzyme dieser Reaktionsfolgen sowie deren Coenzyme, Diphospho- und Triphospho-Pyridinnukleotide, quantifiziert. Um den jahreszeitlichen Verlauf des Differenzierungsprozesses der Kambiumsdeszendenden studieren zu koennen, wurde von der Scheinakazie, Robinia pseudoacacia L., zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Vegetationsperiode Probenmaterial entnommen und gemaess den Vorgaben fuer quantitative histochemische Analysen gehandhabt (Lowry und Passonneau 1972, Hampp et al. 1990). Unter dem Stereo-Dissektionsmikroskop wurden mittels selbstgefertigter Mikrodissektionsbestecke Zellverbaende der Phloem- und Xylemdifferenzierungszone fuer die quantitative histochemische Bestimmung der Reduktionsaequivalente und von Enzymaktivitaeten praepariert. In der Phloem- (PD) und Xylemdifferenzierungszone (XD) von Robinia Iiegen, bezogen auf das Trockengewicht, waehrend des gesamten Untersuchungszeitraums annaehernd gleiche Gehalte an Gesamt-Pyridinnukleotiden (PDN) vor. Aufgeschluesselt nach Di- (DPN) und Triphospho-Pyridenukleotiden (TPN), zeigen sich zonenspezifische Unterschiede: In den Xylem-orientierten Differenzierungszonen dominiert das TPNSystem, in den Phloem-orientierten Zonen hingegen das DPN-System. Diese zonenspezifische Dominanz bestimmter PDN weist in den Geweben auf unterschiedlich aktivierte Stoffwechselwege hin. In den Phloemdifferenzierungszonen zeigen erhoehte DPN-Pools ein Dominieren des Primaerstoffwechsels an. In den Xylem-orientierten Bereichen der kambialen Differenzierungszone liegen erhoehte TPN-Pools zusammen mit gesteigerten Aktivitaeten der Schluesselenzyme des oxidativen Pentose-Phosphat-Cyklus (Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase, 6-Phosphogluconat-Dehydrogenase) vor. Dieser stellt Reduktionsaequivalente und Substrate fuer die Synthese sekundaerer Substanzen bereit und steuert somit die fortschreitende Xylogenese der sich differenzierenden Gewebe.