Das Projekt "Selektion trockentoleranter Robinien aus internationalen Herkünften für die Energieholzerzeugung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Institut für Forstgenetik durchgeführt. Ziel des Projektes ist die Selektion von Genotypen der Baumart Robinie (Robinia pseudoacacia L.), welche sich für die Energieholzproduktion auf trockenen Standorten in Deutschland eignen. Da eine hohe Variabilität bezüglich der Zielparameter Biomasseertrag und Trockentoleranz innerhalb der einzelnen Herkünfte festzustellen ist, lassen sich durch eine gezielte Auswahl von Pluspflanzen deutliche Züchtungsfortschritte erwarten, wodurch die Ertragsstabilität und -leistung erhöht wird. Für dieses Vorhaben stehen die 2-3jährigen Nachkommenschaften von 56 internationalen Saatgutproben der Robinie zur Verfügung, welche bereits über die letzten drei Jahr untersucht wurden. Hiervon werden 50 potentiell geeignete Genotypen ausgewählt, wovon je 50 Pflanzen mittels einer etablierte in vitro-Vermehrungsmethode durch das IfP verklont werden. An diesem Pflanzmaterial werden physiologische (Chlorophyllfluoreszenz) sowie metabolische (Zucker, Stärke) und isotopische Untersuchungen in Kooperation mit dem ZALF vorgenommen, welche eine qualitative Analyse der Trockentoleranz erlauben. Diese Untersuchungen sind die Entscheidungsgrundlage für die Auswahl von 10 zukunftsträchtigsten Klone, welche nach einer 2. Vermehrungsphase (je 500) durch das IfP auf einer Dauerversuchsfläche ausgebracht werden. Ergänzend werden genetische Analysen durch das vTI durchgeführt, welche Rückschlüsse auf Verwandtschaftsverhältnisse der Herkünfte und die DNA-Struktur liefern. Nach Ablauf des Projektzeitraums ist trockentolerantes Vermehrungsgut identifiziert und auf Langzeituntersuchungsflächen ausgepflanzt. Ein solcher Versuch ist Voraussetzung um die einzelnen Klone für eine Nutzung nach den Regeln des FoVG zu prüfen, sodass sie in der Kategorie 'Geprüftes Vermehrungsgut' vertrieben werden können. Die Rechte zum Vertrieb können nach erfolgter amtlich genehmigter Prüfung von Vermehrungsbetrieben und Baumschulen durch Höchstgebot in öffentlichen Ausschreibungen erworben werden.
Das Projekt "Teilvorhaben 7: Frühdiagnose der ökophysiologischen Leistungsfähigkeit von Robinien (Robinia pseudoacacia L.) heimischer Bestände (FIB)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften (FIB) e.V. durchgeführt. Projektziel ist die Etablierung eines konsistenten Systems zur Frühdiagnose der ökologischen Leistungs- und Anpassungsfähigkeit von Robinien-Genotypen. Ergebnisoffen sollen biochemisch-physiologische Reaktionsindikatoren identifiziert werden, welche mit Leistungsgrößen (Wachstum und Vitalität) korrespondieren und eine Abkürzung kostspieliger Züchtungsprogramme mit ihren Anbauprüfungen ermöglichen. Darüber hinaus ließe sich so die Qualität potenzieller Saatgutbestände - jenseits häufiger Pflegedefizite - im Voraus und mit großer Bestimmtheit beurteilen. Im Gegensatz hierzu erlauben genetische Marker (z.B. SNP, Mikrosatelliten) zwar eine Identifizierung von Individuen, jedoch sind Rückschlüsse auf deren Leistungspotenzial nur bedingt möglich. Vielmehr werden solche Eigenschaften durch exogen gesteuerte, epigenetische Prozesse überlagert bzw. maskiert. (1) Durch Screening werden aussichtsreiche Robinien-Genotypen / Klone unter definierten Gewächshausbedingungen hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit geprüft. Dies ermöglicht die Identifikation charakteristischer Biomarkermuster in Abhängigkeit typischer, für die Biomassebildung relevanter Umweltsituationen. Aus der individuellen, genetisch verankerten Reaktion auf Extremereignisse ergeben sich Hinweise zur Anbaueignung. (2) Parallel wird die Aussagefähigkeit der gefilterten Indikatoren im Ökosystem geprüft bzw. verifiziert. Hierzu werden zwei FastWOOD-Testflächen und eine Klonprüfungsfläche über einen dreijährigen Monitoringzeitraum hinweg untersucht.