Das Projekt "Entwicklung regional angepasster Luzerne-Rohrschwingel-Mischungen für Nordbayern (LUZ-RSC-Franken)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Pflanzenbau - Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung durchgeführt. Ziele: Mit der Verfügbarkeit von Rohrschwingelsorten mit verbesserten Qualitätseigenschaften einerseits und dem Wissen um das Abweichende Ertragsverhalten in Mischungen anderseits ergibt sich vor dem Hintergrund von bayerischer Eiweißstrategie und Klimawandel die Notwendigkeit zur Überprüfung und Ergänzung der staatlichen Mischungsempfehlung für den fränkischen Raum. Stand des Wissens Seit einigen Jahren sind sogenannte 'mild-' oder 'weich-'blättrige Rohrschwingel im Markt zugelassen. Diese Sorten wurden bzw. werden im Rahmen von Landessortenversuchen in Bayern wie auch in anderen Bundesländern (z.B. Baden Württemberg) geprüft. Rohrschwingel kann nach erfolgreicher Bestandesetablierung durch sein tiefreichenden Wurzeln in Trockenlagen im Vergleich zu anderen Gräserarten zum Teil erhebliche Mehrerträge erreichen. In Frankreich gehören Mischungen der beiden Tiefwurzler Luzerne und Rohrschwingel seit längerem zum Standardmischungsbereich. Auf Grund der unterschiedlichen Witterungsverhältnisse ist bereits die Sortenwahl von Luzerne nicht auf Bayern übertragbar und damit ist auch über das Konkurrenzverhalten konkreter Sortenkombinationen unter bayerischen Verhältnissen nichts bekannt. Methode: Parzellenversuch; Blockanlage an mind. 3 Standorten in Anbaugebiet 'sommertrockene Lagen' (AG 6).mit möglichst unterschiedlichen Umwelten (bes. Böden) Stufen unterschiedliche Sorten-Kombinationen LUZ/RSC und variierende Mischungsanteile der Arten. Prüfung der Mischungen im Ansaatjahr und an drei Hauptnutzungsjahren. Erfassung Artenverteilungen, Erträge, Qualitätsparameter Aufwüchse, Krankheiten
Das Projekt "Validierung von Winterweidesystemen mit Fleischrindern und tierartübergreifende Effekte auf Narben und Böden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung II, Professur für Grünlandwirtschaft und Futterbau durchgeführt. Die Winterweide stellt als extensive Haltungsform eine günstige Alternative, besonders in Grenzstandorten dar. Bisherige Ergebnisse stützten sich auf Untersuchungen des Weideaufwuchses, das Tier war dabei ausgeschlossen. Bei dem Projekt wird eine repräsentative Fläche im Westerwald mit Mutterkühen beweidet. Beprobt werden zwei verschiedene Narben (Lolio-Cynosuretum und Festuca arundinacea-Reinsaat), mit zwei Besatzdichten (14,1 GV-ha-1 und 34,6 GV-ha-1) an drei Terminen (Ende September, Ende November, Ende Dezember). Auf der Hälfte jeder Variante erfolgt jeweils im Frühjahr eine Nachsaat mit Lolium perenne. Neben der Ertragsleistung wird die Futterqualität, Narbenschäden, Nährstoffakkumulation und Bodenverdichtung ermittelt. Die Messung der Bodenverdichtung erfolgt über den Abscherwiderstand, der Infiltration und über Bodenradar. Die Untersuchungen werden zusätzlich bei einem Parallelversuch mit Schafen in Linden-Forst durchgeführt. Hierbei lassen sich tierartübergreifende Aussagen in bezug auf die Bodenverdichtung treffen.
Das Projekt "Validierung von Winterweidesystemen mit Schafen und tierartübergreifende Effekte auf Narben und Bestandszusammensetzung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung II, Professur für Grünlandwirtschaft und Futterbau durchgeführt. Die Ganzjahresaußenhaltung ist das extensivste Verfahren der agrarischen Landbewirtschaftung. In bereits abgeschlossenen Untersuchungen des Instituts zur Futtermasse und -qualität von Winterweidefutter konnte das Weidetier aufgrund des großen Umfangs an Varianten nicht einbezogen werden. Seit 2002 wird eine Versuchsfläche in Linden-Forst mit Schafen beweidet. Neben der vorhandenen Lolio- Cynosuretum-Narbe wurden Parzellen mit Festuca arundinacea eingesät. Die Beweidung wird mit zwei Besatzdichten (14,1 GV x ha-1 und 34.6 GV x ha-1) an drei verschiedenen Terminen (= September, November, Dezember) durchgeführt. Die Zielgrößen umfassen Futterqualität, Ertragsleistung, Nährstoffakkumulation und Narbenschäden. Zusätzlich erfolgt jährlich eine Bestandsaufnahme der Gräser und Kräuter. Um tierartübergreifende Aussagen treffen zu können, wird zusätzlich die botanische Zusammensetzung bei einem Parallelversuch mit Mutterkühen im Westerwald, aufgenommen und ausgewertet.
Das Projekt "Entwicklung von Schwingelarten als Bioenergiegras auf marginalen Standorten (FESERGY)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsche Saatveredelung AG durchgeführt. In diesem Projekt sollen die wichtigsten landwirtschaftlich nutzbaren Festuca-Arten hinsichtlich ihrer Eignung als Bioenergiegras für marginale Standorte züchterisch bearbeitet werden. In diesem Zusammenhang soll ein tetraploider Genpool bei Wiesenschwingel aufgebaut werden und die spezifischen Eigenschaften für Bioenergiegräser sollen sowohl beim Wiesen- als auch beim Rohrschwingel verbessert werden. Die für das Projekt vorgesehenen Festuca-Genotypen werden nach einer speziell für Bioenergiegräser entwickelten Merkmalskombination aus dem bestehenden DSV-Genpool selektiert. Die Wiesen- und Rohrschwingel- Genotypen werden mittels SSR-Markeranalyse auf ihre genetische Distanz untersucht. Anschließend werden gezielte, 'intelligente' Rekombinationen durchgeführt und die Nachkommen in Leistungs- und Beobachtungsprüfungen auf spezifische Energiegras- Merkmale geprüft. - Gentoypenselektion aus DSV-Genpool und Ermittlung der genetischen Distanz mittels SSR-Markeranalyse - Rekombinationen, anschließend Leistungs- und Beobachtungsprüfung sowie SSR-Markeranalysen und 'intelligente' Rekombination der Nachkommenschaften - Tetraploidisierung von Wiesenschwingel-Genotypen, anschließend Leistungs- und Beobachtungsprüfung sowie SSR-Markeranalysen und 'intelligente' Rekombination der Nachkommenschaften - Zeitgleich Durchführung von Demonstrationsexperimenten zum Nachweis der Leistungsfähigkeit von Festuca-Arten.