Das Projekt "Einsatz von Mauerbienen zur Bestäubung von Obstkulturen (Erarbeitung eines Management-Programms zur Nutzung der Roten Mauerbiene (Osmia bicornis) in Obstplantagen und Kleingärten)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Greifswald, Fachrichtung Biologie, Zoologisches Institut und Museum durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Die deutsche Imkerei steckt seit Jahren in einer schweren Krise. Die Verluste durch Varroa-Milben nehmen weiter zu, nicht zuletzt durch zunehmende Resistenzen gegen marktübliche Bekämpfungsmittel. Aber auch andere Faktoren, wie Bienenkrankheiten, Verfall des Honigpreises durch Billigimporte nach Deutschland und die Überalterung des Berufstandes des Imkers sowie drohende Gefahren aus dem Ausland, wie die Verbreitung des Kleinen Beutenkäfers oder das Phänomen des Colony Collapse Disorders, gefährden die Imkerei zusätzlich. Mit dem Rückgang der Bienenhaltung wächst ein Mangel an Bestäubern für landwirtschaftliche Kulturen. Jahr für Jahr fehlen mehr Bestäuber u. a. in den großen Obstkulturen. Weltweit werden hierfür außer Honigbienen verschiedene Wildbienen eingesetzt. In Deutschland bietet sich besonders die Rote Mauerbiene hierfür an. Ziel des Projektes ist es, die Rote Mauerbiene auf einer kommerziellen Apfelplantage als Bestäuber zu testen, Nisthilfen für den Masseneinsatz zu entwickeln und ein Managementprogramm aufzustellen, welches Obstbauern, Kleingärtnern und Imkern erlaubt, ohne große Vorkenntnisse Mauerbienen als Bestäuber zu nutzen. Die Obstplantage als Lebensraum für Pflanzen und Tiere und als landschaftsprägendes Element stellt an die Herstellung von landwirtschaftlichen Produkten hohe ökologische Anforderungen für umweltfreundliche Produktionsmethoden. Mit dem Einsatz der Roten Mauerbiene gelingt es, die eigene Stärke der Natur zu nutzen: Die heimischen, natürlichen Bestäuber werden in einer ökologisch nachhaltigen Art so genutzt, dass landwirtschaftliche Kulturflächen eine fast natürliche Bestäubung erhalten. Da der Aktionsradius eingesetzter Mauerbienen nur wenige hundert Meter beträgt, ist kaum mit einer Konkurrenzwirkung auf vorhandene Wildbienen im natürlichen Umfeld des Einsatzortes zu rechnen. Gleichzeitig würde der negative, verdrängende Einfluss von Honigbienen auf Wildbienenpopulationen eingeschränkt werden, was der Diversität unserer heimischen, stark gefährdeten Wildbienenfauna zugute käme. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenProjektbereich des Zoologischen Instituts: Im Teilbereich des Zoologischen Instituts waren drei große Themenschwerpunkte angesiedelt: Entwicklung von Nisthilfen für Mauerbienen. Ziel war es, Nisthilfen zu entwickeln, die von den Mauerbienen sehr gut angenommen werden, dabei eine sehr gute Handhabbarkeit aufweisen, geringen Wartungsaufwand zeigen und möglichst kostengünstig sind.