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Monitoring der Fischfauna in der Spree oberhalb und unterhalb der Abwassereinleitung der ABA I und II

Das Projekt "Monitoring der Fischfauna in der Spree oberhalb und unterhalb der Abwassereinleitung der ABA I und II" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Ziel des Projektes ist die Untersuchung des Einflusses der Einleitung der ABA I und II auf den lokalen Fischbestand der Spree mittels Elektrofischerei über drei Jahre. Material und Methoden: 2014 wurde die erste Fischbestandserfassung mittels Elektrofischerei in der Spree stromaufwärts und -abwärts der Abwassereinleitung (ABA I und II) am Industriepark Schwarze Pumpe durchgeführt. Parallel zur Befischung wurden wichtige Wasserparameter, die Uferstruktur und der Substrattyp aufgenommen. Ergebnisse: 2014 wurden die 13 Fischarten Aal, Barsch, Bitterling, Blei, Döbel, Giebel, Güster, Hasel, Hecht, Plötze, Rotfeder, Ukelei und Wels in wenigen Exemplaren nachgewiesen. Barsch und Plötze waren am häufigsten, von den anderen Arten wurden Einzelexemplare gefangen. Oberhalb der Klärwerkseinleitung wurden weniger Fische und Fischarten nachgewiesen als unterhalb. Auch war der Anteil der Stillwasserarten dort höher. Diese Unterschiede dürften weniger mit der Einleitung als vielmehr mit dem Wehr in Verbindung stehen, das sich direkt oberhalb der Einleitung befindet und unterschiedliche Umweltbedingungen in den Teilstrecken verursacht. Insgesamt entsprach der Fischbestand in Abundanz und Artenzusammensetzung weder oberhalb noch unterhalb der Einleitung der Fischgemeinschaft, die in einem natürlichen Gewässer dieser Fließgewässerregion zu erwarten wäre. Eine wesentliche Beeinträchtigung für die Fischfauna dürfte auch von der in diesem Abschnitt der Spree stark ausgeprägten 'Verockerung' ausgegangen sein.

Monitoring Fische 2013 für das Planfeststellungsverfahren 'Gewässerausbau Cottbuser See' - Teil 1'

Das Projekt "Monitoring Fische 2013 für das Planfeststellungsverfahren 'Gewässerausbau Cottbuser See' - Teil 1'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Als Kompensation für die Fortführung des Braunkohletagebaus Cottbus-Nord wurden in der Niederung der Cottbuser Spree umfangreiche Renaturierungen durchgeführt und eine Fischaufstiegsanlage (FAA) gebaut, um die Durchgängigkeit der Spree v. a. für die Leitfischart Barbe zu erhöhen. Das 2010 begonnene Monitoring wurde 2014 weitergeführt. Material und Methoden: Im Sommer 2014 wurden sieben Teilstrecken der Spree, die daran angeschlossenen Nebengewässer, ein weiteres, neues Nebengewässer und einige Gräben der ortsansässigen Teichwirtschaft elektrisch befischt. Ergebnisse: Insgesamt wurden die 23 Fischarten Aal, Aland, Barbe, Barsch, Bitterling, Blei, Döbel, Giebel, Gründling, Güster, Hasel, Hecht, Karpfen, Kaulbarsch, Moderlieschen, Plötze, Quappe, Rotfeder, Schlammpeitzger, Schleie, Schmerle, Ukelei und Wels nachgewiesen. Am häufigsten waren Plötze, Gründling, Döbel und Ukelei. Der Fang juveniler Fische zeigte, dass die meisten Arten im Gewässersystem reproduzierten. Zwar wurde die Fischgemeinschaft von eurytopen Generalisten dominiert, insgesamt zeigte sich aber eine im Vergleich zu den Vorjahren positive Entwicklungstendenz. Die Anteile rheophiler und limnophiler Arten an der Fischgemeinschaft hatten zugenommen. Die Arten Giebel, Quappe, Schlammpeitzger und Schmerle wurden 2014 erstmalig nachgewiesen. Von der Leitart Barbe, von der 2011 nur ein juveniles Exemplar gefangen wurde, wurden 33 Exemplare unterschiedlicher Altersgruppen nachgewiesen. Die Bewertung nach fiBS zeigte insgesamt einen guten fischökologischen Zustand der Cottbusser Spree. Die Erhöhung der strukturellen Vielfalt hinsichtlich Strömung, Vegetation, Uferstruktur und Substrat dürfte sich positiv auf die Entwicklung einer flusstypischen Fischgemeinschaft ausgewirkt haben.

Monitoring Fische 2015 für das Planfeststellungsverfahren 'Gewässerausbau Cottbuser See - Teil 1'

Das Projekt "Monitoring Fische 2015 für das Planfeststellungsverfahren 'Gewässerausbau Cottbuser See - Teil 1'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Als Kompensation für die Fortführung des Braunkohletagebaus Cottbus-Nord fanden in den vergangenen Jahren in der Cottbuser Spree zwischen den Ortschaften Döbbrick und Schmogrow umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen statt, deren bisherige Auswirkungen auch die Fischartengemeinschaft prägt. Das 2010 begonnene Monitoring wurde 2015 weitergeführt. Material und Methoden: Im Sommer 2015wurden drei Teilstrecken der Spree, ein weiteres, neues Nebengewässer und zwei darin gelegene Sohlgleiten elektrisch befischt. Dabei wurde die theoretische fischökologische Durchgängigkeit der beiden Sohlgleiten im Nebengewässer anhand von Wassertiefe, Fließgeschwindigkeit und baulichen Voraussetzungen bewertet. Ergebnisse: Insgesamt wurden die 18 Fischarten Aal, Aland, Barbe, Barsch, Bitterling, Blei, Döbel, Gründling, Güster, Hasel, Hecht, Moderlieschen, Plötze, Rapfen, Rotfeder, Schleie, Schmerle und Ukelei nachgewiesen. Der Fang von Jungfischen belegt eine erfolgreiche natürliche Reproduktion der meisten Arten. Erstmalig konnte der Rapfen, eine Fischart mit FFHSchutzstatus, nachgewiesen werden. Der Bestand der Leitart Barbe hat sich vergrößert und setzt aus mehreren Altersklassen zusammen. Die Barbe dürfte in den schnell fließenden Bereichen mit kiesigen Substraten günstige Laichbedingungen vorfinden. Zwar wurde die Fischgemeinschaft 2015 von generalistischen Fischarten dominiert, aber insgesamt zeigte sich im Vergleich zu den Vorjahren ein zunehmend größerer Anteil strömungsliebender Arten. Gegenüber dem Vorjahr ergab die Bewertung nach fiBS einen verbesserten Zustand der Fischgemeinschaft. Die Erhöhung der strukturellen Vielfalt infolge der abgeschlossenen Renaturierungsmaßnahmen, die sich in Veränderungen der Strömung, der Vegetation, der Uferstruktur und des Substrates widerspiegelt, hat sich positiv auf die Entwicklung einer flusstypischen Fischgemeinschaft ausgewirkt. Insgesamt ist die fischökologische Durchgängigkeit der beiden Sohlgleiten im Nebengerinne für die Bemessungsfischarten gemäß DWA - M 509 Gelbdruck als gegeben anzusehen.

Untersuchung zur Dynamik von Fischbeständen und fischereilich relevanten Wasserparametern in bergbaulich beeinflussten Seen der Lausitz

Das Projekt "Untersuchung zur Dynamik von Fischbeständen und fischereilich relevanten Wasserparametern in bergbaulich beeinflussten Seen der Lausitz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Infolge des Braunkohletagebaus wurden in einigen Gewässern der Lausitz schnelle und umfangreiche Veränderungen der Wasserqualität festgestellt, die die Fischfauna und ihre fischereiliche Nutzung beeinträchtigen können. In der Talsperre Spremberg und im Senftenberger See sollen Fischbestandsuntersuchungen erfolgen und deren Ergebnisse mit denen früherer Untersuchungen verglichen werden. Des Weiteren sollen Erkenntnisse zu den Ursachen und Auswirkungen insbesondere des Eintrags von Eisenverbindungen auf die Fischfauna recherchiert und zusammengestellt werden. Ergebnisse: In der 683 ha großen Talsperre Spremberg war das Wasser im Mai 2014 gut mit Sauerstoff versorgt und die pH-Werte lagen im neutralen Bereich. Bei der Befischung wurden die 13 Fischarten Aland, Barsch, Blei, Döbel, Güster, Hecht, Kaulbarsch, Moderlieschen, Plötze, Rapfen, Ukelei, Wels und Zander nachgewiesen. Plötze, Kaulbarsch und Barsch waren am häufigsten, die Anteile der anderen Arten lagen jeweils unter 5 %. Im Vergleich zur Fischbestandserhebung 2009 waren die Einheitsfänge 2014 bei geringen Unterschieden in der Artenzusammensetzung niedriger. Der Anteil des Barsches war deutlich zurückgegangen, wohingegen die Anteile an Plötze und Ukelei zugenommen haben. Der mittlere Fang pro Netz nahm vom nördlichen zum südlichen Bereich nach Anzahl und Biomasse ab. Die Unterschiede waren nicht zwingend auf die Trübung durch ausfällendes Eisen zurückzuführen, könnten aber darauf hindeuten, dass etliche Fische die Trübungsfahne gemieden haben. Im Gegensatz dazu nahmen die Stückzahlen des Makrozoobenthos von Süden nach Norden, möglicherweise als Reaktion auf den Fraßdruck der Fische, deutlich ab. Im Rahmen des Projektberichtes wurden Angaben der wissenschaftlichen Fachliteratur zu den Auswirkungen erhöhter Eisenkonzentrationen auf die unterschiedlichen trophischen Ebenen der Gewässer zusammenfassend dargestellt. Im Senftenberger See wurden 2014 die 15 Fischarten Aal, Barsch, Blei, Döbel, Große Maräne, Güster, Hecht, Kaulbarsch, Kleine Maräne, Plötze, Rotfeder, Schleie, Stör, Wels und Zander nachgewiesen. Im tiefen Litoral waren Barsche und Plötzen am häufigsten, im Freiwasser die Kleine Maräne. Im Vergleich zur Fischbestandsuntersuchung im Jahr 2000 waren die Einheitsfänge der Kleinen Maräne 2014 nach Abundanz und Biomasse deutlich höher. Anders als in den Fängen im Jahr 2000 wurden 2014 nur Fische der Altersgruppen 0+ bis 3+ nachgewiesen. Die Bruttoenergiegehalte der Tiere waren im Vergleich zu 2000 leicht zurückgegangen, ohne aber kritische Werte zu erreichen.

Kontrolle des Gesamtfischbestandes und Aktualisierung der Bewertung der fischereilichen Entwicklung und Nutzungsmöglichkeiten des Geiseltalsees

Das Projekt "Kontrolle des Gesamtfischbestandes und Aktualisierung der Bewertung der fischereilichen Entwicklung und Nutzungsmöglichkeiten des Geiseltalsees" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Die Ziele des Projektes bestanden in der Abschätzung der Fischbestände unter fischereilichen und fischfaunistischen Gesichtspunkten sowie der Ableitung zukünftiger Hege- und Bewirtschaftungsmaßnahmen, wobei die Entwicklung des Bestands der Kleinen Maräne und die Perspektiven für einen künftigen Aalbesatz im Vordergrund standen. Material und Methoden: 2014 wurden Fischbestandserfassungen mittels Multimaschenstellnetzen und Elektrobefischungen durchgeführt. Neben der Untersuchung des Fischbestandes wurden das Zooplankton, das Makrozoobenthos und die Anbindung des Sees an die Vorflutgewässer untersucht. Ergebnisse: Der Geiseltalsee ist ein 1.853 ha großes, pH-neutrales Gewässer mit einer mittleren Tiefe von 23 m. Der Geiseltalsee ist ein Maränensee, dessen Flachwasserbereiche Merkmale eines Maränen-Aal-Hecht- oder Hecht-Schlei-Sees besitzen. Nach Abschluss der Flutung hat die Trophie abgenommen. 2014 war der See oligotroph. Entsprechend der Trophie sind auch die Stückzahl und die Biomasse des Zooplanktons und des Makrozoobenthos zurückgegangen, wobei die Muschelpopulation aber stark angestiegen ist. Durch die Fischbestandsuntersuchungen in den vergangenen Jahren konnten die zehn Fischarten Barsch, Dreistachliger Stichling, Gründling, Hecht, Karpfen, Kleine Maräne, Plötze, Rotfeder, Schleie und Wels nachgewiesen werden, wobei aber nicht jede Art in jedem Jahr gefangen wurde. 2014 waren Kleine Maräne, Barsch und Plötze auf häufigsten. Die Kleine Maräne wurde im Frühjahr 2009 und 2010 mit jeweils 5,8 Mio. Stück Brut besetzt. Die weitere Entwicklung des Maränenbestandes zeigte in den Folgejahren eine Abnahme der Stückmasse und der Kondition der ersten Altersstufen. Ab 2010 nahmen die Einheitsfänge der Größengruppe, die sich durch die Berufsfischerei vermarkten lässt, zu. In den Jahren 2013 und 2014 wurden mit den für den Fang von Speisefischen geeigneten Maschenweiten von 22 - 28 mm Fische einer mittleren Stückmasse von 125 g bzw. 127 g gefangen. Generell dürften die künftigen fischereilichen Erträge vor allem aufgrund der niedrigen Trophie aber gering sein. Da der Geiseltalsee über ein für den Aal passierbares Auslaufbauwerk an die fließende Welle angebunden ist und der See zur AalBewirtschaftungseinheit Flussgebiet Elbe gehört, ist ein der niedrigen Trophie angemessener Aalbesatz anzustreben.

Bewertung der fischereilichen Entwicklung und der Nutzungsmöglichkeiten des Gröberner Sees

Das Projekt "Bewertung der fischereilichen Entwicklung und der Nutzungsmöglichkeiten des Gröberner Sees" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Das Ziel des Projektes ist die Bewertung der fischereilichen Entwicklung und der fischereilichen Nutzungsmöglichkeiten des Gröberner Sees unter Einbeziehung der vorhandenen Nahrungsgrundlage für Fische, des aktuellen Fischbestandes und von Daten zur Morphologie und Wasserqualität. Material und Methoden: Die Erfassung des morphometrischen, hydrologischen, wasserchemischen und trophischen Zustandes des Gewässers erfolgt auf der Grundlage der vorhandenen aktuellen Unterlagen und Untersuchungsergebnisse der LMBV. Die Ermittlung der Nahrungsgrundlage für Fische wurde durch die Untersuchung des Zooplanktons sowie der Bodentiere vorgenommen. Die Erfassung des vorhandenen Fischbestandes erfolgte mittels Multimaschenstellnetzen im Pelagial und im Sublitoral, Maränennetzen im Pelegial und großmaschigen Grundstellnetzen sowie mit Hilfe der Elektrofischerei im Gelege. Abschließend werden aus diesen Daten Aussagen zu den Anforderungen an die zukünftige fischereiliche Bewirtschaftung abgeleitet. Ergebnisse: Der Gröberner See ist ein 374 ha großes und 50 m tiefes, circumneutrales, nährstoffarmes und im Sommer geschichtetes Gewässer mit ausreichenden Sauerstoffkonzentrationen bis zum Grund. Bei der Erfassung des Fischbestandes mit den aufgeführten Fangmethoden wurden die 18 Fischarten Aland, Barsch, Blei, Döbel, Dreistachliger Stichling, Giebel, Gründling, Hasel, Kaulbarsch, Kleine Maräne, Plötze, Rotfeder, Schleie, Sonnenbarsch, Spiegelkarpfen, Ukelei, Wels und Zander nachgewiesen. Der Gesamtfang wurde durch Barsche und Kleine Maränen dominiert. Die detaillierte Auswertung der Fänge und der Nahrungsgrundlage für Fische sowie die abschließende Einschätzung der fischereilichen Entwicklung und der Nutzungsmöglichkeiten des Fischbestandes erfolgen 2016.

Teil 1: Entwicklung nutzbarer Fischbestände in neu entstandenen Braunkohletagebauseen der Lausitz, fischereiliches Gutachten Geierswalder See; Teil 2: Ansprüche der Fischfauna an die Wasserqualität unter Beachtung der hydrologischen Besonderheiten der Gebiete des Braunkohletagebaus

Das Projekt "Teil 1: Entwicklung nutzbarer Fischbestände in neu entstandenen Braunkohletagebauseen der Lausitz, fischereiliches Gutachten Geierswalder See; Teil 2: Ansprüche der Fischfauna an die Wasserqualität unter Beachtung der hydrologischen Besonderheiten der Gebiete des Braunkohletagebaus" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Die Ziele des Projektes bestanden in einem ersten Teil in der Untersuchung der Lebensbedingungen für Fische und der Entwicklung des Fischbestandes im Geierswalder See, der Erarbeitung eines fischereilichen und fischfaunistischen Leitbildes und der Ableitung fischereilicher Maßnahmen zum Aufbau eines gewässertypischen Fischbestandes. Weiterhin war eine Literaturstudie anzufertigen, in der die Ansprüche der Fischfauna an die Wasserqualität unter Beachtung der Besonderheiten der Braunkohletagebauseen dargestellt werden sollten. Material und Methoden: 2014 wurden Fischbestandserfassungen mittels Multimaschenstellnetzen und Elektrobefischungen durchgeführt. Neben dem Fischbestand wurden das Zooplankton und das Makrozoobenthos untersucht. Die für die Literaturstudie erforderlichen Daten zu den Ansprüchen der Fischfauna wurden aus der internationalen wissenschaftlichen Fachliteratur zusammengetragen. Ergebnisse: Der Geierswalder See ist ein 642 ha großes, vielseitig strukturiertes Gewässer, dessen Flutung 2013 abgeschlossen wurde. Infolge des Grundwasserzuflusses und der Stoffeinträge aus den Böschungen kam es zur wiederholten Versauerung des Gewässers, die 2013 und 2014 eine Kalkung erforderlich machte. 2014 lagen die pH-Werte zwischen 5,6 und 7,8. Das Wasser war gut mit Sauerstoff versorgt und wies geringe Phosphorgehalte auf. Die Abundanz, Biomasse und Artenzahl des Zooplanktons und der Bodentiere waren vermutlich in Folge der pH-Wert-Schwankungen und Kalkung gering. 2014 wurden die zwölf Fischarten Barsch, Blei, Güster, Hecht, Kaulbarsch, Moderlieschen, Plötze, Rotfeder, Schleie, Wels, Zander und Zwergwels sowie einige Hybriden (Cypriniden) nachgewiesen. Der Fischbestand wurde von Barsch, Blei und Plötze dominiert, im unmittelbaren Uferbereich war die Rotfeder am häufigsten. Das fischereiliche und fischfaunistische Leitbild des Geierswalder Sees ist der Maränensee Typ I. Die eher flachen Bereiche im Norden des Gewässers sind dem Hecht-Schlei-See Typ I vergleichbar. In der Literaturstudie wurden die Ansprüche der Fischfauna an die Wasserqualität dargestellt. Der Fokus der Literaturstudie lag auf den bergbaulich beeinflussten Wasserparametern pH-Wert, Sauerstoff, Leitfähigkeit, Chlorid, DOC, Ammonium/Ammoniak, Nitrit, Nitrat, Sulfat und Schwefelwasserstoff. Des Weiteren wurden die Auswirkungen erhöhter Metall-(Eisen, Aluminium) und Schwermetallkonzentrationen (Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel, Quecksilber, Zink) auf den Fischbestand sowie die entsprechenden Toleranzkonzentrationen für Fische dargestellt. Neben den geogenen Parametern wurden beispielhaft einige Stoffgruppen betrachtet, die in der Regel als Folge industrieller Altlasten in die Tagebauseen gelangen können. Sofern keine Daten zu den Toleranzen heimischer Fischarten zur Verfügung standen, wurde auf Untersuchungsergebnisse verwandter Arten zurückgegriffen.

Entwicklung nutzbarer Fischbestände in neu entstandenen Braunkohletagebauseen der Lausitz, fischereiliches Gutachten Speichersee Burghammer (Bernsteinsee)

Das Projekt "Entwicklung nutzbarer Fischbestände in neu entstandenen Braunkohletagebauseen der Lausitz, fischereiliches Gutachten Speichersee Burghammer (Bernsteinsee)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Die Ziele des Projektes bestehen in der Untersuchung der Lebensbedingungen für Fische und der Entwicklung des Fischbestandes im Speicherbecken Burghammer (Bernsteinsee), der Erarbeitung eines fischereilichen und fischfaunistischen Leitbildes und der Ableitung fischereilicher Maßnahmen zum Aufbau eines gewässertypischen Fischbestandes. Material und Methoden: 2014 wurden Fischbestandserfassungen mittels Multimaschenstellnetzen und Elektrobefischungen durchgeführt. Parallel zu den Befischungen wurde auch das Zooplankton und das Makrozoobenthos untersucht. Ergebnisse: Der Bernsteinsee ist ein 482 ha großes und vielseitig strukturiertes Gewässer, dessen Flutung 2009 abgeschlossen wurde. Nach Beendigung der Flutung kam es zur Versauerung, so dass das Gewässer bis einschließlich 2014 wiederholt gekalkt wurde. 2014 lagen die pH-Werte im Jahresmittel bei 7,0, die Phosphorgehalte waren gering und das Wasser war gut mit Sauerstoff versorgt. Die Abundanz, Biomasse und Artenanzahl des Zooplanktons und der Bodentiere waren, vermutlich in Folge der pH-Wert-Schwankungen und Kalkung, sehr gering. 2014 wurden die zehn Fischarten Barsch, Blei, Gründling, Güster, Hecht, Kaulbarsch, Plötze, Rotfeder, Ukelei und Wels in geringer Anzahl und Biomasse nachgewiesen, wobei Barsch und Plötze dominierten. Das fischereiliche und fischfaunistische Leitbild des Bernsteinsees ist ein von Großmaränen dominierter 'Maränensee' mit Tendenzen zum Hecht-Schlei-See. Dieses tagebauseespezifische neue Leitbild ergibt sich aus der speziellen Morphometrie und der niedrigen Trophie des Gewässers. Die ausgedehnten Bodenflächen bieten der benthivoren Großen Maräne gute Bedingungen, sofern die pH-Werte dauerhaft neutral bleiben und der Sauerstoffgehalt im Tiefenwasser über 3 mg/l liegt.

Statuserfassung (Fische) - Warnauer Vorfluter (Havel)

Das Projekt "Statuserfassung (Fische) - Warnauer Vorfluter (Havel)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Anlass der Untersuchungen sind Planungen des LHW Sachsen-Anhalts zur Verbesserung des Hochwasserschutzes an der unteren Havel, insbesondere auch mit Hilfe des Polders Warnau. Mit Hilfe dieser Maßnahmen soll zugleich auch die gewässerökologische Situation verbessert und somit den Anforderungen der EG-WRRL und FFH-Richtlinie Rechnung getragen werden. Die Statuserfassungen sollen dabei die Basis für spätere Erfolgskontrollen bilden. Material und Methoden: Die Befischungen der ausgewählten bzw. vorgegebenen Untersuchungsstrecken erfolgten gemäß den methodischen Vorgaben nach EG-WRRL (DUßLING 2009) und FFH-Richtlinie (LUGV 2012) im September. Ergänzt wurden sie durch den Einsatz von Multimaschenstellnetzen. Darüber hinaus wurden die physikalisch-chemischen Wasserparameter aufgenommen sowie die morphologischen und strukturellen Gegebenheiten an den Messstellen dokumentiert. Ergebnisse: Im Rahmen der durchgeführten Untersuchungen wurden insgesamt 5.881 Fische, die 24 Fischarten zugeordnet werden konnten, nachgewiesen. Der Gesamtfang wurde dabei durch die Plötze dominiert, gefolgt von Barsch, Güster und Ukelei, die mit insgesamt 2.160 Individuen einen Großteil der gefangenen Fische darstellten. Regelmäßig kommen Aal, Aland, Bitterling, Blei, Giebel, Gründling, Hecht, Rotfeder, Schleie und Steinbeißer vor. Hinsichtlich der artspezifischen Lebensraumansprüche an die Strömungsverhältnisse überwogen eurytope Vertreter. Stillgewässer bevorzugenden Arten wie Bitterling, Rotfeder, Schlammpeitzger und Schleie kamen ebenfalls vor. Von den strömungsliebenden Arten waren zwar Aland, Döbel, Graskarpfen, Rapfen und Zope vertreten, jedoch nur mit geringen Häufigkeiten. Arten, die in allen Lebensstadien an strömendes Wasser gebunden sind, konnten bei den Befischungen nicht nachgewiesen werden. Nach der Auswertung der Häufigkeiten, Artenzusammensetzungen und Altersstrukturen waren klare Unterschiede zum Referenzstatus eines typischen Havel- Arms erkennbar. Er trägt z. Z. eher den Charakter eines stagnierenden Altarms bzw. Altgewässers, der durch seine zeitweise Anbindung an den Fluss durchaus auch eine höhere Artenvielfalt aufweisen kann. Deren Konstanz wird jedoch durch die dortigen Umweltbedingungen beeinflusst. Die hohen Abundanzen bzw. Dominanzen von Plötze und Barsch an nahezu allen Probestellen indizierten im Hinblick auf den Gewässerzustand als Fließgewässer strukturelle Defizite sowie z. T. ungünstige Umweltbedingungen. Um sich dem Referenzzustand des ursprünglichen Fließgewässers wieder anzunähern und die Gewässerstrukturen leitbildkonformer zu gestalten, ist neben der Herstellung einer adäquaten ökologischen Durchgängigkeit und dem Umbau der Querbauwerke daher dringend auch eine Verbesserung der Durchflusssituation sowie der hydromorphologischen Bedingungen erforderlich.

Stabilität und Variabilität von Struktur und Funktion der Fischgemeinschaft in einem mesotrophen See nach Anreicherung der Biomasse piscivorer Fische (Nahrungskettenmanipulation)

Das Projekt "Stabilität und Variabilität von Struktur und Funktion der Fischgemeinschaft in einem mesotrophen See nach Anreicherung der Biomasse piscivorer Fische (Nahrungskettenmanipulation)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsverbund Berlin, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei durchgeführt. Im bearbeiteten Projekt sollten die Auswirkungen des Besatzes mit einem neuen Räubertyp (Zander: dämmerungsaktiv, pelagisch) auf die Fischgemeinschaft in einem kleinen mesotrophen See über zwei Jahre untersucht werden. Als Vergleich dienten weitgehend identische Untersuchungen während der zweijährigen Prämanipulationsphase. Sowohl piscivore (Hecht, Barsch) als auch planktivore Fische (Plötze, kleiner Barsch, Ukelei, Rotfeder) zeigten eine Kombination aus direkten, dichteabhängigen und indirekten, verhaltensabhängigen Effekten. Plötzen schränkten ihre nächtlichen Wanderungen vom Litoral ins Pelagial ein, und konsumierten daher weniger pelagisches Zooplankton. Kleine Barsche reduzierten ihre nächtliche Aktivität nahezu vollständig. Die Nahrungszusammensetzung der Hechte änderte sich von einer Kombination Kamberkrebs und Plötze vor Zanderbesatz zur überwiegend kleinen Barschen nach Besatz. Barsche waren auch die Hauptbeute von Zander und piscivoren Barschen. Die Biomasse der Hechte nahm zu, während die Biomasse der piscivoren Barsche in der Folge des Zanderbesatzes abnahm. Die Störung des Systems durch Zanderbesatz führte also zu einer deutlichen Veränderung der Fischartenzusammensetzung, deren weitere Auswirkungen auf die pelagische Nahrungskette und in Bezug auf die längerfristige Stabilität der Veränderungen noch zu untersuchen sind.

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