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Erhebung und Beschreibung von ausgebauten Baechen in Baden-Wuerttemberg, die sich in eigendynamischer Rueckentwicklung in einen naturnaeheren Zustand befinden, und Erarbeitung von Empfehlungen zur Wahl der Renaturierungsmethode

Das Projekt "Erhebung und Beschreibung von ausgebauten Baechen in Baden-Wuerttemberg, die sich in eigendynamischer Rueckentwicklung in einen naturnaeheren Zustand befinden, und Erarbeitung von Empfehlungen zur Wahl der Renaturierungsmethode" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Karlsruhe, Institut für Wasserwirtschaft und Kulturtechnik Theodor-Rehbock-Laboratorium durchgeführt. Grundlage des Forschungsvorhabens ist die Annahme, dass die Gewaesser in der Lage sind, naturnaehere Lauf und Bettstrukturen in fuer den Natur- und Artenschutz ausreichenden Zeitraeumen zu entwickeln. Im Gegensatz zur aktiven Umgestaltung des Gewaesserverlaufs stand der Gedanke im Vordergrund, die Stroemungskraefte des Gewaessers selbst die morphologische Renaturierung durchfuehren zu lassen. Hauptziel der Arbeit ist es, einen Ueberblick ueber die in Baden-Wuerttemberg in Rueckentwicklung befindlichen Baeche der verschiedenen Fliessgewaesserlandschaften zu bekommen, um daraus Empfehlungen zur Wahl der Renaturierungsmethoden zu erarbeiten. Ferner sollten durch Analyse der Entstehung von Gewaesserstrukturen impulsgebende Massnahmen entwickelt werden, die die eigendynamische Entwicklung einleiten und foerdern. Durch eine landesweite Umfrage bei den Aemtern fuer Wasserwirtschaft und Bodenschutz, den Bezirksstellen fuer Naturschutz und Landschaftspflege sowie den Kreisgruppen des Naturschutzbundes wurden insgesamt 101 Gewaesserabschnitte ermittelt, die nach ihrer Begradigung entsprechende Rueckentwicklungstendenzen aufwiesen. Nach Groesse und Gewaesserlandschaft wurden 22 unterschiedliche Gewaesserabschnitte fuer weitere Untersuchungen ausgewaehlt. An diesen Gewaessern wurden morphologische Untersuchungen durchgefuehrt und die Ergebnisse dem Ausbauzustand, sofern er zu rekonstruieren war, gegenuebergestellt. Um die Entwicklungsgeschwindigkeit und Entwicklungsformen beurteilen zu koennen, wurden hydraulische und hydrologische Parameter errechnet. Es konnte festgestellt werden, dass - von wenigen Ausnahmen abgesehen - nahezu alle gemeldeten Gewaesser erst unregelmaessige Bett- und nahezu keine regelmaessigen Laufstrukturen auf weisen. Aus den Entwicklungstendenzen und Entwicklungsgeschwindigkeiten aus diesen und anderen Untersuchungen kann vereinfachend geschlossen werden, dass eine natuerliche Laufentwicklung auch bei hoeherer Abflussdynamik erst in Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten zu erwarten ist. Generell sollte deshalb eine eigendynamische Rueckentwicklung durch gezielt eingesetzte impulsgebende Massnahmen unterstuetzt werden. So wurden, in Ergaenzung zu den morphologischen, hydrologischen und hydraulischen Untersuchungen, Massnahmen entwickelt, mit deren Hilfe die eigendynamische Rueckentwicklung zielgerichtet eingeleitet und unterstuetzt werden kann, wie z.B. - Beseitigung der Ufersicherung; - Geschiebezugabe; - Beseitigung und Unterdrueckung von entwicklungsbehindernder Vegetation gezielte Gehoelzpflanzung; - stroemungsablenkende Einbauten im Gewaesserbett. Nach den bisherigen Erkenntnissen werden zur Wahl der Renaturierungsmethode folgende Empfehlungen erarbeitet: Umgestaltungsmassnahmen sind an Gewaessern mit geringer Stroemungsleistung (kleiner35 W/m2) und bei sehr kleinen Gewaessern mit geringen Abfluessen durchzufuehren. Ausnahmen koennen ueberbreit ausgebaute Gewaesser sein, die starke Sedimentationserscheinungen aufweisen.

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