Das Projekt "Identifizierung der kosteneffizienten Maßnahmen bezüglich der Gewässerbelastung mit Schadstoffen zur Erfüllung der EG-Wasserrahmenrichtlinie unter Berücksichtigung der lokalen Randbedingungen - Beispiel Rur" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bochum, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftspolitik III durchgeführt. Problemstellung: Die im Jahr 2000 verabschiedete EG-Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EG) stellt eine Neuordnung des europäischen Wasserrechtes dar und etabliert eine integrierte Herangehensweise in der Wasserwirtschaft. Ihr Ziel ist das Erreichen eines 'guten ökologischen und chemischen Zustandes' in Oberflächengewässern und im Grundwasser bis 2015. Das zentrale Instrument der EG-WRRL ist der Bewirtschaftungsplan (Anhang VII), welcher u.a. eine Bestandsaufnahme der Flussgebiete sowie die Ableitung und Durchführung von Maßnahmen zum Erhalt bzw. zur Verbesserung des Gewässerzustandes beinhaltet. Die Maßnahmen zur Verbesserung des Gewässerzustandes sind immissionsbezogen entsprechend der vorhandenen Defizite und der Belastungssituation abzuleiten. Zwar sind die Bewirtschaftungspläne einschließlich der Maßnahmenprogramme erst Ende 2009 zu erstellen, jedoch sollte schon heute eine konkrete Vorstellung über eine Herangehensweise an mögliche und sinnvolle Maßnahmen sowie deren Wirksamkeit und Kosten gewonnen werden. Nur so können die Maßnahmen im Hinblick auf das Erreichen des 'guten' Gewässerzustandes bis 2015 termingerecht umgesetzt werden. Zielsetzung: Ziel des Vorhabens ist eine beispielhafte Aufstellung der kosteneffizienten Maßnahmen bzw. Maßnahmenkombinationen bezüglich der Gewässerbelastungen ausgewählter defizitärer Parameter (Stickstoff, Phosphor, Cadmium, Blei, Zink, Atrazin, Diuron, Chloridazon). Mit den gewählten Vorschlägen soll den Bezirksregierungen als zuständige Fachbehörden zur Umsetzung der EG-WRRL in NRW ein anwendbares Instrumentarium zur Verfügung gestellt werden. Innerhalb des Projektes sollen Wasserkörper im Flussteileinzugsgebiet der Rur (AE von ca. 2370 km ) nach dem Ergebnisbericht der Bestandsaufnahme auf gütespezifische Problemstellungen hin untersucht werden und mögliche kosteneffiziente Maßnahmen(kombinationen) nach einer formulierten methodischen Vorgehensweise erarbeitet werden. Vorgehensweise: Im Rahmen der Untersuchungen am Beispiel von Wasserkörpern des Flussteileinzugsgebietes 'Rur' (Eifel) sollen folgende Punkte bearbeitet werden: - Auswertung der Bestandsaufnahme zur Identifizierung der signifikanten Belastungsquellen mit Einfluss auf die betrachteten gütespezifischen Problemstellungen. - Festlegung der Zielgrößen zur Kennzeichnung des 'guten Zustandes' für die betrachteten Stoffparameter unter kritischer Würdigung der Vorgaben des Unterliegers (Niederlande) - Identifizierung und Katalogisierung von Maßnahmen und Maßnahmenkombinationen für die Vermeidung bzw. Reduzierung der Schadstoffeinträge einschl. der Kosten und Wirksamkeiten - Einschätzung der Wirkung von Maßnahmenkombinationen auf die gütespezifischen Problemstellungen im Hinblick auf das Erreichen des 'guten Gewässerzustandes' und Ableitung von Zielerfüllungsfunktionen in Abhängigkeit der Reduktion der Belastungen und der gewählten Maßnahmenkombinationen als Grundlage für die Entscheidungsfindung.