Der INSPIRE Dienst Verteilung der Vogel-Arten (S) in Deutschland - Verbreitung stellt bundesweite Verbreitungsdatensätze gemäß den Vorgaben der INSPIRE Richtline Annex III Thema bereit. Die Verbreitungsdaten wurden vom Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) zusammengestellt und mit den Vogelschutzwarten und Fachverbänden der Bundesländer abgestimmt. Die Verbreitungsdaten wurden im nationalen Vogelschutzbericht 2019 nach Art. 12 der Vogelschutzrichtlinie der EU übermittelt. Für die Verbreitungsdaten wurden Daten des Atlas deutscher Brutvogelarten (Gedeon et al. 2014), Angaben aus dem Internetportal www.ornitho.de sowie einzelne ergänzende Daten aus einzelnen Bundesländern zusammengeführt. Die Angaben sind methodisch unterschiedlich erhoben worden. Die Erhebungsdaten stammen aus dem Zeitraum 2005 – 2016. Der Dienst enthält keine Informationen zu sensiblen Arten.
Das Projekt "Dokumentation der ökologischen Entwicklung einer wiederverlandenden Außendeichspütte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Vogelforschung 'Vogelwarte Helgoland' durchgeführt. Aus den in 'Zone I' des Nationalparks 'Niedersächsisches Wattenmeer' gelegenen Vorlandsalzwiesen des westlichen Jadebusens wurde 1998/99 zur Deicherhöhung 150000 qm Klei entnommen. Die durch die Kleientnahme entstandene ca. 10 ha große und 1,5 m tiefe Pütte soll natürlich verlanden. Der Eingriff erfolgte in einem aus ornithologischer Sicht äußerst sensiblen und bedeutenden Lebensraum. Der westliche Jadebusen ist für zahlreiche Brut- (z.B. Rotschenkel) und Gastvogelarten (z.B. Säbelschnäbler, Großer Brachvogel) von internationaler Bedeutung. Die Genehmigung zur Kleientnahme wurde unter der Auflage erteilt, dass (a) die aktuellen Einflüsse der Kleientnahme auf das Ökosystem Salzwiese und (b) die Wiederverlandungsprozesse langfristig quantitativ dokumentiert werden. Dementsprechend wurde im Winter 1999/2000 ein interdisziplinäres Beweissicherungsvorhaben etabliert. Untersucht werden Morphologie und sedimentologische Ablagerungsprozesse, der zeitliche Verlauf der Wiederbesiedlung der Pütte durch Gefäßpflanzen und Benthosorganismen sowie Effekte der Kleientnahme auf Brut- und Rastvögel. Das ornithologische Teilprojekt umfasst ein Brutbestands-, Bruterfolgs- und Rastvogelmonitoring sowie Detailanalysen der Raumnutzungsmuster von Gastvögeln. In Ergänzung zu den aktuellen Feldstudien werden Langzeitdaten von 15 Außendeichspütten unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher räumlicher Lage ausgewertet. Das Untersuchungsprogramm sowie erste Ergebnisse aus dem ornithologischen Teilprojekt werden vorgestellt und diskutiert.
Das Projekt "Biodiversität, Management und Ökosystemfunktionen von Salzmarschen im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer (BASSIA) - Teilprojekt Brutvögel: Einfluss von Nutzungsänderungen auf Brutvogelgemeinschaften in Salzmarschen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Biozentrum Grindel und Zoologisches Museum durchgeführt. Änderungen in der Nutzung der Salzmarschen haben zu Veränderungen der Brutvogelgemeinschaften geführt. Diese Veränderungen sind jedoch nicht einheitlich, so dass weitere Untersuchungen notwendig sind, um den Einfluss von Vegetationsänderungen auf die Brutvogelgemeinschaften besser verstehen zu können. Im Teilprojekt BRUTVÖGEL des BASSIA-Projektes sollen diese Änderungen der Brutvogelgemeinschaften in Abhängigkeit von Nutzungsänderungen und damit einhergehendem Wandel in der Vegetation untersucht werden. Bei den untersuchten Arten handelt es sich um Austernfischer (Haematopus ostralegus), Säbelschnäbler (Recurvirostra avosetta), Lachmöwe (Larus ridibundus) sowie Fluss- und Küstenseeschwalbe (Sterna hirundo und Sterna paradisaea). In einer ersten Feldphase werden die Gelege dieser Arten punktgenau kartiert und hinterher mit der Vegetation im GIS verschnitten. Anschließend werden hieraus Modelle zur räumlichen Verteilung der Arten im Verhältnis zur Vegetation generiert. Zusätzlich werden die gefundenen Gelege vermessen, um das Legedatum zu berechnen und somit die zeitliche Hierarchie der Habitat- und Strukturpräferenzen aufzuzeigen. Weiterhin werden Daten zur Vegetation an den Gelegestandorten sowie an Zufallspunkten erhoben, um kleinräumige Unterschiede in der Vegetation besser sichtbar zu machen. Die entwickelten Modelle werden im darauffolgenden Jahr auf weitere Flächen übertragen, auf denen ebenfalls Brutvogelkartierungen durchgeführt werden. Diese erhobenen Brutvogeldaten werden anschließend dazu verwendet, die Modelle zu validieren und zu verbessern. Für das dritte und letzte Jahr ist dann die Anwendung des Modells auf die vorhandenen Brutvogeldaten der letzten 20 bis 30 Jahre geplant, um rückwirkend Veränderungen in den Brutbeständen durch Nutzungs-/Vegetationsänderungen zu erklären und zukünftige Trends prognostizieren zu können.