Das Projekt "Sickerwasserprognose: Bestimmung des maximalen PAK-Austrags im Sickerwasser aus Bauschuttrecyclingmaterial in biologisch aktiven Böden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Bremen, Institut für technischen Umweltschutz durchgeführt. Die Bauwirtschaft ist bestrebt einen möglichst hohen Anteil der Bauabfälle wiederzuverwenden. Dazu gehört der Wiedereinbau in den Boden (Auffüllung), die Wiederverwendung im Straßenbau oder die Nutzung als Abdeckmaterial. Die vollständige Wiederverwendung von Bauabfällen ist häufig durch Belastung an Schwermetall- und polyaromatische Kohlenwasserstoffen (PAK) stark eingeschränkt. Gerade bei der Wiederverwertung dieser Materialien im Boden muss sichergestellt werden, dass sie nicht durch Sickerwasserausträge zu einer Verunreinigung des Grundwasser führen können. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung einer realitätsnahen Testbatterie mit der die maximal mögliche PAK-Quellstärke beim Recycling von schwach belasteten Abfällen im Boden überprüft werden kann. Mit Säulenversuche nach DIN V19736 kann man das Elutionsverhalten von Schadstoffen aus Recyclingmaterialien untersuchen. Reine Elutionsversuche schenken den im belebten Boden stattfindenden biologischen Umwandlungsprozessen und den in der Realität auftretenden Klimaschwankungen jedoch keine Beachtung. Diese Prozesse können die Quellstärke von Schadstoffen aber entscheidend beeinflussen. Daher soll das Boden/Recyclingmaterial im Zeitraffer verschiedenen, im Freiland möglichen, Extremsituationen ausgesetzt und untersucht werden, wie diese Phänomene in praktikable Testsysteme zu integrieren sind.
Das Projekt "Zur Sorption von anorganischen und organischen Arsenverbindungen an Oxiden: Makroskopische und Spektroskopische Untersuchungen der Oberflächenkomplexierung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungszentrum Karlsruhe GmbH in der Helmholtz-Gemeinschaft, Institut für Nukleare Entsorgung durchgeführt. Es ist allgemein akzeptiert, dass die Sorption an oxidischen Mineralien den vorherrschenden natürlichen Mechanismus zur Verringerung der Mobilität von Schadstoffen darstellt. Um die potentielle Remobilisierbarkeit abschätzen zu können, ist es jedoch nicht ausreichend, die Sorption in konventionellen Batch- oder Säulen-Versuchen zu untersuchen, da hierbei nur eingeschränkt auf bestimmte Scenarien abgezielt werden kann. Vielmehr ist die lokale Struktur der sich bildenden Oberflächenbindungen zu charakterisieren, um daraus die Entwicklung der Bindungsstärken bei Veränderung der physikochemischen Eigenschaften des Milieus voraussagen zu können. Strukturelle Kenntnisse durch Oberflächenspektroskopie erlauben zum einen, qualitativ die Stabilität der Oberflächenkomplexe abzuschätzen (einzahnig oder mehrzahnig). Zum anderen ermöglichen sie es, einen Bezug zwischen der mikroskopischen Struktur und den vorliegenden oder zu prognostizierenden makroskopischen Mobilitätsdaten als dualen Ansatz eines realitätsnahen Adsorptionsmodells herzustellen. Die Auseinandersetzung mit diesem modernen dualen Ansatz ist bisher in der umweltgeochemischen Lehre und Forschung in Deutschland wenig vertreten und sollte daher eine Bereicherung mit guten Aussichten auf Erfolg darstellen.
Das Projekt "Untersuchungen über das Komplexierungsverhalten von Huminsäuren und deren Einfluss auf die Migration von radioaktiven und nichtradioaktiven Stoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Mainz, Fachbereich Chemie und Pharmazie, Institut für Kernchemie durchgeführt. Komplexierung von Np und Pu mit synthetischen Huminsäuren in Abhängigkeit des pH-Wertes und der Metallionenkonzentration; Bestimmung der Komplexstabilitätskonstanten für die verschiedenen Oxidationsstufen des Pu; Studien zum Redoxverhalten von Np (V) und Pu (VI) in Huminsäurelösungen; Kinetik und Reversibilität der Humatkomplexbildung beim Np und Pu; Untersuchungen über das Sorptionsverhalten der Humatkomplexe unter naturnahen Bedingungen - Säulenversuche (Institut für Kernchemie der Universität Mainz) Komplexbildung von Zn, Cd und Pb mit synthetischen Huminsäuren; Untersuchungen zur Konkurrenzsituation bei Komplexierungsreaktionen mit Huminsäuren; Studien zur Wechselwirkung zwischen Anionen und Huminstoffen in Batch- und Säulenversuchen (Fachrichtung 11.4 anorganische und Analytische Chemie und Radiochemie der Universität des Saarlandes
Das Projekt "Gefährdungspotenzial Steinkohlenhalden Zwickau/Oelsnitz, Arbeitspakete 2 und 3" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von BEAK Consultants GmbH durchgeführt. Im Rahmen des 2005 bereits realisierten ersten Arbeitspaketes wurde der Kenntnisstand zu den Haldenobjekten des Steinkohlenbergbaus im Zwickauer und Lugau/Oelsnitzer Revier aktualisiert und ein Vorschlag für ein Haldenkategorisierungsschema bezüglich ihres Gefährdungspotenzials und insbesondere des Schadstoffeintrages in den Wasserkreislauf abgeleitet. Die Arbeitspakete 2 und 3 mit den Zielstellungen: - Vertiefende Standortuntersuchungen an 3 ausgewählten Haldenobjekten; - Klärung des Prozessverständnisses beim Austrag von Schadstoffen; - Untersuchung der Schadstoffausträge über Sickerwässer sowie Klärung des Austragsverhaltens thermisch umgewandelter Bergemassen und deren Auswirkung auf die Schutzgüter (u. a. durch intermittierend betriebene Säulenversuche); - Untersuchung des Einflusses mikrobieller Prozesse auf die Migrationsfähigkeit der Schadstoffkomponenten; - Einschätzung des Schadstoffaustrages aus den Halden über den Luftpfad im Bereich von Brandherden; - Prozessmodellierung-wurden 2006 abgeschlossen. Der im Ergebnis dieser Arbeiten erreichte Sachstand machte ergänzende Untersuchungen zur Abklärung spezieller mikrobieller und geochemischer Sachverhalte erforderlich, die im Rahmen ergänzender Arbeiten (Säulenversuche an gesättigten und ungesättigten Säulen, Schwefelbestimmungen, sequentielle Extraktion der verschiedenen Haldenschichten) 2007 durchgeführt wurden.
Das Projekt "Simulationsversuche Massenabfalldeponie Allerheiligen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Abfallwirtschaft durchgeführt. In diesem Forschungsprojekt geht es um die Einschätzung des langfristigen Emissionsverhaltens der Massenabfalldeponie Allerheiligen, welches in Langzeit-Simulationstests (Säulenversuchen) im Labor des ABF-BOKU bestimmt wird. Die Säulenversuche dienen der Abschätzung des Abbau- und Auslaugverhaltens des abgelagerten Abfalls während des Nachsorgezeitraumes. Manche Substanzen, in diesem Fall hauptsächlich Ammonium, haben eine lange Verweilzeit in der organischen und mineralischen Abfallmatrix. Der Vergleich von Gesamtstickstoff im Feststoff, löslichem mineralisierten Anteil (NH4-N und NO3-N im Eluat bestimmt) und den im Sickerwasser gemessenen NH4-N und NO3-N Werten sollte Aufschluss über die Mineralisierung der organischen Substanz im Abfall und die Wechselwirkungen mit der Abfallmatrix hinsichtlich der Freisetzung geben. Die Versuche werden unter standardisierten Bedingungen über einen Zeitraum von maximal 18 Monaten im Labor durchgeführt. In periodischen Abständen werden Feststoffproben aus den Versuchssäulen entnommen und auf relevante Parameter untersucht. Sickerwasser und Gasentwicklung werden an den Versuchssäulen laufend beobachtet. Im Sickerwasser werden die relevanten Parameter analysiert. Basierend auf den lokalen Niederschlagsmengen werden die Säulen mit entsprechenden Wassermengen beaufschlagt. Das Wasser/Feststoffverhältnis wird dabei erhöht, um einen Zeitraffereffekt zu erzielen. Anhand der aus den Simulationsversuchen gewonnen Daten kann in Zusammenschau mit bereits vorhanden Daten aus früheren Forschungsprojekten und basierend auf Modellannahmen (z.B. homogene Verteilung des Materials, definierte Niederschlagsmenge) eine zeitliche Entwicklung der Emissionen dargestellt werden.