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Hydrogeologische Übersichtskarte von Niedersachsen 1 : 200 000 - Versalzung des Grundwassers (WMS Dienst)

Die Karte zeigt die mögliche Grundwasserversalzung im Maßstab 1:200 000. Süßwassererfüllte Grundwasserleiter sind in Niedersachsen nur bis zu einer Tiefe von maximal 300 m anzutreffen. Ihr Vorkommen ist auf die Bereiche beschränkt, in denen ein ständiger Wasseraustausch durch versickerndes Niederschlagswasser erfolgt (Zone des aktiven Wasseraustausches). Darunter ist eine zunehmende Versalzung des Grundwassers zu beobachten (Zone des verzögerten Wasseraustausches). In größeren Tiefen schließt sich ein Bereich mit weitgehend stagnierendem Grundwasser an. Der enge Zusammenhang zwischen Süßwasservorkommen und aktivem Wasseraustausch macht die Grundwasserdynamik zu einem zentralen Kriterium bei der Bewertung der Nutzbarkeit der Grundwasserleiter sowie auch bei der Abgrenzung von Grundwasserkörpern. Die Tiefenlage der versalzten Wässer, dass heißt, der Tiefgang des aktiven Wasseraustausches, wird wesentlich durch die hydraulischen Eigenschaften der Gesteinsschichten und das Potenzial der durchflossenen Süßwasserkörper gesteuert. Sie variiert demzufolge sehr stark. In großflächigen Vorflutbereichen ( z.B. Elbe-, Weser-, und Allerniederung), in denen der hydrostatische Druck infolge des Übertrittes großer Grundwassermengen in die Vorfluter abrupt abgebaut wird, können großräumige Druckgefälle auftreten, die ein Aufdringen von tiefen versalzten Wässern bis in den oberflächennahen Grundwasserbereich bewirken ( Binnenländische Versalzung ). Die Versalzungsbereiche im Tiefengrundwasser sind oft an die in den älteren Untergrund eingeschnittenen quartären Schmelzwasserrinnen gebunden. Die Tiefenlage der Versalzung liegt dort in einem Niveau, in dem außerhalb der Rinnen keine Grundwasserleiter mehr ausgebildet sind. Im Binnenland sind ferner rund 400 km2 als Grundwasserversalzungsbereiche einzustufen, die durch Ablaugungsvorgänge an hoch liegenden Salzstöcken verursacht sind ( Salzstockablaugung, Subrosion, vgl. Salzstrukturen Norddeutschlands 1 : 500 000, © BGR, 2008). An der Nordseeküste ist als Folge des allgemeinen Meeresspiegelanstieges nach der letzten Eiszeit auf breiter Front Meerwasser in die binnenländischen Grundwasserleiter eingedrungen ( Küstenversalzung ), wobei das in ihnen befindliche Süßwasser verdrängt wurde. Betroffen von dieser Art der Grundwasserversalzung ist ein bis zu 20 km breiter, insgesamt 2500 km2 großer Küstenstreifen, der somit für die Grundwassernutzung weitgehend ausfällt. Nur auf den Küsteninseln haben sich unter den Dünengebieten durch versickernde Niederschläge Süßwasserlinsen gebildet, die in begrenztem Umfang eine Trinkwasserförderung erlauben. Insgesamt sind in Niedersachsen Gebiete mit einer Gesamtfläche von rd. 6500 km2 von Grundwasserversalzungen betroffen, die dort eine Grundwassernutzung erschweren oder unmöglich machen. Zur Abgrenzung der Gebiete mit versalztem Grundwasser wurden die Ergebnisse von Wasseranalysen, geoelektrischen Sondierungen und Aufschlussbohrungen mit geophysikalischen Bohrlochmessungen ausgewertet. Ein Wasser wird als versalzt bezeichnet, wenn sein Chloridgehalt 250 mg/l übersteigt, was in etwa der menschlichen Geschmacksgrenze entspricht. In der Karte wird im Lockergestein unterschieden, ob der gesamte Grundwasserkörper versalzt ist oder ob Salzwasser nur in einem Teil des Grundwassers angetroffen wurde. Im Festgestein werden nur oberflächennahe Versalzungen, auch im Bereich von Salzhalden, dargestellt.

Hydrogeologische Übersichtskarte von Niedersachsen 1 : 200 000 - Versalzung des Grundwassers

Die Karte zeigt die mögliche Grundwasserversalzung im Maßstab 1:200 000. Süßwassererfüllte Grundwasserleiter sind in Niedersachsen nur bis zu einer Tiefe von maximal 300 m anzutreffen. Ihr Vorkommen ist auf die Bereiche beschränkt, in denen ein ständiger Wasseraustausch durch versickerndes Niederschlagswasser erfolgt (Zone des aktiven Wasseraustausches). Darunter ist eine zunehmende Versalzung des Grundwassers zu beobachten (Zone des verzögerten Wasseraustausches). In größeren Tiefen schließt sich ein Bereich mit weitgehend stagnierendem Grundwasser an. Der enge Zusammenhang zwischen Süßwasservorkommen und aktivem Wasseraustausch macht die Grundwasserdynamik zu einem zentralen Kriterium bei der Bewertung der Nutzbarkeit der Grundwasserleiter sowie auch bei der Abgrenzung von Grundwasserkörpern. Die Tiefenlage der versalzten Wässer, dass heißt, der Tiefgang des aktiven Wasseraustausches, wird wesentlich durch die hydraulischen Eigenschaften der Gesteinsschichten und das Potenzial der durchflossenen Süßwasserkörper gesteuert. Sie variiert demzufolge sehr stark. In großflächigen Vorflutbereichen ( z.B. Elbe-, Weser-, und Allerniederung), in denen der hydrostatische Druck infolge des Übertrittes großer Grundwassermengen in die Vorfluter abrupt abgebaut wird, können großräumige Druckgefälle auftreten, die ein Aufdringen von tiefen versalzten Wässern bis in den oberflächennahen Grundwasserbereich bewirken ( Binnenländische Versalzung ). Die Versalzungsbereiche im Tiefengrundwasser sind oft an die in den älteren Untergrund eingeschnittenen quartären Schmelzwasserrinnen gebunden. Die Tiefenlage der Versalzung liegt dort in einem Niveau, in dem außerhalb der Rinnen keine Grundwasserleiter mehr ausgebildet sind. Im Binnenland sind ferner rund 400 km2 als Grundwasserversalzungsbereiche einzustufen, die durch Ablaugungsvorgänge an hoch liegenden Salzstöcken verursacht sind ( Salzstockablaugung, Subrosion, vgl. Salzstrukturen Norddeutschlands 1 : 500 000, © BGR, 2008). An der Nordseeküste ist als Folge des allgemeinen Meeresspiegelanstieges nach der letzten Eiszeit auf breiter Front Meerwasser in die binnenländischen Grundwasserleiter eingedrungen ( Küstenversalzung ), wobei das in ihnen befindliche Süßwasser verdrängt wurde. Betroffen von dieser Art der Grundwasserversalzung ist ein bis zu 20 km breiter, insgesamt 2500 km2 großer Küstenstreifen, der somit für die Grundwassernutzung weitgehend ausfällt. Nur auf den Küsteninseln haben sich unter den Dünengebieten durch versickernde Niederschläge Süßwasserlinsen gebildet, die in begrenztem Umfang eine Trinkwasserförderung erlauben. Insgesamt sind in Niedersachsen Gebiete mit einer Gesamtfläche von rd. 6500 km2 von Grundwasserversalzungen betroffen, die dort eine Grundwassernutzung erschweren oder unmöglich machen. Zur Abgrenzung der Gebiete mit versalztem Grundwasser wurden die Ergebnisse von Wasseranalysen, geoelektrischen Sondierungen und Aufschlussbohrungen mit geophysikalischen Bohrlochmessungen ausgewertet. Ein Wasser wird als versalzt bezeichnet, wenn sein Chloridgehalt 250 mg/l übersteigt, was in etwa der menschlichen Geschmacksgrenze entspricht. In der Karte wird im Lockergestein unterschieden, ob der gesamte Grundwasserkörper versalzt ist oder ob Salzwasser nur in einem Teil des Grundwassers angetroffen wurde. Im Festgestein werden nur oberflächennahe Versalzungen, auch im Bereich von Salzhalden, dargestellt.

Ernährung nach neuen DGE-Empfehlungen für „Planetare Gesundheit“

Ernährung nach neuen DGE-Empfehlungen für „Planetare Gesundheit“ Bei der Erarbeitung der kürzlich veröffentlichten neuen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) wurden erstmals auch Umweltwirkungen einbezogen. Wie sich eine Ernährung nach diesen Empfehlungen im Vergleich zum derzeitigen Verzehr und zur Planetary Health Diet auf wichtige Umweltaspekte auswirken würde, zeigt eine erste Abschätzung im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA). Anfang März dieses Jahres veröffentlichte die DGE neue lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen für gesunde Erwachsene. Diese berücksichtigen erstmals auch Umweltwirkungen der Nahrungsmittelproduktion. Die neuen Empfehlungen können daher als ein Meilenstein auf dem Weg der Umsetzung eines ganzheitlicheren Verständnisses von Ernährung in Deutschland gelten. Perspektivisch sollen neben der gesundheitlichen Wirkung von Lebensmitteln auch soziale Aspekte, Tierwohl und weitere Umweltwirkungen einbezogen werden, wie die DGE in ihrem Positionspapier dargelegt hat. Im Rahmen eines derzeit laufenden Forschungsvorhabens im Auftrag des ⁠ UBA ⁠ wurden die neuen DGE Empfehlungen in Bezug auf vier wichtige Umweltwirkungen (Treibhausgasemissionen, Flächenbedarf, ⁠ Biodiversität ⁠ und Wasser) abgeschätzt und den potenziellen Umweltwirkungen der „ Planetary Health Diet “ (die Empfehlungen der EAT-Lancet Kommission sollen eine Antwort auf die Frage geben, wie sich die wachsende Weltbevölkerung gesund und nachhaltig ernähren kann) und des derzeitigen durchschnittlichen Verzehrs in Deutschland gegenübergestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Ernährung nach den neuen Empfehlungen ein nennenswerter Beitrag zur Einhaltung der planetaren Belastungsgrenzen sein kann – und zwar in Bezug auf den ⁠ Klimawandel ⁠, der ⁠ Landnutzung ⁠ und dem Schutz der Biodiversität. In Bezug auf die Nutzung knapper werdender Süßwasserressourcen kommt es vor allem darauf an, ob die Lebensmittel in wasserknappen Regionen angebaut werden und wie effizient die Bewässerungstechnik ist. Hier kann eine Erhöhung des Verzehrs an Obst, Gemüse und Nüssen zur Verschärfung des Problems führen, wenn damit nicht eine Veränderung von Anbaugebieten, Bewässerungstechnik und Produktauswahl einhergeht. In den nächsten Monaten werden im Rahmen des Projekts weitere Umweltwirkungen und Ansätze zur Verbesserung der Umwelteffekte von Ernährungsempfehlungen untersucht.

Grundwasser

Grundwasser Die größten Süßwasservorkommen weltweit liegen im Untergrund. Diese Grundwasservorkommen sind in vielen Regionen die wichtigste Quelle für die Wasserversorgung. Der Zustand des Grundwassers ist deshalb systematisch zu überwachen und der Eintrag von Schadstoffen so weit wie möglich zu verhindern. Bedeutung und Gefährdung des Grundwassers Grundwasser ist Teil des Wasserkreislaufs. Es stammt ganz überwiegend aus Regenwasser, das durch den Boden und den Untergrund bis in die Grundwasserleiter sickert. Oberflächennahe Grundwasservorkommen versorgen Pflanzen mit Wasser und bilden wertvolle Feuchtbiotope. Das Grundwasser tritt in Quellen zu Tage und speist Bäche und Flüsse. Gerade in den regenarmen Zeiten des Jahres stammt ein großer Teil des Wassers in unseren Flüssen aus dem Grundwasser. Qualität und Menge des Grundwassers beeinflussen damit auch die Oberflächengewässer. Rund 70 Prozent des Trinkwassers stammen aus Grundwasser, das damit die wichtigste Trinkwasserressource Deutschlands ist. Der ⁠ Klimawandel ⁠ ist die zentrale Herausforderung für die Wasserwirtschaft heute und in Zukunft. Wasserverfügbarkeit für alle und jeden Zweck ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Auch der Grundwasserstand unterliegt Schwankungen - je nach geologischen Verhältnissen, Nutzungsintensität und klimatischer Situation. Während der Trockenjahre 2018-2020 und 2022 ist der Grundwasserstand in vielen Regionen Deutschlands deutlich gesunken. Der Druck auf die Ressource Grundwasser wird in Zukunft weiter steigen, insbesondere wenn die landwirtschaftliche Bewässerung zunimmt und wasserintensive industrielle Nutzungen hinzukommen. Grundwasser galt in der Vergangenheit im Vergleich zu oberirdischen Gewässern als gut geschützt gegenüber anthropogenen Verunreinigungen. Doch Reinigungs- und Rückhaltevermögen der überlagernden Bodenschichten wurden überschätzt. Die systematische Überwachung der Grundwasserbeschaffenheit durch die Bundesländer hat gezeigt, dass der gute Zustand unseres Grundwassers vielerorts gefährdet ist. Es sind vor allem die diffusen Einträge von Stickstoff und Pestiziden aus der Landwirtschaft, die das Grundwasser belasten. Weitere Ursache für Verunreinigungen sind diffuse Einträge aus Industrie und Verkehr sowie aus punktuellen Quellen oder linienförmigen Belastungen wie zum Beispiel Altstandorte, Altablagerungen, Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen oder undichten Abwasserkanälen. Eine Sanierung des Grundwassers ist, wenn überhaupt, nur mit großem finanziellen und technischen Aufwand und in langen Zeiträumen möglich. Die konsequente Anwendung des Vorsorgeprinzips ist deshalb von ganz besonderer Bedeutung. Dazu gehört auch eine systematische, regelmäßige Überwachung des Grundwassers, für die in Deutschland die Länder zuständig sind. Dadurch lassen sich Gefährdungen des Grundwassers frühzeitig erkennen und geeignete Maßnahmen können rechtzeitig ergriffen werden. Aufgrund seiner herausragenden Bedeutung für die Trinkwasserversorgung und wichtigen ökologischen Funktionen ist ein flächendeckender Grundwasserschutz, wie im Wasserhaushaltsgesetz verankert, erforderlich. Eine Gesamtübersicht über den Zustand des Grundwassers in Deutschland und seine Belastungen infolge menschlicher Nutzungen sowie Maßnahmen zum Schutz des Grundwassers finden Sie in der Broschüre „ Grundwasser in Deutschland ”. Eine Übersicht über die weltweite Grundwassersituation finden Sie (auf Englisch, Französisch und Italienisch) im Bericht der Vereinten Nationen: „ The United Nations World Water Development Report 2022: Groundwater: Making the invisible visible “.

Grundwasser

Die Sicherung der Grundwasservorkommen als wichtigste Quelle des Trinkwassers gehört zur Daseinsvorsorge des Menschen. Mit dieser Aufgabe befasst sich die Hydrogeologie. Zusätzlich zur Ermittlung der Grundwasservorräte und -beschaffenheit, der Grundwassererschließung und des Grundwasserschutzes sind hydrogeologische Untersuchungen vielfach Grundlage wasserrechtlicher Entscheidungen. Dies ist für Berlin besonders wichtig, da das gesamte Wasser für die öffentliche Wasserversorgung (im Jahr 2013 waren es ca. 207 Millionen m³) und der größte Teil des Brauchwassers aus dem Grundwasser des Stadtgebietes gewonnen wird. Näheres dazu finden Sie in der Broschüre Grundwasser in Berlin. Die geringen Grundwasserflurabstände im Urstromtal und das Auftreten sog. Schichtenwassers auf den bindig ausgebildeten Hochflächen verursachen immer wieder Probleme mit Vernässungsschäden an Gebäuden, die nicht fachgerecht gegen Grundwasser abgedichtet sind. Wegen der komplizierten hydrogeologischen Situation verursachen die oberflächennahen Grundwasservorkommen sowohl auf den Hochflächen des Barnim und des Teltow mit ihren teilweise schwebenden Grundwässern als auch im Urstromtal immer wieder Probleme mit Vernässungsschäden. Wie in allen Industriegebieten sind in Berlin zahlreiche Boden- und Grundwasserkontaminationen bekannt, die sich nur bei genauer Kenntnis der hydrogeologischen Situation sanieren lassen. Wie in allen Industriegebieten sind in Berlin zahlreiche Boden- und Grundwasserkontaminationen bekannt, die sich nur bei genauer Kenntnis der hydrogeologischen Situation sanieren lassen. Eine weitere Grundwassernutzung stellt die Gewinnung von Heizenergie dar. In Berlin sind bereits über 2.500 Erdwärmesondenanlagen zur Heizung von Gebäuden installiert worden. Aus diesen vielfältigen Nutzungen ergeben sich Konflikte, die nur durch ein berlinweites flächendeckendes Grundwassermanagement gelöst werden können. Ziel ist die dauerhafte Sicherung der Trinkwasserversorgung sowie der Schutz der Grundwasser abhängigen Ökosysteme. Dazu wurde erstmalig eine hydrostratgrafische Gliederung der nutzbaren Grundwasservorkommen des nord- und mitteldeutschen Lockergesteinsgebietes (2001) sowie des Berliner Gebietes (2002) erarbeitet. Nur mit dieser Gliederung können Bilanzierungen der nutzbaren Grundwasservorräte des Landes durchgeführt sowie die Grundlagen für hydraulische Modellierungen geschaffen werden. In Berlin sind im Untergrund, wie fast überall in Norddeutschland, zwei mächtige Grundwasserstockwerke ausgebildet: Im unteren Stockwerk, das in einer Tiefe von ca. 300 Meter liegt, zirkuliert Salzwasser. Darüber schützt eine ca. 80 Meter mächtige hydraulischen Barriere aus Ton das ergiebige Süßwasservorkommen, das wir als Trinkwasser nutzen können (siehe Hydrogeologische Gliederung Berlins ). Bild: Torsten Laße Runder Tisch Grundwasser Das Anliegen der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt ist es, die von hohen Grundwasserständen betroffenen Bürgerinnen und Bürger bei der Lösungsfindung im Rahmen der rechtlichen und fachlichen Möglichkeiten zu unterstützen. Weitere Informationen Bild: Umweltatlas Berlin Überwachung der Grundwassergüte Die kontinuierliche Überwachung der Beschaffenheit des Grundwassers ist die Basis für eine nachhaltige Sicherung der Ressource Grundwasser. Hiermit lassen sich mögliche Beeinträchtigungen frühzeitig erkennen und Maßnahmen im Sinne eines vorsorgenden Umweltschutzes treffen. Weitere Informationen Bild: Umweltatlas Berlin Grundwassergleichenkarten Die genaue Kenntnis der aktuellen Grundwasserstände und damit auch der Grundwasservorräte ist für das Land Berlin unerlässlich, da das gesamte Trinkwasser (im Jahr 2016 waren es rund 221 Millionen m³) zu 100 % aus dem Grundwasser gewonnen wird. Weitere Informationen Bild: Geoportal Berlin Landesgrundwassermessnetz Das Landesgrundwassermessnetz dient einerseits der Sicherung der öffentlichen Wasserversorgung des Ballungsraumes Berlin und der ökologischen Belange sowie andererseits der Bauwirtschaft zur Ermittlung der aktuellen und der höchsten zu erwartenden Grundwasserstände (zeHGW). Weitere Informationen Bild: Umweltatlas Berlin Grundwassertemperatur Seit 1978 werden in tiefen Grundwassermessstellen, die über das ganze Stadtgebiet von Berlin verteilt sind, Temperaturprofile aufgenommen und zu raumzeitlichen Darstellungen des Grundwassertemperaturfeldes verarbeitet und ausgewertet. Weitere Informationen Bild: Umweltatlas Berlin Zu erwartender höchster Grundwasserstand (zeHGW) Die Höhe der Grundwasseroberfläche bzw. der Grundwasserdruckfläche ist für verschiedene wasserwirtschaftliche, ökologische und bautechnische Fragestellungen von Bedeutung. Insbesondere gilt das für ihren Maximalwert, der vor allem für die Bemessung von Bauwerken benötigt wird. Weitere Informationen Bild: Umweltatlas Berlin Hydrogeologische Gliederung von Berlin Zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie haben die staatlichen Geologischen Dienste Deutschlands eine einheitliche Nomenklatur für die hydrostratigrafische Gliederung in Deutschland entwickelt. Weitere Informationen Bild: Umweltatlas Berlin Flurabstand des Grundwassers Der Grundwasserflurabstand beschreibt die Tiefenlage des Grundwassers unter dem jeweiligen Gelände. Die Beachtung des Grundwasserflurabstandes ist besonders wichtig für alle Bebauungen, vom Einfamilienhaus bis zum Hochhaus, für alle Verkehrsbauten und vor allem für die Ver- und Entsorgungsleitungen. Weitere Informationen Bild: SenMVKU Informationen zum Grundwasser Umfangreiche Informationen zum Grundwasser können aus den zahlreichen Kartenwerken sowie online aus dem Umweltatlas bzw. aus dem Geoportal Berlin entnommen werden. Diese Angaben ersetzen jedoch nicht projektbezogene Untersuchungen zu Bauwerksgründungen, Brunnenbohrungen und Grundwasserhaltungen. Weitere Informationen Bild: SenMVKU Monitoring Grundwassergüte Zur Umsetzung des im Wasserhaushaltsgesetz sowie im Berliner Wassergesetz verankerten Grundsatzes des vorsorgenden Grundwasserschutzes sowie einer nachhaltigen Grundwasserbewirtschaftung werden in Berlin Messnetze im Rahmen des informationsorientierten Grundwasser-Monitorings betrieben. Weitere Informationen Bild: Umweltatlas Berlin Verweilzeit des Sickerwassers Nach dem Berliner Wassergesetz § 37a Abs. 4 muss das gesamte, für die öffentliche Wasserversorgung in Berlin geförderte Grundwasser weitgehend aus den Grundwasservorräten des eigenen Landes gewonnen werden; dabei sind bestimmte Qualitätskriterien im Rohwasser flächendeckend einzuhalten. Weitere Informationen Bild: Berliner Wasserbetriebe Wasserversorgungskonzept bis zum Jahr 2040 Berlin wird sein Trinkwasserbedarf auch in Zukunft aus eigenen Ressourcen decken. Das wird durch das Wasserversorgungskonzept 2040 sichergestellt, das die Senatsverwaltung und die Berliner Wasserbetriebe (BWB) mit dem Ingenieurbüro Dr. Möller entwickelt haben. Weitere Informationen

„An den aktuellen Wasserständen wird der Klimawandel auch in Niedersachen greifbar“

Norden/Hannover. Ausbleibende Niederschläge, hohe Verdunstungsraten: Erneut sorgt ein trockener Sommer für sehr niedrige Wasserstände in den niedersächsischen Oberflächengewässern. Viele Pegel insbesondere im Osten und Südosten des Landes haben inzwischen den Extremwertbereich erreicht – mit ernsten Konsequenzen unter anderem für die Fischfauna. Für die Gewässerexpertin Stephanie Gudat vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ist klar: Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in Niedersachen angekommen und messbare Realität. Ausbleibende Niederschläge, hohe Verdunstungsraten: Erneut sorgt ein trockener Sommer für sehr niedrige Wasserstände in den niedersächsischen Oberflächengewässern. Viele Pegel insbesondere im Osten und Südosten des Landes haben inzwischen den Extremwertbereich erreicht – mit ernsten Konsequenzen unter anderem für die Fischfauna. Für die Gewässerexpertin Stephanie Gudat vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ist klar: Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in Niedersachen angekommen und messbare Realität. Frau Gudat, an der Aller im Landkreis Helmstedt sorgte ein Fischsterben zuletzt für dramatische Bilder. Wie ernst ist die Situation aktuell an den niedersächsischen Gewässern? Frau Gudat, an der Aller im Landkreis Helmstedt sorgte ein Fischsterben zuletzt für dramatische Bilder. Wie ernst ist die Situation aktuell an den niedersächsischen Gewässern? Stephanie Gudat: Bedingt durch die anhaltende Trockenheit verzeichnen die Pegel des NLWKN derzeit tatsächlich nahezu in ganz Niedersachsen sinkende bzw. sehr niedrige Wasserstände. Teilweise befinden sich die Pegelstände insbesondere im Osten und Südosten dabei im Extremwertbereich der niedrigsten, jemals hier gemessenen Wasserstände. Und auch an der Abflusssituation wird die aktuell angespannte Lage greifbar: An der Ilmenau waren zum Beispiel bereits im Juli sehr geringe Abflussmengen messbar, die wir selbst in den ausgeprägten Trockenjahren 2018 bis 2020 erst Ende des Sommers verzeichnet haben. Eine grundlegende Änderung der Lage ist dabei angesichts der aktuellen Wetterprognosen nicht absehbar. Heißt das, dass wir uns auch andernorts in den kommenden Wochen auf Konsequenzen wie Fischsterben einstellen müssen? Heißt das, dass wir uns auch andernorts in den kommenden Wochen auf Konsequenzen wie Fischsterben einstellen müssen? Akute Probleme für die Fischfauna sind leider mindestens für den Rest des Sommers ein absolut realistisches Szenario. Es kommt bei derart geringen Wasserständen insbesondere bei warmem Wetter schnell zu kritischen Sauerstoffgehalten. Hierbei überlagern sich zwei Faktoren: Geringe Wassermengen erwärmen sich schnell, was zu einer geringen Löslichkeit von Sauerstoff führt. Zugleich sind die absoluten Gehalte an Sauerstoff in einem Gewässer aufgrund des kleineren Wasservolumens herabgesetzt. Bei Werten deutlich unter 4 mg/l droht den Fischen in dieser Konstellation akute Gefahr, wenn keine Möglichkeit besteht, in sauerstoffreichere Gewässerabschnitte bzw. Gewässerbereiche auszuweichen. Insbesondere kleinere Gewässer können unter den aktuellen Bedingungen auch ganz trockenfallen – mit verheerenden Konsequenzen für die Artenzusammensetzung an den Gewässern: Denn durch Niedrigwasser geht wertvoller Lebensraum für Pflanzen und Tiere verloren. Macht sich die aktuelle Wetterlage auch an den niedersächsischen Seen bemerkbar? Macht sich die aktuelle Wetterlage auch an den niedersächsischen Seen bemerkbar? Das Seenkompetenzzentrum des NLWKN führt unter anderem am Dümmer und am Steinhuder Meer laufend Untersuchungen durch. Von unseren Messstellen wissen wir, dass die Wasserverluste an diesen großflächigen Seen, die starker Verdunstung ausgesetzt sind, in diesem Sommer erheblich sind. Am Dümmer fehlen derzeit rund 20 cm Wasser und damit knapp 1/5 des Wasservolumens zum normalen Sommerwasserstand. Das entspricht etwa drei Millionen Kubikmeter Wasser. Am Steinhuder Meer zeigt sich eine ähnliche Tendenz: Hier liegt der Wasserstand aktuell 30 cm unter dem normalen Sommerwasserstand, fast ¼ des Wasservolumens – rund 10 Millionen Kubikmeter – fehlen hier. Zugleich heizen sich diese großflächigen Seen derzeit stark auf – auf stellenweise über 30 Grad. Die erhöhten Temperaturen begünstigen die Entwicklung von Cyanobakterien – also Blaualgen –, die aktuell in vielen Seen wie Dümmer, Zwischenahner und Steinhuder Meer wieder ein Thema sind. Solange Teile der Seen nicht trockenfallgefährdet sind, ist die Lage für die Fischfauna dennoch vergleichsweise entspannt. Denn die Algen im See produzieren derzeit ebenfalls viel Sauerstoff, sodass selbst die übliche Sauerstoffzehrung in der Nacht nahezu kompensiert wird. Ist das, was wir derzeit erleben, wirklich ein neues Phänomen? Hat es Niedrigwassersituationen nicht auch schon in früheren Jahren immer wieder mal gegeben? Ist das, was wir derzeit erleben, wirklich ein neues Phänomen? Hat es Niedrigwassersituationen nicht auch schon in früheren Jahren immer wieder mal gegeben? Natürlich gehören Phasen mit Niedrigwasser in einem gewissen Rahmen zur normalen Saisonalität an einem Gewässer. Die Daten und Auswertungen des NLWKN zeigen allerdings: Die Dauer dieser Phasen nimmt zu; zugleich wird dabei der Ausschlag nach unten – die Amplitude – größer. Wir haben insbesondere in den letzten Trockenjahren und wahrscheinlich auch dieses Jahr in zeitlich sehr kurzer Folge neue historische Tiefststände erreicht. Aus unserer Sicht ist diese Entwicklung ein klares Ergebnis des Klimawandels: Durch den Klimawandel werden Dürreperioden, also Zeiten mit wenig Niederschlag und hohen Temperaturen, zunehmen – auch in Niedersachsen. Wird uns also künftig weniger Wasser zur Verfügung stehen? Wird uns also künftig weniger Wasser zur Verfügung stehen? Die Niederschlagsmenge bleibt übers Jahr verteilt gleich. Wir leben im weltweiten Vergleich immer noch in einer wasserreichen Region. Was sich ändert, ist die Verteilung. Im Sommer tritt Niederschlag zunehmend als Gewitter- und Starkregen auf. Dieses Wasser kann allerdings nicht in die Böden einsickern und führt damit nur kurzfristig zu einer Erhöhung der Fließgewässerpegel . Was kann die Wasserwirtschaft tun, um dieser Entwicklung zu begegnen? Was kann die Wasserwirtschaft tun, um dieser Entwicklung zu begegnen? In der Vergangenheit stand auch in Niedersachsen vor allem eine Frage im Vordergrund: Wie bekomme ich das Wasser – etwa im Hochwasserfall – schnell aus der Fläche heraus. Künftig wird ein kluges und nachhaltiges Wassermengenmanagement gebraucht. Kurz gesagt: Es geht darum, das Wasser in niederschlagsreichen Zeiten zurückzuhalten, so dass es in Mangelsituationen zur Verfügung stehen kann. Derzeit ist es so, dass das überschüssige Wasser einfach abfließt und irgendwann in der Nordsee landet, wo es dann für eine weitere Nutzung im Sommer verloren ist. Nach allem, was wir heute wissen, ist absehbar: Süßwasser wird zukünftig auch bei uns eine begehrte und wertvolle Ressource sein! Vielen Dank für das Gespräch, Frau Gudat. Vielen Dank für das Gespräch, Frau Gudat.

Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Bioökonomie

Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Bioökonomie Ein Projekt im Auftrag des Umweltbundesamtes zu Chancen und Risiken von Bioökonomiestrategien zeigt, dass diese oft nicht mit den globalen Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 vereinbar sind. Entsprechend werden konkrete politische Handlungsempfehlungen an die Bundesregierung für eine nachhaltige Bioökonomie abgeleitet. Bioökonomie ist die Bewirtschaftung und Nutzung der natürlichen, biobasierten Ressourcen der Erde. Der Forschungsbericht „Nachhaltige Ressourcennutzung- Anforderungen an eine nachhaltige Bioökonomie aus der Agenda 2030/SDG-Umsetzung“ empfiehlt der Bundesregierung konkrete politische Maßnahmen in zehn Handlungsfeldern zur Weiterentwicklung einer nachhaltigen Bioökonomie. Dem Schutz der ⁠ Biodiversität ⁠, des Klimas, der Böden und der Ernährungssicherung aller Menschen kommt dabei zentrale Bedeutung zu. Ergebnisse: Da Bioökonomie nicht per se nachhaltig ist, wird empfohlen, die Rolle der Bioökonomie im Kontext der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 zu konkretisieren. Die Nutzung natürlicher, nicht-fossiler Ressourcen (Bioökonomiepfade) sollte zur Umsetzung ökologischer und sozialer Ziele beitragen und möglichst keine negativen Auswirkungen haben. Soziale Ziele meinen hier die Menschenrechte, einschließlich Ernährungssicherheit, die Rechten von Kleinbauern sowie die Rechte an Land, Wald und Fischereiressourcen, wie auch die Einhaltung von Sozialstandards in der Primärproduktion und von fairem Handel. Bioökonomiepfade sollten möglichst weder negative Umweltwirkungen noch negative soziale Wirkungen haben. Biogene Rohstoffe sollten vorrangig in die stoffliche Nutzung und nicht in die energetische Nutzung gehen. Fossile Energieträger sollten vorrangig durch nicht-biogene erneuerbare Energien substituiert werden. Auch sollten bioökonomische Anwendungen den Nutzungsdruck auf land- oder forstwirtschaftliche Flächen nicht erhöhen. Weitere Handlungsfelder sind beispielsweise: Branchenspezifische Roadmaps für eine nachhaltige Bioökonomie entwickeln, um den Einsatz der knappen biogenen Ressourcen zu priorisieren. Spezifische Roadmaps für die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, für die Chemie-, die Textil- und die Verpackungsbranche sowie den Energiesektor sollten Ziele und Meilensteine für einen effizienten Einsatz von ⁠ Biomasse ⁠ im Rahmen planetarer Belastungsgrenzen definieren. Nachhaltigkeitsziele für die Bioökonomie definieren und ein regelmäßiges ⁠ Monitoring ⁠ durchführen. Diese Nachhaltigkeitsziele sollten dabei möglichst quantifiziert und mit Zeitvorgaben verknüpft werden und in die Fortschreibung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie integriert werden. Konsum- und Ernährungsstile nachhaltiger gestalten. Dazu sind Informationskampagnen und Reallabore erforderlich, mit denen die Bundesregierung das notwendige Bewusstsein für mehr ⁠ Suffizienz ⁠ in Konsum- und Ernährung schaffen könnte. Weiterhin sollten zum Beispiel steuerliche Anpassungen für Verbraucher*innen und Gastronomie Anreize schaffen, den Konsum von tierischen Produkten zugunsten von mehr pflanzlichen Lebensmittel deutlich zu mindern. Biotechnologie vorsorgeorientiert nutzen. Die Bundesregierung sollte sich unter anderem dafür einsetzen, dass beim Einsatz neuer gentechnischer Verfahren die Anwendung des Vorsorgeprinzips sichergestellt ist und dass auf EU-Ebene an der gegenwärtig gültigen Rechtslage festgehalten wird. Um die Gesellschaft stärker an der Diskussion der neuen gentechnischen Verfahren zu beteiligen, kann die Regierung Dialoge mit einer integrierten Chancen-Risiko-Betrachtung für die verschiedenen Anwendungsfelder initiieren, auch auf EU-Ebene. Starke internationale Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Bioökonomie entwickeln. Eine wichtige Maßnahme ist, die Ziele der globalen Ernährungssouveränität und den Vorrang der Ernährungssicherung („Food First“-Prinzip) im Umsetzungsplan der Bioökonomiestrategie zu konkretisieren und operationalisieren. Die Forschungs- und Innovationspolitik zur Bioökonomie ist an ihrem Gesellschafts- und Umweltnutzen ausrichten. Das Projekt schlägt zudem explizit eine breite Beteiligung möglichst vieler Ressorts an der Ausgestaltung der Nationalen Bioökonomiestrategie vor. Das Forschungsvorhaben gibt damit wichtige Impulse zur nachhaltigen Ausrichtung der Bioökonomiepolitiken in Deutschland sowie Anregungen für die Bioökonomieforschung. Vorgehen im Projekt Das Forschungsprojekt des ⁠ UBA ⁠ untersuchte die Bioökonomie aus Umwelt- und Nachhaltigkeitsperspektive. Es analysierte bisherige Bioökonomiestrategien sowie die gängigen Bioökonomiediskurse und benennt die in diesem Zusammenhang geäußerten Argumente für oder gegen die Bioökonomie. Außerdem wurden mögliche zukünftige Ausgestaltungen der Bioökonomien recherchiert sowie Zusammenhänge und Widersprüche zwischen Bioökonomiezielen und nationalen und internationalen Umweltagenden, insbesondere der Agenda 2030, aufgezeigt. Daraus folgte eine umfassende, kritische Bewertung von Chancen und Risiken, die sich aus dem Vorantreiben von Bioökonomiestrategien ergeben können. Dies ermöglichte, klare Anforderungen an eine nachhaltige Bioökonomie zu formulieren und Politikempfehlungen abzuleiten. Ausblick Eine wesentliche Bedingung für die ⁠ Nachhaltigkeit ⁠ der Bioökonomie ist die deutliche Reduzierung unseres Rohstoff- und Energieverbrauchs. Dies schließt ein, dass die Bioökonomie nicht als nachhaltig angesehen werden kann, wenn nachwachsende Rohstoffe als einfache Substitutionslösung für fossile Rohstoffe angesehen werden. Ein solcher Ansatz würde dazu führen, dass der Biomassebedarf für den Ausbau der Bioökonomie steigt, die Flächen für Land- und Forstwirtschaft intensiver genutzt und dadurch die Biodiversität, das ⁠ Klima ⁠, die Böden und die Süßwasserressourcen weiter gefährdet werden würden. Zudem stünde vor allem der steigende Flächenbedarf für nachwachsende Ersatzrohstoffe in Konkurrenz zur Ernährungssicherung. Eine nachhaltige Bioökonomie erfordert daher in jedem Fall einen starken politischen Rahmen. Die Bundesregierung hat im Januar 2020 die „Nationale Bioökonomiestrategie“ veröffentlicht, die Leitlinien und Ziele und der deutschen Bioökonomiepolitik festlegt und Handlungsfelder für deren Umsetzung aufzeigt. Das Konzept bezieht sich auf die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 (Sustainable Development Goals, SDGs) und auf ein nachhaltiges Wirtschaften innerhalb der planetaren Grenzen. Der neu eingerichtete 3. Bioökonomierat soll einen Umsetzungsplan vorschlagen, erstmalig auch unter Einbindung der Zivilgesellschaft.

We are Alps 2016: Grünes Wirtschaften in der Alpenregion

We are Alps 2016: Grünes Wirtschaften in der Alpenregion Am 5. Juli ging die sechstätige Journalistenreise „We are Alps“ des Sekretariats der Alpenkonvention zu Ende. Unter dem Motto „Grünes Wirtschaften in den Alpen“ führte die Tour einmal quer über die Alpen. Unterwegs gab es zahlreiche Zusammentreffen mit lokalen Akteuren, die nachhaltige Projekte und Unternehmen vorstellten und so grünes Wirtschaften in dieser einzigartigen Region erlebbar machten. Ein Höhepunkt der Reise war die Besichtigung des Sylvensteinspeichers im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, bei der die Teilnehmenden auf die Parlamentarische Staatssekretärin des ⁠ BMUB ⁠ Frau Rita Schwarzelühr-Sutter sowie die Bayrische Staatsministerin für Umwelt Frau Ulrike Scharf trafen. Hier erfuhren sie mehr über die Funktion des Sylvensteinspeichers für den Hochwasserschutz, dessen Schutzfunktion bis in den Großraum München reicht. Diese wurde zuletzt beim Hochwasser Anfang Juni deutlich. Frau Schwarzelühr-Sutter bekräftigt in Ihrer Rede: "Die Alpen sind Erholungs-, Wirtschafts- und Lebensraum. Die Gletscher halten wichtige Süßwasserreserven für große Teile Europas. Die Bergwälder schützen vor ⁠ Erosion ⁠, Lawinen und Hochwasser. Sie bedürfen eines besonderen Schutzes, dem wir mit allen Anrainerstaaten und den Regelungen der Alpenkonvention versuchen, Rechnung zu tragen. Mindestens so wichtig wie dieses staatliche Handeln ist jedoch das Engagement vor Ort: Die Männer und Frauen, die sich ehrenamtlich und beruflich dafür einsetzen, dass es einen Ausgleich gibt zwischen wirtschaftlicher Nutzung und dem Erhalt dieses einzigartigen Lebensraumes." Projekte mit Vorbildcharakter Ein Beispiel hierfür wurde im Folgenden im österreichischen Mallnitz besichtigt. Hier führte Clemens Schekulin, Mitarbeiter der Abteilung des Gefahrenmanagements der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB), durch einen ihrer Schutzwälder. Er stellt einen nachhaltigen Schutzwall der Schieneninfrastruktur vor Steinschlag und Lawinen dar, dient aber auch als Ressource für Handwerk und Bau sowie für das örtliche ⁠ Biomasse ⁠-Nahwärmewerk. Der ÖBB bewacht circa 2.800 Hektar Schutzwald und 3.000 Hektar Felsflächen in ganz Österreich. Welche Innovationskraft der Alpenregion innewohnt, wurde unter anderem beim Metron Institut in Slowenien deutlich. Der Fokus des Instituts liegt auf der Entwicklung von Akkus für Elektroautos, Hybridschiffen und Ladestationen. Darüber hinaus baut das Institut gebrauchte Autos in Elektroautos um und erreicht damit konkurrenzfähige Reichweiten. Durch eine Vielzahl an Seminaren und Workshops versucht das Institut, das Bewusstsein für und das Wissen über E-Mobilität zu stärken. Am letzten Tag führte die Tour über einen neuen Radweg von Nova Gorica in Slowenien in das italienische Gorizia. Die beiden Städte wurden nach dem zweiten Weltkrieg bis zum Schengen-Beitritt Sloweniens 2007 durch eine Grenze getrennt. Heute arbeiten sie in einer Verwaltungsunion in vielen Bereichen zusammen. Unter anderem planen sie, die alte Zugverbindung zwischen den beiden Städten wieder aufzubauen. Diese Infrastrukturmaßnahme würde die nachhaltige Mobilität in der ganzen Region stärken. Die emotionalen Reden der Bürgermeister der zwei Städte machte deutlich, dass die Grenzen, die die Region einst geteilt haben, überwunden sind. Die Rolle des ⁠ UBA ⁠ Die grüne Wirtschaft im Alpenraum ist ein wichtiges Thema der deutschen Präsidentschaft der Alpenkonvention. Eine internationale Arbeitsgruppe unter Leitung des Umweltbundesamtes analysiert die Entwicklung der Grünen Wirtschaft im Alpenraum im sechsten Alpenzustandsbericht. Er wird dieses Jahr im Oktober auf der Alpenkonferenz in Grassau erstmalig präsentiert. Auch das Jugendparlament der Alpenkonvention diskutierte dieses Thema auf der Jahresversammlung im Mai 2016.

Argentinien schützt Gletscher per Gesetz

Am 30. September 2010 verabschiedete der Senat in Buenos Aires mit knapper Mehrheit (35 zu 33 Stimmen) ein Gesetz zum Schutz der Gletscher und ihres peripheren Umfelds. Das neue Gesetz sieht erhebliche Einschränkungen für den Bergbau und andere Industriezweige vor. Mit der neuen Regelung sollen die in den Gletschern lagernden Süßwasserreserven erhalten werden.

Grundwasser – der unsichtbare Schatz: Gewässertyp des Jahres 2022 - Scrollytelling Umweltbundesamt

Die größten für Menschen nutzbaren Süßwasservorkommen der Erde liegen unsichtbar im Untergrund – das Grundwasser ist eine wichtige Ressource, die besonders geschützt werden muss. Das Wasser auf der Erde befindet sich in einem ständigen Kreislauf – zwischen den Meeren, der Atmosphäre und den Kontinenten. In Deutschland wird Grundwasser vor allem in den Wintermonaten neu gebildet. Ein großer Teil des Niederschlags versickert im Boden, fließt unter der Oberfläche weiter und wird zu Grundwasser. Es bildet sich dort, wo das versickernde Wasser beim Durchfließen der Hohlräume der Lithosphäre – das ist der oberste Bereich der festen Erde – auf wasserundurchlässige Schichten trifft und so am Weiterfließen gehindert wird. Die unterirdischen Räume, die das Wasser speichern und weiterleiten können, werden Grundwasserleiter genannt. In Deutschland dominieren sogenannte Poren-, Kluft- und Karstgrundwasserleiter. Form und Größe der Hohlräume in den Grundwasserleitern haben einen großen Einfluss auf die Geschwindigkeit, mit der das Grundwasser unterirdisch fließen kann und bestimmen Fördermenge und -qualität des Grundwassers. Weltweit wird die Wassermenge auf 1,3 bis 1,5 Milliarden Kubikkilometer geschätzt. Der allergrößte Teil davon ist salzig, nur 2,5 Prozent – rund 35 Millionen Kubikkilometer – sind Süßwasser. Deutschland ist ein wasserreiches Land – die potentiell nutzbare Wassermenge wird im langjährigen Mittel auf 188 Milliarden Kubikmeter pro Jahr geschätzt, davon etwa ein Viertel Grundwasser (49 Milliarden Kubikmeter, das entspricht in etwa dem Wasservolumen des Bodensees). Nutzbare Wasserressourcen sind auf der Erde extrem ungleichmäßig verteilt. So wird beispielsweise die Menge nutzbaren Wassers in Rumänien auf nur etwa 42,3 Milliarden Kubikmeter pro Jahr geschätzt, während in Kanada rund 2.900 Milliarden Kubikmeter zur Verfügung stehen. Grundwasser ist weltweit der meistgenutzte Rohstoff und die bedeutendste verfügbare Süßwasserreserve. Vor allem in den Trockenzonen der Erde ist es die einzige verlässliche Wasserressource. In vielen Ländern wird Trinkwasser größtenteils aus dem Grundwasser gewonnen, in Deutschland zu rund 70 Prozent. Grundwasser spielt auch eine Rolle für die Industrie, zum Beispiel als Kühlwasser und Wasser für Herstellungsprozesse (beispielsweise b ei der Herstellung von Papier). Auch die Landwirtschaft nutzt natürlich Wasser, vor allem zur Bewässerung. Grundwasser wird außerdem als Mineralwasser entnommen und für (heiße und warme) Heilquellen genutzt. Mit Erdwärme aus Tiefengeothermie werden mittlerweile ganze Stadtviertel mit Heizwärme versorgt. Im Grundwasser selbst liegt das wohl größte limnische (d.h. süßwasserbestimmte) Ökosystem der Erde. Außerdem speist das Grundwasser Flüsse und Seen sowie wichtige Landökosysteme, zum Beispiel Feuchtgebiete, Moore und Wälder. Niedermoore: Artenreiche Lebensräume, in denen Organismen vorkommen, die auf hohe Grundwasserstände angewiesen sind. Moore sind außerdem wichtige CO2-Speicher . Feuchtwiesen: Biotope, deren Böden häufig vom Grundwasser beeinflusst sind. In Mitteleuropa zählen Feuchtwiesen zu den artenreichsten Lebensräumen, in denen vom Aussterben bedrohte Pflanzen und Tiere heimisch sind. Flüsse: Die meisten Flüsse werden von Grundwasser gespeist – so auch die Donau, mit 2.888 Kilometern der längste Fluss Deutschlands. Bäche: Auch die kleinen Bäche – wie hier im Bayerischen Wald – zählen zu den grundwasserabhängigen Ökosysteme. Insgesamt gibt es in Deutschland etwa 15.000 Bäche und Flüsse. Seen: Die Müritz ist der größte See, der vollständig in Deutschland liegt (im Bild: Röbel an der Müritz). Auen: Natürliche Überflutungsflächen entlang von Flüssen oder Bächen, die von der Gewässerdynamik wie Überschwemmungen und Grundwasserstandänderungen geprägt sind. Der Lebensraum Grundwasser ist für uns Menschen nahezu unzugänglich und deshalb noch weitgehend unerforscht. Die überdeckenden Bodenschichten puffern Einflüsse von außen weitgehend ab. Im Grundwasser selbst herrschen recht konstante physikalisch-chemische Bedingungen. In unseren Breiten liegt die Temperatur oberflächennaher Grundwasserleiter bei durchschnittlich 10 bis 12 Grad Celsius. Gleichzeitig herrscht völlige Dunkelheit, was Photosynthese unmöglich macht. Das Nahrungsangebot ist knapp und wird mit dem Regen- und Schmelzwasser eingeschwemmt oder gelangt über oberirdische Gewässer in den Untergrund. Aufgrund dieser speziellen und kargen Lebensbedingungen ist Grundwasser eher dünn besiedelt. Die Lebensgemeinschaft setzt sich aus Bakterien, Pilzen sowie winzigen ein- und mehrzelligen Tieren zusammen. Die Grundwassertiere sind meist mikroskopisch klein, augenlos und ohne Körperpigmente, aber mit Tastorganen ausgestattet und perfekt an Dunkelheit und Nahrungsarmut angepasst. Die wichtigsten Gruppen sind die Krebstiere. Hinzu kommen Asseln, Schnecken, Würmer und Muscheln. Oft gibt es Verwandte an der Erdoberfläche. Grundwassertiere sind winzig klein, augenlos und ohne Körperpigmente (links Grundwasserassel, rechts Höhlenflohkrebs). Höhlenwasserassel (Proasselus slavus stempel) – perfekt an Dunkelheit und Nahrungsarmut angepasst. Höhlenwasserassel (Proasselus slavus): Von den mehr als 170 europäischen Süßwasserasselarten leben mehr als 60 Prozent ausschließlich im Grundwasser. Höhlenflohkrebs (Niphargus) : Die Größe der Höhlenflohkrebse liegt je nach Art zwischen wenigen Millimetern und drei Zentimetern. Höhlenflohkrebs (Niphargus laisi): Damit zählt der Höhlenflohkrebs zu den größten Grundwassertieren. Höhlenschmerle: Die Höhlenschmerle (Barbatula barbatula) ist der erste bekannte Höhlenfisch Europas und wurde erst vor wenigen Jahren im Höhlensystem des Aachtopfs in der Bodenseeregion entdeckt. Die Aktivitäten und Funktionen der einzelnen Organismen im Grundwasser sind eng aufeinander abgestimmt, sie tragen durch Reinigungsleistungen zum Erhalt der Wasserqualität bei. Wird das empfindliche Milieu gestört, lässt diese „Selbstreinigungskraft“ nach. Das Grundwasser wird durch vielfältige natürliche Faktoren und künstliche Eingriffe beeinflusst. Wichtiger Lebensraum im Grundwasser geht z. B. wegen Grundwasserabsenkungen oder übermäßiger Wasserentnahmen verloren – meist im Zusammenhang mit Bergbauaktivitäten. In der Regel dauert es Jahrzehnte, bis sich der natürliche Grundwasserspiegel wiedereinstellt. Ein weiteres Problem sind Stoffeinträge – aus Städten, Industrie, Altlasten und der Landwirtschaft. Besonders übermäßige Nährstoffeinträge aus Düngung und Tierhaltung tragen erheblich zur Nitratbelastung des Grundwassers bei. Auch Rückstände und Abbauprodukte von Pflanzenschutzmitteln belasten und stören das Ökosystem. Große Temperaturschwankungen, z.B. durch geothermische Eingriffe in den Untergrund, können das System langfristig schädigen. Bei Erdwärmebohrungen muss durch Abdichtungen sichergestellt werden, dass verschiedene Grundwasserschichten nicht miteinander verbunden werden. Auch der Klimawandel hat Einfluss auf das Grundwasser: Bleiben Niederschläge über einen längeren Zeitraum aus, sinken die Grundwasserpegel ab. So sind zum Beispiel 2018 und 2019 aufgrund der langanhaltenden Trockenheit in einigen Regionen Deutschlands die Grundwasserstände deutlich gefallen. Es herrscht zwar kein Mangel an Trinkwasser und es gibt bisher keine flächendeckenden negativen Auswirkungen auf die Wasserversorgung aus Grundwasserressourcen. Allerdings kam z.B. im Sommer 2018 in den besonders betroffenen Regionen die Eigenversorgung mit Trinkwasser teilweise zum Erliegen, weil Hausbrunnen trockenfielen. Um das Grundwasser als Lebensraum und Ressource zu schützen, wird es in Deutschland regelmäßig und engmaschig überwacht. Zum einen wird der chemische Zustand überprüft, d.h. die Zusammensetzung und Belastung mit Schadstoffen. An über 7.000 Messstellen wird z.B. die Konzentration von Schadstoffen gemessen und die Einhaltung der EU-weiten Grenzwerte für Pflanzenschutzmittel und Nitrat überprüft. Knapp ein Drittel der deutschen Grundwasserkörper ist aktuell in einem schlechten chemischen Zustand (Stand 2017). Das liegt vor allem an den zahlreichen Überschreitungen der Grenzwerte für Nitrat und Pflanzenschutzmittel. Weitere Belastungen ergeben sich aus den Rückständen von Arzneimitteln, organischen Verbindungen, künstlichen Süßstoffen und Abbauprodukten von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen. Außerdem wird an etwa 6.000 Messtellen bundesweit der mengenmäßige Zustand des Grundwassers überprüft. Für die Berechnung werden die Entnahmemengen der Grundwasserneubildung gegenübergestellt. Ziel ist, dass zumindest ein Gleichgewicht zwischen Entnahme und Neubildung herrscht. Aktuell gibt es nur vereinzelte Grundwasserkörper, die Wassermengenprobleme aufweisen. Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Wasser Weitere Infos auf der Website des Umweltbundesamts Wo sich Wassersparen für Umwelt & Geldbeutel lohnt Grundlagen, Belastungen, Maßnahmen Zum Weiterlesen

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