Das Projekt "Simulation des Wachstums von Regenwaeldern zur Bewertung von Holznutzungsstrategien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kassel, Wissenschaftliches Zentrum für Umweltsystemforschung durchgeführt. Ziel ist die Entwicklung eines Simulationsmodells fuer die langfristige Entwicklungsdynamik tropischer naturverjuengter Waelder mit und ohne Waldbau- und Nutzungsmassnahmen. Das Modell soll die Planungsgrundlage fuer die nachhaltige Nutzung tropischer Waelder verbessern und konkret auf Waelder in Malaysia angewandt werden. Nachhaltigkeit in der Tropenwaldbewirtschaftung: Eine der vielen Ursachen der voranschreitenden Zerstoerung der Tropenwaelder liegt in ihrer kurzfr. angelegten Nutzung als Rohstoffquelle. Ueber die indirekten Folgen der Nutzung, z.B. Wanderfeldbau in Gebieten, die im Zuge der Nutzung zugaenglich gemacht wurden, hinaus bedeutet bes. die Holznutzung eine unmittelbare Gefahr fuer den Fortbestand des betroffenen Waldes. Sie hat in der Vergangenheit haeufig zur Degradierung von Waeldern gefuehrt. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob eine Nachhaltige Bewirtschaftung tropischer Waelder im Hinblick auf die Holzproduktion moeglich ist, und wenn ja, welche Bedingungen dafuer erfuellt sein muessen. Die Beurteilung der Nachhaltigkeit einer Bewirtschaftungsform haengt ausser von sozialen und oekonomischen Gesichtspunkten von oekologischen Fragen ab: Jede Waldbewirtschaftung ist an die natuerl. Entwicklungsdynamik des Waldes unter den mit der Nutzung einhergehenden Eingriffen gebunden. Damit stellt sich die Aufgabe, oekologische Kriterien fuer eine nachhaltige Nutzung zu formulieren. Neben weitergehenden Fragen, etwa nach den Konsequenzen der Nutzung fuer die Biodiversitaet, ist die Nachhaltigkeit des Holzzuwachses eine Voraussetzung der oekologischen Nachhaltigkeit einer auf den Rohstoff Holz zielenden Bewirtschaftung. In unserem Projekt werden der Holzzuwachs und die Bestandesverjuengung genutzter tropischer Regenwaelder mit den Mitteln der Oekosystemmodellierung untersucht. Wachstumsmodelle fuer Regenwald: Die Beurteilung der Folgen der Holznutzung fuer den Wald stuetzt sich heute weitgehend auf die prakt. Erfahrungen, die in den letzten Jahrzehnten in der Tropenwaldbewirtschaftung gemacht wurden. Diese Zeitspanne ist jedoch im Verhaeltnis zur Regenerationszeit eines Waldbestandes sehr kurz. Somit bieten die unmittelbaren Erfahrungen in der Bewirtschaftung nur sehr bedingt eine Grundlage fuer die Beurteilung von deren Nachhaltigkeit. Die Oekosystemmodellierung begegnet diesem Dilemma methodisch, indem sie darauf abzielt, die Entwicklungsdynamik des Waldes auf mit Hilfe der empirisch beschreibb. Prozesse zu rekonstruieren. Unter den zahlreichen bis heute entwickelten Waldwachstumsmodellen wurden nur wenige f. tropische Waelder entworfen oder auf solche angewandt. Die Besonderheiten des Tropenwaldes, besonders in Form des Regenwaldes, liegen im Hinblick auf die Modellierung vor allem in seinem Artenreichtum u.d. Vielfalt der Bestandesstruktur. Unsere Modellierung zielt darauf ab, die Beschreibung der Wachstumsphaenomene im Regenwald zu praezisieren und die zugrundegelegten Annahmen auf ihre Konsistenz hin zu ueberpruefen.
Das Projekt "Die Rolle der Boden- und Standortskunde in der Forsteinrichtung von bewirtschafteten Naturwaeldern im humid-tropischen Sabah" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Fachbereich Biologie, Ordinariat für Weltforstwirtschaft und Institut für Weltforstwirtschaft und Ökologie der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft durchgeführt. Erarbeitung von Kriterien und Standards fuer eine nachhaltige Waldbewirtschaftung aus der Sicht der Boden- und Standortskunde und unter Beruecksichtigung der lokalen Umweltvertraeglichkeitspruefung als Grundlage fuer die Waldwirtschaftsplanung.
Das Projekt "Modellierung des Wachstums von tropischen Regenwaeldern unter Einwirkung von grossflaechigen Stoerungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Fachbereich Biologie, Ordinariat für Weltforstwirtschaft und Institut für Weltforstwirtschaft und Ökologie der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft durchgeführt. Tropische Feuchtwaelder sind zahlreichen schwerwiegenden Stoerungen ausgesetzt. Oft werden sie durch Wanderfeldbau oder Holzernte derart intensiv genutzt, dass diese Waldoekosysteme ihre Kraft zur Selbstregeneration einbuessen. Die Entwicklung von Konzepten zur nachhaltigen Bewirtschaftung ist daher von grosser Bedeutung fuer den langfristigen Schutz dieser Waelder. Das Forschungsvorhaben soll einen Beitrag zur Entwicklung von Konzepten zur nachhaltigen forstlichen Nutzung der tropischen Feuchtwaelder leisten. Ein neues Simulationsmodell zur Beschreibung des Baum- und Bestandeswachstums und der Konkurrenz zwischen Baeumen in tropischen Feuchtwaeldern soll die grossflaechige Beschreibung des Waldwachstums unter besonderer Beruecksichtigung von grossflaechigen Stoerungen ermoeglichen. Hierzu muessen Ansaetze zur Integration von Standortfaktoren, des Regenerationsverhaltens, der raeumlichen Wechselwirkungen und der Auswirkungen von Stoerungen am Beispiel der Holznutzung entwickelt werden. Exemplarisch soll dies fuer das 55,000 ha grosse Waldgebiet Deramakot in Sabah, Malaysia durchgefuehrt werden. Fuer die gesamte Waldflaeche soll durch Simulation des Waldwachstums untersucht werden, welche Strategien verfolgt werden muessen, damit eine nachhaltige Holznutzung erreicht werden kann.
Das Projekt "Teilprojekt 2: Ermittlung der ökologischen Wirkungen und der Verdrängungseffekte ausgewählter Nachhaltigkeitsstandards zur Biomasseproduktion für Biokraftstoffe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH), Fachbereich für Wald und Umwelt durchgeführt. Das Gesamtziel des Vorhabens ist es, die ökologische Wirksamkeit zweier ausgewählter Nachhaltigkeitsstandards in Sabah, Malaysia zu untersuchen. Konkret wird überprüft, ob die Prinzipien und Kriterien des Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) und der International Sustainability and Carbon Certification (ISCC) einen positiven Einfluss auf die Biodiversität vor Ort haben. Sollten keine oder nur unzureichende positive Auswirkungen festgestellt werden, wird das Vorhaben Handlungsempfehlungen zur Verbesserung des Standards entwickeln und kommunizieren. Methodisch wird dabei an einen Ansatz namens MARISCO (Adaptive Management of RISk and vulnerability at COnservation sites; www.marisco.training/) angeknüpft, der vom durch die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde und dem Writtle College (UK) gegründeten Centre for Econics and Ecosystem Management entwickelt wurde. Im Rahmen dieses bereits weltweit erprobten Ansatzes zum adaptiven Management von Vulnerabilität und Risiken in Ökosystemen wird zunächst eine systemische Situationsanalyse erstellt. Diese stellt eine Wissenskarte dar, welche fortwährend erweitert werden kann. Das entsprechende konzeptionelle Modell strukturiert die Faktoren und Zusammenhänge, die zu Bedrohungen und Stressen in den Ökosystemen führen sowie die damit verbundenen Konsequenzen für das menschliche Wohlergehen. Ein erstes literaturbasiertes Modell wird vor Ort von Experten und lokalen Akteuren validiert. Anschließend werden die Stellen innerhalb des Modells lokalisiert, an denen die Nachhaltigkeitsstandards strategisch ansetzen, um die Situation der Ökosysteme (potenziell) zu verbessern bzw. Bedrohungen zu reduzieren. Letztlich werden sogenannte Wirkungsnetze auf ihre Plausibilität überprüft und messbare Indikatoren identifiziert. Im Rahmen eines möglichen Folgeprojekts soll dann auch in der Praxis überprüft werden, ob die von den beiden Nachhaltigkeits-Standards versprochenen ökologischen und naturschutzfachlichen Zielsetzungen erreicht werden.