Das Projekt "NRVP 2020: Entwicklung eines Verkehrssicherheitsprogramms für Radfahrende zwischen 11 und 14 Jahren mit dem Fokus auf metakognitiven Fähigkeiten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kassel durchgeführt. Aufgabenbeschreibung:
Das Ziel des Projektes ist die Reduktion der verunglückten Radfahrenden in der besonders auffälligen Zielgruppe der 11- bis 14-Jährigen. Um dies zu erreichen, wird ein Verkehrssicherheitsprogramm für die Zielgruppe entwickelt, das auf Beobachtungsverfahren, Selbstreflexion und Eigenverantwortung basiert. Das Verkehrssicherheitsprogramm wird anschließend in einem Pilotversuch an zwei kooperierenden Schulen durchgeführt und bzgl. seiner Wirkungen evaluiert. Es soll insbesondere das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler für Gefahrenwahrnehmung beim Radfahren schärfen, was zu einem erhöhten Sicherheitsempfinden führt. Mit diesem Verkehrssicherheitsprogramm sollen kurzfristig bewusste Verhaltensänderungen erreicht werden, so dass infolgedessen langfristig die Zahl der mit dem Fahrrad Verunglückten zurückgeht.
gepl. Ergebnisverwertung:
Als Ergebnis des Forschungsprojekts entsteht ein Verkehrssicherheitsprogramm für die gesamte Zielgruppe. Bei positiven kurz- und langfristigen Effekten zum Fahrverhalten (insbesondere Erhöhung des Gefahrenbewusstseins) werden nachhaltig die Verkehrskonflikte und Fahrfehler und dadurch die Anzahl der verletzten und getöteten Radfahrenden im Alter von 11 bis 14 Jahren gesenkt. Das Endprodukt beinhaltet einen Leitfaden zur Programmdurchführung mit allen relevanten Informationen für die Lehrkräfte sowie sämtliche zur Durchführung benötigten Materialien (Programmvideos, Fragebögen, Unterlagen sowie Hinweise zum Datenschutz). Weiterhin entsteht durch die Betrachtung der Verkehrskonflikte als Beobachtungskriterium eine Methode, mit der die Wirkungen von Kommunikationsmaßnahmen zur Verkehrssicherheit evaluiert werden können. Das Verkehrssicherheitsprogramm wird so gestaltet, dass eine Übertragbarkeit auf andere Schulen und Schulumfelder sichergestellt und es somit in ganz Deutschland anwendbar ist. Dazu werden für das Verkehrssicherheitsprogramm verschiedene gewöhnliche Verkehrssituationen ausgewählt, in denen kritisches Verhalten auftritt (z. B. Fahren auf der falschen Straßenseite, Rotlichtverstöße). Weiterhin werden standardisierte Befragungsinstrumente sowie ein allgemeiner Leitfaden für die Durchführung des Programmes und zur Schulung der Lehrkräfte erstellt. Die Forschungsergebnisse und weitere im Projekt gewonnene Erkenntnisse fließen unmittelbar in verschiedene Lehrveranstaltungen ein. Darüber hinaus werden die Ergebnisse des Projektes für die Weiterbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses eingesetzt. Die wissenschaftliche Diskussion zum Thema Verkehrserziehung von Kindern und Jugendlichen wird durch einen Beitrag in den Fachzeitschriften 'Zeitschrift für Verkehrssicherheit', 'Transportation Research' oder 'Transport Research Record' eingeleitet. Auf Tagungen und Konferenzen sollen die Ergebnisse und Erkenntnisse präsentiert werden (z.B. NRVK, Velocity, ICP).
Das Projekt wird gefördert vom (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020.