Das Projekt "Entlastung privater Trinkwasserbrunnen: Konzepterstellung und Bewertungsstrategie (Einzugsgebiet der Saidenbachtalsperre, Erzgebirge)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle, Sektion Hydrogeologie durchgeführt. Das Vorhaben ist Bestandteil des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefoerderten Projekts gleichen Titels, bei dem 2 grundsaetzlich verschiedene Landschaften in Deutschland mit gleicher Problematik bearbeitet werden. Die Federfuehrung liegt bei der Universitaet Osnabrueck. In manchen Gemeinden des mittleren Osterzgebirges basiert die Wasserversorgung allein auf privaten Trinkwasserbrunnen. Durch intensive Landnutzung, Viehhaltung und mangelhafte Abwasserentsorgung verschlechterte sich die Wasserqualitaet derartig, dass im Einzugsgebiet der Saidenbachtalsperre 1994 bereits 85 Prozent der Hausbrunnen nicht den hygienischen Anforderungen fuer Trinkwasser entsprachen. Das Projekt hat zum Ziel, die fuer die Verschlechterung der Wasserqualitaet verantwortlichen Prozesse herauszuarbeiten und speziell die Effekte durch Veraenderungen in der Landnutzung vor und nach 1990 zu untersuchen. Als Ergebnis des Forschungsvorhabens ist beabsichtigt, einen Massnahmenkatalog vorzustellen, der der Bevoelkerung dazu verhilft, ueber Trinkwasser hoeherer Qualitaet zu verfuegen. Zu diesem Zweck wird an einem besonders belasteten Brunnenstandort eine kompakte Wasseraufbereitungsanlage im Dauerversuch erprobt, die sich als preiswerte Alternative zur Verbesserung der Trinkwasserqualitaet der Haushalte entwickeln koennte. Neben der wasserchemischen Langzeituntersuchung ausgewaehlter Referenzbrunnen wird Isotopenanalytik (15N, 34S) eingesetzt, um die Ursachen von Verunreinigungen zu erkennen.
Das Projekt "Teilprojekt: Modellgestützte Analyse von Klimafolgen auf planktische Nahrungsnetze, basierend auf Langzeitdaten der Saidenbachtalsperre" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Fachrichtung Hydrowissenschaften, Öologische Station Neunzehnhain durchgeführt. Das Projekt zielt auf die Ermittlung der relativen Bedeutung der globalen Erwärmung für die Phyto- und Zooplanktonentwicklung in der Talsperre Saidenbach im Kontext der sich gleichzeitig verändernden trophischen Bedingungen, Bewirtschaftungspraktiken und Witterungsvariabilität ab. Unterschiedliche Konstellationen abiotischer Variablen (Szenarios) mit schrittweise zunehmender Komplexität werden mittels Prozess- und Ökosystemmodellen untersucht, die mit Langzeitdaten betrieben bzw. validiert werden. Dadurch soll das Verständnis des Ökosystems verbessert, sich gegenseitig kompensierende und verstärkende Effekte charakterisiert und match/mismatch-Hypothesen bezüglich der zeitlichen Verschiebung charakteristischer saisonaler Entwicklungszyklen des Phyto- und Zooplanktons getestet werden. Die Szenarien stützen sich auf die Auswertung der Langzeitdaten und berücksichtigen Trends und charakteristische Schwankungsbereiche der Einflussgrößen. Relevante Resultate der Partnerprojekte im Rahmen des AQUASHIFT-Clusters Saidenbachtalsperre werden einbezogen. Die Fortsetzung der Talsperrenuntersuchungen dient sowohl der Komplettierung der Langzeitdatensätze als auch der Versorgung der Projektpartner mit den erforderlichen limnologischen Hintergrundinformationen. Da die physikalische Struktur des Wasserkörpers im Frühjahr von grundlegendem Interesse für die Projektpartner ist, werden Intensivmesskampagnen zur Erfassung der Kurzzeitvariabilität in dieser Periode durchgeführt.