Das Projekt "Anlage linearer Gehoelzstrukturen an einem Laermschutzwall mit autochthonen Pflanzen mit Hilfe einer Pionierpflanzung aus Weidensteckhoelzer" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau durchgeführt. Die Begruenung von Strassenboeschungen in herkoemmlicher Ausfuehrung ist teuer und aus natur-schutzfachlicher Sicht nicht zufriedenstellend. Die Verwendung von Pflanzenmaterial fremder Herkuenfte fuehrt zur Florenverfaelschung in den einzelnen Regionen. Im Versuch soll geprueft werden, ob sich die Vorteile autochthoner Gehoelze hinsichtlich Anpassung an Klima und Boden sowohl oekologisch als auch oekonomisch nutzen lassen. Dazu gehoert, speziell fuer die Purpurweide, neben dem Erosionsschutz der geringe Pflegeaufwand und der schnelle Aufbau von Biotopvernetzungsstrukturen. In Weiterfuehrung des Versuchs wird geprueft, ob innerhalb dieser Vernetzungsstrukturen eine kostenguenstige Etablierung naturnaher Hecken moeglich ist Es wird untersucht inwieweit die Pflanzung von Steckhoelzern der Purpurweide unter extremen Standortbedingungen eine schnelle und billige Alternative zur Boeschungsbegruenung darstellt. Ist die autochthone Pionierpflanze Salix purpurea durch ihre breite oekologische Amplitude auch fuer aufgeschuettete Rohbodenboeschungen in vergleichsweise niederschlagsarmen Gebieten einsetzbar?
Das Projekt "Bewaesserung von rekultivierten Flaechen mit Deponiesickerwasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Bodenforschung durchgeführt. Rezirkulierung von Deponiesickerwasser wird in Oesterreich zur Beschleunigung des mikrobiellen Abbaus und folglich einer langfristigen Stabilisierung der Deponie durchgefuehrt. Verrieselung von Deponiesickerwasser auf einer abgedeckten rekultivierten Deponie mit Perkulationsmoeglichkeit von ueberschuessigem Sickerwasser in den Deponiekoerper fuehrt neben der genannten Stabilisierung zu einer Reduktion der Deponiesickerwassermenge durch Evapotranspiration und zu einer Verbesserung der Deponiesickerwasserqualitaet durch chemische, physikalische und biologische Prozesse im Boden sowie durch Aufnahme und Festlegung von Deponiesickerwasserbestandteilen in der Biomasse des Deponiebewuchses. Mit dem Deponiesickerwasser werden der Vegetation Wasser und Naehrstoffe zugefuehrt. Um die Reinigungseffizienz dieses Boden-Pflanzen-Systems zu optimieren, ist die Kenntnis der Zusammensetzung des Deponiesickerwassers unumgaenglich. Eine Umfrage an Oesterreichische Deponiebetreiber bezueglich der Deponiesickerwasserqualitaet wird im Rahmen des Projektes durchgefuehrt. In einem Vorexperiment werden Populus x canadensis, Salix caprea, Salix viminalis und Salix purpurea mit Deponiesickerwasser bewaessert. Die Auswirkungen dieser Behandlung wird mit Hilfe von Transpirationsmessungen, Biomassebestimmung und Naehrstoff- und Ionengehaltsbestimmung in der Biomasse analysiert. Mikrobiologische, chemische und physikalische Bodenveraenderungen durch Deponiesickerwasserzufuhr werden ebenfalls erfasst. In einem darauf folgenden dreijaehrigen Lysimeterversuch wird ein fuer Oesterreich entsprechender Rekultivierungsboden mit einer im ersten Versuch bestimmten Spezies bepflanzt und mit Deponiesickerwasser bewaessert. Um den Einfluss von ausstroemenden Deponiegas auf offenen Deponien zu beruecksichtigen, wird ein Teil der Lysimeter mit einem CH4/CO2 Gemisch von 60/40 begast. Wassergehalt, Sickerwasserbildung, Transpiration und die Bodengaszusammensetzung werden kontinuierlich gemessen. Am Ende des Lysimeterexperiments werden detaillierte Untersuchungen der Boden- und Pflanzeneigenschaften durchgefuehrt. Ein Freilandversuch auf der Deponie Rautenweg in Wien wird parallel zu den Lysimeteruntersuchungen stattfinden. Limitierende Faktoren der Deponiesickerwasserbewaesserung sollen analysiert werden. In Bezugnahme auf die Umfrageergebnisse und die Gesetzeslage soll die Variante der Deponiesickerwasserbehandlung durch Bewaesserung in Oesterreich diskutiert werden. Vorschlaege bezueglich eines geeigneten Rekultivierungssubstrates und Bepflanzung sollen eine Umsetzung der Ergebnisse in die Praxis ermoeglichen.