Das Projekt "Eine räumliche ökonomisch-ökologische Analyse des Umgangs mit landwirtschaftlichen Ausscheidungsprodukten in einem Stadtrandgebiet Thailands" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Agrarpolitik und Marktforschung, Professur für Agrar- und Umweltpolitik durchgeführt. In Thailand gewinnt der Umgang mit landwirtschaftlichen Abfallstoffen, insbesondere mit denen aus der Tierhaltung, zunehmend an Interesse. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Abfallstoffe der großen landwirtschaftlichen Produktionsgebiete, insbesondere in den Stadtrandgebieten, zu schwerwiegenden Umweltproblemen führen können. Obwohl es in den landwirtschaftlichen Betrieben Abfall-Behandlungstechnologien gibt, werden landwirtschaftliche Abfallstoffe sowohl in den Betrieben, als auch außerhalb in der Regel auch auf recycelbarer und kommerzieller Weise (Verkauf von getrocknetem Kot) genutzt. Um eine ökologisch nachhaltige Landwirtschaft in den Stadtrandgebieten zu fördern, ist es deshalb notwendig, Technologie-Optionen zugänglich zu machen und mögliche Politikmaßnahmen zu identifizieren. Tierische Ausscheidungsprodukte, insbesondere die der Schweinehaltung, sind dabei eine Hauptursache von Umweltproblemen. Viele Tierhaltungsbetriebe wirtschaften noch auf traditionelle Weise und geben eine große Menge an Ausscheidungsprodukten an die Umwelt ab. Die Emissionsrate der Betriebe übersteigt dabei die maximale Aufnahmekapazität der Umwelt. In der Konsequenz begannen Umweltprobleme in der Form von Krankheitsverbreitung und lokalen sanitären Problemen aufzutreten. Möglicherweise muss die Thailändische Gesellschaft als ganzes in Umweltmanagementmaßnahmen investieren, um einer weiteren Verschlechterung der sozialen Wohlfahrt vorzubeugen. Das Ziel dieser Studie ist es, zu versuchen, ein optimales Level an Verschmutzungsemissionen aus der Schweinehaltung zu erreichen (im Sinne von Nährstoff-Ladungen in Form von Stickstoff und Phosphor sowie anderer wichtiger Umweltindikatioren, wie BOD, COD und Schwebstoffe). Dieses optimale Level wird über das Gleichsetzen der Grenz-Vermeidungskosten mit den Grenz-Schadenskosten mittels eines Kalibrierungsprozesses erreicht über lineare Programmierung und Hedonic-Preis-Modellierung. Das Ziel ist dabei die Maximierung der sozialen Wohlfahrt. Praktische politische Schlussfolgerungen (z.B. Errichtung von Biofuel-Anlagen) unter dem ökonomischen Anreizmodell und dem partizipatorischen Ansatz werden nach der Erstellung der Ergebnisse der Berechnungen diskutiert. Diese Forschungsarbeit wurde im Bezirk Sam Krabue Phuag in der Provinz Nakhon Pathom durchgeführt. Diese Region ist eines der größten Schweinehaltungsgebiete Thailands und weist charakteristische Eigenschaften von Stadtumlandgebieten auf. Die Region ist stark betroffen von Abwässern aus der Schweinehaltung.