Das Projekt "Autoarmes Wohnen und Arbeiten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Karlsruhe, Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen, Institut für Verkehrswesen durchgeführt. Bei der Neugestaltung von Stadtteilen werden in letzter Zeit vermehrt Moeglichkeiten erprobt, die eine Verdraengung des motorisierten Individualverkehrs aus dem betreffenden Gebiet anstreben. Einer dieser Ansaetze ist das Konzept des autoarmen Wohnens und Arbeitens, dass momentan in der Tuebinger Suedstadt auf einem 60 Hektar grossen Areal verwirklicht werden soll. Bei diesem Konzept wird ein allgemeines Parkverbot fuer das nutzungsgemischte Gebiet festgelegt; dies betrifft sowohl den oeffentlichen Strassenraum, als auch private Grundstuecksflaechen. Als Ausgleich werden an den Raendern des Gebietes Sammelgaragen fuer die Pkw der Anwohner, Beschaeftigten, Kunden und Besucher errichtet. Ziel des Projektes ist es, die Auswirkungen dieser Massnahmen auf das Verkehrsverhalten der betroffenen Personengruppen zu erheben. Um die Ursachen der Verhaltensaenderungen beurteilen zu koennen ist es notwendig, die Anwohner sowohl am alten Wohnort als auch am neuen Wohnort zu befragen. Auf diese Art soll versucht werden, die zukuenftigen Anwohner des Untersuchungsgebietes hinsichtlich ihrer Motivation, und Beweggruende zu kategorisieren, um die durch die Projektplanung ausgeloesten Aenderungen identifizieren zu koennen. Dabei ist eine Vollerhebung aller Haushalte, die im Untersuchungszeitraum umziehen, geplant. Als Erhebungsinstrument wird ein Panel eingesetzt, bei dem die selben Personen und Haushalte zu mehreren Zeitpunkten jeweils ueber eine Woche ihr Verkehrsverhalten berichten. Um die gesamten Auswirkungen der konkreten Planung auf das Verkehrsverhalten abschaetzen zu koennen, werden modifizierte Erhebungsmethoden auch fuer die anderen Nutzer des Gebietes (Beschaeftigten, Kunden und Besucher) eingesetzt.