Das Projekt "Palökologie der mesozoischen Tetrapoden im Junggarbecken" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Institut und Museum für Geologie und Paläontologie durchgeführt. Das Junggar Becken enthält eine kontinuierliche Sedimentfüllung, die sich über das gesamte Mesozoikum erstreckt. Es handelt sich hierbei um terrigene Sedimente in Form von Tonen, Kohleflözen, Sandsteinen und untergeordnet auch limnischen Kalken. Diese Sedimente beherbergen neben zahlreichen Pflanzenfossilien vor allem auch gut erhaltene Wirbeltiere. Da das Becken über den betrachteten Zeitraum hinweg geographisch eine sehr stabile Lage aufwies, bietet es ideale Voraussetzungen zur Analyse der Palökologie der mesozoischen Tetrapoden. Drei Fragestellungen sollen hierbei schwerpunktmäßig bearbeitet werden. Zum einen soll die Ökologie jurassischer und kretazischer Wirbeltierfaunen analysiert werden. Hierbei soll sowohl die Faunenzusammensetzung analysiert werden, als auch die ökologische Rolle der einzelnen Tetrapodengruppen charakterisiert werden. Insbesondere die Untersuchung der Autökologie der herbivoren Dinosaurier, speziell der Sauropoden, soll hierbei im Mittelpunkt stehen. Flankierend sollen histologische, mineralogische und isotopengeochemische Analysen des fossilen Knochenmaterials sowohl im Hinblick auf das Palaeoenvironment als auch auf die Physiologie der verschiedenen Großtetrapoden durchgeführt werden. Schließlich soll das Datenmaterial die Basis für die Charakterisierung der zeitlichen Entwicklung der lokalen Ökosysteme im Mesozoikum liefern. Gerade diese zeitliche Abfolge der fossilreichen Lagerstätten eröffnet die Möglichkeit, den Wechsel der Faunenelemente mit der Entwicklung der Paläofloren zu vergleichen und somit viel weitreichendere ökologische Interpretationen zu gewinnen, als dies bei den meisten Wirbeltierfundstellen bisher möglich war oder durchgeführt wurde.