Das Projekt "Niedersächsisches Goldregenpfeiferschutzprogramm 2003: Nahrungshabitate und Populationsbiologie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Vogelforschung 'Vogelwarte Helgoland' durchgeführt. Goldregenpfeifer brüteten in Mitteleuropa in früheren Jahrzehnten von Belgien über die Niederlande, die Norddeutsche Tiefebene, Dänemark bis nach Ost-Polen. Die seit langem zu beobachtenden Bestandaufnahmen setzen sich im Jahr 2003 fort. Die niedersächsische Goldregenpfeifer-Population umfasste 2003 nur noch 12 Revierpaare, wovon nur vier Paare zur Brut schritten. Die mitteleuropäische Brutpopulation ist damit mehr denn je vom Aussterben bedroht. Im Umfeld der Esterweger Dose, dem letzten in 2003 verbliebenen Brutgebiet, wurden umfangreiche Untersuchungen zur Nahrungshabitatwahl durchgeführt. Nahrung suchende Goldregenpfeifer wurden ausschließlich im NSG Melmmoor Kuhdamm Moor angetroffen, d.h. in 4-6 km Entfernung zum Hauptbrutgebiet. Die zur Nahrungssuche aufgesuchten Flächen zeichneten sich durch eine vergleichsweise kurze Vegetation, große Offenheit (wenig Baumbewuchs) - die den Goldregenpfeifern freie Sicht gewährt - und eine relativ hohe Nutzungsdiversität aus. Das Angebot an Regenwürmern und Schnakenlaven, zwei Hauptbeutetiergruppen des Goldregenpfeifers zur Brutzeit, war mit 0,5-2,0 g Frischgewicht pro m2 bzw. 0,2-0,5 g Frischgewicht pro m2 in 2003 äußerst gering. Dies könnte den geringeren Anteil an Brutvögeln erklären. Ein zur Analyse und Prognose der Bestandsentwicklung erstelltes Simulationsmodell ergab, dass zur Bestandserhaltung eine Reproduktionsrate von 0,6-0,7 flüggen Jungvögeln pro Paar erforderlich ist. Werden nur 0,2 Jungvögel pro Paar aufgezogen, wie in den Jahren 2002/2003, sinkt der Brutbestand in den nächsten fünf Jahren auf unter fünf Brutpaare ab. Um den negativen Bestandstrend umzukehren und bspw. den Bestand innerhalb der nächsten 10 Jahre zu verdoppeln, müsste eine jährliche Reproduktionsrate von ca. 0,9 Jungvögel pro Paar erzielt werden. Dazu sind in erster Linie die Schutzmaßnahmen am Nest zu intensivieren, darüber hinaus sollten im Brutgebiet Esterweger Dose geeignete Nahrungshabitate angelegt werden.
Das Projekt "Thermodynamische Modellierung der Wasserloeslichkeit von Schwermetallen aus silikatischen Speichermineralen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Mainz, Fachbereich 22, Institut für Geowissenschaften, Abteilung Mineralogie durchgeführt. Die Immobilisierung von Schwermetallen in das Kristallgitter silikatischer sogenannter 'Speicherminerale' hat sich als Konzept der 'inneren Barriere' bei der Aufbereitung von kontaminierten -Reststoffen zur - umweltgerechten Deponierung bewaehrt. Dies zeigen zumindest Laugungstests wie der DFV-S4 Test. Solche einfachen Tests sagen allerdings wenig ueber die Immobilisierungsmechanismen aus, die Gegenstand dieses DFG-Vorhabens sind.
Das Projekt "Ermittlung relevanter branchentypisch-spezifischer Parameter fuer eine effektive Untersuchung von Ruestungsaltlasten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH durchgeführt. In dem Vorhaben sollen die Ergebnisse durchgefuehrter Beprobungen und analytischer Untersuchungen auf Ruestungsaltlastenverdachtsstandorten/Ruestungsaltlasten ausgewertet werden. Diese sollen im Hinblick auf die Repraesentativitaet der einzelnen analytisch nachgewiesenen Schadstoffe und Metabolite beurteilt werden und analytische Untersuchungsparameter fuer die technische Untersuchung (orientierende und Detailuntersuchung) fuer die Branchen aufgeschluesselt nach einzelnen Produktionsbereichen, Kontaminationsschwerpunkten und fuer die betroffenen Medien abgeleitet werden. Die zu erstellende Parameterliste muss auf Plausibilitaet ueberprueft werden. I.d.R wird eine standortspezifische Parameterliste, die sowohl Ausgangs-, Zwischen-, Endprodukte und Abbauprodukte fuer die gesamte Produktion enthaelt, fuer die Untersuchung des gesamten Standortes erstellt. Im Rahmen des Vorhabens ist geplant, fuer die einzelnen Produktionsbereiche Untersuchungsparameter auf der Grundlage bisher durchgefuehrter Untersuchungen und der branchentypischen Inventarisierung festzulegen. Auf der Basis spezifizierter Analysenplaene koennen Untersuchungen auf Ruestungsaltlastenverdachtsstandorten analog der Vorgehensweise bei zivilen Altlasten kosteneffektiver durchgefuehrt werden. Als Ziel dieses Vorhabens soll eine Vorgabe geschaffen werden, auf deren Grundlage erstellte Analysen- und Beprobungsplaene nach Branchen (wie TNT-, Kampfstoffherstellung usw.) seitens der Behoerden auf Vollstaendigkeit und Kosteneffizienz ueberprueft werden koennen.