Das Projekt "Auswirkungen des Klimawandels auf das Vorkommen, die Aktivität und die Verbreitung als Überträger von Krankheitserregern bedeutender Schildzecken - Fortführung von Vorhaben FKZ 3711 48 402" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von tick-Radar GmbH durchgeführt. Ausgangslage/Zielstellung/Methodik des Vorhabens: Klimaänderungen beeinflussen direkt und indirekt die Entwicklung und Verbreitung von Krankheitserreger übertragenden Gliedertieren (Vektoren), deren Entwicklungszyklus sich überwiegend frei in natürlichen Biotopen vollzieht. Schildzecken sind bedeutsam als Überträger der Erreger von z.B. FSME, Lyme Borreliose, Rickettsiose, Babesiose, Ehrlichiose, Anaplasmose. Im Rahmen der Klimafolgenforschung soll ermittelt werden, welchen Einfluss Klimaänderungen auf das Vorkommen und die Verbreitung vektoriell bedeutender Schildzecken in Deutschland haben. Zukünftige Entwicklungen sollen prognostiziert werden können, um Risiken durch vektoriell bedeutsame Schildzecken frühzeitig einschätzen und Risikominderungsmaßnahmen gezielt einleiten zu können. Unter Vorhaben FKZ 3708 49 400 wurden 2009-2010 Daten zum klimaabhängigen Vorkommen und der Aktivität von Ixodes ricinus als in Deutschland am weitesten verbreiteter und vektoriell bedeutsamster Schildzeckenart in verschiedenen Regionen Deutschlands erhoben und die Zecken auf das FSME-Virus untersucht. Beobachtungen im Freiland erfolgten in Abständen von 1 bis etwa 6 Wochen, vor Ort gemessene Wetter- bzw. Klimadaten sowie Daten von Wetterstationen der jeweiligen Regionen wurden für erste Analysen herangezogen. Unter FKZ 3711 48 402 wurde das Projektziel unter Mitarbeit und Vernetzung verschiedener Arbeitsgruppen und Einbindung neuer Methoden weiterverfolgt. Ein Schwerpunkt der Untersuchungen bildeten engmaschige Untersuchungen zur Aktivität von I.ricinus an 6 verschiedenen Waldstandorten in Deutschland. Seit August 2011 wurden bis zu dreimal je Woche Daten erhoben. Dieses Verfahren läßt aussagekräftige Rückschlüsse über die Auswirkungen verschiedener klimatischer Bedingungen und Wettersituationen auf Ixodes ricinus zu. Mit dem Projekt FKZ 3713 48 420 soll das Ziel der Vorgängerprojekte weiterverfolgt werden. (Texte gekürzt)
Das Projekt "Fortführung und Erweiterung des Vorhabens FKZ 3708 49 400 'Auswirkungen des Klimawandels auf die Verbreitung krankheitsübertragender Tiere (zunächst Schildzecken)'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Friedrich-Loeffler-Institut Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit durchgeführt. Klimaänderungen beeinflussen direkt und indirekt die Entwicklung und Verbreitung von Krankheiten übertragenden Gliedertieren, deren Entwicklungszyklus sich überwiegend frei in natürlichen Biotopen vollzieht. Um im Rahmen der Klimafolgenforschung zukünftige Verbreitungsmuster bedeutender Schildzeckenarten (z.B. Ixodes ricinus als Überträger von FSME, Lyme Borreliose, Rickettsiose, Babesiose, Ehrlichiose, Anaplasmose) prognostizieren zu können, wurde die klimaabhängige Verbreitung dieser in Deutschland am weitesten verbreiteten Schildzeckenart im Vorhaben FKZ 3708 49 400 'Auswirkungen des Klimawandels auf die Verbreitung krankheitsübertragender Tiere (zunächst Schildzecken)' in verschiedenen Regionen Deutschlands untersucht. Es wurden Daten für erste Modellrechnungen erhoben. Die Zusammenhänge des Vorkommens und der Verbreitung von Schildzecken und der klimatischen Bedingungen sind auf Grund der komplexen Biologie der Schildzecken (z.B. unterschiedliche Wirtssuchaktivität, 3-Wirtigkeit, Generationsdauer etwa 2 Jahre) und Beeinflussung des Vorkommens sowie der Aktivität durch einem Komplex von Faktoren (z.B. Makro- und Mikroklima, Vegetation, Vorkommen und Aktivität von Wirtstieren) nicht endgültig geklärt, so dass zum Ende der dreijährigen Projektlaufzeit 2011 noch keine verlässlichen Modellierungen erfolgen können. Für konkrete Rückschlüsse und valide Modellierungen der zukünftigen Zeckenverbreitung ist eine Datenerhebung über weitere drei Jahre notwendig sowie eine komplexere und detaillierte Datenerhebung auch unter Berücksichtigung weiterer Einflussfaktoren (u.a. Wirtstiere, Vegetation). Durch eine Mitarbeit und Vernetzung verschiedener Arbeitsgruppen (v.a. für Zeckenmonitoring, auch Nagetiermonitoring u.a.) sollen Grundlagen für eine effiziente, harmonisierte und auch langfristig mögliche Datengewinnung und -aufarbeitung gelegt werden. Es sollen weitere Untersuchungsmethoden zur Bestimmung des Zeckenvorkommens angewandt und ein praktisches Verfahren kurzfristiger
Das Projekt "Auswirkungen des Klimawandels auf die Verbreitung krankheitsübertragender Tiere (zunächst Schildzecken)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Friedrich-Löffler-Institut, Institut für bakterielle Infektionen und Zoonosen durchgeführt. A) Problemstellung: Klimaänderungen beeinflussen direkt und indirekt die Entwicklung und Verbreitung von Krankheiten übertragenden Gliedertieren, deren Entwicklungszyklus sich überwiegend frei in natürlichen Biotopen vollzieht. Um im Rahmen der Klimafolgenforschung zukünftige Verbreitungsmuster bedeutsamer tierischer Überträger (Vektoren) prognostizieren zu können, soll als Modellsystem zunächst die klimaabhängige Verbreitung von Schildzecken untersucht werden. Schildzecken sind als Überträger von sog. Naturherdinfektionen an den Menschen und seine Haustiere von besonderer Bedeutung (z.B. Ixodes ricinus: Überträger der FSME, Lyme Borreliose, Rickettsiose, Babesiose, Ehrlichiose, Anaplasmose; Dermacentor sp.: Überträger u.a. von Q-Fieber, Rickettsiose). Es liegen bereits Ausgangsdaten über ökologische Ansprüche und über die Verbreitung vor, die sich für Modellrechnungen verwenden lassen. B) Handlungsbedarf (BMU; ggf. auch BfS, BfN oder UBA): Im Rahmen der Klimafolgenforschung muss die zukünftige Gefährdung durch Veränderung der Verbreitungsmuster von vektoriell bedeutsamen Arthropoden (v.a. Zecken, Mücken) eingeschätzt werden können. Das UBA ist Einvernehmensbehörde für den Vollzug des Infektionsschutzgesetzes (Paragraph18) und für die Prüfung der Wirksamkeit von Schädlingsbekämpfungsmitteln und ihrer Auswirkungen auf die Umwelt verantwortlich. Zur Vorsorge gehört, Handlungsbedarf frühzeitig zu erkennen. C) Ziel des Vorhabens: Aufbauend auf das Projekt UFOPLAN-FKZ 20061218 sollen zunächst genauere Daten über Schildzecken, die sich für ein Modellsystem zur Prognose klimaabhängiger Verbreitungsareale von Krankheiten übertragenden Arthropoden eignen, gewonnen werden. Durch die Auswertung von Klimadaten, GIS-basierten Biotopanalysen und Daten zum Vorkommen bedeutsamer Zeckenarten sollen Korrelationen zwischen Klimaereignissen und der Zeckenverbreitung nachgewiesen werden. Unter Einbezug der Ergebnisse regionaler Klimaszenarien (Daten aus UFOPLAN-FKZ 204 41138) soll die zukünftige regionale Zeckenverbreitung prognostizierbar werden. Auf dieser Basis sollen Anpassungsmaßnahmen für einen gezielten Gesundheits- und Umweltschutz vorgeschlagen werden. Das Projekt bildet als Modellsystem die Grundlage zur Entwicklung weiterer Prognosemodelle für die zukünftige Verbreitung anderer medizinisch bedeutsamer Arthropodengruppen (z.B. Stechmücken; Leishmaniose übertragende Schmetterlingsmücken).