Umweltbundesamt empfiehlt: fachgerecht sanieren ohne Desinfektionsmittel! Für eine fachgerechte Sanierung bei Schimmelpilzbefall in Wohnungen, Büros und anderen regelmäßig genutzten Räumen sind keine Desinfektionsmittel nötig - sie stellen oft sogar ein Gesundheitsrisiko dar. Bei Schimmelsanierungen in der Praxis kommen chemische Desinfektionsmittel immer häufiger zum Einsatz, um das Problem - vermeintlich „rasch” -aus der Welt zu schaffen. Die verwendeten Desinfektionsmittel lösen aber nicht das Problem und können darüber hinaus zu gesundheitlichen Beschwerden bei den Bewohnern führen oder unerwünschte Folgen wie monatelange Geruchsbelästigung haben. Feuchtschäden mit Schimmelpilzwachstum können nachweislich zu Gesundheitsproblemen führen. Daher empfiehlt das Umweltbundesamt ( UBA ) eine fachgerechte Sanierung: Das umfasst die Beseitigung der Ursachen, die zum Feuchtschaden und damit zum Schimmelpilzwachstum führten, die Reinigung von mit Schimmelpilzen befallenen Materialien, wo dies nicht möglich ist, deren Entfernung sowie eine abschließende Feinreinigung der ganzen Wohnung, um noch vorhandene Schimmelpilzsporen zu beseitigen. Während der Arbeiten sind Maßnahmen zum Schutz der Bewohner und der Arbeiter durch Abschotten der befallenen Bereiche und durch Tragen eines Mundschutzes und von Handschuhen zu ergreifen (genaue Empfehlungen gibt der „Leitfaden zur Ursachensuche und Sanierung bei Schimmelpilzwachstum in Innenräumen” des Umweltbundesamtes aus 2005). „Bei einer fachgerechten Sanierung, die die Schimmelbelastung an der Wurzel packt, ist eine Desinfektion nicht notwendig - sie kann sogar der Gesundheit schaden” sagt Dr. Thomas Holzmann, UBA-Vizepräsident. Aus Kostengründen entscheiden sich viele Betroffene dennoch immer häufiger gegen die Ursachenbeseitigung mit abschließender Feinreinigung. Stattdessen finden oberflächliche Desinfektionsmaßnahmen Anwendung. Dies ist aus zwei Gründen nicht zielführend, im Einzelfall sogar schädlich: Zum einen sind viele Desinfektionsverfahren in der Praxis nicht wirksam, auch wenn ihre Wirksamkeit in Laborversuchen nachgewiesen ist. Insbesondere ist oft die Dauerhaftigkeit der Maßnahme nicht gegeben. Zum anderen reicht eine Desinfektion - selbst wenn sie wirksam wäre - nicht aus, um die gesundheitlichen Auswirkungen der Schimmelpilzsporen zu beseitigen. Auch von abgetöteten Sporen können allergische und toxische Wirkungen ausgehen. Für eine vollständige Sanierung sind lebende und tote Sporen vollständig zu entfernen. Desinfektionsmittel sind nicht nur als sachgerechte Sanierungsmaßnahme falsch, sie können auch zu gesundheitlichen Problemen bei den Bewohnern führen. Nach der Desinfektion besteht die Gefahr, dass Bewohner Desinfektionsmittelreste oder Reaktionsprodukte einatmen, was zu toxischen oder allergischen Reaktionen führen kann. Ein weiteres Problem können unerwünschte Nebenreaktionen sein, wie eine lang andauernde Geruchsbelästigung. Nur in speziellen Situationen, in denen eine Infektion empfindlicher Personen mit Schimmelpilzen zu verhindern ist - beispielsweise bei abwehrgeschwächten Patienten im Krankenhaus - kann eine Desinfektion zusätzliche Sicherheit bieten. Diese muss aber mit Desinfektionsmitteln erfolgen, deren Wirksamkeit unter Praxisbedingungen belegt ist. Auch bei der Entfernung von Schimmelpilzbefall kleineren Umfangs durch die Bewohner selbst, bei der oft die Ursachen für das Schimmelpilzwachstum nicht bekannt sind, kann eine Desinfektion mit Ethanol (Brennspiritus) als zusätzlicher Schritt zur Verhinderung weiteren Schimmelpilzwachstums sinnvoll sein. Das Umweltbundesamt rät daher davon ab, Desinfektionsmittel zur umfassenden und sachgerechten Schimmelpilzsanierung einzusetzen und ruft Gutachter, Sanierungsfirmen, Ausbilder oder Versicherungen dazu auf, den Einsatz der Desinfektionsmittel bei der Sanierung von Schimmelbefall zu reduzieren.
Liebe Leserin, lieber Leser, gerade jetzt im Sommer ist Trinkwasser aus dem Hahn der ideale Durstlöscher: gesund, umweltfreundlich und preiswert. Damit das auch so bleibt, möchte das UBA auf ein drängendes Problem hinweisen: die Belastung unseres Grundwassers mit Nitrat durch die intensive Landwirtschaft. Mehr dazu in diesem Newsletter. Empfehlen möchten wir Ihnen außerdem unsere frisch erschienene Jahrespublikation "Schwerpunkte 2017" – diesmal unter anderem zum Thema Innenraumluft – und unseren neuen Erklärfilm zu "Fast Fashion" – den Schattenseiten der schnelllebigen und günstigen Mode. Des Weiteren im Fokus: der Verkehr. Damit Deutschland seine Klimaziele erreicht, muss schnellstens umgesteuert werden. Weiteren Handlungsbedarf in Sachen Umwelt- und Klimaschutz zeigt unsere neue Broschüre „Daten zur Umwelt 2017“ auf. Aber auch Erfolge gibt es in dieser Newsletter-Ausgabe zu vermelden: Bei der grünen Stromerzeugung endete das erste Halbjahr 2017 mit einem Rekordmonat – und Wilma, UBAs erster Schimmelspürhund, hat erfolgreich ihre Prüfung gemeistert. Interessante Lektüre wünscht Ihre Pressestelle des Umweltbundesamtes Der Preis der Überdüngung: Zu viel Gülle & Co. könnten Wasser teurer machen Wird mehr Dünger ausgebracht, als Pflanzen und Boden aufnehmen können, belastet das das Grundwasser. Quelle: countrypixel / Fotolia.com Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel und in Deutschland von bester Qualität. Das wird auch in den kommenden Jahren so bleiben. Doch zu welchem Preis? In mehr als 27 Prozent der Grundwasserkörper in Deutschland wird die Qualitätsnorm der EU-Wasserrahmenrichtlinie für Nitrat von 50 Milligramm pro Liter überschritten. Auch in der Trinkwasserverordnung ist dieser Grenzwert festgelegt. Er soll sicherstellen, dass bei Aufnahme des Wassers in üblichen Mengen keine gesundheitsschädlichen Auswirkungen hervorgerufen werden. Um diesen Grenzwert einzuhalten, ergreifen Wasserversorger zum Teil seit Jahren Maßnahmen, die sich bereits heute auf die Trinkwasserpreise auswirken. So müssen sie zum Beispiel tiefere Brunnen bohren oder auf unbelastete Grundwasservorräte ausweichen, um durch das Beimischen von unbelastetem Wasser den Grenzwert einzuhalten. Betroffen sind vor allem Regionen, in denen viele Nutztiere gehalten und deshalb zu große Mengen Gülle und Mist ausgebracht werden, sowie Regionen, in denen viel Mineraldünger für Obst-und Gemüseanbau eingesetzt wird. Wird die Überdüngung auf diesen Standorten nicht bald zurückgefahren, könnte der Nitratgehalt des Grundwassers stark ansteigen, warnt das UBA. Denn das Reservoir an Stoffen, die im Untergrund für einen Abbau von Nitrat sorgen, erschöpft sich nach und nach, sodass es innerhalb kurzer Zeit zu einem sprunghaften Anstieg der Nitratbelastung kommen kann. Eine neue Studie im Auftrag des UBA zeigt: Wenn die Wasserversorger keine Ausweichmöglichkeiten mehr haben, müssen sie das Rohwasser technisch aufwändig reinigen. Dies könnte eine Steigerung der Trinkwasserpreise in den betroffenen Regionen von 32 bis 45 Prozent (je nach Belastung und Aufbereitungsmethode) bedeuten. Verfahren, mit denen Nitrat aus dem Trinkwasser entfernt werden kann, sind teuer – wesentlich teurer als Vorsorgemaßnahmen: Die im Juni 2017 in Kraft getretenen neuen Regelungen der „Verordnung zur Neuordnung der guten fachlichen Praxis beim Düngen“ werden die Landwirtschaft nach Schätzung des Bundeslandwirtschaftsministeriums etwa 112 Millionen Euro im Jahr kosten. Werden die Nitrateinträge ins Grundwasser nicht zurückgefahren, kann dies nach Berechnungen der UBA-Studie die Wasserversorger – und damit die Verbraucherinnen und Verbraucher als Trinkwasserkunden – zwischen 580 und 767 Millionen Euro pro Jahr kosten. UBA-Präsidentin Maria Krautzberger: „Mit den Neuregelungen in der Düngeverordnung wurden lange überfällige Schritte eingeleitet, die hoffentlich die Belastungen so weit senken, dass den Trinkwasserkunden die teure Aufbereitung erspart bleibt. Wichtig sind jetzt eine konsequente Umsetzung und verstärkte Kontrollen in den betroffenen Regionen. Falls sich diese Belastungen nicht verringern, müssten weitere und strengere Auflagen für die Landwirtschaft erfolgen.“ Auf Kritik der Bauernverbände an der Studie hat das UBA in offenen Briefen Stellung genommen. „Subventionen spielen eine unselige Rolle“ UBA-Präsidentin Maria Krautzberger im Interview mit der Frankfurter Rundschau über den Diesel-Skandal, Schadstoffe, Glyphosat und die deutsche Landwirtschaft (23.07.2017) Alles OK in Bad und WC? So werden Sie Schmutz, Schimmel und verstopfte Rohre nachhaltig los Welche Folgen haben Reinigungsmittel auf die Umwelt? Marcus Gast, UBA-Experte für Wasch- und Reinigungsmittel, in der Sendung "Haushalts-Check" des WDR-Fernsehen (ab Minute 16; 31.05.2017) Asbest und die Folgen: Die tödliche Faser Dr. Heinz-Jörn Moriske vom UBA in der Sendung „Marktplatz“ des Deutschlandfunks (08.06.2017) Bahn frei fürs Fahrrad: Neues Radgesetz in Berlin Wem gehört die Straße? Wie können Radfahrer sicherer durch die Stadt kommen? Politik, Stadtplaner und Umweltschützer setzen sich für ein Umdenken im Stadtverkehr ein. Dr. Katrin Dziekan vom UBA und weitere Gesprächsgäste in der Sendung "Länderzeit" des Deutschlandfunks (14.06.2017) Wasserkosten: Preis der Gülle Das Umweltbundesamt warnt, dass die hohe Nitratbelastung im Grundwasser die Wasserversorger vor Probleme stellt. Artikel in der Süddeutschen Zeitung (10.06.2017) Sand zum Bauen wird knapp Wüstensand gibt es genug. Weltweit wird aber der grobkörnigere Meeres- und Küstensand knapp, der zum Bauen benötigt wird. UBA-Experte Hermann Kessler spricht in der Radiosendung "Notizbuch" (Bayern 2) von wahrer Ausbeutung. (29.06.2017) Deutschlands Schadstoffgedächtnis Jeden Tag sind wir vielen verschiedenen Umweltgiften ausgesetzt. Die Umweltprobenbank dokumentiert, welche Stoffe sich in uns anreichern – und verboten werden sollten. UBA-Toxikologin Dr. Marike Kolossa im SWR-Fernsehen (13.07.2017) ... ein Hund beruflich im UBA? (Folge 2) Hündin Wilma und UBA-Mitarbeiterin Dr. Kerttu Valtanen mit dem Zertifikat des BSS Quelle: Umweltbundesamt Geschafft! UBA-Terrierdame Wilma – wir berichteten in UBA aktuell 5/2015 – ist nun anerkannter Schimmelspürhund. Fehlerfrei absolvierte sie sowohl die Wesensprüfung als auch die Suchprüfung des Bundesverband Schimmelpilzsanierung e.V. (BSS). Mit ihrer Halterin Dr. Kerttu Valtanen aus dem UBA-Fachgebiet „Mikrobiologische Risiken“ hat die heute zweijährige Parson Russel-Hündin seit ihrem dritten Lebensmonat das Aufspüren zehn verschiedener Schimmelpilzarten und mehrerer Bakterienarten auf verschiedenen Baumaterialien wie Gipskarton oder Mineralwolle trainiert. Die Zertifizierung von Spürhundteams durch die BSS-Prüfung ist ein wesentlicher Beitrag, um die Qualität der Schimmelspürhunde in Deutschland langfristig zu verbessern. Zurzeit gibt es in Deutschland zehn BSS-zertifizierte Hunde. Unter aktiver Mitarbeit des UBA wurden auch internationale Seminare und Workshops zum fachlichen Austausch zwischen Spürhundeführerinnen und -führern organisiert. Mit hochwertiger, seriöser Schimmelspürhundearbeit ist es möglich, verdeckte Schimmelschäden erfolgreich zu lokalisieren. Für das UBA ein Thema, da solche Schäden auch ein Gesundheitsrisiko sein können. In Zukunft soll Hündin Wilma in UBA-Studien zur Suche verdeckter Schimmelschäden eingesetzt werden. Aber auch ihr Training geht weiter, denn auch ein Schimmelspürhund lernt nie aus.
Das Projekt "Deutsche Umweltstudie zur Gesundheit von Erwachsenen (GerES VI): Analyse der Belastung durch Schimmelbefall und biologische Schadstoffe von Innenräumen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesverband Schimmelpilzsanierung e.V. durchgeführt. Menschen, die Feuchte/Schimmelbefall in Innenräumen ausgesetzt sind, haben ein erhöhtes Risiko für vielfältige Atemwegserkrankungen, unter anderem Entwicklung und Verschlimmerung von Asthma und Atemwegsinfektionen. Durch die Komplexität der bei Schimmelbefall auftretenden Bioaerosole mit vielen unterschiedlichen biogenen Partikeln und Substanzen ist es aber nicht möglich diejenigen Schadstoffe zu ermitteln, die für die gesundheitlichen Wirkungen verantwortlich sind. Ziel des Projektes ist es daher das Ausmaß des Schimmelbefalls generell zu erfassen und die gesundheitliche Auswirkung auf die betroffenen Bewohner zu ermitteln. Aus diesen Daten lassen sich erforderliche Verminderungsstrategien zur Verhinderung von Atemwegs- und Asthmaerkrankungen wissenschaftlich begründen.
Das Projekt "Bestimmung von Hintergrundkonzentrationen von Schimmelpilzen in Dämmstoffen und anderen Materialien im Innenraum im Hinblick auf Sanierungsempfehlungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Regierungspräsidium Stuttgart, Abteilung 9 - Landesgesundheitsamt durchgeführt. Ausgangslage: Schimmelpilzwachstum im Innenraum kann nachweislich zu gesundheitlichen Problemen wie Atemwegserkrankungen und Asthma führen. Das UBA hat mit den beiden Schimmelpilzleitfäden von 2002 und 2005 intensive Aufklärungsarbeit betrieben. Die Nachfrage nach beiden Papieren ist in der Bevölkerung und bei Fachleuten weiterhin sehr groß. Aufgrund unzureichender Daten wurden in den Leitfäden keine detaillierten Vorgaben zu Schimmelpilzen auf Materialien gemacht. In der Praxis führt dies zu großen Problemen bei der Beurteilung von Schimmelpilzschäden. Zur Beurteilung, ob ein Problem mit Schimmelpilzwachstum in Materialien besteht und der daraus resultierenden Frage, ob dass Material zur Vermeidung von Gesundheitsgefahren im Zuge einer Schimmelpilz-Sanierung entfernt werden muss (was im Einzelfall hohe Kosten verursachen kann), ist die Kenntnis von normalerweise vorkommenden Schimmelpilzkonzentrationen unerlässlich. Solche Daten wurden bisher nicht systematisch erhoben. Die Erarbeitung bundeseinheitlicher Vorgaben durch das UBA ist im Hinblick auf die veröffentlichen Sanierungsempfehlungen erforderlich. Methode: Im Innenraum häufig vorkommende Materialien - Schwerpunkt Dämmstoffe - sind systematisch auf das Vorhandensein von Schimmelpilzen (und Bakterien) zu untersuchen. Dabei sind sowohl unbelastete Materialien, als auch Materialien mit Wasserschaden und Schimmelpilzwachstum in die Untersuchungen einzubeziehen. Ziel ist es, Empfehlungen darüber abgeben zu können, welche Dämm-Materialien im Zuge von Schimmelpilzsanierungen entfernt werden müssen und welche ohne gesundheitliches Risiko weiter verwendet werden können. Zudem sollen bundes-weite Empfehlungen für zukünftig zu verwendende Dämmstoffe ausgesprochen werden. Ziel ist es, ein Schema für die Beurteilung der Kontamination von Materialien bei Schimmelpilzbefall sowie Richtwerte für Sanierungsmassnahmen zu entwickeln.
Das Projekt "Pilotphase des 5. Umwelt-Surveys - Mikrobiologische Innenraumuntersuchungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesverband Schimmelpilzsanierung e.V. durchgeführt. In Umweltsurveys (US) werden seit mehreren Jahrzehnten repräsentative Daten zur Belastung der Bevölkerung mit Schadstoffen erhoben. Die letzte Datenerhebung endete 2006. Jetzt gilt es den nächsten Survey in Kooperation mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) vorzubereiten, d.h. eine Pilotphase zur Testung der methodischen Aspekte durchzuführen. Durch das geplante Teilvorhaben (6) sollen in den Haushalten der Probandinnen und Probanden mikrobiologische Innenraumuntersuchungen durchgeführt werden. Dazu sind Hausstaub-, Matratzenstaub-, und diverse Innenraumluftproben zu gewinnen. In den Proben sind zu bestimmen: Myko- und Endotoxine, Schimmelpilze und Aktinobakterien sowie Milbenallergene.
Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 211/02 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 211/02 Magdeburg, den 10. Oktober 2002 Importeure und Hersteller müssen nicht zugelassene Produkte melden EU verlängert Meldefrist für Alt-Biozide Chemikalien zur Bekämpfung von Schadorganismen (Biozide) dürfen künftig nur in Verkehr gebracht und verwendet werden, wenn ihre Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit geprüft und bewertet wurden. So sieht es die europäische Biozid-Richtlinie vor. Umweltministerin Petra Wernicke: "Ein Risiko für Mensch und Umwelt durch die Anwendung von diesen Produkten wird dadurch vermindert." Damit die bereits vor dem 14. Mai 2000 auf dem Markt befindlichen "alten" Biozide für eine begrenzte übergangszeit noch ohne Zulassung in den Verkehr gebracht werden dürfen, müssen diese durch die Biozidhersteller und -importeure gemeldet werden. Die EU-Kommission hat die Frist nochmals bis zum 31. Januar 2003 verlängert. Erfolgt bis dahin keine Meldung, droht das Verbot. Importeure und Hersteller müssen zudem in Zukunft verstärkt mit Kontrollen rechnen. Zu den Bioziden zählen Desinfektions- und Holzschutzmittel, Mittel zur Bekämpfung von Schimmel im Mauerwerk, Schutzmittel für Textilien, Teppiche, Leder, Papier aber auch Rattengifte, Insektenbekämpfungsmittel oder Antifoulingfarben für Schiffsanstriche. Nicht in jedem Fall muss sofort auf diese Chemikalien zurück gegriffen werden. Es sind immer Alternativen zu prüfen, ob der Einsatz von Bioziden überflüssig ist oder auf ein Mindestmaß begrenzt werden kann. Wernicke: "Müllbeutel mit Biozidzusätzen sind im privaten Haushalt völlig überflüssig." Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Str.4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1950 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pressestelle@mlu.lsa-net.de Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de
Leitfaden zur Vorbeugung, Untersuchung, Bewertung und Sanierung von Schimmelpilzwachstum in Innenräumen („Schimmelpilz-Leitfaden“) Erstellt durch die Innenraumlufthygienekommission des Umweltbundesamtes Vorsitz: Dr. Bernd Seifert, Umweltbundesamt Mitglieder: PD Dr. Dr. Wolfgang Bischof, Klinikum der Friedrich-Schiller-Universität Jena Dr. Joachim Dullin, Verbraucher-Zentrale NRW Prof. Dr. Martin Exner, Hygiene-Institut der Universität Bonn Prof. Dr. Klaus Fitzner, Hermann-Rietschel-Institut der Technischen Universität Berlin Dr. Birger Heinzow, Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein Prof. Dr. Olf Herbarth, UFZ-Umweltforschungszentrum, Leipzig-Halle GmbH Dr. Caroline Herr, Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Universität Gießen Dr. Hermann Kruse, Klinikum der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Dr. Inge Mangelsdorf, Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Aerosolforschung, Hannover Dipl.-Chem. Wolfgang Misch, Deutsches Institut für Bautechnik, Berlin Prof. Dr. Hans-Günter Neumann, Institut für Toxikologie und Pharmakologie der Universität Würzburg Prof. Dr. Henning Rüden, Institut für Hygiene der Freien Universität Berlin Dr. Helmut Sagunski, Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales, der Freien und Hansestadt Hamburg Prof. (CS) Dr. Martin Schata, Madaus AG, Köln Dr. Jürgen Wuthe, Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Sozialordnung Baden-Württemberg. Als weitere Sachverständige haben mitgewirkt: Dipl.-Phys. Christoph Baudisch, Landesgesundheitsamt Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin Dr. Andreas Czepuck, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Dr. Steffen Engelhart, Hygiene-Institut der Universität Bonn Dr. Norbert Englert, Umweltbundesamt, Berlin Dr. Guido Fischer, Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Rheinisch-Westfälische Techni- sche Hochschule Aachen Dr. Thomas Gabrio, Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, Stuttgart Dr. Snezana Jovanovic, Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, Stuttgart Dr. Heinz-Jörn Moriske, Umweltbundesamt, Berlin Dr. Elke Roßkamp, Umweltbundesamt, Berlin Dr. Klaus Senkpiel, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Medizinische Universität Lübeck Dr. Hartmut Stirn, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Berlin Dr. Regine Szewzyk, Umweltbundesamt, Berlin Dr. Christoph Trautmann, Umweltmykologie, Berlin Dr. Detlef Ullrich, Umweltbundesamt, Berlin. Impressum Impressum: Herausgeber und Redaktion: Umweltbundesamt Innenraumlufthygiene-Kommission des Umweltbundesamtes Bismarckplatz 1 14193 Berlin Tel.: 030 - 8903 - 0 Fax: 030 - 8903 - 2285 http://www.umweltbundesamt.de Bearbeiter: Dr. Heinz-Jörn Moriske Dr. Regine Szewzyk Gesamtherstellung: KOMAG GmbH © 2002 Umweltbundesamt Berlin II Inhalt Kapitel Inhalt Seiten Vorwort1 Einleitung3 A-2.1 A-2.2 A-2.3Eigenschaften und Vorkommen von Schimmelpilzen in Innenräumen Wirkungen von Schimmelpilzen auf den Menschen Allergische Reaktionen Reizende und toxische Wirkungen Pulmonale Mykosen10 11 13 15 Teil B Vorbeugende Maßnahmen gegen SchimmelpilzbefallB-1 B-2 B-2.1 B-2.2 B-2.3 B-2.4Bauseitige Maßnahmen Richtiges Lüftungs- und Heizverhalten Luftfeuchtigkeit und Lüftung Luftaustausch im Gebäude Richtiges Lüften Raumlufttechnische Anlagen16 16 17 19 21 23 Teil C Bestandsaufnahme und Sanierung bei Schimmelpilz- wachstum in InnenräumenC-1 Teil A Grundsätzliches A-1 A-2 Schadensaufnahme bei Vorkommen von Schimmelpilzen in Gebäuden C-1.1 Begehung C-1.2 Bestimmung von Schimmelpilzbelastungen C-1.2.1 Messung kultivierbarer Schimmelpilze in der Innenraumluft C-1.2.2 Messung von kultivierbaren Schimmelpilzen im Hausstaub C-1.2.3 Messung kultivierbarer Schimmelpilze durch Sedimentation C-1.2.4 Messung der kultivierbaren Schimmelpilze in Material- und Oberflächenkontaktproben C-1.2.5 Messung der Gesamtzellzahl (Gesamtsporenzahl) C-1.3 MVOC-Messungen C-1.4 Schimmelpilzspürhunde C-1.5 Qualitätssicherung C-1.5.1 Qualitätsanforderungen an die Untersuchungseinrichtung C-1.5.2 Hilfestellungen zur internen und externen Qualitätssicherung C-2 Beurteilung von Schimmelpilzen im Innenraum C-2.1 Bewertung von Materialproben C-2.2 Bewertung von Luft- und Staubproben C-2.2.1 Bewertung von Luftproben C-2.2.3 Bewertung von Staubproben III 5 25 27 30 31 33 34 34 35 36 39 40 40 42 43 43 45 46 49