Das Projekt "Entwicklung hydrophober Lehmleichtbauplatten zum Bau von Lärmschutzwänden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Geiger und Schüle Bau durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Ziel ist die Entwicklung von Schallschutzwänden aus Lehmleichtbaustoffen. Die Verwendung dieses Baustoffes scheint aus ökonomischen und ökologischen Gründen vorteilhaft zu sein, da Lehmplatten eine hohe Schalldämmung besitzen, leicht zu recyceln sind und nur geringe Herstellkosten bei geringem Energieaufwand verursachen. Allerdings sind Lehmleichtplatten bisher nur für den Innenausbau geeignet, da der getrocknete Lehm keinen Schutz gegen Feuchtigkeit bietet und mit zunehmender Feuchtigkeitsaufnahme erweicht. Deshalb soll zunächst im Rahmen eines Vorversuches eine geeignete Imprägnierung ermittelt und getestet werden, wobei die leichte Recyclingfähigkeit erhalten bleiben muss. In dieser Vorphase soll zunächst mittels einer Literaturrecherche nachgewiesen werden, dass geeignete Techniken zur Hydrophobierung existieren. Anschließend sollen Probeplatten mit verschiedenen Methoden hydrophobiert und Bewitterungstests unterzogen werden. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: Durchgeführte Arbeitsschritte: AS 1 Literaturrecherche; AS 2 Herstellung von Probekörpern; AS 3 Beschichtungsversuche mit hydrophoben Mineralputzen unterschiedlicher Zusammensetzung; AS 4 Versuche zur Tiefenimprägnierung; AS 5 Beimischung hydrophobierender Zusätze; AS 6 Schlagregensimulation; AS 7 Schlagregensimulation unter Zusatz von Tausalz bei Tau-Frost-Wechsel; AS 8 Steinwurf-Resistenz; AS 9 Auswertung der Versuche. Die Versuche wurden in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner Karphosit-GmbH und Prof. G. Minke, Kassel durchgeführt. Aus der abschließenden Bewertung der Ergebnisse soll die Entscheidung über die Zweckmäßigkeit einer anschließenden Entwicklungsphase abgeleitet werden. Fazit: Die Versuchsergebnisse ergaben, dass die Lehmplatten, hydrophobiert mit Anstrichen aus Wacker-Steinfestiger bzw. Leinöl, einer intensiven Beregnung von 72 Stunden ohne jede Erosionsanzeichen standhielten. Hydrophobierende Putze waren ebenfalls sehr beständig gegen Schlagregen, erwiesen sich jedoch aufgrund der geringen Haftung als weniger geeignet. Die Recyclingfähigkeit der Lehmplatten bleibt bei beiden Methoden erhalten. In der Entwicklungsphase sollte deshalb eine Kombination aus hydrophobierenden Putzen und hydrophobierten Lehmplatten eingesetzt werden, wobei die Oberfläche der Leichtlehmbauplatten aufgerauht werden müsste. Die Steinwurfresistenz wurde gemäß den einschlägigen Vorschriften geprüft. An den Auftreffstellen des Prüfhammers ergaben sich kleine Vertiefungen. Die Oberflächen außerhalb des Auftreffens der Prüfhammer wurden durch die Versuche nicht beeinträchtigt. Insbesondere traten keine Risse auf und es splitterte kein Material ab. Unter Berücksichtigung der Porengröße des verwendeten Lehms, der Trocknung und sofortigen Hydrophobierung der Leichtlehmbauplatten sind diese als frostbeständig anzusehen. Hinsichtlich der UV-Beständigkeit ergaben sich keine Hinweise auf Veränderungen. ...