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Artenschutz im Garten

Klebefallen gegen Pflanzenschädlinge können für kleine Vögel und Nutzinsekten gefährlich sein Gegen Schadinsekten wie Apfel- oder Pflaumenwickler, Kirschfruchtfliegen oder Apfelblütenstecher sind diverse Modelle von Klebefallen im Handel erhältlich. Allerdings gibt es zahlreiche Berichte, dass in Abhängigkeit von der Bauweise in einigen Fallen auch Nutzinsekten wie Hummeln, Bienen oder Schlupfwespen und sogar kleine Singvögel oder Fledermäuse kleben bleiben und verenden. Auch größere Wildvögel können an diese Fallen geraten und sich lebensbedrohliche Gefiederschäden zuziehen. Besonders problematisch sind sogenannte Gelb- oder auch andersfarbige Leimtafeln, die gegen viele verschiedene Schädlinge im Handel erhältlich sind, sowie Klebefallen in Dreiecks-Form mit offenen oder nur teilgeschlossenen Seiten. Diese Restöffnungen im oberen Drittel der Seiten können Vögeln auf der Nestsuche zum Verhängnis werden. In Bezug auf die europäischen Vogelarten ist es zudem verboten, wildlebende Tiere zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören. Unter Umständen kann das Aufhängen derartiger Fallen daher den Verbotstatbestand des § 44 Abs. 1 Nr. 1 Bundesnaturschutzgesetz sowie des § 13 Abs.1 Tierschutzgesetz umfassen. Abhilfe schaffen können feinmaschige Kunststoff- oder Drahtgitter-Vorrichtungen mit einer Maschenweite von maximal sieben oder acht Millimetern. Dies würde genügen, um die kleinen Pflanzenschädlinge hindurch zu lassen, größere Tiere aber vor der Falle zu schützen. Um Vögel vor Leimringen zu schützen, die um Baumstämme herumgewickelt werden, können zum Beispiel selbst gebaute Gittermanschetten aus Volierendraht über dem Leimring angebracht werden. Dabei soll ein Abstand von etwa zwei Zentimetern zur Klebefalle eingehalten werden. Wenn der Draht oben und unten nach innen gebogen wird, können Vögel nicht durchschlüpfen. Auch die Jahreszeit entscheidet, wann die Leimringe sinnvoll eingesetzt werden können. Viele Schädlinge wandern erst im Herbst an Bäumen hinauf auf der Suche nach Eiablageplätzen. Solche Leimringe sollten spätestens im März wieder entfernt werden, um während der Vogel- und Fledermaus-Brutsaison keine ungewollten Opfer zu verursachen. Mit einfachen Mitteln kann so viel für den Artenschutz im eigenen Garten erreicht werden. Download: Pressemitteilung

Teilprojekt 5

Das Projekt "Teilprojekt 5" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Biofa AG durchgeführt. Projektziele sind die Erfassung der Abundanz und der wesentlichen Bruthabitate von veterinärmedizinisch relevanten Insekten (Muscidae, Ceratopogonidae) in und im Umfeld von Rinderställen, Vergleich und Optimierung innovativer Bekämpfungsmethoden zur effektiven Reduktion der Insektenbelastung im Stall sowie die Bilanzierung der relativen Bedeutung unterschiedlicher Substrate im Stall und im Hofbereich als Bruthabitate. So ist die Bedeutung der auf verschiedene Habitate ausgerichteten Maßnahmen erkennbar: gezielte Reinigung der Spaltenböden, mechanische Störung von Liegeflächen und Eliminierung der Emergenz aus Mistlagerstätten. Bei dem beantragten Teilprojekt werden in ökologischen Betrieben Schlupfwespen und Güllefliegen zur Bekämpfung der Musciden eingesetzt. Dies wird verglichen mit ökologischen Betrieben ohne Einsatz von Schlupfwespen und Güllefliegen. Der Erfolg wird über die Abundanz der Musciden im Stall überprüft, wobei die Ruhr-Universität die Abundanzen erfasst. Die Analysen münden in zielgruppenadressierte Konzepte zu Methodenoptimierungen. Der Arbeitsplan umfasst ein Arbeitspaket (vgl. Vorhabensbeschreibung Pkt. 5.3.3): Bekämpfung von Musciden mit Schlupfwespen und der Güllefliege. Der Meilenstein beschreibt Teilergebnisse und strukturiert Ablauf und Zusammenarbeit. Unter Leitung der AG Schaub ist die Firma Biofa mit verantwortlich für diesen Meilenstein M17, wobei ökologische Rinderhaltungs-Betriebe verglichen werden. Nach Projektstart (12/2015 bzw. 1/2016) findet in Bochum ein vorbereitendes kickoff meeting aller Partner statt. Mindestens zu Beginn jeden Jahres treffen sie sich zur Besprechung des Projektfortschrittes und weiterer Planung. Zum Ende der 'Fliegensaison' werden die Resultate jeweils mit der AG Schaub diskutiert. Bedingt durch das Auftreten der Insekten finden Versuche 2016-2018 jeweils in der Hauptflugzeit statt. Mehrmonatige Auswertungen nach dem Abschluss der Hauptflugzeit folgen und bilden die Datenbasis für anschließende Versuche.

Bekämpfung und Gegenspieler

Maßnahmen Nützlinge – Gegenspieler Bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners im Stadtgebiet Berlin wurden bislang nur Maßnahmen im Sinne des vorbeugenden Gesundheitsschutzes durchgeführt, Eichen und Eichenbestände sind nicht gefährdet. Weiterhin gültig ist das Strategiepapier vom 04.03.2013 für die Vorgehensweise im Land Berlin. Es ist entstanden als Resultat aus insgesamt vier Fachgesprächen (von 2010 bis 2013), in denen in kurzen Beiträgen die Problemfelder im Umgang mit dem Eichenprozessionsspinner zur jeweiligen Ausbreitungssituation, den Ergebnissen aus Bekämpfungsversuchen, zu rechtlich relevanten Bereichen (u.a. Natur-, Arten,- und Wasserschutz) und der jeweilig aktuellen Strategie der Bekämpfung, aufgezeigt wurden. Gegenmaßnahmen werden dann notwendig, wenn Menschen, die sich im Bereich von befallenen Eichen aufhalten durch Raupennester oder wandernde Raupen gefährdet werden. Dabei gilt es, möglichst die Gifthaarbildung zu verhindern. Sollte es nach Einschätzung des Befalls der Eichen durch die Eichen­prozessions­spinner, der Aufenthaltsdauer und Anzahl von Menschen zu einer Bekämpfungs­entscheidung im Sinne des Gesundheitsschutzes kommen, so ist die mechanische Beseitigung der Raupen und die Anwendung von Bioziden unter Beachtung aller rechtlichen Rahmenbedingungen möglich, um die Gifthaarbildung der Raupen zu verhindern. Zunächst wird die Befallsstärke am Standort der Bäume festgestellt. Als leichter Befall gilt, wenn einzelne Bäume mit nur wenigen und kleinen Nester betroffen sind. Bei einem starken Befall ist mehr als ein Baum mit mehreren großen Nestern pro Baum betroffen. Bei einem leichten Befall sind in aller Regel mechanische Maßnahmen ausreichend. Die unter Beachtung des Arbeitsschutzes zum Einsatz kommenden Methoden können sein: Absaugen Verkleben / Fixieren anschließend Absammeln Heißwasserbehandlung (in der Erprobung) Die Entsorgung der Nester erfolgt in der Regel über Müllverbrennungsanlagen. Bitte die Hinweise der örtlichen Entsorger beachten. Eine sehr sichere Methode, die Raupen zu entfernen, ist das Absaugen der Raupen, der Tagesnester und der alten Nester mit einem Spezialsauger mit entsprechenden Filtern. Eine mögliche Alternative könnte die Heißwasserbehandlung werden, bei der mit einer Lanze heißes Wasser auf die Nester ausgebracht wird. Dabei zerstört das heiße Wasser die Brennwirkung der Haare. Inwieweit die hohen Temperaturen zu Schäden an den Bäumen führen können befindet sich noch im Untersuchungsstadium. Das häufig angewandte Abflammen der Nester hat sich aus Arbeitsschutzgründen als ungünstig erwiesen, da die feinen Härchen durch die Wärmeentwicklung verdriftet werden. Zudem kann bei unsachgemäßer Durchführung die Hitzeentwicklung an den Stämmen zu Schäden am Baum führen. Bei starkem, auch mehrjährigem Befall, besonders in sensiblen Bereichen wo sich viele Menschen aufhalten, kann nach Abwägung des Gefährdungspotentials eine Sprühbehandlung der jungen Raupen durchgeführt werden. Einsatz von Bioziden – chemische Maßnahmen Die Anwendung von chemischen Maßnahmen (im Sprühverfahren) muß nach dem Austrieb der Eiche Mitte / Ende April und bis zum 3. Raupenstadium ca. Mitte / Ende Mai (22. Woche) erfolgen. Bei der Ausbringung sind neben den Anwendungsbestimmungen auch die Witterungsbedingungen zu beachten. Gerade diese sind für den Erfolg der Maßnahmen entscheidend. Damit wird der Einwicklung von Brenn-, Gifthaaren entgegengewirkt. Bei chemischen Behandlungen, sind alle rechtlichen Rahmenbedingungen (Natur-, Arten-, Landschafts-, Wasserschutzverordnungen) zu beachten. Einsatz von Nematoden – biologische Maßnahmen Die Anwendung von Nematoden erfolgt nach dem Schlupf der Raupen Anfang / Mitte April und ist bis zum 3. Raupenstadium ca. Mitte / Ende Mai (22. Woche) möglich. Die Anwendung ist nach 10 bis 14 Tagen zu wiederholen. Wichtig : die Ausbringung sollte nachts zwischen 20.00 und 06.00 Uhr erfolgen. Die Ausbringung ist nur bei folgenden Witterungsbedingungen erfolgreich: Windstille (max. Windstärke 2), kein Regen (min. bis 2 Stunden nach der Ausbringung) und Temperaturen von min. 8°C (bis min. 2 Stunden nach der Ausbringung). Die Anwendungshinweise zum Umgang und Ausbringung der Nematoden sind unbedingt zu beachten. Weitere Informationen zum Artenschutz Raupenfliegen Brackwespen-Arten Schlupfwespen Laufkäfer In der Literatur werden bestimmte Vogelarten wie der Kuckuck, Meisen und Sperlinge als mögliche Gegenspieler der Raupen des Eichenprozessionsspinners benannt. In mehrjährigen Untersuchungen konnten im Berliner Stadtgebiet bisher keine eindeutigen Nachweise festgestellt werden, dass diese Vogelarten größere Populationen des Problemschädlings vertilgen. Unter den Insekten sind Raupenfliegen die wichtigsten Gegenspieler. Daneben konnten noch Brackwespen-Arten, Schlupfwespen und Laufkäfer als natürliche Feinde festgestellt werden. Die Raupenfliegen sind die wichtigsten Gegenspieler der Eichenprozessionsspinner im Stadtgebiet. Es konnten verschiedene Arten festgestellt werden. Besonders häufig trat in Jahren mit hoher Populationsentwicklung der Eichenprozessionsspinner die spezialisierte Raupenfliegenart Carcelia iliaca im Stadtgebiet auf. Sie ist ca. 15 mm groß und blaugrau ausgefärbt. Weitere Raupenfliegenarten schlüpften aus Nestern der Eichenprozessionsspinner. Lebensweise: Bei sonnigem Wetter im Juni sitzen die Raupenfliegen auf den Tagesnestern (tagaktiv). Die Eier werden einzeln auf der Nestoberfläche und am Rand abgelegt. Bei der Wanderung der Raupen haften die Eier an deren Körper an, aus denen anschließend die Jungmaden schlüpfen. Nach dem Eindringen der Jungmaden in die Raupe der Eichenprozessionsspinner entwickelt sie sich der im Inneren bis zur Verpuppung. An den Nestern der Eichenprozessionsspinner konnten Puppen von Brackwespen festgestellt werden. Meist handelt es sich dabei um die Gattung Meteorus . Diese Gegenspielerart konnte im Stadtgebiet an verschiedenen Standorten und Jahren auf den Nestern gefunden werden. Lebensweise: Die Imagines parasitieren die Larven der Spinnerraupen indem sie ihre Eier mittels Legebohrer in den Wirt ablegen. Nach der Entwicklung der Brackwespenlarven im Inneren der Raupe des Eichenprozessionsspinners sind die Puppen der Brackwespen an der Nestoberfläche erkennbar. Auch mittelgroße Schlupfwespen parasitieren die Puppen der Eichenprozessionsspinner. In Jahren mit einem hohen Befallsdruck durch die Eichprozessionsspinnerraupen konnten Schlupfwespen der Gattung Pimpla in Waldbeständen an den Eichen festgestellt werden. Sie sind etwa 12 mm groß und bei sonnigem Wetter auf Eichen zu sehen. Lebensweise: Mittels Legestachel belegen die adulten Schlupfwespen die Puppen der Eichenprozessionsspinner im Nest. Die Schlupfwespenlarve lebt bis zur Verpuppung im Inneren des Wirtes und tötet ihn. Großer Puppenräuber Calsoma sycophanta und Kleiner Puppenräuber Calsoma inquisitor Sie können eine Größe von bis zu 25 mm erreichen, sind dunkel metallisch gefärbt. Beide Arten leben in Baumbeständen. Sie bewegen sich dabei nicht nur am Boden sondern auch in den Kronen der Bäume. Bei Massenauftreten von Frostspanner, Schwammspinner und Eichenprozessionsspinnern übernehmen sie einen wichtigen Anteil in der Regulierung der Schadschmetterlingspopulation. Sie sind dann im Baumbestand und auch in den Nestern des Eichenprozessionsspinners zu finden. Lebensweise: Die Käfer und Larven leben räuberisch und verzehren unterschiedliche Schmetterlingsraupen und Puppen.

Teilprojekt 3

Das Projekt "Teilprojekt 3" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Institut für Ökologischen Landbau durchgeführt. Projektziele sind die Erfassung der Abundanz und der wesentlichen Bruthabitate von veterinärmedizinisch relevanten Insekten (Muscidae, Ceratopogonidae) in und im Umfeld von Rinderställen, Vergleich und Optimierung innovativer Bekämpfungsmethoden zur effektiven Reduktion der Insektenbelastung im Stall sowie die Bilanzierung der relativen Bedeutung unterschiedlicher Substrate im Stall und im Hofbereich als Bruthabitate. So ist die Bedeutung der auf verschiedene Habitate ausgerichteten Maßnahmen erkennbar: gezielte Reinigung der Spaltenböden, mechanische Störung von Liegeflächen und Eliminierung der Emergenz aus Mistlagerstätten. Ebenfalls eingesetzt werden Schlupfwespen und Güllefliegen zur Bekämpfung der Musciden. Dies wird verglichen mit einer Insektizidbehandlung von Ställen. Der Erfolg wird über die Abundanz der Insekten im Stall überprüft. Die Analysen münden in zielgruppenadressierte Konzepte zu Methodenoptimierungen. Das Thünen-Institut berät die Partner beim Aufbau der Versuche auf Praxisbetrieben und führt eigene Versuche im Bereich Westerau durch: 5.3.1. Auswirkungen gezielter Spaltbodenreinigung auf die Entwicklung und das Auftreten von Ceratopogoniden und Musciden (Mit Partner Westermann und Arbeitsgruppe Kiel OL sowie das Arbeitspaket 5.3.2. Auswirkungen gezielter mechanischer Störung im Bereich der Liegeflächen auf die Entwicklung und das Auftreten von Ceratopogoniden und Musciden (M15, M16): Dieses Stör-Konzept geht von der Annahme aus, dass eine Fräswalze im Bereich der Liegeflächen von Milchkühen ('Mistmatratzen') die Entwicklung der Insekten mindestens bei hoher Störintensität reduziert.

Teilprojekt 2

Das Projekt "Teilprojekt 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, Arbeitsgruppe Gewässerökologie und Naturschutz durchgeführt. Projektziele sind die Erfassung der Abundanz und der wesentlichen Bruthabitate von veterinärmedizinisch relevanten Insekten (Muscidae, Ceratopogonidae) in und im Umfeld von Rinderställen, Vergleich und Optimierung innovativer Bekämpfungsmethoden zur effektiven Reduktion der Insektenbelastung im Stall sowie die Bilanzierung der relativen Bedeutung unterschiedlicher Substrate im Stall und im Hofbereich als Bruthabitate. So ist die Bedeutung der auf verschiedene Habitate ausgerichteten Maßnahmen erkennbar: gezielte Reinigung der Spaltenböden, mechanische Störung von Liegeflächen und Eliminierung der Emergenz aus Mistlagerstätten. Ebenfalls eingesetzt werden Schlupfwespen und Güllefliegen zur Bekämpfung der Musciden. Dies wird verglichen mit einer Insektizidbehandlung von Ställen. Der Erfolg wird über die Abundanz der Insekten im Stall überprüft. Die Analysen münden in zielgruppenadressierte Konzepte zur Methodenoptimierungen. Der Arbeitsplan umfasst drei Arbeitspakete (vgl. Vorhabensbeschreibung Pkt. 5): 1. Erfassung der Populationsdichte von Imagines veterinärmedizinisch relevanter Insekten im Stallbereich und Stallumfeld. 2. Erfassung der Emergenz aus den wichtigsten Bruthabitaten. 3. Vergleichende Studien zur Effizienz und Optimierung von Bekämpfungsmaßnahmen in der konventionellen und ökologischen Rinderhaltung. 19 Meilensteine beschreiben Teilergebnisse und strukturieren Ablauf und Zusammenarbeit. Die Universität Oldenburg ist für 15 Meilensteine verantwortlich in denen biologische und konventionelle Höfe verglichen werden. Nach Projektstart (12/2015 bzw. 1/2016) fand ein vorbereitendes kickoff meeting aller Partner statt. Mindestens zu Beginn jeden Jahres treffen sie sich zu Besprechung des Projektfortschrittes und weiterer Planung. Bedingt durch das Auftreten der Insekten finden Versuche 2016-2018 jeweils in der Hauptflugzeit statt. Mehrmonatige Auswertungen bis zum Abschluss der Meilensteine folgen und bilden die Datenbasis für anschließenden Versuche.

Teilprojekt 4

Das Projekt "Teilprojekt 4" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Westermann GmbH & Co. KG - Reinigungstechnik - durchgeführt. Projektziele sind die Erfassung der Abundanz und der wesentlichen Bruthabitate von veterinärmedizinisch relevanten Insekten (Muscidae, Ceratopogonidae) in und im Umfeld von Rinderställen, Vergleich und Optimierung innovativer Bekämpfungsmethoden zur effektiven Reduktion der Insektenbelastung im Stall sowie die Bilanzierung der relativen Bedeutung unterschiedlicher Substrate im Stall und im Hofbereich als Bruthabitate. So ist die Bedeutung der auf verschiedene Habitate ausgerichteten Maßnahmen erkennbar: gezielte Reinigung der Spaltenböden, mechanische Störung von Liegeflächen und Eliminierung der Emergenz aus Mistlagerstätten. Ebenfalls eingesetzt werden Schlupfwespen und Güllefliegen zur Bekämpfung der Musciden. Dies wird verglichen mit einer Insektizidbehandlung von Ställen. Der Erfolg wird über die Abundanz der Insekten im Stall überprüft. Die Analysen münden in zielgruppenadressierte Konzepte zu Methodenoptimierungen. Arbeitspaket 5.3.1. Auswirkungen gezielter Spaltbodenreinigung auf die Entwicklung und das Auftreten von Ceratopogoniden und Musciden (M13, M14): Die Reinigung erfolgt mit Hilfe eines Spaltenreinigungsverfahrens der Firma Westermann. Untersucht wird, ob nach mechanischer Vorreinigung und gleichzeitiger Hochdruckreinigung ein ausreichender Störeffekt vorliegt. Arbeitspaket 5.3.2. Auswirkungen gezielter mechanischer Störung im Bereich der Liegeflächen auf die Entwicklung und das Auftreten von Ceratopogoniden und Musciden (M15, M16): Dieses Stör-Konzept geht von der Annahme aus, dass eine Fräswalze im Bereich der Liegeflächen von Milchkühen ('Mistmatratzen') die Entwicklung der Insekten mindestens bei hoher Störintensität reduziert. Die Überprüfung der Effekte erfolgt hierbei durch die Arbeitsgruppe von Prof. Kiel.

Tierische Schaderreger: Pflaumenwickler / Obstmade

Der Pflaumenwickler ist ein bedeutender Schädling an der Pflaume, da er nicht nur durch das Anstechen der Frucht und die nachfolgende Fraßtätigkeit der Larven schädigt, sondern so auch Eintrittspforten für andere Schaderreger, wie u.a. Monilia Fruchtfäule schafft. Geeignete Gegenmaßnahmen sind nur erfolgreich, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt erfolgen. Dazu gilt es, die Flugzeiten des Schmetterlings zu ermitteln. Die Überwachung des Flugverlaufes erfolgt seit 2005 mit Hilfe von Pheromonfallen in Gärten an unterschiedlichen Standorten im Stadtgebiet. Der Einfluss der jeweiligen Witterung im Flugzeitraum ist für ein mehr oder weniger starkes Auftreten des Wicklers und somit für die Schädigungen der Früchte verantwortlich. Lebensweise Gegenmaßnahmen Monitoring Flugverlauf Lockstoff-Fallen (Pheromonfallen) dienen vordergründig nur zur “Flugüberwachung” bzw. Ermittlung der Flugdichte der Männchen. Ihre Anzahl gibt einen Anhaltspunkt über die Höhe des Befallsdruck. Da somit auch ein Teil der Weibchen unbegattet bleibt, erfolgt somit auch eine leichte Reduktion der Population. Die Lockstoffe müssen nach ca. 6 Wochen gewechselt werden und die Fallen hängen von Anfang Mai bis September in den Bäumen. Abgefallene Früchte frühzeitig und regelmäßig absammeln und entsorgen. Diese bitte nicht auf dem Kompost entsorgen, da sich die Raupen dort weiterentwickeln würden. Ggf. kann durch Schütteln das Abfallen befallener Früchte begünstigt werden. Mit einer behutsamen Reinigung der Stämme mittels einer Bürste, können überwinternde Raupen im Herbst bzw. spätestens im Frühjahr entfernt werden. Ringe aus Wellpappe , die als sog. Fanggürtel ab Ende Juni / Anfang Juli um den Stamm gebunden werden, dienen als Versteck und zur Verpuppung der Raupen. Ein rechtzeitiges Entfernen der Wellpappe mit den Raupen bzw. Kokons reduziert die 2. Generation der Pflaumenwickler deutlich. Ein erneutes Anbringen ab Mitte August erweist sich als Überwinterungsquartier für die Wicklerraupen und das rechtzeitige Entfernen der Wellpappe, spätestens zum Austrieb der Gehölze, hat sich als sehr effektiv erwiesen. Zusätzlich ist der Einsatz von Nützlingen (Schlupfwesten der Gattung Trichogramma ) möglich. Die Förderung von natürlichen Gegenspielern der Raupen sollte in einer Bekämpfungsstrategie mit einbezogen werden. U.a. vertilgen Vögel gern Raupen und können mit Nisthilfen etabliert werden. Mit etwas Aufwand können kleinere Bäume mit Netzen geschützt werden. Bei der Auswahl der Pflaumensorten sollten früh reifende Sorten bevorzugt werden, da die zweite Generation der Pflaumenwickler den größeren Schaden anrichtet und verstärkt die späten Sorten befällt. Die Pflaumenwickler gehört zu wärmeliebenden Schmetterlingen, deren Flugverläufe stark abhängig vom Wetter des jeweiligen Jahres sind. Als dämmerungsaktiver Falter ist der Flug stark von der Abendtemperatur abhängig. Liegen die Temperaturen unter 15 °C so werden kaum Falter angetroffen und es erfolgt eine nur geringe Eiablage. Wind und Regen behindern Flug und Eiablage ebenfalls. Im Stadtgebiet Berlin kann es in warmen Jahren bereits Ende April zu ersten “Flugaktivitäten” der 1. Pflaumenwickler-Generation kommen, meist beginnt der Flug jedoch in der zweiten Maiwoche. Startet die 1. Generation eher spät oder fliegt lang und anhaltend kommt es meist zu einer Überlappung mit der 2. Generation. Das heißt es sind noch Larven bzw. Puppen der 1. Generation zu finden, während bereits die Falter der 2. Generation fliegen. Der Falterflug der 2. Generation verläuft in der Regel von Anfang Juli bis Mitte August, u. U. auch bis Anfang September. Nur in günstigen Jahren und bei sehr warmen Spätsommertemperaturen wird eine leichte 3. Generation Ende August bis zur Pflaumenernte ausgebildet. In den Jahren 2008 (582 Falter) und 2010 (575 Falter) lagen die gemittelten Falterzahlen pro Jahr und Falle am höchsten. Die Jahre 2018 (110 Falter) und 2021 (110 Falter) wiesen dagegen die niedrigsten Falterzahlen auf. Im Vergleich der letzten drei Jahre war der Befall 2023 mit 226 Pflaumenwicklern im Mittel knapp doppelt so hoch wie 2021. Im Vergleich mit dem mittleren Flugverlauf begann der Schwarm der Pflaumenwickler aufgrund der kühlen Temperaturen im April relativ schleppend. Der erste Höhepunkt der Flugaktivitäten wurde Mitte Mai erreicht, um dann Ende Juni fast zum Erliegen zu kommen. Von Ende Mai bis Mitte Juni lagen die Nachttemperaturen oftmals nur zwischen 10 °C und 15 °C, vereinzelt sogar darunter. Erste und zweite Generation scheinen sich 2023 nicht zu überlappen. Anfang Juli wird der Flughöhepunkt der zweiten Generation erreicht. Die folgenden Wochen bis Anfang August blieb der Flug relativ konstant. Gegen Mitte August konnte eine kleinere dritte Generation ausgebildet werden, welche dann zum Monatsende die Flugaktivitäten einstellte. Insgesamt liegen die Flugaktivitäten zwar deutlich unter dem Mittelwert, jedoch konnte ein stark ausgeprägter Befall an den Pflaumen festgestellt werden.

Teilprojekt 1

Das Projekt "Teilprojekt 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bochum, Lehrstuhl für Evolutionsökologie und Biodiversität der Tiere, Arbeitsgrupe Zoologie,Parasitologie durchgeführt. Projektziele sind die Erfassung der Abundanz und der wesentlichen Bruthabitate von veterinärmedizinisch relevanten Insekten (Muscidae, Ceratopogonidae) in und im Umfeld von Rinderställen, Vergleich und Optimierung innovativer Bekämpfungsmethoden zur effektiven Reduktion der Insektenbelastung im Stall sowie die Bilanzierung der relativen Bedeutung unterschiedlicher Substrate im Stall und im Hofbereich als Bruthabitate. So ist die Bedeutung der auf verschiedene Habitate ausgerichteten Maßnahmen erkennbar: gezielte Reinigung der Spaltenböden, mechanische Störung von Liegeflächen und Eliminierung der Emergenz aus Mistlagerstätten. Ebenfalls eingesetzt werden Schlupfwespen und Güllefliegen zur Bekämpfung der Musciden. Dies wird verglichen mit einer Insektizidbehandlung von Ställen. Der Erfolg wird über die Abundanz der Insekten im Stall überprüft. Die Analysen münden in zielgruppenadressierte Konzepte zu Methodenoptimierungen. Der Arbeitsplan umfasst drei Arbeitspakete: 1. Erfassung der Abundanz der Imagines von Musciden und Ceratopogoniden im Stall und Stallumfeld; 2. Erfassung der Emergenz aus den wichtigsten Bruthabitaten; 3. Vergleichende Studien zur effizienten Bekämpfung der Vektoren. 19 Meilensteine beschreiben Teilergebnisse und strukturieren Ablauf und Zusammenarbeit. Die Ruhr-Universität ist für vier Meilensteine verantwortlich und kooperiert bei 11 Meilensteinen, wobei biologische und konventionelle Höfe einbezogen werden. Bedingt durch das Auftreten der Insekten finden Versuche 2016 bis 2018 jeweils in der Hauptflugzeit statt. Mehrmonatige Auswertungen bis zum Abschluss der Meilensteine folgen und bilden die Datenbasis für anschließenden Versuche.

Versuche zur Massenvermehrung von Nuetzlingen zur Bekaempfung der Weissen Fliege, der Blatt-, Woll-, Schmier- und Schildlaeuse

Das Projekt "Versuche zur Massenvermehrung von Nuetzlingen zur Bekaempfung der Weissen Fliege, der Blatt-, Woll-, Schmier- und Schildlaeuse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landesanstalt für Pflanzenschutz Baden-Württemberg durchgeführt. Die biologische Bekaempfung der Weisse-Fliege-Art Bemisia tabaci sowie von Blatt-, Woll-, Schmier- und Schildlaeusen im Unterglasanbau von Gemuese und besonders von Zierpflanzen sollte verbessert werden. Aufgabe des Projektes war es, praktikable Vermehrungs- und Ausbringungsformen von natuerlichen Gegenspielern zu entwickeln. Es sollten aber nicht zu spezifisch wirkende Nuetzlingsarten, sondern eher Tiere mit einem breiteren Wirts- oder Beutespektrum bearbeitet werden. Im Verlauf des Projektes konnten die Zuchtbedingungen der Florfliege Chrysoperla carnea und zusaetzlich der Raubmilbe Hypoaspis miles, die gegen Trauermueckenlarven, Collembolen und Thrips mit bodenlebenden Stadien eingesetzt werden kann, verbessert werden. Zusaetzlich zur Aufgabenstellung des Projektes konnte die Zucht der Raubmilbe Phytoseiulus persimilis durch die Lagerung von diapausierenden Spinnmilben verbessert werden. Mit den diapausierenden Spinnmilben wurden im Fruehjahr und Sommer regelmaessig neue Zuchtstaemme aufgebaut. Dadurch standen stets gesunde Spinnmilben fuer die Raubmilbenvermehrung zur Verfuegung, die dadurch sicherer wurde. Die Versuche einer Zucht der Schlupfwespe Eretmocerus californicus, die zur Bekaempfung der Weissen Fliege eingesetzt werden kann, wurden aus verschiedenen Gruenden (zu geringe Parasitierungsraten, unzureichende Zuchtmoeglichkeiten, hoher Maennchenanteil in der Zucht, schlechte Erfahrungen bei der Erprobung in kommerziellen Gewaechshaeusern) wieder eingestellt. Besondere Erfolge konnten bei der Entwicklung von umweltfreundlicheren Verpackungen fuer verschiedene Nuetzlingsarten erzielt werden. So konnten die Verpackung von Schlupfwespen (Aphidius sp. und Aphelinus sp.) und das Material der Encarsia-Sticker von Kunststoff auf Pappe umgestellt werden. Die Suche nach geeignetem Material war langwierig, da kaum eine auf dem Markt angebotene Pappsorte die hohe Luftfeuchtigkeit im Gewaechshaus und im Fall des Encarsia-Stickers die Bodenfeuchtigkeit im Topf uebersteht. Fuer den Versand und die Ausbringung von Chrysoperla carnea-Larven wurde ein Wabensystem entwickelt, dass alle Nachteile der Ausbringung von Eiern und Larven in losem Material wie Vermiculite oder Pflanzenspelzen ausschliesst.

Einsatz von Trichogramma-Schlupfwespen gegen den Apfelwickler cydia pomonella L.

Das Projekt "Einsatz von Trichogramma-Schlupfwespen gegen den Apfelwickler cydia pomonella L." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Biologischen Pflanzenschutz durchgeführt. Ziel des Projekts ist die Erarbeitung eines Entwurfs für ein Verfahren zum Einsatz von Trichogramma-Schlupfwespen gegen Apfelwickler im Apfelanbau mit wesentlich besserer und sicherer Kontroll-Wirkung und deutlich geringeren Kosten als bei dem bisherigen Verfahren, das momentan nur für Hobbygärtner angeboten wird. Dies soll durch die Auswahl für diese Anwendung geeigneter Trichogramma-Stämme bzw. Arten sowie durch die Entwicklung eines Spritzverfahrens zur Ausbringung von Trichogramma-Puppen mit praxisüblichen Spritzgeräten erreicht werden. In einem ersten Schritt werden verschiedene Stämme von Trichogramma ausgewählt und einer Leistungsüberprüfung in Labor und Freiland unterzogen. Mit dem besten Stamm bzw. ggf. mit einer Mischung der besten Stämme erfolgen dann Versuche zur Ausbringung im Spritzverfahren. Ein Spritzverfahren zur Ausbringung von Trichogramma gegen den Apfelwickler würde sich besonders zur Bekämpfung des Spätbefalls, wenn es zu Rückstandsproblemen bei Insektiziden kommen kann, eignen.

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