Das Projekt "Teilvorhaben 2: Oxidationsschutz von Magnesiumschmelzen durch Schutzmedien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Linde Gas AG, Abteilung Metallurgie SAM durchgeführt. Die giesstechnische Verarbeitung von Magnesium erfordert aufgrund der hohen Reaktivitaet der Schmelze mit Sauerstoff einen entsprechenden Oxidationsschutz. Der Einsatz von heutzutage ueblichen Reaktivgasen wie SF6 und SO2 stellt jedoch ein erhebliches Belastungspotential fuer Mensch und Umwelt dar. Es ist daher davon auszugehen, dass der Einsatz dieser Gase kurzfristig vom Gesetzgeber verboten wird. Vor diesem Hintergrund sollen neue, umweltgerechte Moeglichkeiten fuer den Oxidationsschutz von Magnesiumschmelzen erarbeitet werden. Der Einsatz von alternativen Gasen (Ar, CO2, trockene Luft) und Gasgemischen sowie der Oxidationsschutz durch fluessiges Argon und CO2-Schnee soll in diesem Projekt untersucht werden. Neben dem Oxidationsschutz steht die Vermeidung des Abdampfens von Magnesiumschmelzen im Vordergrund der Betrachtung. Die Unterkuehlung der Schmelzbadoberflaeche mittels fluessigem Argon oder CO2-Schnee laesst neben dem Oxidationsschutz eine positive Beeinflussung des Abdampfverhaltens erwarten. Durch die Qualifizierung der oben genannten Schmelzeschutzmittel im industriellen Massstab kann auf die Verwendung umweltbelastender Gase in der Magnesiumindustrie verzichtet werden.
Das Projekt "Teilvorhaben 3: Untersuchung neuer Schmelzeschutzkonzepte in der Kleinserie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von AUDI AG durchgeführt. Die giesstechnische Verarbeitung von Magnesium erfordert aufgrund der hohen Reaktivitaet der Schmelze mit Sauerstoff einen entsprechenden Oxidationsschutz. In der Versuchsgiesserei der Audi AG werden neu entwickelte Schmelzeschutzkonzepte speziell auf ihre Eignung im Kaltkammerdruckguss unter seriennahen Bedingungen untersucht. Durch die Flexibilitaet des Versuchsbetriebes wird hier zudem die Eignung der Schmelzeschutzkonzepte im Zusammenhang mit anwendungsoptimierten Legierungen, die sich durch erhoehte Warmfestigkeit und Korrosionstabilitaet (z.B. mit Seltene Erden, Kalzium) auszeichnen, ueberprueft. Da diese Legierungselemente bei konventionellem Schmelzeschutz durch eine erhoehte Abbrandneigung gekennzeichnet sind, soll die Minimierung der freien Schmelzbadoberflaeche in Kombination mit einer geeigneten Begasungstechnologie fuer eine umweltgerechte Magnesiumgiesstechnik sorgen. Da das Vakuralverfahren eine Vielzahl von Vorteilen aufweist, ist es auch in der Versuchsgiesserei der Audi AG ein zentrales Verfahren. Im Rahmen dieses Projektes sollen diese Moeglichkeiten genutzt werden, die entwickelten Konzepte auf die Dosierung mit Unterdruck anzupassen. Durch die Qualifizierung der neu entwickelten Schmelzeschutzmittel im industriellen Massstab kann auf die Verwendung umweltbelastender Gase in der Magnesiumindustrie verzichtet werden.