Das Projekt "Untersuchungen zur pH-Wert erhoehenden Wirkung von Stahlwerksschlacken bei Verwendung im Wasserbau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsgemeinschaft Eisenhüttenschlacken e.V. durchgeführt. 1. Stahlwerksschlacken (SWS) werden seit langem mit Erfolg wegen ihres hohen Schuettgewichts im Wasserbau eingesetzt. Bei der Auslaugung von SWS geht Calciumhydroxid in Loesung. Dadurch wird der pH-Wert des Auslaugewassers gesteigert, und in Gewaessern koennen erhoehte pH-Werte auftreten. 2. Forschungsziel war es, die Bedingungen zu ermitteln, unter denen der pH-Wert eines Gewaessers bei Einsatz von Wasserbausteinen aus SWS unterhalb des von den Behoerden festgelegten Grenzwerts von 9.5 bleibt. 3. Es wurden 10 LD-Schlacken (LDS) und eine Elektroofenschlacke (EOS) in Laborversuchen unter verschiedenen Bedingungen ausgelaugt. In Praxisversuchen wurden die Veraenderungen der pH-Werte im Wasser eines Hafens durch das Uferdeckwerk aus EOS ueberprueft. Die Auslaugung wird unter anderem durch die Haerte des Wassers beeinflusst. Zur Einstellung praxisnaher Bedingungen wurde ein Wasser mittlerer Haerte (9 Grad dH) verwandt. Der pH-Wert erreicht bereits nach 1 Tag ein Maximum und klingt anschliessend wegen der neutralisierenden Wirkung der Luftkohlensaeure ab. Deshalb wurden die Versuche auf eine Auslaugungsdauer von 1 Tag begrenzt. LDS und EOS weisen ein aehnliches Auslaugeverhalten auf, wobei die pH-Werte der EOS im unteren Bereich der SWS liegen. Der Gehalt an freiem Kalk der SWS hat fuer die Hoehe der pH-Werte nur eine geringe Bedeutung. Hingegen wird die Alkalitaet des Eluats durch zunehmende Korngroesse und eine Bewitterung der SWS erheblich vermindert. Die Abhaengigkeit des pH-Werts vom Wasser/Feststoff-Verhaeltnis (w/f-Wert) ist in erster Linie auf den Einfluss der Verduennung zurueckzufuehren. Die Chromkonzentrationen der Eluate liegen in einem sehr niedrigen Bereich. Bei den w/f-Werten von 3 bis 100 wurden nur in wenigen Einzelfaellen maximal 0.03 mg/I Cr gemessen. Eine Bewitterung der LDS wirkt sich nicht auf die Chromkonzentrationen aus. Bei der Auslaugung in fliessendem Wasser haengt der Verlauf des pH-Werts von der Korngroesse, dem statischen w/f-Wert und der Fliessgeschwindigkeit ab. Bei portionsweiser Zugabe der SWS, wie es der Praxis des Wasserbaus entspricht. tritt die pH-Erhoehung verzoegert auf und ist abgeschwaecht. Die Praxisversuche ergaben keine Beeinflussung des pH-Milieus des Hafenwassers durch das aus EOS bestehende Deckwerk des Dammes. Hinsichtlich der Umweltvertraeglichkeit sind SWS bei Einhaltung der entsprechenden Rahmenbedingungen Wasserbausteinen aus Naturstein gleichzustellen. 4. Die Ergebnisse sind in das Merkblatt Anforderungen an die Verwendung von SWS im Wasserbau eingeflossen. Sie tragen dazu bei, den zukuenttigen Absatz von SWS im Bereich Wasserbau zu sichern.