Das Projekt "Stand der Mobilitätserziehung und -beratung in deutschen Schulen und Erarbeitung eines beispielhaften praktischen Ansatzes für eine nachhaltige Mobilitätserziehung in Schulen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH durchgeführt. A) Problemstellung: Die derzeitigen Verkehrsgewohnheiten des Einzelnen sind immer weniger mit dem angestrebten Ziel einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung vereinbar. Durch die zunehmenden Chauffeursdienste erleben Kinder heute in frühester Kindheit die Verwendung des Pkw auch für kurze Wege schon als selbstverständlich und werden so auf eine motorisierte Fortbewegung geprägt. Über das Ausmaß und die Folgen dieser Begleitmobilität liegen bisher keine verläßlichen Untersuchungen vor. B) Handlungsbedarf (BMU; ggf. auch BfS, BfN oder UBA): Diesem Trend kann in der Schule durch eine engagierte Verkehrserziehung im Sinne einer nachhaltigen Mobilität sowie einer Mobilitätsberatung für Schüler, Eltern und auch Lehrkräfte entgegengesteuert werden. Zur Zeit ist die Mobilitätserziehung an Schulen weitgehend auf eine Verkehrserziehung reduziert, bei der Verkehrsregeln, Sicherheit im Verkehr und technische Beherrschung des Fahrrades und z.T. Mofas im Vordergrund stehen, während die Auswirkungen unseres Verkehrssystems auf Umwelt und Gesellschaft und die individuelle Verantwortung hierfür oft unberücksichtigt bleiben. Erste Ansätze in einigen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen oder Hessen sowie Projekte an einzelnen Schulen zeigen, dass eine nachhaltige Mobilitätserziehung möglich ist und sich eine, umweltfreundlichere Verkehrsmittelwahl für den Schulweg fördern läßt. Im Rahmen eines Unterauftrages soll die Bedeutung der Begleitmobilität und ihre Folgen für die spätere Verkehrsmittelwahl untersucht werden und Ansätze für Alternativen entwickelt werden. C) Ziel des Vorhabens ist es, bundesweit, durch Erarbeitung von Vorschlägen für das Curriculum Umweltaspekte bei der Mobilitätserziehung stärker einzubeziehen und so die Nutzung der Verkehrsmittel des Umweltverbundes langfristig zu fördern. Weiterhin sollen Möglichkeiten zur Mobilitätsberatung in Schulen gefördert werden, und die selbstständige Mobilität der Schüler zu Fuß, mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zu stärken und die motorisierte Begleitmobilität durch die Eltern überflüssig zu machen.