Der IUCN Weltnaturschutzkongress fand vom 1. bis 10. September 2016 auf Hawaii statt. Der Kongress endete mit den "Hawaii-Vereinbarungen". Die Delegierten einigten sich unter anderem auf ein striktes Verbot des nationalen Elfenbeinhandels. Darüber hinaus soll die besonders in Südafrika verbreitete Zucht von Löwen in Gefangenschaft, die dann als leichte Beute für die Jagd freigegeben werden, die sogenannten "Gatterjagd" ab 2020 verboten werden. Des Weiteren stimmte die Konferenz für ein Verbot der Waljagd zu wissenschaftlichen Zwecken. Die IUCN-Mitglieder forderten außerdem bindende Gesetzesregelungen für den Schutz der hohen See: bis 2030 sollen 30 Prozent aller Meeresgebiete außerhalb von Hoheitsgebieten der Länder unter Schutz gestellt werden. Auch Urwälder und intakte Waldlandschaften sollen zukünftig besser geschützt werden. Die IUCN-Mitglieder wollen sich außerdem dafür einsetzen, dass noch mehr Gebiete zu "no-go-areas" erklärt werden, in denen schädliche industrielle Tätigkeiten wie Bergbau, Öl- und Gasförderung oder Infrastrukturentwicklungen verboten sind. In einer weiteren Entscheidung betonten die IUCN-Mitglieder die Notwendigkeit, intakte Wälder und Ökosysteme vor der industriellen Nutzung als Palmölplantage zu schützen.
Das Projekt "Partnership for Regional Ocean Governance: Internationales Forum zur Stärkung regionaler Meeres-Governance" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institute for Advanced Sustainability Studies e.V. (IASS) durchgeführt. Übergeordnetes Ziel des Vorhabens ist die Stärkung regionaler Zusammenarbeit für den Schutz und die nachhaltige Entwicklung der Ozeane. Mit der Verabschiedung der universellen und ambitionierten 2030 Agenda und dem darin enthaltenen SDG 14 für Ozeane sowie anderen relevanten Politikprozessen wie dem Schutz der 'Hohen See' ergeben sich neue Herausforderungen, aber auch Möglichkeiten, für den Meeresschutz auf regionaler Ebene.
Um passende Antworten zu finden, sind neue Formen des transdisziplinären Austausches und der lösungsorientierten Wissensgenerierung notwendig. Deutschland hat durch seine langjährige Führungsrolle in HELCOM und OSPAR umfangreiche Erfahrung in regionaler zwischenstaatlicher Zusammenarbeit. Die in der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie unterstützte 'Partnership for Regional Ocean Governance' (PROG) soll in dem Vorhaben zum Ausgangspunkt genommen werden, um Konzepte für eine effektivere Sektor-übergreifende Governance für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Meere zu erarbeiten. Auf dieser Basis ist ein Format für den Austausch regionaler 'good-practice' Beispiele zu entwickeln. Dabei sollen bestehende Strukturen genutzt und im Austausch zwischen staatlichen Akteuren, Zivilgesellschaft und Wissenschaft sowie Vertretern regionaler und interessierter internationaler Organisationen weiterentwickelt werden.
Neben einzelnen Meeresregionen sollen insbesondere Lern- und Dialogprozesse zwischen Regionen als auch zwischen der regionalen und globalen Ebene im Mittelpunkt stehen. Im Verbund mit anderen nationalen und internationale Partnern soll dieses Konzept im Rahmen einer ersten internationalen Fachkonferenz (PROG FORUM) 2019 vorgestellt und mit Blick auf eine dauerhafte Anwendung für die Stärkung internationaler Zusammenarbeit im Meeresschutz, regional und auf UN-Ebene, erörtert werden.