Das Projekt "Wanderverhalten beim Schwarzwild" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut für Wildtierforschung durchgeführt. Der Wildschweinbestand in Niedersachsen hat eine sehr hohe Dichte erreicht. So wurden im Jagdjahr 1996-1997 von den niedersaechsischen Jaegern 34325 Wildschweine erlegt. Mit den steigenden Populationsdichten sind aber nicht nur Wildschaeden in der Landwirtschaft vorprogrammiert, leider wird auch das Auftreten der Schweinepest und ihre Verbreitung erheblich gefoerdert. Dieses belegen den juengsten Schweinepestseuchenzug in den Schwarzwildbestaenden der Landkreise Uelzen, Lueneburg und Gifhorn 1997/1998. In Verbindung mit dem Schweinepestgeschehen sind die Jaeger aufgefordert, den Schwarzwildbestand deutlich zu reduzieren. Welche jagdlichen Eingriffe, Einzeljagd oder Drueckjagd, in schweinepestgefaehrdeten Gebieten jedoch sinnvoll sind, wird kontrovers diskutiert: 1. Drueckjagden sind zwar geeignet, die hohen Bestaende effektiv zu reduzieren, jedoch koennten sie bewirken, dass Rotten auseinander gesprengt werden und weitere Wanderungen der Tiere erfolgen. Auf diese Weise koennte die Schweinepest relativ schnell verbreitet werden, da sich die mobilen Tiere durch Tierkontakte neu infizieren. 2. Die zwar weniger beunruhigende Einzeljagd ist als Jagdmethode dagegen nicht effektiv genug, um die hohen Bestaende deutlich abzusenken.
Das Projekt "Verhalten und Desinfektion der Erreger der europaeischen und afrikanischen Schweinepest sowie der Maul- und Klauenseuche in Fluessigmist" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Institut für Tiermedizin und Tierhygiene durchgeführt. Die geplanten Untersuchungen sollen durch Suspensionsversuche im Labormasstab die Frage klaeren, unter welchen Voraussetzungen chemische Desinfektionsmittel wie Formaldehyd, sauer und alkalische Praeparate sowie Kalk in unterschiedlichen Aufbereitungsformen zu einer Inaktivierung der Virusarten in Fluessigmist fuehren. Weiter wird das Verhalten der Viren in gelagertem, nicht desinfizierten Fluessigmist und auf Oberflaechen des Stalles nach erfolgter Desinfektion in die Untersuchungen mit einbezogen.
Das Projekt "Verbesserung der Labordiagnostik bei Untersuchungen von landwirtschaftlichen Nutztieren bzw. sonstigen Haus- und Wildtieren auf Erreger uebertragbarer Krankheiten der Tiere sowie auf Zoonoseerreger" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Staatliches Veterinäruntersuchungsamt Oldenburg mit Außenstelle Stade durchgeführt. Verbesserung der eingesetzten Methode zur Labordiagnostik und deren Einsatz im Rahmen von Flaechenuntersuchungen und Sanierungsprogrammen. Derzeitige Schwerpunkte: Europaeische Schweinepest, Aujeszkysche Krankheit, Paratuberkulose. Ergebnis: Beitrag zur erfolgreichen Bekaempfung des Schweinepestseuchengeschehens 1994/95 im Regierungsbezirk Weser-Ems; - erfolgreicher Abschluss der Basisuntersuchungen im Rahmen der Sanierung der Schweinebestaende von Aujeszkyscher Krankheit; - Verbesserung der Paratuberkulosediagnostik.
Das Projekt "Bestandsabschätzung Reproduktionspotential von Wildschweinen in Niedersachsen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut für Wildtierforschung durchgeführt. Bestandsabschätzung und Reproduktionspotenzial von Wildschweinen in Niedersachsen. Schwarzwild ist die produktivste heimische Schalenwildart (etwas 200 Prozent oder mehr des Frühjahrsbestandes). Zur Prognostizierung der Bestandsentwicklung ist die jährliche Erfassung der Reproduktionsrate des weiblichen Schwarzwildes unabdingbar. Insbesondere werden folgende Fragestellungen abgeklärt: Wie groß ist der Anteil beschlagener Bachen im Untersuchungszeitraum? Wie stark ist die Reproduktionsleistung der Frischlinge, Überläuferbachen und mehrjährigen Bachen bzw. wie viele Früchte beinhalten im Mittel die einzelnen Trachten? Mit welcher Prozent-Zuwachsleistung muss in der Sauenpopulation im Folgejahr gerechnet werden? Bestandsabschätzung: Die Notwendigkeit einer Abschätzung der Wilddichte wird durch die aktuelle Diskussion um Bestandshöhen und Schweinepest überdeutlich. Die Ergebnisse der 5. Internationale Wildschwein-Fachtagung in Krakau/ Polen (2004) zeigen deutlich, dass bislang probate Zählmethoden zur Erfassung der Sauenpopulation in den sehr unterschiedlichen Lebensräumen bislang nur ansatzweise zur Verfügung stehen. Aus diesem Wissensdefizit heraus ergibt sich die Notwendigkeit der Suche nach einer objektiven Methode bzw. nach einem praxistauglichen Wildschwein-Monitoring. Methoden zur Erprobung: - Zählungen mit einer Wärmebildkamera - Anwendung des Losungszählverfahrens (TOTTEWITZ et al. 1996) - Kontrollzählung der Sauen bei Drückjagden (durch die Jäger).