Das Projekt "Einfluß von Ph-Wert und Redoxpotential auf die Pflanzenverfügbarkeit von Nickel und anderen Schwermetallen auf geogen und anthropogen belasteten Böden Baden-Württembergs" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät III Agrarwissenschaften I, Institut für Pflanzenernährung durchgeführt. Ergebnisse: In Gefaessversuchen mit Hafer (Avena sativa L, Sorte Pirol) und Weidelgras (Lolium multiflorum L., Sorte Lema) wurde der Einfluss des Redoxpotentials auf die Aufnahme von Nickel und Cadmium aus drei Oberboeden, einer Parabraunerde aus Loess (mit wenig geogenem Ni und Cd), einer mit Klaerschlamm geduengten Parabraunerde (mit anthropogen erhoehten Ni- und Cd-Gehalten) und einem Pelosol (mit viel geogenem Ni und Cd) untersucht. Das anthropogen durch Klaerschlammduengung zugefuehrte Ni und Cd war wesentlich besser pflanzenverfuegbar als das natuerlich im Boden vorhandene (geogene) Ni und Cd. Die Erniedrigung des Redoxpotentials im Boden durch mehrmaligen Wasserueberstau waehrend der Vegetationsperiode hatte nur einen geringen Einfluss auf die Verfuegbarkeit von Ni und Cd auf dem mit Klaerschlamm geduengten Boden, bewirkte jedoch eine starke Zunahme der Ni- und Cd-Verfuegbarkeit auf dem geogen hoch mit Ni und Cd belasteten Boden. In der Regel fuehrte eine Erhoehung der Ni- und Cd-Konzentration in der Bodenloesung als Folge einer Klaerschlammzugabe oder Redoxpotentialerniedrigung zu einer Zunahme der Ni- und Cd-Konzentration in den oberirdischen Pflanzenorganen; bei Hafer stiegen vor allem die Ni-Konzentrationen in den Koernern an. Im Vergleich zu Ni wurden bei Cd die Gehalte in den vegetativen Teilen von Hafer und Weidelgras in staerkerem Masse vom Bodentyp und der Klaerschlammzufuhr bestimmt. Waehrend zwischen den Ni-Gehalten in den Pflanzen und den mit DTPA-extrahierbaren Anteilen im Boden eine enge Korrelation bestand, war die Beziehung zwischen den Pflanzengehalten und den Gesamtgehalten an Ni im Boden nur schwach ausgepraegt. Die Unterschiede in der Verfuegbarkeit und Aufnahme von Ni und Cd in Abhaengigkeit von Bodentyp, Umweltbedingungen und Pflanzenart zeigen, dass Gesamtgehalte von Schwermetallen in Boeden zur Reglementierung der Klaerschlammausbringung nicht geeignet sind.