Das Projekt "EROSLOPE II - Sediment- und Gewaesserdynamik in alpinen Einzugsgebieten - Prozesse und Vorhersage" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Institut für Geographische Wissenschaften, Fachrichtung 2 Physische Geographie durchgeführt. Fortsetzung des Projektes EROSLOPE; Quantifizierung der dort als wichtig erkannten Prozesse; Umsetzung in Berechnungs- und Vorhersage-Methoden. Stabilitaet von Haengen und Talsohlen, Abtragungs- und Transportvorgaenge in den Alpen. Feldforschung in verschiedenen Testgebieten: Bayern, Schwyz, Dolomiten. Laborforschung, mathematisch-physikalische Modellierung, interdisziplinaere und internationale Zusammenarbeit. Hier: Makrotopographisch-geomorphologische Aufnahmen von Formen der Talsohle, Videoaufnahmen des Schottertransportes, Messung des Transportvorganges durch Radioschotter, Untersuchung von seitlicher Materialzufuhr in Flussgebieten nullter Ordnung. 1D- und 2D-Laborexperimente zum Flussgeschiebetransport durch die Partner, ebenso zum Einsatz magnetischer Tracer und zur Entwicklung eines Messschotters mit Sensoren. Entwicklung einer automatisierten Bildverarbeitung der Videoaufnahmen und 2D-Modellierung der Flussbettentwicklung unter Einschluss der Vegetationseinwirkung ebenfalls durch die Partner. Entwicklung eines Ballonsystems fuer Fotoaufnahmen aus geringer Hoehe.
Das Projekt "EROSLOPE - Hanglabilitaet, Erosion und Feststofftransport in steilen Gewaessereinzugsgebieten; Labor- und Feldversuche" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Institut für Geographische Wissenschaften, Fachrichtung 2 Physische Geographie durchgeführt. Welche Auswirkungen hat ein moeglicher Klimawechsel auf die Gewaesser- und Hangdynamik alpiner Einzugsgebiete? Welche Klimaszenarien sind denkbar? Wie reagiert ein Einzugsgebiet auf veraenderte hydrologische Gegebenheiten? Grundsatzuntersuchungen zur Stabilitaet extrem rauher Gewaessersohlen: Stabilitaet von Haengen und Talsohlen, Abtragungs- und Transportvorgaenge in den Alpen. Feldforschung in verschiedenen Testgebieten (Bayern, Schwyz, Haute Provence, Dolomiten), Laborforschung, mathematisch-physikalische Modellierung, interdisziplinaere und internationale Zusammenarbeit. Hier: Feldforschung in den Versuchsgebieten Lainbach und Draix zur Dynamik der Flussbettmorphologie und zu den Haengen als Feststoffquellen (Massenbewegungen, Muren).
Das Projekt "BaeuerInnen und Biodiversitaet - Lokales oekologisches Wissen der Schweizer Bauern und sein Einfluss auf die aktuellen Landnutzungsverhalten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Zürich, Ethnologisches Seminar durchgeführt. Einleitung: Das Projekt untersucht die Wahrnehmung und Bedeutung der Biodiversitaet aus der Sicht der BaeuerInnen in der Schweiz, und wie sie die vom Bund geforderte Oekologisierung der Landwirtschaft umsetzen. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen in die landwirtschaftliche Beratung einfliessen, so dass die Kluft zwischen BaeuerInnen und wissenschaftlichen ExpertInnen ueber den Stellenwert der Biodiversitaet geschlossen werden kann. Fragestellungen: Was verstehen die BaeuerInnen unter Biodiversitaet und welchen Stellenwert messen sie ihr bei? Mit welchen mentalen Konzepten ist das Management von Biodiversitaet verbunden? Lassen sich in der Wahrnehmung der Biodiversitaet Unterschiede feststellen zwischen konventionell, integriert und biologisch produzierenden BaeuerInnen? Untersuchungsgebiet: Die Forschung wird sowohl im Tal- als auch im Berggebiet durchgefuehrt, um damit verschiedene oekologische und kulturelle Faktoren zu beruecksichtigen. Interviews werden aus einem sample aller Bioumstellbetriebe der Kantone Schaffhausen, Zuerich, Zug, Schwyz, Glarus und Uri durchgefuehrt. In den Doerfern Embrach (ZH), Wernetshausen (ZH), Ennenda (GL) und Menzingen (ZG) werden in laengeren Aufenthalten konventionelle, IP- und Biobetriebe intensiv untersucht und untereinander verglichen. Untersuchungsmethoden: Im Projekt werden hauptsaechlich qualitative Methoden der ethnologischen Feldforschung angewendet, d.h. teilnehmende Beobachtung, unstrukturierte und semistrukturierte Interviews und Gruppendiskussionen. Besondere Beruecksichtigung wird den Faktoren Alter und Geschlecht eingeraeumt, da davon ausgegangen wird, dass sie einen entscheidenden Einfluss haben, wie Biodiversitaet wahrgenommen wird. Projektorganisation: Das Projekt findet im Rahmen der IP Biodiversitaet statt und wurde im April 1997 begonnen. Inzwischen wurden die Daten der Umstellbetriebe erhoben und werden jetzt ausgewertet. Als naechster Schritt erfolgen die Studien in den erwaehnten Doerfern, die Ende 1998 abgeschlossen werden. Die Forschung wird von Luzia Jurt als Dissertation durchgefuehrt und von Prof. Dr. H.P. Mueller vom ethnologischen Seminar der Universitaet Zuerich betreut. Weitere Betreuer sind: Prof. Dr. K. Ewald, Professur fuer Natur- und Landschaftsschutz, ETH Zuerich, Dipl.-Ing.agr. L. Kilcher, Forschungsinstitut fuer biologischen Landbau, Frick, Prof. Dr. B. Schmid, Institut fuer Umweltwissenschaften, Universitaet Zuerich.
Das Projekt "Oekologie voralpiner Flachmoore" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Zürich, Institut für Umweltwissenschaften durchgeführt. Ein Flachmoor ist ein Feuchtgebiet, das in Kontakt mit naehrstoffhaltigem Grundwasser steht. Es ist durch menschliche Bewirtschaftung wie Mahd oder Beweidung entstanden. Entfaellt die Bewirtschaftung, kann Gebuesch oder Wald aufkommen, und die typischen Flachmoorarten verschwinden. Flachmoore sind geeignete Modellsysteme fuer zerschnittene (fragmentierte) Lebensraeume. Auch nach der Annahme der Rothenthurminitiative im Jahre 1987 sind diese Feuchtgebiete durch direkte oder indirekte Duengung, uebermaessige Beweidung oder auch fehlende Nutzung gefaehrdet. Im Forschungsprojekt 'Flachmoore' sollen wirkungsvolle Massnahmen zur Erhaltung von Feuchtgebieten im Voralpenraum erarbeitet werden. Im deutschsprachigen Raum existiert eine Anzahl von Untersuchungen ueber Feuchtgebiete, die sich aber in der Regel nur auf eine einzige oder auf einige wenige Flaechen beziehen. Ergebnisse aus diesen Forschungsarbeiten lassen sich deshalb nur bedingt auf andere Flaechen uebertragen. Fragestellungen: - Wie wirkt sich die Produktivitaet des Standorts auf die Vegetationszusammensetzung von Flachmooren aus? - Welchen Einfluss haben Nutzungsform, Fragmentierung und Hoehenlage von Flachmooren auf die pflanzliche Biodiversitaet, auf einzelne Pflanzenarten und die darauf spezialisierten Insekten sowie auf Schmetterlinge? - Welche Schutzmassnahmen fuer gefaehrdete Flachmoore sind notwendig? Untersuchungsgebiet: Aus dem Flachmoor-Inventar der Schweiz wurden insgesamt 36 Objekte in den Kantonen Schwyz, Appenzell-Ausserrhoden, Glarus und St. Gallen zufaellig ausgewaehlt, neben national bedeutenden Feuchtgebieten auch regional und lokal bedeutsame Flaechen. Aus drei Hoehenstufen (800-1000 m ue. M., 1000-1200 m ue. M., 1200-1400 m ue. M.) wurden je sechs beweidete und gemaehte Flachmoore einbezogen, was Aussagen ueber die Entwicklung der Moore bei zukuenftig zu erwartenden Temperaturerhoehungen ermoeglichen soll. Untersuchungsmethoden: Die 36 ausgewaehlten Objekte werden hinsichtlich ihrer Artenzusammensetzung, Vegetationsstruktur, Produktivitaet und der Populationsstruktur einzelner Arten miteinander verglichen. Nach Absprache mit den zustaendigen kantonalen Naturschutz-Fachstellen erfolgte im Sommer 1995 eine erste Datenerfassung. Dabei wurde auch mit den Besitzern und/oder Bewirtschaftern der Untersuchungsflaechen Kontakt aufgenommen. Im Sommer 1996 wurden weitere Felduntersuchungen durchgefuehrt, um experimentell zu pruefen welchen Einfluss die Standortsproduktivitaet und die Habitatsqualitaet auf die Konkurrenzfaehigkeit einer typischen Flachmoorart haben, und ob in einer fragmentierten Landschaft eine genetische Differenzierung zwischen einzelnen Populationen stattgefunden hat.
Das Projekt "Klimahistorische Auswertung des Klostertagebuchs von Joseph Dietrich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bern, Historisches Institut, Abteilung für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte durchgeführt. Das Online-Editionsprojekt will das offizielle Einsiedler Klostertagebuch der Jahre 1670-1704 mit seinen über 12 000 handschriftlichen Seiten in 18 Folio-Bänden transkribieren, textkritisch absichern, codieren sowie kommentieren, womit es sowohl mit Volltextsuche als auch nach Schlagworten für Forschende verschiedenster Richtungen abfragbar sein wird. Verfasser dieses Tagebuch war hauptsächlich Pater Joseph Dietrich (1645-1704), während seinen Abwesenheiten führten es Stellvertreter weiter; gleichzeitig schrieb er als Statthalter, so im Schloss Freudenfels (TG), in Pfäffikon (SZ) und im Kloster Fahr (AG), parallele Tagebücher. Die fast täglichen Aufzeichnungen schildern aus dem Blickwinkel des Insiders den klösterlichen Tagesablauf, religiöse Fragen, Verwaltungsprobleme, politische Differenzen mit dem Stand Schwyz, juristische Querelen, Land- und Forstwirtschaft, Reisen, Transporte und vieles mehr. Sie sind damit eine ausserordentlich informative Quelle für zahlreiche Forschungsbereiche und geben einen höchst aufschlussreichen Einblick ins Alltagsleben vor mehr als 300 Jahren. Insbesondere gehört dieses 18-bändige Tagebuch mit seinen detaillierten Beschreibungen des Wetters zu den wichtigsten mitteleuropäischen Quellen für die Erforschung des sogenannten Late Maunder Minimums (1675-1715), einem der Tiefpunkte der Kleinen Eiszeit (ca. 1300-1850). Die Auswertung dieser Wetterbeobachtungen ermöglicht klimageschichtliche Aussagen zu Mitteleuropa von neuer Qualität und ist für Bewertungen der jetzigen Klimaveränderungen von grösster Bedeutung. Von ähnlicher Wichtigkeit sind die vereinzelten Erdbebenbeobachtungen, die Rückschlüsse auf das Erdbebenrisiko der Innerschweiz erlauben.