Das Projekt "Teilprojekt 10" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Institut für Zoologie, Abteilung V Morphologie & Ökologie, Arbeitsgruppe Aquatische Ökologie und Toxikologie durchgeführt. Plastikmaterialien sind ubiquitär in Ökosystemen nachzuweisen; sie sind zumeist schlecht abbaubar, und Verwitterungsprozesse führen zu Fragmenten, die als Mikroplastik (MP) im Mikro m- bis mm-Bereich von Suspensions- und Sedimentfressern in Nahrungsnetze gelangen. MPs können aufgrund von Additiven per se toxisch sein, sie können aber auch persistente Substanzen (PPs) anreichern. Die Ziele von MiWa bestehen darin, (1) eine einheitliche Methodik zur Bestimmung der Abundanz von MP in Süßgewässern zu entwickeln, (2) verschiedene Umweltsysteme gezielt auf Quellen, Senken und den Verbleib von MPs zu untersuchen, sowie (3) toxikologische und ökotoxikologische Untersuchungen zu Effekten von MPs und PPs mit Testsystemen unterschiedlicher Komplexität und Trophiestufen durchzuführen. Ziel des Verbundes MiWa ist die nachvollziehbare und übergreifende Bewertung von MPs im Wasserkreislauf. Das Ziel des vorgeschlagenen Teilprojekts B4 besteht darin, den etablierten Modellorganismus Zebrabärbling (Danio rerio) für den Nachweis potentiell adverser Wirkungen von Mikroplastikpartikeln und partikelassoziierten Schadstoffen auf Fische zu etablieren, wobei aus Tierschutzgründen vor allem mit Embryonen gearbeitet wird. Die Wirkung von direkt aus dem Wasser aufgenommenen MPs und PPs wird mit der Aufnahme entlang von einfachen Modellnahrungsketten verglichen. Als weitere tierversuchsfreie Systeme werden Zellkulturen eingesetzt, um grundlegende Prozesse der Aufnahme und Wirkung von MPs und PPs zu verstehen. Die toxikologischen Endpunkte umfassen Embryo-, Neuro-, Cyto- und Gentoxizität sowie Teratogenität, Induktion von Cytochrom P450 und endokrine Wirkungen.
Das Projekt "Validierung einer Methode zur Messung der Bioakkumulation in Sedimentorganismen durch einen Ringtest" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ECT Ökotoxikologie GmbH durchgeführt. Problemstellung: Für die Risikoabschätzung von Stoffen im Rahmen verschiedenster Umweltgesetze ist das Bioakkumulationsverhalten von großer Wichtigkeit. Zur Zeit gibt es nur eine anerkannte OECD Richtlinie zur Messung der Bioakkumulation in Fischen (OECD 305), jedoch keine für den Bereich der Sedimentorganismen. Handlungsbedarf: Eine Übertragbarkeit des Tests mit Fischen ist nicht gegeben, da die Aufnahmeprozesse aus dem freien Wasser bzw. dem Sediment andere sind. Außerdem bilden die Sedimentbewohner einen anderen Teil der Ökosysteme ab und stellen ein weiteres Glied der Nahrungskette dar. Viele Chemikalien, besonders lipophile, haben die Eigenschaft an das Sediment zu adsorbieren, sie werden damit für die Sedimentbewohner verfügbar und eventuell zu einer Gefahr. Zur Messung der Bioakkumulation in diesem wichtigen Bereich wurde deshalb im Auftrag des UBA eine Methode entwickelt und ein Richtlinienentwurf erstellt (FuE-Vorhaben 10603106). 1999 wurde dieser Entwurf auf einem internationalen Workshop den Experten vorgestellt (FuE-Vorhaben 29867419). Die Diskussion bestätigte einerseits den Bedarf für eine solche Methode und andererseits die Notwendigkeit für einen Ringtest zur Validierung der Methode. Ziel: Der Ringtest soll nach dem Testrichtlinienentwurf mit mindestens 5 Laboratorien durchgeführt und ausgewertet werden.