Das Projekt "Analyse und Bewertung von Seegangsmessungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Rostock, Fachbereich Bauingenieurwesen, Institut für Wasserbau durchgeführt. Ziel des mit der National Cheng Kung University in Taiwan durchgefuehrten Vorhabens ist es, methodische Grundlagen zu erarbeiten und Aussagen zu den problemabhaengig zu definierenden Seegangseingangsdaten fuer ausgewaehlte Lokationen als Grundlage fuer den Entwurf und die Bemessung von Bauwerken im Kuestenbereich abzuleiten. Das Projekt ist eingebunden in Rahmenvereinbarungen des National Science Council (NSC) in Taipei und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) zur Foerderung des projektbezogenen Personenaustausches mit Taiwan. Projektpartner sind Prof. Kao und die Doktoranden Hwa Chien und Dong Jiing Doong.
Das Projekt "Einfluss von Steiluferabbruechen an der Ostsee auf die Prozessdynamik angrenzender Flachwasserbereiche - Teilprojekt Hydrodynamik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Geologisch-Paläontologisches Institut und Museum durchgeführt. Entlang der Kuestenlinie der suedwestlichen Ostsee alternieren aktive Kliffs mit dazwischenliegenden Niederungen. Der mittlere Kuestenrueckgang schwankt zwischen wenigen cm/Jahr bis zu mehr als 1 m/Jahr. Gleichzeitig wird vor den Kliffs der Seegrund durch Wellenabrasion vertieft. Diese Prozesse werden weitgehend durch Seegangsbelastung, Wasserstand und Bodenbeschaffenheit gesteuert. Stroemungen transportieren das erodierte Sediment, sortieren es und lagern es an anderer Stelle wieder ab. Feinere Komponenten gelangen dabei in tiefere Regionen, groeberes Material baut die fuer den natuerlichen Kuestenschutz wichtigen Elemente Sandriff, Strand und Strandwall auf. Messungen mit Richtungswellenmessbojen bilden die Grundlage fuer die Analyse und Bewertung des Wellenklimas als - in Verbindung mit wechselnden Wasserstaenden - wichtigste hydrodynamische Eingangsgroesse fuer eine Beurteilung kuestenmorphologischer Prozesse. Unter Einbeziehung von theoretischen Ansaetzen zur Bewertung von Flachwassereinfluessen werden aus den gemessenen Richtungsspektren die oertlichen und zeitlichen Veraenderungen der die Prozessdynamik steuernden Seegangsparameter vermittelt. Weiterhin wird das Verhaeltnis quantitativer und qualitativer Mengen von Abbruchmaterial zur Schorreabrasion betrachtet. Es ist ferner vorgesehen, mit Archivmaterial (Bohrungen, Datierungen) und den im Vorhaben zu messenden Parametern auf der Basis von Massenbilanzierungen die Rekonstruktion aelterer Kuestenlinien zu erarbeiten. Die Erkenntnisse sind fuer Prognosen ueber Kuestenentwicklungen bei sich aendernden meteorologischen und hydrographischen Randbedingungen nutzbar.
Das Projekt "Vorstranddynamik einer tidefreien Kueste Teilprojekt: Hydrologie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, Leichtweiß-Institut für Wasserbau durchgeführt. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen an der tidefreien Ostseekueste (Probstei): - Erfassung des qualitativen und quantitativen Sedimentaustausches zwischen den unterschiedlichen morphologischen Einheiten (Strand-Rinne-Sandriff-Seegrund). - Quantifizierung von Sedimentumlagerungen in Abhaengigkeit meteorologischer und hydrologischer Parameter umlagernder Sedimentmengen. - Erfassung des Einflusses starrer und dynamischer Bauwerke auf das kuestennahe Sedimentzirkulationssystem. - Erarbeiten von Stabilitaetskriterien fuer natuerliche und kuenstliche Straende in Abhaengigkeit von sedimentologischen und hydrologischen Parametern. - Erarbeiten von Vorschlaegen fuer die Gestaltung von Kombinationen aus starrem Bauwerk und Sand, um ein Hoechstmass an Verweildauer von Sand und damit eine bessere Kuestenschutzfunktion zu erreichen. Vom Leichtweiss-Institut werden die hydrologischen und meteorologischen Untersuchungen uebernommen. Sie beinhalten die Aufzeichnung, Auswertung, Beurteilung und Dokumentation der Wellen- und Stroemungsmessungen in den Testfeldern unter Einbeziehung von Winddaten und Wasserstandsregistrierungen ua als Grundlage fuer die Erfassung der kurz- und laengerfristigen Veraenderungen in der Riff-Rinnen-Struktur. Erkenntnisse aus den Projekten an den Tidekuesten von Sylt und Norderney werden in das Projekt einbezogen.