Das Projekt "WWF-Alpenflussstudie 2011 - Freiheit für das Wilde Wasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von PAN Planungsbüro für angewandten Naturschutz GmbH durchgeführt. Anlass: Die Alpen zählen zu den wertvollsten Ökoregionen Europas. Ihre naturnahen Wildflüsse bilden Korridore und strukturieren die Vielfalt von Arten und Lebensräumen. Viel Wasser ist noch nicht talwärts geflossen, seit sie aufgestaut, verbaut, eingedämmt oder begradigt, ihrer natürlichen Dynamik beraubt wurden und große Teile ihrer Auen eingebüßt haben. Angesichts dieser Schäden lässt sich der Verlust, aber auch die Wertigkeit des erhalten Gebliebenen ermessen. Der WWF Deutschland hat im Jahr 2010 an der Ammer, einem der letzten noch weitgehend intakten nordalpinen Fließgewässer, ein Projekt zum Schutz und zur Förderung der Arten- und Lebensraumvielfalt gestartet. Als Teil dieses Projekts möchte der WWF Deutschland auch einen Überblick über die Naturnähe anderer nordalpiner Gewässer gewinnen. Methodisch schauen wir über den Flusslauf der Ammer hinweg und richten den Blick hin zu anderen nordalpinen Wildflüssen. Denn deren Zustand hilft uns umgekehrt, auch die Probleme der Ammer besser zu verstehen. Zuletzt gibt uns diese Arbeit einen Kompass an die Hand, der uns den Weg weist, wo und wie der WWF auch zukünftig zum Schutz alpiner Flüsse beitragen muss. Die Fachbehörden können mit dieser Arbeit ihre Prioritäten überdenken und da, wo notwendig, neu setzen. Ziele der Studie sind: - die vergleichende Bewertung nordalpiner Wildflusslandschaften (insbesondere unter naturschutzfachlichen Aspekten und mit innovativen Ansätzen); - die Unterstützung bei der Auswahl von naturschutzfachlich sehr guten bzw. entwicklungsfähigen Wildflüssen für evtl. weitere Renaturierungsprojekte; -die Nutzung der Ergebnisse für Öffentlichkeitsarbeit oder Stellungnahmen zu geplanten Projekten (z. B. bei der Diskussion zur Entwicklung der Wasserkraftnutzung und - im WWF-Netzwerk - gemeinsamer Standards zur Qualifizierung von Wasserkraftanlagen). Für die Studie wurden Flüsse in der Schweiz, Österreich und Deutschland gesucht, die prinzipiell mit der Ammer verglichen werden können. Die Flüsse, die es zu finden galt, mussten folgende Kriterien erfüllen: - nordalpine Wildflüsse; Mündung in Rhein oder Donau, nicht ins Mittelmeer - Abfluss und Geschiebeführung (natürlicherweise) vom Gebirge geprägt -Ursprung im Hochgebirge und Verlauf im Alpenvorland - kein oder nur geringer Gletschereinfluss auf die Gewässer - mittlere bis große Gewässer, aber keine Ströme wie Rhein oder Inn. Folgende 15 Flüsse entsprachen den genannten Kriterien und wurden zur Untersuchung herangezogen: - Sense (Schweiz), - Reuss (Schweiz,) - Thur (Schweiz), - Bregenzer Ach (Österreich), Iller (Deutschland) Lech bis Augsburg (Österreich/Deutschland) Ammer/Linder (Deutschland) bis zum - Ammersee Loisach (Österreich/Deutschland), - Isar bis München (Österreich/Deutschland), - Mangfall (Deutschland), - Großache/Tiroler Achen (Österreich/Deutschland), - Traun (Deutschland), - Traun (Österreich), - Ybbs (Österreich), - Traisen (Österreich).
Das Projekt "Vergleichende bodenkundliche, geochemische und geohydraulische Untersuchungen auf Kippen und gewachsenen Standorten im Bereich der Tagebaue Schlabendorf und Seese" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften (FIB) e.V. durchgeführt. Durch die bergbauliche Absenkung des Grundwasserspiegels im Lausitzer Braunkohlenrevier werden grosse Areale, die ueber geologische Zeitraeume mit Wasser gefuellt waren, durchlueftet oder kommen in Kontakt mit sauerstoffreichem Wasser. Damit verbunden sind mineralogische und chemische Veraenderungen der Gesteine. Im Verlauf des Wiederanstieges des Grundwassers (GW) nach Stillegung der Tagebaue kommt es zu einer negativen Qualitaetsaenderung des Grundwassers durch Loesungs- und Anreicherungsprozesse mit leicht mobilisierbaren Verbindungen, sowohl in Kippen und Restloechern als auch im angrenzenden unverritzten Gebirge. Dies fuehrt zu Einschraenkungen fuer die Nutzung des Grundwassers als Trink- und Brauchwasser und beeinflusst die Oualitaet des Oberflaechenwassers in den Vorflutern. Ziel der Untersuchung ist es, einen Beitrag zur hydrogeochemischen Typisierung der Lausitz nach den bergbaulich und geogen bedingten Einfluessen auf die Grundwasserbeschaffenheit zu leisten. Zu diesem Zweck wird im Untersuchungsgebiet ueber die gesamte Projektdauer eine flaechendeckende Grundwasserbeprobung von vorhandenen Bergbaupegeln durchgefuehrt. Die Planung, Errichtung und Ueberwachung von zwei GW-Guetemessstellengruppen bietet zusaetzlich die Moeglichkeit anhand der erbohrten Sedimente direkte Aussagen ueber die Festphase der Aquifere treffen zu koennen. Eine Kartierung der Kippenboeden im Untersuchungsgebiet vervollstaendigt das Bild ueber die Zusammensetzung der Kippenkoerper und ueber die Entwicklung des Filter- und Puffervermoegens an deren Oberflaeche. Fuer die Tagebaue Schlabendorf Nord und Sued sowie Seese Ost und -West liegen die ersten aktuellen Daten zur Grundwasserbeschaffenheit vor. - Die durch die montane Grundwasserhebung beeinflussten GW-Leiter des vorgenannten Untersuchungsgebietes fuehren Wasser mit durchschnittlichen pH-Werten von 6,0. Hinsichtlich pH-Wert besteht kein Unterschied zwischen unbeeinflussten GW-Leitern im Anstrombereich und den neu entstandenen GW-Leitern im Kippenkoerper. Somit laesst sich die beobachtete Versauerung in einigen als Grundwasserblaenken anzusehenden Restseen nicht ohne weiteres auf das Grundwasser uebertragen. Es wird deutlich, dass komplexen chemischen Mechanismen wie beispielsweise Redox- oder Faellungsprozessen eine erhebliche Bedeutung bei der Pufferung des Kippengrundwassers zukommt.
Seevetal/Harburg. – Das Sperrwerk Seeve-Siel übernimmt zwei wichtige Aufgaben: Es schützt die Seeveniederung vor den Sturmfluten der Nordsee und gewährleistet die Entwässerung der Seeve in die Elbe – und das bereits seit 1966. Am kommenden Dienstag (27.02.) veranlasst der für die Anlage zuständige Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) wichtige Instandsetzungen. An einem der drei Hubtore des Bauwerks wird der Hydraulikzylinder repariert. Dazu muss ein Teil der Kreisstraße 25 (Alter Elbdeich) kurzzeitig gesperrt werden. Das Sperrwerk Seeve-Siel übernimmt zwei wichtige Aufgaben: Es schützt die Seeveniederung vor den Sturmfluten der Nordsee und gewährleistet die Entwässerung der Seeve in die Elbe – und das bereits seit 1966. Am kommenden Dienstag (27.02.) veranlasst der für die Anlage zuständige Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) wichtige Instandsetzungen. An einem der drei Hubtore des Bauwerks wird der Hydraulikzylinder repariert. Dazu muss ein Teil der Kreisstraße 25 (Alter Elbdeich) kurzzeitig gesperrt werden. „ An einem unserer Hubtore wurde ein Verschleiß an der Zylinderdichtung festgestellt, für dessen Reparatur ein Ausbau des Zylinders notwendig ist. Dieser muss teilweise von der Kreisstraße 25 (Alter Elbdeich) aus erfolgen. Aufgrund der zeitweisen halbseitigen Straßensperrung während der Arbeiten muss kurzzeitig mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden. Wir bitten hierfür um Verständnis“, erklärt Klaus Jänsch, Leiter des Geschäftsbereichs Betrieb und Unterhaltung der zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Lüneburg. „ Der Zylinder wird nach dem Ausbau abtransportiert und in einem Werk bei Brunsbüttel repariert. Der genaue Umfang der Arbeiten steht erst nach einer Begutachtung vor Ort fest, daher kann zum jetzigen Zeitpunkt noch kein Termin für den Wiedereinbau des Zylinders genannt werden. Für den Sturmflut- und Hochwasserschutz hat der Ausbau allerdings keine negativen Auswirkungen. „Das Hubtor bleibt während der Reparatur unten, so dass die zweite Deichsicherheit jederzeit gewährleistet ist“, betont Jänsch. Für den Fall eines Hochwasserereignis während der Reparaturarbeiten ist vorgesorgt. „Sollte es zu extremen Niederschlägen kommen und die Öffnung des dritten Tores notwendig werden, kommt kurzfristig ein Kran in Einsatz, um die erforderliche Entwässerung sicherzustellen.“ Hintergrundinformationen zum Bauwerk Hintergrundinformationen zum Bauwerk Das Sperrwerk Seeve-Siel wurde nach der Sturmflut vom Februar 1962 entwickelt und geplant. Das Bauwerk wurde 1966 fertiggestellt und ist eine landeseigene Anlage und wird vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) betrieben und unterhalten. Zur Gewährleistung des Sturmflutschutzes verfügt die Anlage als erste Deichsicherheit über je ein Schlagtorpaar aus Holz in den drei Sielläufen. Diese öffnen und schließen selbstständig in Abhängigkeit der Fließrichtung. Zur Gewährleistung der zweiten Deichsicherheit verfügt das Bauwerk über drei Hubtore, die hydraulisch gefahren werden Weitere Informationen gibt es auf der NLWKN-Website in folgendem Artikel: Seeve-Sperrwerk und Siel | Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (niedersachsen.de)
Seevetal/ Lüneburg – Das Jahr 2016 steht am Seeve-Siel ganz im Zeichen einer umfangreichen Sanierung: „Nachdem die Erneuerung der Steuerungstechnik des Bauwerks in Kürze abgeschlossen sein wird, beginnen wir noch im Februar mit den Außenarbeiten auf der Seeveseite der Anlage“, erklärt Klaus Jänsch vom zuständigen NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) in Lüneburg. „Dabei werden die 50 Jahre alten und abgängigen Spundwände durch neue ersetzt, die wir erschütterungsfrei und geräuscharm vor die alten setzen werden. Auf diese Weise bleiben die Standsicherheit der Anlage und auch der Sturmflutschutz für die Seeveniederung während der Bauphase erhalten“. Um den Verkehr nicht zu beeinträchtigen, werden die Arbeiten vom Wasser aus durchgeführt. Den Abschluss der Arbeiten auf der Seeveseite der Anlage plant der NLWKN im Laufe des Aprils. „Anschließend werden wir unsere Tätigkeiten auf der Elbseite fortsetzen“, ergänzt Jänsch. Dort werden neben der Erneuerung der Spundwände auch Nassbaggerarbeiten zur Entschlammung des Buhnenfeldes stattfinden. Die Kosten der Gesamtmaßnahme, die der NLWKN im September endgültig abschließen möchte, belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro. Zum Hintergrund: Das Sperrwerk Seeve-Siel ist Teil des Hochwasserschutzkonzeptes für die Region, das in Folge der Sturmflut vom Februar 1962 entwickelt wurde. Es schützt die Seeveniederung einerseits vor den Sturmfluten der Nordsee und gewährleistet andererseits die Entwässerung der Seeve in die Elbe.
Seevetal/Harburg. – Am Ende war es nur ein kurzer Ausflug: Nach knapp zweiwöchiger Reparaturzeit kann der Ende Februar am Sperrwerk Seeve-Siel ausgebaute Hydraulikzylinder bereits in der kommenden Woche in den Landkreis Harburg zurückkehren. Die Instandsetzung des schadhaften Bauteils ist Teil der fortlaufenden Anstrengungen des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) rund um einen optimalen Sturmflut- und Hochwasserschutz für die Seeveniederung. Für die Rückkehr des Zylinders muss ein Teil der Kreisstraße 25 (Alter Elbdeich) Anfang der Woche erneut kurzzeitig gesperrt werden. Am Ende war es nur ein kurzer Ausflug: Nach knapp zweiwöchiger Reparaturzeit kann der Ende Februar am Sperrwerk Seeve-Siel ausgebaute Hydraulikzylinder bereits in der kommenden Woche in den Landkreis Harburg zurückkehren. Die Instandsetzung des schadhaften Bauteils ist Teil der fortlaufenden Anstrengungen des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) rund um einen optimalen Sturmflut- und Hochwasserschutz für die Seeveniederung. Für die Rückkehr des Zylinders muss ein Teil der Kreisstraße 25 (Alter Elbdeich) Anfang der Woche erneut kurzzeitig gesperrt werden. Verschleißerscheinungen an der Zylinderdichtung hatten den Ausbau des 5,60 Meter langen Bauteils im Februar erforderlich gemacht. Der Hydraulikzylinder kommt am Sperrwerk für die Betätigung eines von insgesamt drei vorhandenen Hubtoren zum Einsatz. Dass die Reparatur so schnell abgeschlossen werden konnte, freut auch Klaus Jänsch, Leiter des Geschäftsbereichs Betrieb und Unterhaltung der für das Sperrwerk zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Lüneburg: „Der Umfang der erforderlichen Arbeiten ist bei derartigen Bauteilen immer erst nach Ausbau und genauer Begutachtung wirklich absehbar“, weiß Jänsch aus Erfahrung. Der Zylinder war zur Zerlegung und Begutachtung in ein Spezialwerk nach Brunsbüttel transportiert worden. Dort wurden sämtliche Dichtungen erneuert und die Zylinderinnenfläche abgeschliffen. Für den Einbau per Kran, der für Montag (11.03.) vorgesehen ist, muss die Kreisstraße 25 (Alter Elbdeich) ab etwa 9 Uhr bis zum Mittag für mehrere Stunden einseitig gesperrt werden. Der hier verlaufende Geh- und Radweg wird von den Einschränkungen nach aktuellem Stand nicht betroffen sein. Nach dem Einbau steht in der kommenden Woche noch ein Probelauf auf dem Programm. Danach ist das betroffene Tor der Anlage wieder vollständig einsetzbar. Das Sperrwerk und Siel an der Seeve ist seit 1966 in Betrieb. Die Anlage wurde als Reaktion auf die verheere Sturmflut von 1962 errichtet und übernimmt seither gleich zwei wichtige Aufgaben: Sie schützt die Seeveniederung vor den Sturmfluten der Nordsee und gewährleistet zugleich die Entwässerung der Seeve in die Elbe. Auch während der jetzt durchgeführten Arbeiten war der Sturmflutschutz vollumfänglich gewährleistet: Das Hubtor blieb während der Reparatur unten – ein Kran hätte bei Bedarf die Funktion des Hebens übernommen. Damit war auch eine Entwässerung sichergestellt.
Teilnahme an EU-Projekten zur Überwachung der Einhaltung chemikalienrechtlicher Vorschriften
Mildere Temperaturen und Regenfälle sollen in den kommenden Tagen eine Erholung vom viel zu trockenen Sommer 2018 erlauben – die Lage an Niedersachsens Gewässern wird sich nach aktuellen Prognosen dagegen kaum verbessern: Sie bleibt angespannt, teilt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit. Der dringend benötigte Landregen ist dabei weiter nicht in Sicht. Bemerkenswert sei vor allem die Dauer der Trockenheitsphase und die extrem niedrigen Niederschlagsmengen der vergangenen Monate, die zu neuen Rekord-Niedrigwasserständen an zahlreichen Pegeln im Land geführt haben, so der Landesbetrieb. Die Fachleute sehen eine Entwicklung fortgesetzt, die seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts zu beobachten sei. Mildere Temperaturen und Regenfälle sollen in den kommenden Tagen eine Erholung vom viel zu trockenen Sommer 2018 erlauben – die Lage an Niedersachsens Gewässern wird sich nach aktuellen Prognosen dagegen kaum verbessern: Sie bleibt angespannt, teilt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit. Der dringend benötigte Landregen ist dabei weiter nicht in Sicht. Bemerkenswert sei vor allem die Dauer der Trockenheitsphase und die extrem niedrigen Niederschlagsmengen der vergangenen Monate, die zu neuen Rekord-Niedrigwasserständen an zahlreichen Pegeln im Land geführt haben, so der Landesbetrieb. Die Fachleute sehen eine Entwicklung fortgesetzt, die seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts zu beobachten sei. Sportboote auf sandigem Elbe-Grund, ausgetrocknete ostfriesische Kleingewässer und angespannte Sauerstoffsituationen im Tidebereich von Hunte, Ems und Weser: In weiten Teilen Niedersachsens hat die anhaltende Trockenheit inzwischen teils deutlich sichtbare Spuren hinterlassen. „Wir bewegen uns derzeit in Sphären, die durchaus den vielbemühten Ausdruck des Jahrhundertereignisses rechtfertigen, wenngleich noch nicht an jedem Flussabschnitt entsprechende Niedrigstwasserstände erreicht sind “, betont Olaf Hansen, Aufgabenbereichsleiter Oberirdische Gewässer beim NLWKN in Norden. Hauptgrund für die aktuelle Entwicklung: das bereits seit rund vier Monaten anhaltende Ausbleiben von signifikanten Regenfällen. „Insbesondere im südlichen, östlichen und nördlichen Niedersachsen zählen die an NLWKN-Stationen gemessenen Niederschläge zu den niedrigsten erfassten Werten seit Mitte des 20. Jahrhunderts“, fasst Hansen zusammen. In Uelzen etwa lagen die Niederschlagsmengen im Juni und Juli mit 38,7 mm bei nur 28 Prozent des in den Jahren 1951 bis 2018 erfassten Mittelwertes für diesen Zeitraum (140 mm). Und auch in mittleren und westlichen Landesteilen liegen die Werte derzeit deutlich unterhalb des langjährigen Mittels. „Hinzu kommt eine zum Teil doppelt so lange Dauer von Phasen, in denen gar keine nennenswerten Niederschläge zu verzeichnen waren und aufgrund der starken Sonneneinstrahlung hohe Verdunstungsraten hinzukamen“, so der NLWKN-Gewässerexperte weiter. Mit der spürbaren Abnahme der mittleren Niederschläge und der Zunahme der Trockendauer setze sich somit eine Entwicklung fort, die sich in weiten Teilen Niedersachsens seit rund 70 Jahren während der Sommermonate abzeichne. Die Folge: Pegelstände auf Sinkflug – mit erheblichen Auswirkungen auf den Wasserhaushalt und die Natur. Betroffen sind neben den kleineren Nebengewässern inzwischen auch die übergeordneten Flussläufe. Neue historische Tiefstände seien etwa bereits an gewässerkundlichen Pegeln an Hunte (Huntlosen II, aktuell 287 cm im Vergleich zum mittleren Wasserstand (MW) der letzten zehn Jahre, der bei 332 cm liegt), Leine (Poppenburg, aktuell 73 cm, MW 134 cm) und Aller (Rethem, aktuell 30 cm, MW 178 cm) erreicht, heißt es beim niedersächsischen Landesbetrieb. Das hat auch Auswirkungen auf die Lebewesen in den Gewässern: In einzelnen Flüssen erfassen die Gütemessstellen des NLWKN inzwischen kritische Sauerstoffwerte, die bei weiterer Trockenheit für Fische lebensbedrohlich werden können. Vor allem in Kleinstgewässern und tidebeeinflussten Bereichen von Flüssen wie Weser und Hunte, in denen der Austausch mit Süßwasser aus dem Oberlauf immer schwieriger wird, machen sich die Auswirkungen der Trockenheit mit hohen Wassertemperaturen und sehr niedrigen Sauerstoffwerten bemerkbar. „In der Regel spricht man bei Konzentrationen von weniger als 3 bis 4 mg/l von einem akuten Sauerstoffmangel, der für Fische tödlich verlaufen kann, sofern keine Möglichkeit zum Ausweichen besteht“, erläutert Hansen – und bringt an dieser Stelle auch die Verantwortung des Menschen ins Spiel: „Naturnahe Gewässer mit einer begleitenden Beschattung aus Ufergehölzen oder Auwäldern und einer strukturreichen Sohle, in denen Strömungen und Turbulenzen für einen natürlichen Sauerstoffeintrag sorgen, können wetterbedingte Extremsituationen meist besser ausgleichen als monotone, ausgebaute Gewässer“. Eine naturnahe Gewässerentwicklung könne hier deshalb einen Beitrag zur Klimavorsorge und Schadensabwehr leisten. In Ostfriesland , wo es in den vergangenen Wochen bereits etwa im Bereich des Krummen und des Bagbander Tiefs zu vollständig trockenfallenden Gewässeroberläufen gekommen ist, rückt bei den Fachleuten des NLWKN neben der angespannten Sauerstoffsituation zunehmend auch eine teilweise erhebliche Versalzung der Binnengewässer in Küsten- und Emsnähe in den Fokus. „Durch Schleusen und Sielbauwerke, aber auch durch das Grundwasser dringt das salzhaltige Wasser teilweise recht weit ins Binnenland vor“, erklärt Anke Joritz vom NLWKN in Aurich. Die dortige Betriebsstelle wertet die Auswirkungen der Wetterlage auf das Oberflächenwasser derzeit umfassend aus. Ostfriesland Im Einzugsbereich der Leine und Innerste einschließlich der größeren Nebengewässer verzeichnete die Betriebsstelle Hannover-Hildesheim des NLWKN seit Anfang April sinkende Wasserstände. „In der Leine am Pegel Poppenburg wurde bereits Ende Juli der bisherige niedrigste Wasserstand seit Beobachtungsbeginn vor 65 Jahre erreicht. Weniger extreme Verhältnisse beobachten wir an der Innerste, wo derzeit Werte im Bereich des niedrigsten Wasserstands der letzten zehn Jahre erfasst werden“, erklärt Susanne Aurich von der Betriebsstelle Hannover-Hildesheim. In einigen größeren Zulaufgewässern zur Ober- und Mittelweser haben sich demnach ebenfalls extreme Wasserstände eingestellt. So liegen in der Fluthamel am Pegel Afferde die Wasserstände bereits seit Mitte Juli bis zu zwei Zentimeter unter dem bisherigen niedrigsten Wasserstand von 13 Zentimetern am Pegel seit Beobachtungsbeginn vor 38 Jahren. Leine und Innerste In Hunte, Weser, Delme und Ochtum ist es trotz der teils angespannten Situation nach Kenntnis der NLWKN-Betriebsstelle Brake-Oldenburg bisher nicht zu einem größeren Fischsterben gekommen. „In der Haaren wurden vereinzelt tote Fische gesichtet, die aber vermutlich aus den Nebengewässern stammen, welche gegenwärtig zunehmend trockenfallen“, erklärt Petra Neumann von der Betriebsstelle Brake-Oldenburg. So seien Abschnitte der Heidkruger Bäke und Flachsbäke inzwischen nahezu ausgetrocknet. Weitere Gewässerstrecken im Einzugsgebiet sind trockengefallen oder führen derzeit nur sehr wenig Wasser. Im Raum Verden sind Reaktionen auf die Niederschlagsdefizite und hohen Verdunstungsraten schon seit längerer Zeit im Gewässerhaushalt spürbar. Auch hier sind einige kleinere Gewässer bereits trockengefallen. Größere Vorfluter liegen seit mehreren Wochen deutlich unter dem mittleren Niedrigwasserwert. „An größeren Gewässern wie Wümme, Böhme, Lachte und Örtze sind Niedrigwassermengen gemessen worden, die in der Reihe der zehn niedrigsten Extremwerte auftauchen. Absolute Niedrigstwerte sind hier bisher aber noch nicht aufgetreten“, erklärt Wolfgang Peters von der NLWKN-Betriebsstelle Verden. Der gewässerkundliche Landesdienst misst regelmäßig an den bestehenden Pegeln sowie zusätzlich an ausgewählten Sondermessstellen die Wasserstände und Abflussmengen, um wichtige Aussagen und Messergebnisse zu erhalten, die für spätere Auswertungen wertvoll werden können. Raum Verden Auch die Elbe führt ein langanhaltendes Niedrigwasser. Im niedersächsischen Elbeabschnitt liegt der Wasserspiegel schon seit Wochen deutlich unter den statistischen Mittleren Niedrigwasser-Werten. „Am Pegel Neu-Darchau werden seit 1892 die Extremwerte erfasst. Heute Morgen wurde hier ein Wert von 67 Zentimeter am Pegel durch das Wasser- und Schifffahrtsamt Lauenburg abgelesen. Das ist in der Historie der Tiefststand. Nur im Jahr 1947 gab es ebenfalls diesen extrem niedrigen Wasserstand“ sagt Frauke Köhne von der NLWKN-Betriebsstelle Lüneburg. Im Rahmen eines Sondermessprogramms werde seit dem 16. Juli an mehreren Standorten entlang der Elbe die Qualität des Wassers intensiv untersucht, so auch in Schnackenburg. Die gute Nachricht: „Die aktuellen Untersuchungsergebnisse für Sauerstoff und Temperatur befinden sich nicht im fischkritischen Bereich“, betont Frauke Köhne. Elbe Und auch an den anderen Flussgebieten im Zuständigkeitsbereich des NLWKN Lüneburg zeigt das anhaltende Trockenwetter Wirkung. Die Ilmenau und die Jeetzel sind dabei stärker betroffen als die Gebiete der Este, Seeve und Luhe. Seit April liegen die Niederschläge hier deutlich unter dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre. „Neben fehlendem Niederschlag sind es auch der Wind und die hohe Temperatur, die eine hohe Verdunstungsrate verursachen. Gewässerläufe werden dann oft nur noch durch Grundwasserzustrom gespeist“, erklärt Köhne. Die Grundwasserstände unterliegen ebenfalls den Auswirkungen des Trockenwetters, sodass vereinzelt kleinere Gewässerläufe auch ganz trockenfallen können. Abflüsse und auch die meisten Wasserstände befanden sich Mitte des Monats dabei auf dem bisherigen Jahrestief und auf dem Weg zum Tiefstwert der gesamten Messreihe. „Dieser Trend wurde durch Niederschläge um den 11.August etwas gebremst, nimmt aber nun langsam wieder Fahrt auf“, heißt es in Lüneburg. Ob auch die bisherigen Niedrigstwerte bei den Abflüssen in den kommenden Wochen noch unterschritten werden, bleibe abzuwarten. Das derzeitige Niveau bewege sich leicht unter der Niedrigwasserphase des ebenfalls trockenen Jahrs 2015. Ilmenau und die Jeetzel Auch im südlichen Emsland werden derzeit Rekord-Niedrigwasserstände und sehr geringe Abflussmengen verzeichnet. So wurde an einem Zufluss der Hase mit 83 Litern pro Sekunde kürzlich der niedrigste Abfluss seit Inbetriebnahme des Pegels 1973 erfasst. „Aufgrund der hohen Wassertemperaturen und niedriger Sauerstoffwerte hat hier bereits Anfang August ein Fischsterben stattgefunden“, erklärt Dorothea Altenhofen von der NLWKN-Betriebsstelle Meppen. In der alten Dinkel im Bereich der Ortschaft Lage fließt bereits seit Wochen gar kein Wasser mehr. „Die Fische sammeln sich hier in den verbliebenen Wasserpfützen“, so Altenhofen weiter. Seit 1973 gab es eine solche Situation bisher nur fünf Mal. Im südlichen Niedersachsen ist ein wirkliches Trockenfallen bisher am ehesten in kleinen Gewässern und Gewässeroberläufen zu beobachten. „Unsere Gütemessstationen an Oker (Groß Schwülper), Fuhse (Wathlingen) und Aller (Langlingen) haben vor allem Anfang August zudem relativ niedrige Sauerstoffwerte verzeichnet, die sich inzwischen teils wieder leicht erholen konnten“, erklärt Britta Schmitt von der NLWKN-Betriebsstelle Braunschweig-Göttingen. Die Talsperren im Harz sind derzeit zwischen 40 Prozent (etwa Sösetalsperre, Odertalsperre, Innerstetalsperre) und 68 Prozent (Granetalsperre) mit Wasser gefüllt. „Hier ist seit Wochen eine kontinuierliche Abnahme des vorgehaltenen Wasservolumens feststellbar“, so Schmitt weiter. südlichen Niedersachsen Auch in den Landkreisen Diepholz und Nienburg befindet sich das Abflussgeschehen in den oberirdischen Gewässern auf einem sehr niedrigen Niveau. „Die Wasserstände in den mittleren bis größeren Gewässern wie Große Aue, Hunte, Siede, Steinhuder Meerbach und Hache liegen dabei derzeit zwischen dem mittleren Niedrigwasser (MNW) und dem niedrigsten Wasserstand der letzten 10 Jahre“, erklärt Marlon Bredemeier von der NLWKN-Betriebsstelle Sulingen. An einigen Gütemessstationen des Landesbetriebs wie in Drakenburg an der Weser lag die höchste bisher gemessene Wassertemperatur in diesem Sommer knapp drei Grad über der Höchsttemperatur des Vorjahres. „Für Fische kritische Sauerstoffwerte werden inzwischen auch tagsüber an den Stationen im Landkreis Diepholz und Nienburg gemessen. Ein Fischsterben ist hier aber bisher nicht bekannt“, ergänzt Bredemeier. Landkreisen Diepholz und Nienburg Bedingt durch das seit Mai anhaltende Niedrigwasser in der Mittelelbe wanderte auch die sogenannte Brackwassergrenze in der Tideelbe in den letzten Wochen kontinuierlich flussaufwärts. Als Brackwassergrenze bezeichnet man den am weitesten flussaufwärts reichenden Abschnitt eines ins Meer mündenden Flusses, der ja nach Tide anteilig sowohl Meerwasser als auch Süßwasser führt. „Durch diese Verschiebung der Brackwassergrenze zeigt sich nicht nur eine deutliche Erhöhung der Leitfähigkeit, sondern auch eine erhebliche tidenbedingte Schwankung. Bezogen auf Natriumchlorid beträgt der Salzgehalt bei Hoch- und Niedrigwasser derzeit das Zwei- bis Dreifache des sonst üblichen Normalwertes“, erklärt Volker Rebehn von der NLWKN-Betriebsstelle Stade. Der Anstieg des Salzgehaltes in der Elbe bereitet nicht zuletzt Probleme bei der Beregnung der Obstplantagen im Alten Land, dem größten Obstanbaugebiet Deutschlands. Auch an den Pegeln der Elbnebenflüsse ist die lange Trockenzeit zu spüren. Zwar gebe es derzeit noch kein Allzeittief des Wasserstandes, aber der tiefste Wasserstand der letzten zehn Jahre sei heute unterschritten worden. Tideelbe Im gesamten Einzugsgebiet der Hase von Melle bis nach Meppen stellt sich die Niedrigwassersituation nicht nur in der Hase selbst, sondern auch in fast allen Nebengewässern sehr kritisch dar. Einzelne Zulaufgewässer sind bereits in Teilen trockengefallen, so dass für die gesamte Ökologie erhebliche Schäden befürchtet werden. „Zu einem vermehrten Fischsterben ist es allerdings noch nicht gekommen“, berichtet Michael Klaus von der Betriebsstelle Cloppenburg des NLWKN. Auch im Einzugsgebiet Leda-Jümme verhält sich die Niedrigwassersituation nicht wesentlich anders. Oftmals werden in den Niedrigwasserzeiten die Oberflächengewässer noch von großen Kläranlagen mit zusätzlichem Wasser versorgt. Dies gilt auch für die Soeste, die als Zulaufgewässer für die Thülsfelder Talsperre dient. „Die kritischen Sauerstoffverhältnisse für die Fische treten dann oft erst in den stehenden Gewässern wie dem Rückhaltebecken Alfhausen Rieste auf, wo es zusätzlich zu ausgeprägten Blaualgenblüten mit einer weitergehenden Sauerstoffzehrung kommt“, so Klaus. Der NLWKN in Cloppenburg reagierte auf die Situation mit einem speziellen Sondermessprogramm, mit dem in den fließenden Zulaufgewässern vor allem die Temperatur und die Sauerstoffverhältnisse gemessen werden. Die Ergebnisse werden ausgewertet und den Wasserbehörden und Unterhaltungsverbänden für die Planung weitergehender Sofortmaßnahmen zur Verfügung gestellt. „Wasser ist Leben und Wasser ist Not“, erklärt Michael Klaus, der sich nach der Dürrephase um die Auswertung von Wasserstands- und Abflussmessungen sowie der Auswertung der ökologischen Messergebnisse kümmert und sich daraus aufschlussreiche Erkenntnisse für weitergehende Planungszwecke erhofft. Hase Und auch die Aussicht auf den von Meteorologen für die zweite Wochenhälfte vorausgesagten Wetterumschwung wird nach Einschätzung der Gewässerexperten vorerst wenig an der vielerorts angespannten Situation ändern: „Dazu bräuchte es einen klassischen Landregen, also anhaltenden gleichmäßigen Niederschlag mit geringer Intensität, der derzeit allerdings nicht in Sicht ist“, so Olaf Hansen. Starkregen oder eine dichte Wolkenbildung ohne Niederschlag könnten die ökologische Situation im Gewässer dagegen deutlich verschlechtern, heißt es beim NLWKN: „Kurzfristige und teils mit organischem Material belastete Niederschlagseinleitungen können eine Stoßbelastung der Gewässer mit einer starken Sauerstoffzehrung und Fischsterben zur Folge haben, da die Fische nicht so schnell in Bereiche höherer Sauerstoffgehalte fliehen können“, erläutert Hansen. Und auch eine erhebliche Wolkenbildung ohne Niederschlag könnte sich in den nächsten Tagen noch problematisch für die Lage an Niedersachsens Flüssen und Seen erweisen: Schließlich kann der Prozess der Photosynthese, durch den tagsüber Sauerstoff gebildet wird, ohne Sonne nicht funktionieren. Aktuelle Pegel- und Gewässergütedaten für viele wichtige Fließgewässer in Niedersachsen stellt der NLWKN im Rahmen seines umfangreichen Onlineangebotes zur Verfügung: https://www.pegelonline.nlwkn.niedersachsen.de https://www.gewaessergueteonline.nlwkn.niedersachsen.de Infobox: Fischsterben Infobox: Fischsterben Hauptursache für ein Fischsterben ist nicht die erhöhte Wassertemperatur selbst, sondern eine zu geringe Sauerstoffsättigung. Die Löslichkeit des Sauerstoffs im Wasser nimmt mit steigender Temperatur ab - je höher die Temperatur, desto geringer der Sauerstoffgehalt. In wärmerem Wasser fühlen sich zudem Bakterien wohler, die wiederum selbst Sauerstoff aufnehmen. Ist ein Gewässer reich an Schwebestoffen, funktioniert auch die für die Sauerstoffbildung wichtige Photosynthese schlechter. In Küstennähe kann es auch aufgrund hoher Salzgehalte zu Fischsterben kommen, obwohl noch ein ausreichend hoher Sauerstoffgehalt in den Gewässern vorhanden ist.
Umfangreiche Messungen und Berechnungen sind Grundlage der Ermittlung von Überschwemmungsgebieten in Niedersachsen, die der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) landesweit vorläufig sichert. Sie gelten damit bis zur endgültigen Verordnung als festgesetzt. Die Grenzen der Überschwemmungsgebiete ergeben sich aus einem Hochwasser, das statistisch alle hundert Jahre zu erwarten ist. Der NLWKN versteht sich dabei als Dienstleister, der den Unteren Wasserbehörden – den Landkreisen, kreisfreien Städten und großen selbstständigen Städten – als fachliche Vorarbeit die so genannte HQ100-Linie liefert und diese Gebiete vorläufig sichert. Die Unteren Wasserbehörden führen anschließend auf dieser Grundlage ein förmliches Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung zur endgültigen Festsetzung der Überschwemmungsgebiete durch. Für die Ausweisung von Überschwemmungsgebieten gelten einheitliche Kriterien. „Überschwemmungsgebiete sind ein wichtiger und unentbehrlicher Baustein im vorbeugenden Hochwasserschutz“, heißt es in einer Mitteilung des NLWKN. „Es gibt keine absolute Sicherheit vor Hochwasser, aber das Freihalten der Überschwemmungsgebiete ist der beste Hochwasserschutz“. Bei der Ausweisung von Überschwemmungsgebieten wird in den amtlichen Verordnungskarten nur das dargestellt, was sich in der Natur bei entsprechenden Wasserständen von selbst einstellt. Oder anders ausgedrückt: Überschwemmungsgebiete werden bei Hochwasser immer überschwemmt – auch ohne staatliche Ausweisung. Ein festgesetztes Überschwemmungsgebiet hat aber einen entscheidenden Vorteil: Wer das im Hochwasserfall überschwemmte Gebiet kennt, kann schon im Vorfeld die Schäden minimieren – sei es durch eine Einschränkung der Baumaßnahmen oder eine Änderung der Nutzung. Überschwemmungsgebiete wurden bereits zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts in preußischen Gebieten ausgewiesen. Die Verordnungstexte und die Arbeitskarten können bei den jeweiligen Kommunen eingesehen werden. Außerdem besteht die Möglichkeit die Grenzen der Überschwemmungsgebiete auf der Homepage des NLWKN ( www.nlwkn.de ) herunter zu laden oder auf dem Kartenserver des MU zu betrachten. 1. Der NLWKN in Braunschweig hat im Landkreis Wolfenbüttel folgendes Überschwemmungsgebiet vorläufig gesichert: Der NLWKN in Braunschweig hat im Landkreis Wolfenbüttel folgendes Überschwemmungsgebiet vorläufig gesichert: Das Überschwemmungsgebiet der Wabe befindet sich im Landkreis Wolfenbüttel in der Samtgemeinde Sickte, der Gemeinde Cremlingen und der Stadt Wolfenbüttel. Es erstreckt sich auf einer Länge von 7,0 km von der Stadt-/Landkreisgrenze Braunschweig-Wolfenbüttel bis zur Mündung des Nebengewässers Ohe in der Ortschaft Obersickte. Die Veröffentlichung im Nds.-Mbl. ist am 30.03.2011. Wabe 2. Der NLWKN in Cloppenburg hat im Landkreis Osnabrück folgendes Überschwemmungsgebiet vorläufig gesichert: Der NLWKN in Cloppenburg hat im Landkreis Osnabrück folgendes Überschwemmungsgebiet vorläufig gesichert: Das Überschwemmungsgebiet des vorläufig gesicherten Abschnittes der Hunte oberhalb des Mittellandkanals liegt im Bereich der Gemeinde Bad Essen im Landkreis Osnabrück. Die Hunte ist auf einer Strecke von 6,7 km vorläufig gesichert worden. Die Veröffentlichung im Nds.-Mbl. war am 23.03.2011. Hunte 3. Der NLWKN in Hannover-Hildesheim hat in der Region Hannover und im Landkreis Hildesheim folgende Überschwemmungsgebiete vorläufig gesichert: Der NLWKN in Hannover-Hildesheim hat in der Region Hannover und im Landkreis Hildesheim folgende Überschwemmungsgebiete vorläufig gesichert: Die Überschwemmungsgebiete von Gestorfer Beeke, Haller und Neuer Gehlenbach erstrecken sich auf einer Länge von ca. 27 km über die Region Hannover und den Landkreis Hildesheim (Städte Pattensen, Springe, Elze und Gemeinde Nordstemmen). Die Veröffentlichung im Nds.-Mbl. ist am 30.03.2011. Gestorfer Beeke, Haller und Neuer Gehlenbach 4. Der NLWKN in Lüneburg hat im Landkreis Harburg folgendes Überschwemmungsgebiet vorläufig gesichert: Der NLWKN in Lüneburg hat im Landkreis Harburg folgendes Überschwemmungsgebiet vorläufig gesichert: Seeve
Warum wurde das Seeve Sperrwerk gebaut ? Die schwere Sturmflut vom 16./17.02.1962 überflutete tausende Hektar Land und zerstörte Gebäude, Kulturen und die Infrastruktur in Teilen Norddeutschlands. In Niedersachsen brachen Deiche an 61 Stellen und die Sturmflut forderte 315 Todesopfer und 20.000 Obdachlose. Um die Erhöhung der Deiche überhaupt in einem angemessenen Zeit- und auch Kostenrahmen durchführen zu können, wurde zu dem Hilfsmittel der Absperrung der Nebenflüsse gegriffen. Oste, Schwinge, Lühe, Este, Seeve und Ilmenau wurden im Mündungsbereich zur Elbe hin abgedämmt und mit Sperrwerken oder Sielen versehen. So konnte man auf die Anpassung von über 400 km Flussdeiche an die neuen Bemessungswasserstände verzichten. Vor den Deichbaumaßnahmen drückten die Sturmfluten und Elbehochwässer ungehindert in die Seeveniederung. Um das Binnenland vor Überflutungen zu schützen und eine Deicherhöhung auf 13,2 km Länge einzusparen, wurde 1965/66 das Sperrwerk errichtet. Seevesiel, binnenseitig Wer betreibt und unterhält das Siel? Das Seeve-Siel ist eine landeseigene Anlage und wird daher vom NLWKN betrieben und unterhalten. Zuständig ist die Betriebsstelle Lüneburg. Wann werden die Tore geschlossen? Die Schlagtorpaare des Seeve-Siels schließen elbseitig selbsttätig, wenn Wasser aus der Elbe in die Seeve drückt und somit der Kenterpunkt überschritten wird. Als weitere Sicherheit dienen die drei seeve-seitig hydraulischen Hubtore, die automatisch gesteuert werden. Fällt der Wasserstand der Elbe unter den der Seeve, öffnet sich das Siel wieder. Kosten und Finanzierung Die Baukosten für das Seeve- Sperrwerk betrugen 0,8 Millionen Euro. Finanziert wurde die Baumaßnahme im Rahmen des Küstenschutzprogramms des Bundes und des Landes Niedersachsen zu 70% aus Bundes- und zu 30% aus Landesmitteln. Sanierungsmaßnahmen Durch Veränderungen der Tideverhältnisse und neue Erkenntnisse im Hochwasserschutz hatte sich während der Betriebszeit des Sieles der Bemessungswasserstand verändert. Daher mussten 1999/2000 die Schlagtore saniert und an den neuen Bemessungswasserstand angepasst werden. In einem zweiten Bauabschnitt wurden 2004 die Hubtore erneuert. Zusätzlich wurde das Sperrwerk automatisiert und eine Druckspülanlage (Wasserpumpe mit 40 m³/h und 6,0 bar) installiert, um Sandablagerung an den Toren zu verhindern. Die Gesamtkosten für die Sanierung betrugen rd. 1,1 Millionen Euro.
Lüneburg – Gute Nachricht für die Freizeitschifffahrt auf der Ilmenau: Die Sperrung des Ilmenausperrwerkes und des Seevesiels im Zuge des Dieselölunfalls auf der Elbe wurde Sonntag Abend aufgehoben. Dies teilte die Betriebsstelle Lüneburg des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) mit, die sich am Freitag nach Absprache mit dem Landkreis Harburg dazu entschlossen hatte, das Ilmenausperrwerk und das Seevesiel auf Grund des Dieselölteppichs zeitweise zu schließen. "Am Freitag wurde festgestellt, dass sich Reste des Öl-Wasser-Gemisches in den Uferbereichen der Elbe befanden, die sich bei auflaufendem Wasser lösten und auch in die Nebenflüsse einzudringen drohten", erklärte Jana Freimann, zuständige Geschäftsbereichsleiterin der NLWKN-Betriebsstelle Lüneburg. "Um eine Verschmutzung der Ilmenau und der Seeve zu vermeiden, mussten wir daher die beiden Sperrwerke zeitweise geschlossen halten, nachdem Fachleute das Absaugen des Diesels in diesem Bereich als nicht erfolgversprechend bezeichnet hatten", ergänzte die Ingenieurin. Hintergrund: Am Mittwoch vergangener Woche waren bei Hamburg-Altengamme der Tanker "Undine" und der Frachter "Aldebaran" auf der Elbe kollidiert. Aus den vier dabei beschädigten Tanks der "Undine" waren in der Folgezeit nach neuesten Aussagen rund 300 Tonnen Diesel ausgelaufen und bildeten einen zeitweise kilometerlangen Ölteppich auf dem Strom.