Das Projekt "Brachebegruenung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Institut für Pflanzenbau und Grünland durchgeführt. Die seit einiger Zeit praktizierte Stillegung von Ackerflaechen bietet unter den heutigen Gesichtspunkten der 'Landschaftsnutzung' neben ihrer eigentlichen, agrarpolitisch motivierten Zielsetzung zugleich die Chance, bestimmten Pflanzenarten und Wildtieren Lebensraum zu verschaffen oder eingeschraenkte Lebensraeume zu erweitern. Der Stillegung, aber gleichzeitigen Begruenung von Ackerflaechen kommt somit besondere oekologische Bedeutung zu. Problem der Brachlegung ist indessen die Begruenung. Sie kann auf zweierlei Wegen eingeleitet werden: auf natuerlichem durch sogenannte 'Selbstberasungen' als auch durch gezielte Ansaat. In beiden Faellen bildet sich freilich noch nicht der eigentliche dem Standort auf Dauer angepasste Pflanzenbestand. Dieser entsteht vielmehr erst in einem komplizierten Prozess ueber viele Zwischenstufen (Sukzessionen), in denen es auch zu hoechst unerwuenschten Entwicklungen kommen kann, beispielsweise zur Ausbreitung massenwuechsiger und bestandsbeherrschender Unkraeuter. Es stellt sich daher die Frage, wie der angestrebte Endzustand unter Umgehung oder rascher Ueberwindung solcher unerwuenschter Zwischenstadien erreicht werden kann, welche Lenkungsstrategien hierzu notwendig sind, welcher Etablierungsweg (Selbstberasung - Ansaat) den sichereren Verlauf verspricht, wie Ansaatmischungen unter oekologischen Gesichtspunkten zusammengesetzt sein muessen, wie Einwanderung und Verbreitung gefaehrdeter Arten beguenstigt werden kann und wie Standorteinfluesse zu beruecksichtigen sind. Bisher liegen dazu kaum Erfahrungen vor. Mit einer entsprechenden Untersuchung auf 9 ueber Baden-Wuerttemberg verteilten Standorten soll diesen Fragen nachgegangen und Erkenntnisse zum oekologischen und naturschutzbezogenen Wert von Selbstberasungen und gezielten Ansaaten gewonnen werden.