Das Projekt "Steuerung von Klaeranlagen mit sequentiell betriebenen Reaktoren (SBR)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ingenieurgesellschaft Dr.-Ing.K. Siekmann & Partner mbh durchgeführt. Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer neuartigen Steuerung von Klaeranlagen mit sequentiell betriebenen Reaktoren (SBR). Die Loesung soll beim Betrieb von SBR-Klaeranlagen ein Hoechstmass an Prozessstabilitaet gewaehrleisten und lastflexible Fahrweisen ermoeglichen, bei denen die gesetzlichen Ablaufgrenzwerte noch deutlich unterschritten und gleichzeitig minimale Betriebskosten erreicht werden. Entwicklung und Test des neuen Steuerungskonzeptes erfolgen auf der Basis eines fundierten Prozessverstaendnisses, der mathematischen Modellierung aller wesentlichen Teilprozesse und der Nutzung der Methode der dynamischen Simulation. In engem Zusammenwirken der Vorhabenpartner ist die Implementierung und Erprobung der Steuerung auf der Klaeranlage des Nuerburgringes vorgesehen.
Das Projekt "Dokumentation und Optimierung des Betriebes der kommunal/industriell belasteten SBR-Anlage der Stadt Abensberg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität der Bundeswehr München, Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen, Institut für Wasserwesen, Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik durchgeführt. Die Stadt Abensberg hat eine SBR-Anlage errichtet, in der das im Mischsystem entwaesserte gemischte kommunal/gewerbliche Abwasser gemeinsam mit dem Ablauf der bereits vor Anlagenerweiterung bestehenden Tropfkoerperanlage biologisch gereinigt wird. Als Verfahrenskonzept fuer die Anlagenerweiterung wurde das der Simultanstabilisierung mit Nitri- und Denitrifikation und Phosphatelimination gewaehlt. Die Anlage weist folgende Besonderheiten auf: einerseits wird die vor Anlagenerweiterung bereits bestehende Vorklaerung etwa zur Haelfte als Ausgleichsbehaelter fuer den SBR-Zufluss genutzt, andererseits enthaelt der in der SBR-Anlage mitbehandelte Tropfkoerperablauf erhebliche NO3-N-Konzentrationen. Somit bestand einerseits die Moeglichkeit der ungleichen Belastung der beiden SBR-Reaktoren und andererseits war die Auswirkung des Nitrates auf den Reinigungsbetrieb nicht mit Sicherheit abzuschaetzen. Zu- und Ablauf der Tropfkoerperanlage wurden ueber einen Zeitraum von ca 22 Tagen anhand von Tagesmischproben und die SBR-Anlage ueber ca 50 Tage anhand von Mischproben jeder einzelnen Beschickungs- und Entleerungs-Charge untersucht. Zusaetzlich konnten die NH4-, NO3- und PO4-Konzentrationen im Belebtschlamm der beiden Reaktoren quasi-kontinuierlich gemessen werden. Ergebnisse: Anhand der Summenlinien der Reaktorenbeschickung und deren Differenzen konnte dokumentiert werden, dass beide Reaktoren - trotz des geringen Ausgleichsvolumens - sowohl in Bezug auf die hydraulische Beschickung als auch auf die Beschickungsfrachten weitgehend gleichmaessig belastet wurden. Auch die Ablaufwerte wiesen nur geringe Differenzen auf. Die behoerdlichen Grenz- und Ueberwachungswerte - einschliesslich der abfiltrierbaren Stoffe - konnten trotz einer erheblichen Ueberbelastung der Anlage und trotz eines teilweise extrem unguenstigen Schlammindexes problemlos eingehalten werden. Eine Ueberschreitung der Phosphorablaufwerte war auf kurzfristige Stoerungen der Faellungsmitteldosierung zurueckzufuehren. Eine wichtige Erkenntnis aus den Messungen war, dass Nitrat bereits in dem relativ kleinen Vorlagebehaelter durch Zusammenfuehrung mit dem grob- bzw. feinmechanisch gereinigten Klaeranlagenzufluss und dem Ueberschussschlamm aus der Tropfkoerperanlage soweit reduziert wurde, dass es im SBR-Zulauf kaum noch von Bedeutung war. An dieser Stelle konnte eine Denitrifikationsleistung von 44 g NDN / kg CSB bzw 135 g NDN / kg BSB5 abgeschaetzt werden. Die Denitrifikationsleistung in den SBRen betrug 70 g NDN / kg CSB bzw 210 g NDN / kg BSB5, wobei die Nitratreduktion wegen der eingestellten Programmfolge der einzelnen Betriebszyklen zum ueberwiegenden Teil in der Sedimentations- und Dekantierphase stattgefunden hat. Durch zusaetzliche quasikontinuierliche Messungen konnte der Verlauf der Sauerstoff- sowie Schmutz- und Naehrstoffionzentrationen in den Reaktoren erfasst und dokumentiert werden.
Das Projekt "Erhoehung der spezifischen Reinigungsleistung von SBR-Klaeranlagen durch verfahrenstechnische Kopplung des Belebtschlammverfahrens mit verwirbelbarer Biofilmbiologie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von EvU, Entwicklung von Umwelttechnik durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die verfahrenstechnische und technologische Testung einer Klaeranlage nach dem SBR-Prinzip mit verwirbelbarer, sedimentierbarer Biofilmbiologie und Belebtschlammbiologie. Durch die Nutzung suspendierter und traegerfixierter Mikroorganismen werden - im Vergleich zu konventionellen SB-Reaktoren - hoehere spezifische Reinigungsleistungen, eine bessere Prozessstabilitaet sowie die Einsparung an Investitionskosten erwartet. Die modifizierte SBR-Anlage soll vor allem im unteren und mittleren Anschlussbereich zur weitergehenden Reinigung dezentral anfallenden kommunalen Abwassers eingesetzt werden. Es werden Reinigungsleistungen angestrebt, die denen von Klaeranlagen der Groessenklasse 4 (groesser 20000 EW) entsprechen. Im Rahmen des FuE-Vorhabens sollen Bemessungsgrundlagen fuer unterschiedliche Reinigungsziele erarbeitet sowie Untersuchungen zum hydraulischen Verhalten der Biofilmbiologie und zur Leistungsfaehigkeit der biologischen Verfahrenskombination durchgefuehrt werden. Die Entwicklung entspricht dem weltweiten Trend nach technologisch einfachen und relativ kleinen Klaeranlagen mit hohen Reinigungsleistungen.