Das Projekt "Pilotanlage Wienenergie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Department für Agrarbiotechnologie, IFA-Tulln, Institut für Umweltbiotechnologie durchgeführt. Das Projekt Wienenergie beschäftigt sich mit der Altlastensanierung ehemaliger Gaswerke. In Leopoldau und Simmering standen die größten Gaswerke Wiens, die bis in die 1970er Jahre in Betrieb waren. Bei der Gasproduktion durch Trockendestillation von Kohle gelangten Nebenprodukte in Erdreich und Grundwasser. Von den gaswerkspezifischen Kontaminationen gelten polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Benzol, Toluol, Ethylbenzol, Xoluol und Cyanide (PAKs, BTEX, CN) als stark gesundheitsgefährdend. Ziel des Projektes war es einerseits, die Standorte abzusichern, um eine Verbreitung der Kontaminationen zu vermeiden, und andererseits ein Konzept zu entwickeln, mit dem das Grundwasser aufgereinigt wird. Es sollte ermittelt werden, welche Sanierungsziele mit welchen Verfahrensschritten erreichbar sind, und wie mit den Stoffströmen zu verfahren ist. Es zeigte sich, dass aufgrund geologischer Gegebenheiten und unterschiedlicher Kontaminationen jeder Standort anders zu behandeln ist. In Leopoldau wurde der Hauptkontaminationsherd durch das Wiener Dichtkammersystem umschlossen und zusätzlich Grundwasser abstromig entnommen, gereinigt und oberstromig wieder versickert. Als geeignete Reinigungsstufen erwiesen sich Flotation, biologisch aktivierter Aktivkohlefilter und Polizeifilter. In Simmering erwies sich Sedimentation, Biofilter, Mehrschichtfilter und Polizeifilter als die wirkungsvollste Kombination während des Pilotbetriebes. Als hydraulische Sicherungsmaßnahme dienen eine Sperrbrunnenreihe und eine Sickerbrunnenreihe. Die Einleitwerte für Fließgewässer (AAEV) wurden bei allen Parametern erreicht.