Das Projekt "Hydrosphaerische Emissionen (Stickstoff, Kalium, Phosphor) von Stallmistzwischenlagern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Lehrstuhl für Grünland und Futterbau, Fachgebiet Ökologischer Landbau durchgeführt. Es werden die Naehrstoffaustraege (Stickstoff, Phosphor, Kalium) unter nichtstationaeren Stallmistzwischenlagern auf unbefestigtem Boden untersucht und Moeglichkeiten zu deren Minimierung ausgearbeitet. In die Untersuchungen sind Mistplaetze einbezogen, die nur einmal benutzt werden und solche, die ueber mehrere Jahre bestehen. Folgende Zwischenergebnisse liegen vor: das Grundwassergefaehrungspotential durch Stickstoffaustraege wird in der Regel ueberschaetzt. Zu beachten sind vielmehr die Kaliumaustraege. Sickersaft aus Rindermist fuehrt zu einer Verengung der Bodenporen (Verkittung) und damit zu einer Barriere fuer die Tiefenverlagerung von in den Boden penetrierten Naehrstoffen. Eine Unterflursicherung aus Bentonit ist geeignet, die Naehrstofffracht im Immissionsbereich zu halten und insofern eine Rueckfuehrung in den Naehrstoffkreislauf zugaenglich zu machen.
Das Projekt "Bewaesserung von rekultivierten Flaechen mit Deponiesickerwasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Bodenforschung durchgeführt. Rezirkulierung von Deponiesickerwasser wird in Oesterreich zur Beschleunigung des mikrobiellen Abbaus und folglich einer langfristigen Stabilisierung der Deponie durchgefuehrt. Verrieselung von Deponiesickerwasser auf einer abgedeckten rekultivierten Deponie mit Perkulationsmoeglichkeit von ueberschuessigem Sickerwasser in den Deponiekoerper fuehrt neben der genannten Stabilisierung zu einer Reduktion der Deponiesickerwassermenge durch Evapotranspiration und zu einer Verbesserung der Deponiesickerwasserqualitaet durch chemische, physikalische und biologische Prozesse im Boden sowie durch Aufnahme und Festlegung von Deponiesickerwasserbestandteilen in der Biomasse des Deponiebewuchses. Mit dem Deponiesickerwasser werden der Vegetation Wasser und Naehrstoffe zugefuehrt. Um die Reinigungseffizienz dieses Boden-Pflanzen-Systems zu optimieren, ist die Kenntnis der Zusammensetzung des Deponiesickerwassers unumgaenglich. Eine Umfrage an Oesterreichische Deponiebetreiber bezueglich der Deponiesickerwasserqualitaet wird im Rahmen des Projektes durchgefuehrt. In einem Vorexperiment werden Populus x canadensis, Salix caprea, Salix viminalis und Salix purpurea mit Deponiesickerwasser bewaessert. Die Auswirkungen dieser Behandlung wird mit Hilfe von Transpirationsmessungen, Biomassebestimmung und Naehrstoff- und Ionengehaltsbestimmung in der Biomasse analysiert. Mikrobiologische, chemische und physikalische Bodenveraenderungen durch Deponiesickerwasserzufuhr werden ebenfalls erfasst. In einem darauf folgenden dreijaehrigen Lysimeterversuch wird ein fuer Oesterreich entsprechender Rekultivierungsboden mit einer im ersten Versuch bestimmten Spezies bepflanzt und mit Deponiesickerwasser bewaessert. Um den Einfluss von ausstroemenden Deponiegas auf offenen Deponien zu beruecksichtigen, wird ein Teil der Lysimeter mit einem CH4/CO2 Gemisch von 60/40 begast. Wassergehalt, Sickerwasserbildung, Transpiration und die Bodengaszusammensetzung werden kontinuierlich gemessen. Am Ende des Lysimeterexperiments werden detaillierte Untersuchungen der Boden- und Pflanzeneigenschaften durchgefuehrt. Ein Freilandversuch auf der Deponie Rautenweg in Wien wird parallel zu den Lysimeteruntersuchungen stattfinden. Limitierende Faktoren der Deponiesickerwasserbewaesserung sollen analysiert werden. In Bezugnahme auf die Umfrageergebnisse und die Gesetzeslage soll die Variante der Deponiesickerwasserbehandlung durch Bewaesserung in Oesterreich diskutiert werden. Vorschlaege bezueglich eines geeigneten Rekultivierungssubstrates und Bepflanzung sollen eine Umsetzung der Ergebnisse in die Praxis ermoeglichen.