Im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMU) erarbeitete das Büro LAND-PLAN, Ebersberg bei München in Zusammenarbeit mit REGIOPLAN INGENIEURE Salzburg und dem Planungsbüro LÄNGST & VOERKELIUS, Landshut im Rahmen einer transnationalen Kooperation einfach anwendbare Methoden, mit deren Hilfe Kommunen im Alpenraum in die Lage versetzt werden, den Schutz ihrer Böden im Sinne des Bodenschutzprotokolls (BodP) in der Alpenkonvention in die örtliche Raumplanung fest zu verankern (Projektlaufzeit: Juni 2018 - Oktober 2020). Ausgehend von den Bemühungen des BMU, im Rahmen der deutschen Präsidentschaft in der Alpenkonvention von 2015 bis 2016, die Umsetzung des BodP voranzubringen, wurde als zentrales Projektziel die methodische Umsetzung von knowledge transfer und capacity building im Themenkreis "Vorsorgender Bodenschutz / Erhalt und Wiederherstellung der Bodenfunktionen" in den Kommunen formuliert. Dafür wurden Workshops für Oberösterreich, Tirol und die Stadt Sonthofen (Bayern) mit verschiedenen Formaten konzipiert und durchgeführt und die Bodenfunktionsbewertung als wesentlich identifiziert. Ein abgeleiteter, zusammenfassender Wert und eine Anleitung, wie dieser in die Planung einfließen kann, erwiesen sich als notwendig. Darüber hinaus wurden auf Wunsch der Piloträume konkrete Minderungs- und Vermeidungsmaßnahmen (Maßnahmenkatalog) und Möglichkeiten zu deren Festsetzung im B-Plan (Bebauungsplan) aufgezeigt. Die Publikation berichtet über die durchgeführten Arbeiten in den Piloträumen und stellt die verwendeten bzw. erarbeiteten Methoden sowie die Best Practice-Beispiele zur Verfügung. Quelle: Publikation
In vielen deutschen Ballungsgebieten stehen Kommunen vor einem erheblichen Siedlungsdruck. Mieten und Bodenpreise steigen stetig. Wohnungsmangel bekämpfen und gleichzeitig Flächen sparen - geht das gemeinsam? Die demografische Entwicklung wirkt sich in Deutschland regional sehr unterschiedlich aus. Während in einigen Regionen die Bevölkerung schrumpft und Leestände zunehmen, „leiden“ andere Regionen an Bevölkerungswachstum und Wohnungsmangel. Letzteres betrifft vor allem Ballungsräume, größere Städte und deren Umland, in denen das wirtschaftliche Wachstum und der Zuzug von Menschen konzentrieren. Das führt in vielen Fällen zu einem erheblichen Siedlungsdruck: Mieten und Grundstückspreise steigen. Um den Wohnungsmangel zu bekämpfen, müssen neue Wohnungen gebaut werden. Nachverdichtung ist der Schlüssel Häufig ist zur Bekämpfung des Wohnungsmangels keine Bebauung von Freiflächen nötig: Nachverdichtung macht's möglich! So können bestehende Gebäude erweitert werden, zum Beispiel, indem Dachgeschosse ausgebaut werden. Der Wohnungsbestand kann durch größere Neubauten oder eine insgesamt dichtere Bebauung ersetzt werden. Außerdem finden sich in vielen Städten und Gemeinden Konversionsflächen, die sich zur Wohnnutzung eignen. Auf diese Weise konnte die knapp 25.000 Einwohner große Stadt Pfaffenhofen an der Ilm, die bei Pendlern nach München und Ingolstadt ein beliebter Wohnort ist, in Baulücken und auf größeren Brachflächen in den letzten Jahren 450 Wohneinheiten für 1.000 bis 1.300 Einwohner schaffen. Neubau in flächensparenden Baugebieten Und wenn die Möglichkeiten für die Innenentwicklung ausgereizt sind und neue Baugebiete nicht zu vermeiden sind? Dann gilt es, die knappen Flächen bestmöglich zu nutzen, auch damit die Preise bezahlbar bleiben. Neue Siedlungen (und ebenso Gewerbegebiete) müssen flächensparend geplant werden - aus ökonomischen und ökologischen Gründen. Möglichkeiten dafür gibt es viele: Reihen- und Doppelhäuser oder familiengerechte Mehrfamilienhäuser eignen sich als flächensparende Bauformen. Der Erschließungsaufwand kann durch gemeinsam angelegte Stellplätze oder den Bau von Tiefgaragen verringert werden. Gleichzeitig erleichtert ein verdichtetes Bauen mit einer gebündelten Erschließung einen effizienten Anschluss an das ÖPNV-Netz. In Deutschland wurden in den Jahren 2012 bis 2015 täglich 66 ha unbebaute Flächen in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt. Das sind etwa 100 (!) Fußballfelder, die wir an nur einem Tag einfach "verbauen". Was macht man, wenn Innenstädte und Ortskerne veröden, immer mehr Geschäfte und Häuser leer stehen? Wie können Kommunen diese ‚Kern-Flucht' stoppen oder womöglich sogar eine Trendwende einleiten? Mit gezielter Innenentwicklung schont man die Umwelt, steigert die Lebensqualität der Menschen und spart Kosten. Davon haben alle was - Kommunen und Bevölkerung. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen.