Das Projekt "Die Rolle des AhR-Signalweges in Migrationsprozessen von Immunzellen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IUF - Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung GmbH durchgeführt. Endokrine Disruption hat auf einzelne Organe unterschiedlichste Auswirkungen. Die Arbeiten der Antragstellerin konzentrieren sich auf die Auswirkungen von endokrinen Disruptoren, wie z.B. polychlorierten Dioxinen, auf das Organ 'Immunsystem' Überaktivierung des Arylhydrokarbon-Rezeptors (AhR), einem wichtigen körpereigenen Zielprotein endokriner Disruptoren (z.B. Dioxine, Benz(a)pyrene, polybromierte Diphenylether etc.) führt im Immunsystem zu Reifungs- und Funktionsstörungen, Im Labor der Antragsstellerin konnte erstmals gezeigt werden, dass die Auswanderung von zukünftigen T-Zellen aus dem Thymus und die Wanderung von dendritischen Zellen (die Antigen aus dem Infektionsherd, z.B. der Haut, gezielt zu T-Zellen in den Lymphknoten befördern) ebenfalls durch den aktivierten AhR gestört'werden. Welche Auswirkung das Fehlen des AhR auf funktionaler Ebene für das Immunsystem hat, ist weitestgehend unbekannt. Im hier vorgeschlagenen Projekt wollen wir einerseits den immunologischen Störungen von Zellreifung und insbesondere dem damit vermutlich verbundenen migratorischen Verhalten immunologischer Zellen in AhR-defizienten Mausmodellen auf den Grund gehen und andererseits auf molekularer Ebene die gefundene Repression der Transkription relevanter Gene durch den AhR untersuchen.
Das Projekt "Arylhydrocarbon-Rezeptor vermittelte Modulation der Hauptigmentierung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IUF - Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung GmbH durchgeführt. Der Arylhydrokarbon-Rezeptor (AhR) ist ein zelleigener Transkriptionsfaktor, der nach Bindung von endokrinen Disruptoren genetische Programme beeinflusst. Auch die Haut nutzt den AhR als Transkriptionsfaktor, derzeit ist jedoch weit mehr über die toxische Überaktivierung des AhR als über dessen physiologische Rolle bekannt. Chlorakne, Hyperpigmentierung, Hyperkeratose und Lichtdermatose sind nur einige Beispiele krankhafter Veränderungen, die nach Überaktivierung des AhR mit Dioxin auftraten. Melanozyten sind die Zellen in der Haut, die als einzige in der Lage sind, den dunklen Pigmentfarbstoff Melanin zu bilden. In Vorarbeiten wiesen wir zunächst nach, dass Melanozyten, genau wie die anderen Zellen der Haut, den AhR ausprägen. Der AhR ist in den Melanozyten funktional, d.h. er spricht auf Aktivierung mit einem Liganden an: wir fanden, dass auch die Schlüsselgene des Melaninstoffwechsels, Tyrosinase und Tyrosinase-related Protein, nach Aktivierung des AhR erhöht ausgeprägt werden, und infolgedessen auch mehr Melanin produziert wurde. Wir möchten im hier vorgeschlagenen Projekt untersuchen, ob der AhR-Signalweg für die Melaninsynthese eine physiologisch relevante Rolle spielt und sie damit auch Ziel von endokrinen Disruptoren sein kann.
Das Projekt "Biodosimetrie: Ein systembiologischer Ansatz für die Strahlenbiodosimetrie und die Analyse der individuellen Strahlensensivität" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Rostock, Institut für Informatik, Lehrstuhl für Systembiologie und Bioinformatik durchgeführt. Vorhabensziel Das Ziel dieses Teilprojektes ist die Entwicklung mathematischer Modelle, die die Dynamik zellulärer Signalwege beschreiben, deren Aktivität durch Strahlung beeinflusst wird. Die Modelle werden auf der Grundlage von experimentellen Daten über die Proteinwechselwirkungen, die Aktivierung der Proteine und über die Expression von Zielgenen dieser Signalwege aufgestellt. Die Parameter der Modelle sind Reaktionskonstanten, die aus dem zeitlichen Verlauf der Gen- und Proteinexpressionen berechnet werden Arbeitsplanung Analytische und numerische mathematische Methoden werden angewendet, um die transiente und stationäre Dynamik der Signalwege in bestrahlten und nicht bestrahlten Zellen zu untersuchen. Ergebnisverwertung Das Ziel dieses Teilprojektes ist die Aufstellung experimentell überprüfbarer Vorhersagen über die Dynamik der Signalwege in verschiedenen Zelllinien in Abhängigkeit von der Strahlendosis, der Strahlungsqualität und der Zeit nach der Bestrahlung.