Das Projekt "Teilprojekt 3" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Institut für Zoologie, Fachgebiet Tierökologie durchgeführt. Ein Hauptschädling in gelagertem Getreide ist der Kornkäfer Sitophilus granarius. Da zunehmend nachhaltige Bekämpfungsstrategien zur Bekämpfung von Vorratsschädlingen fehlen, soll mit dem vorliegenden Vorhaben der Einsatz ihrer biologischen Gegenspieler optimiert werden. Als Voraussetzung für einen wirksamen Einsatz von Vorratsnützlingen müssen Maßnahmen zur Befallsvermeidung und geeignete Monitoringmethoden in den Betrieben angepasst und etabliert werden. Sie ermöglichen eine Früherkennung des Schädlings und einen präventiven Nützlingseinsatz. In fünf Arbeitspaketen werden in dem Projektverbund die vorhandenen Nützlingssysteme (Lagererzwespen) vom Labor bis hin zum Praxisversuch grundlegend verbessert. Es soll zunächst die Früherkennung der auftretenden Kornkäfer optimiert werden. In Laboruntersuchungen werden Nützlingslinien hinsichtlich ihrer Temperaturtoleranz für die Anwendung unter heißen Lagerbedingungen im Sommer selektiert. Für die Lagererzwespe gegen den Kornkäfer wird eine Zuchtbox für eine kontinuierliche Freilassung optimiert. Zusätzlich werden in Lagern weitere neue Nützlinge gesucht und auf ihre Eignung im biologischen Vorratsschutz getestet. Schließlich werden in Praxisversuchen in Langzeit-Getreidelagern die neu ausgewählten Zuchtlinien der Nützlinge eingesetzt und auf ihre Wirksamkeit überprüft. Der Nützlingseinsatz, der andersweitig im Vorratsschutz bereits praktiziert wird, soll zukünftig auch in Getreidelagern mit Langzeitlagerung etabliert werden, um eine biologische Nahrungsmittelproduktion im Sinne des Verbraucherschutzes zu unterstützen.