Das Projekt "Räumliche Verteilungsmuster der Epiphyten im west-amazonischen Tieflandregenwald (Tiputini Biodiversity Station, Ecuador) - eine vergleichende Untersuchung im Kontext neotropischer Epiphytendiversität" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Botanisches Institut und Botanischer Garten durchgeführt. Epiphyten sind extrem diverse Elemente der Vegetation tropischer Wälder und für die Erforschung der globalen Phytodiversität von erheblicher Bedeutung. In dem überaus artenreichen Land Ecuador stellen sie mehr als 25 Prozent aller Gefäßpflanzenarten. Währen die relativen Anteile von Epiphyten in verschiedenen Klimazonen und Vegetationstypen in großen Zügen feststehen, ist die Verteilung ihrer Diversität im lokalen und erst recht regionalen Maßstab noch weitgehend unklar. Ausgerechnet für den in seiner Ausdehnung größten Tropenwald der Erde, den amazonischen Tieflandregenwald, fehlen bisher ausreichende flächenbezogene Arteninventare, die die Modellierung zuverlässiger Verteilungsmuster erlauben würden. An der Tiputini Biodiversity Station im Tieflandregenwald Ost-Ecuadors sollen die Epiphyten von Untersuchungsflächen im Wald mit Hilfe einer auf alpinen Methoden basierenden, speziell zu unseren Zwecken weiterentwickelten und angepaßten, Klettertechnik und unter Verwendung existierender Kronen-Plattformen und canopy-walkways inventarisiert und räumlich dokumentiert werden. Die Ergebnisse werden in vorhandene eigene Daten und die anderer Arbeitsgruppen so integriert, daß ein biogeographischer Vergleich von Epiphytendiversität und Verteilung verschiedener Taxa möglich ist. Die hier gewählte Methodik flächenbezogener Erfassung von Epiphyten wird die Vernetzung bisher weitgehend isolierter Befunde zu den Diversitätsmustern neotropischer Epiphyten auf verschiedenen Skalenebenen erlauben. Das Epiphyteninventar wir floristisch ausgewertet und mit vorliegenden Ergebnissen von anderen Projekten abgeglichen. Endziel ist ein lokal aussagekräftiges und großräumiges extrapolierbares Modell neotropischer Epiphytendiversität als Instrument von Grundlagen- und angewandter Forschung.
Das Projekt "Ausbreitung und Wandlung von Verunreinigungen im Grundwasser: Skalenabhaengigkeit des reaktiven Transports" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Institut für Umweltphysik durchgeführt. Ausgangspunkt der Arbeiten ist die Ueberlegung, dass die Wirksamkeit eines Aquifervolumens zum Schadstoffabbau oder zur Schadstofffestlegung sich im Zusammenwirken zwischen advektiv-diffusiven Transportprozessen, chemischen Prozessen und den heterogenen Verteilungen von Durchlaessigkeit und chemischen Eigenschaften des Mediums ergibt. Fuer die Abbaugeschwindigkeit eines Stoffes ist beispielsweise nicht nur die prinzipielle Abbaubarkeit, sondern auch die Zugaenglichkeit von Reaktionszentren oder die Versorgung mit Reaktionspartnern wichtig. Vordringlich fuer Fortschritte in der Prognostizierbarkeit des Transports von beliebigen Stoffen in Aquiferen sind Beitraege zu folgenden Themen: - Definition von effektiven Parametern (effektive Kapazitaeten oder effektive kinetische Parameter) - Skalen gesetzt fuer effektive Parameter oder Uebergang zu neuen Gesetzen auf jeder Skalenebene - Sensitivitaet des makroskopischen Transports gegenueber Prozessen und den Details des Prozessverlaufs im Porenmassstab.