Das Projekt "Zeitungsdruckfarben auf Pflanzenoelbasis und ihre Verdruckbarkeitseigenschaften" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ifra durchgeführt. Vor zwei oder drei Jahren griff die Welle der Zeitungsdruckfarben auf Sojaoelbasis auch auf den europaeischen Kontinent ueber. Die Entwicklung hatte ihren Ursprung in den USA genommen, wo man den Sojaoelfarben eine Ueberlegenheit gegenueber den Druckfarben auf Mineraloelbasis, insbesondere im Vierfarbendruck, zuschrieb. Dazu kam die Tatsache, dass es sich bei Sojaoel um einen nachwachsenden und umweltfreundlichen Rohstoff handelt. Die ersten Untersuchungen europaeischer Druckfarbenhersteller erbrachten mehr negative als positive Ergebnisse, obwohl die Drucker mit diesen neuentwickelten Farben in ihrer taeglichen Arbeit recht zufrieden zu sein schienen. Aus diesem Grund suchten die Druckfarbenhersteller nach wirtschaftlicheren Alternativen zu Sojaoel, wie beispielsweise Leinoel, Rapsoel und Talloel, um auch der Kostenfrage Rechnung tragen zu koennen. Um mehr Klarheit in die Situation zu bringen und ihren Mitgliedern Testergebnisse vorlegen zu koennen, die auf wissenschaftlichen Untersuchungen unabhaengiger Forschungsinstitute beruhen, beschlossen IFRA und NATS vor zwei Jahren, ein Projekt zu initiieren, dessen Resultate im vorliegenden Special Report bekanntgegeben werden. Insgesamt hat sich herausgestellt, dass die Unterschiede nicht so gross sind, wie zunaechst behauptet. Das Emulgierverhalten ist ein Parameter, wo Zeitungsdruckfarben auf Pflanzenoelbasis Vorteile gegenueber Druckfarben auf Mineraloelbasis aufweisen. Groessere Unterschiede hinsichtlich des relativen Kontrasts sowie beim Durchschlagen waren festzustellen, wenn Farben mit hoher Pigmentkonzentration ins Spiel kamen. Wir hoffen, dass dieser Special Report unseren Mitgliedern als Richtlinie dient, wenn es darum geht, bessere Qualitaet mit Druckfarben zu erzielen. Gleichzeitig sind wir uns jedoch der Tatsache bewusst, dass dieses schwierige Thema weiterer Untersuchungen bedarf, die im Rahmen unseres Forschungsprogramms fuer 1991 bereits begonnen haben.