Das Projekt "Lake System Response of Nam Co area, Central Tibet, to Late Quaternary Monsoon Dynamics: Interaction of Littoral, Fluvial and Slope Processes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Institut für Geographische Wissenschaften, Fachrichtung 2 Physische Geographie durchgeführt. Nam Co Lake covers a surface area of c. 1,870 km2. lt is located at 4,722 m a.s.l. and its drainage basin covers an area of approx. 15,000 km2. Various beach ridge generations along the Nam Co shoreline record former lake level high stands, for the beach ridges are found 20 m above the most recent lake level. Lehmkuhl et al. (2002) state an age of 20 ka BP. Satellite images show that additional, lower-lying beach ridges attest to young Quatemary retreating and oscillating lake levels. These young Quatemary beach ridges are deposited an top of older alluvial fans. Reactivation of channels after lake retreat resulted in the dissection of beach ridges and older fluvial deposits, which were superposed by younger fluvial and colluvial deposits. Locally also eolian deposits interfinger with littoral and fluvial deposits (Lehmkuhl et al. 2002), and especially in the eastern part of Nam Co extensive loess covers can also be identified. In the Nam Co drainage basin temporary storage systems such as fans, colluvial deposits, mass movement deposits and eolian deposits will be recorded in their horizontal appearance (mapping) and intersection (recording of outcrops, sedimentological investigation). A detailed geomorphological investigation of the Nam Co area will provide Information an the surface dynamics characterizing the Jake catchment area. The interfingering of littoral, fluvial, gravitational and eolian deposits will allow past morphodynamics to be ranked into a relative and absolute time frame. As is (meanwhile) well known in geomorphology, so-called 'events', (processes with a high magnitude and a low frequency) are the most important landscape-shaping agents. In the Nam Co area distinct landscape sensitivity and recurring heavy rainfall of the summer monsoon anticipate strong event geomorphology. Especially the analysis of fluvial and colluvial deposits, locally interfingering with deposits from mass movements, yields information an magnitude and frequency of these events. Thus, the geomorphological and sedimentological analysis of the Nam Co catchment will provide information an Late Quaternary landscape history and stratigraphy of relief-shaping events. Coupled with paleoclimate information as it will be provided from the investigation of Nam Co lacustrine sediments (subprojects by A. Schwalb, G. Gleixner, V. Mosbrugger) valuable information will be provided an Holocene climate and environmental dynamics. For selected time slices paleoenvironmental scenarios will be developed and implemented into modelling approaches to support evaluation of geomorphic events. As well as LGM, such time slices might focus an the late Pleistocene phase of fan abandonment and the early Holocene wet phase, both as stated by Brown et al. (2003) for the Western Tibetan Plateau. usw.
Das Projekt "Solifluktionsdynamik in den Hohen Tauern (Österreich)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Bayreuther Institut für Terrestrische Ökosystemforschung, Abteilung für Bodenphysik durchgeführt.
Das Projekt "Bedeutung flaechenhafter Bodenverdichtungen im Mittelgebirgsraum fuer das Infiltrations-, Versickerungs-, und Abflussverhalten sowie den Stofftransport bei langandauernden Niederschlagsereignissen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Trier, Fach Bodenkunde durchgeführt. Im Rheinischen Schiefergebirge finden sich aufgrund solifluidaler Umlagerungs- und Einregelungsvorgaenge verbreitet tiefreichend verdichtete Boeden mit stark variierenden Skelettgehalten. Verdichtete Boeden besitzen geringere Hohlraumvolumina als poroese, lockere Boeden. Ihr Wasserspeichervermoegen ist niedrig. Undurchlaessigkeit und geringeres Retentionsvermoegen fuer Niederschlagswasser bedingen hoeheren Abfluss. Den Bodenverdichtungen - und hierbei v.a. den anthropogenen - wird daher heute eine Mitschuld an den verheerenden Hochwaessern der letzten Jahre zugeschrieben. Desweiteren ist festzuhalten, dass die Bewegung von organischen Schadstoffen durch zeitabhaengige, sorptive Prozesse stark mitbestimmt wird. Daraus ergeben sich folgenden Forschungsziele: 1. Erfassung des Infiltrations-, Versickerungs- und Abflussverhaltens und der Wasserspeicherfaehigkeit oben beschriebener Boeden. 2. Erfassung von Fliesswegen und -mengen waehrend des Infiltrationsversuchs. 3. Ermittlung der Beziehung zwischen den bodenkundlichen Befunden und langjaehrigen Messungen von Niederschlag und Abfluss. 4. Bestimmung und Quantifizierung der reaktionsbeeinflussenden Wirkung von Mineraloberflaechen aufgrund von Umsetzungen ausgewaehlter Schadstoffe.
Das Projekt "Räumliche Verbreitung geogener Schwermetallgehalte in Böden des Taunus: Einfluss von periglazialer Deckschichtengenese" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Mainz, Fachbereich Geowissenschaften, Geographisches Institut durchgeführt. Während der Glazialphasen kam es in den europäischen Mittelgebirgen bedingt durch extensive solifluidale Massenbewegungen zur Bildung von Deckschichten. Diese Deckschichten repräsentieren eine Mischung verschiedener Substrate wie anstehendes Ausgangsgestein, äolische Depositionen und lokale Erzgänge. Die räumliche Ausdehnung der Metallkontaminationen verursacht durch kleinräumige Erzgänge wird durch die periglaziale Solifluktion verstärkt. Die Ziele dieser Untersuchungen sind: a) den Zusammenhang zwischen den Reliefeigenschaften und den Ausprägungen der solifluidalen Deckschichten und Böden aufzuklären, sowie b) mittels Spurenelementgehalten und Blei-Isotopen-Verhältnissen als Eingangsdaten für Mischungsmodelle die Beiträge der einzelnen Substrate zum Ausgangsmaterial der Bodenbildung zu identifizieren und quantifizieren und c) die räumliche Verteilung von Blei in Deckschichten, die über Bleierzgänge gewandert sind, zu untersuchen, die Transportweiten des erzbürtigen Bleis zu berechnen und die kontrollierenden Faktoren der Transportweite zu bestimmen.
Das Projekt "Mosaik-Zyklus-Modelle hochdynamischer Lebensgemeinschaften des Alpenraums" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Geographie durchgeführt. Mosaik-Zyklus-Modelle hochdynamischer Lebensgemeinschaften des Alpenraums. - Das von Hermann Remmert seit 1985 in zahlreichen Veroeffentlichungen populaer gemachte Mosaik-Zyklus-Konzept gab die Anregung fuer das seit 1994 laufende DFG-Projekt 'Mosaik-Zyklus-Modelle hochdynamischer Lebensgemeinschaften des Alpenraums'. Am Beispiel alpiner Windheiden der Saualpe (Kaernten), alpiner Krummseggenrasen der Hohen Tauern, subalpiner Schuttfluren des Nassfeld-Gebietes (Gailtal) und subalpiner Waelder im Val de Gressoney (Region Aosta) wird die natuerliche bzw. anthropogene Dynamik der Vegetation im Hochgebirge untersucht. Besondere Beruecksichtigung finden dabei natuerliche Stoerungen wie Bergstuerze, Solifluktion, Kryoturbation und Gletschervorstoesse, aber auch anthropogene Stoerungen wie Kahlschlag und Weidenutzung. Ziel der Untersuchung sind neben Erkenntnissen ueber die natuerliche Regenerationsfaehigkeit gestoerter Oekosysteme auch Aussagen ueber die Gueltigkeit der Remmert'schen Theorie und Hinweise fuer Naturschutz und Forstwirtschaft.
Das Projekt "Integralrisikoabschätzung von hydrologisch-verursachten Rutschungen (HYDRODRIL)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Geotechnik durchgeführt. Massenbewegungen in Form von Rutschungen und Muren gehören zu den weitverbreiteten Georisiken in Ländern mit Alpinlandschaften. Dieses Projekt bringt Forscher aus der EU, Asien und Zentralamerika zusammen. Die wissenschaftlichen Ziele von HYDRODIL sind u.a., die Auslösemechanismen besser zu verstehen und die Prognose von hydrologisch bedingten Rutschungen zu verbessern. Dabei spielen die Auslösemechanismen eine wichtige Rolle. Die Ergebnisse dienen zur Verbesserung unseres Verständnisses zwischen kleinmaßstäblichen Modellen und großmaßstäblichen Ereignissen. Damit soll eine verbesserte Prognose und Risikoabschätzung ermöglicht werden. Darüber hinaus werden Monitoring und Sicherungsmaßnahmen behandelt. Das Projekt wird von einem multidisziplinären Team aus Geotechnik, Geologie, Hydrogeologie und Geographie bearbeitet. Im Mittelpunkt stehen Austausch von Forschern sowie Wissenstransfer.
Das Projekt "Hydrogeological modeling of landslides" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ecole polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL), Faculté de l'environnement naturel, architectural et construit (ENAC), Institut des infrastructures, des ressources et de l'environnement (ICARE), Laboratoire de géologie de l'ingenieur et de l'environnement (GEOLEP) durchgeführt.
Das Projekt "ALPCHANGE - Klimawandel und Auswirkungen in Südösterreich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Graz, Institut für Geographie und Raumforschung durchgeführt. Das Ziel von ALPCHANGE ist die quantitative Erfassung der durch den Klimawandel in der Vergangenheit und aktuell verursachten Landschaftsdynamik im alpinen Raum. ALPCHANGE bietet dabei einen integrativen und interdisziplinären Ansatz, welcher vier dynamische Landschaftsparameter - Permafrost, Schnee, Geomorphologie und Gletscher - unter Berücksichtung eines angenommenen Klimawandels sowohl einzeln als auch gesamt betrachtet. Diese Parameter reagieren auf den Klimawandel in verschiedenen Zeitskalen und liefern dadurch unterschiedliche Informationen: Schnee innerhalb sehr kurzer Zeit, Gletscher innerhalb mehrerer Jahre bis Jahrzehnte (größenabhängig), geomorphologische Formen innerhalb mehrerer Jahre bis Dekaden und Permafrost im Laufe von Dekaden bis Jahrhunderten. Eine komplexe Analyse dieser Prozesse wird mit Hilfe eines qualitativ hochwertigen Monitoringnetzwerkes in Südösterreich ermöglicht. Die Interdisziplinarität dieses Untersuchungsvorhaben erfordert die Verwendung verschiedenster Disziplinen - beispielsweise Fernerkundung, Feldforschung, Modellierungen oder die genaue Analyse von unterschiedlichen historischen und semi-historischen Datenquellen - sowie die Zusammenarbeit von fünf wissenschaftlichen Institutionen. Die Landschaftsdynamik, repräsentiert durch die vier Landschaftsparameter, wird in vier unterschiedlichen räumlichen Dimensionen betrachtet: gesamtes Untersuchungsgebiet (ca. 650km2), unterschiedliche ökologische Höhenzonen (vertikale Gliederung), mittelflächige Untersuchungsgebiete (z.B. Talschlüsse; wenige ha bis km2) sowie schließlich kleinflächige Testgebiete (lokal). Drei meteorologische Stationen, eine permanent eingerichtete DC-Resistivity-Tomograph-Station (Gleichstromwiderstandsmessungen), mehrere Temperatur-sensoren sowie zwei automatische Digitalkamerasysteme bilden die Kerninfrastruktur eines qualitativ hochwertigen Monitoringnetzwerkes, welches Basisdaten für spätere Modellierungen sowie Korrelationen liefert. Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens werden ein umfassendes Bild des Gletscherverhaltens (z.B. Veränderung von Gletscherstand, Gleichgewichtslinie oder Gletscheroberflächenstruktur), des Schneedeckenverhaltens (z.B. Erfassen der Schneedeckendynamik mittels automatischer Kamera), der Geomorphodynamik (z.B. Massenbewegungsprozesse an Lockersedimentakkumulationen bzw. Festgesteinen, Solifluktion, Veränderung des Gletschervorfeldes, flächendeckende Erfassung von Murgängen) sowie der Permafrostverbreitung und -dynamik (z.B. Kartierung der permafrostverdächtigen Bereiche mit Hilfe von Methoden der Fernerkundung, Feldmesskampagnen, permanente Gleichstromwiderstandsmessungen, Temperaturverhalten der Geländeoberfläche sowie des bodennahen Untergrundes) ermöglichen. usw.
Das Projekt "Aufnahme- und Darstellungsmoeglichkeiten rezenter geomorphologischer Prozesse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Graz, Institut für Angewandte Geodäsie und Photogrammetrie durchgeführt. Am Beispiel des Blockgletschers 'Aeusseres Hochebenkar/Oetztal' werden Studien zur Aufnahme und Darstellung dieses sich veraendernden Bereichs durchgefuehrt.
Das Natur- und Kulturdenkmal Felsenmeer auf dem Felsberg 1 km nördlich von Lautertal-Reichenbach ist eines der ausdrucksvollsten Geotope des UNESCO Geoparks Bergstraße-Odenwald. Der 514 m hohe Felsberg liegt im Bergsträßer Odenwald, dem westlichen Teil des kristallinen Odenwalds, der zur Mitteldeutschen Kristallinschwelle gehört. Er wird durch die Nord-Süd-verlaufende Otzberg-Störung vom Böllsteiner Odenwald getrennt. Die Felsenmeere am Felsberg bestehen aus dicht gepackten, gerundeten Quarzdiorit-Blöcken. Quarzdiorit ist ein magmatisches Gestein, das im Unterkarbon vor ca. 350 Millionen Jahre als Intrusivkörper aufdrang und 12- 15 km unterhalb der damaligen Erdoberfläche langsam abkühlte und auskristallisierte. Erst im Tertiär waren die überlagernden Gesteinsschichten komplett abgetragen, so dass der Quarzdiorit unter subtropischem, feuchtwarmen Klima der Verwitterung ausgesetzt war. Durch die zunehmende Druckentlastung waren Risse entstanden, das Gestein zerfiel in große Blöcke mit konzentrischen Schalen (Wollsackverwitterung). Während der letzten Kaltzeit kam es auf Permafrostboden zu Bodenfließen, der Gesteinsgrus zwischen den Blöcken wurde weggespült und die freigelegten Blöcke bewegten sich besonders an der Südostflanke des Felsbergs langsam hangabwärts. Das Felsenmeer prägt nun mit einer Länge von mehr als 2 km und einer Breite bis zu 100 m eindrucksvoll das heutige Landschaftsbild, das damit ein beliebtes Naherholungsgebiet und Ausflugsziel für Familien und Wanderer ist (Schraft 2017). Aber auch kulturhistorisch hat das Felsenmeer einiges zu bieten. Es wurde seit der Römerzeit und später durch die örtlichen Steinmetze zur Steingewinnung („Felsberg-Granit“) genutzt (Plösser 1993). Zahlreiche bearbeitete, unfertige oder beschädigte Werksteine (z.B. eine über 9 m lange Riesensäule) sind entlang der Wanderwege zu bestaunen. Der „Felsberg-Granit“ wurde unter anderem am Brunnenhaus im Heidelberger Schlosses, am Wasserbecken am Schillerplatz in Mainz und am Oppenheimer Kriegerdenkmal verwendet. Im Felsenmeer-Informationszentrum kann man alles Wissenswerte über den UNESCO Geopark Bergstraße-Odenwald, den Felsberg, das Felsenmeer und dessen Entstehungsgeschichte in Erfahrung bringen. Interessierte können nun den Geotop auch virtuell besuchen und genießen: Das Felsenmeer als 3D-Modell Kött, A. (in press): Die “Nationalen Geotope“ in Hessen.— In: Greb, H. & Röhling, H.-G. (Hrsg.) GeoTop 2021. Geotourismus — echte Chance oder Hype für eine nachhaltige Regionalentwicklung? — Schriftenr. Dt. Geowiss., 95 ; Berlin Plösser, H. (1993): Der Felsberg im Odenwald – Felsenmeere und die (römischen) Werkstätten der Granitsteinindustrie. – Ober-Ramstadt (Odenwald-Verlag). Schraft, A. (2017): GeoTouren in Hessen – Geologische Streifzüge durch die schönsten Regionen Hessens, Bd. 1: Odenwald, Oberrheingraben und Taunus.– Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie; Wiesbaden. Anne Kött Tel.: 0611-6939 734 Felsenmeer-Informationszentrum Das Felsenmeer als 3D-Modell