Das Projekt "Anthropogene Aenderungen des Aerosolgehaltes der Atmosphaere in vor- und fruehgeschichtlicher Zeit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät II Biologie, Institut für Botanik und Botanischer Garten, Fachgebiet Allgemeine Botanik durchgeführt. Brandrodungen und Erzverhuettung grossen Stils der vor- und fruehgeschichtlichen Zeit haben vermutlich den Aerosolgehalt der Atmosphaere beeinflusst. Ansteigender Aerosolgehalt fuehrt zu verstaerkter Nebel- und Wolkenbildung und beeinflusst den Waermehaushalt groesserer Landschaften. Es lassen sich die anthropogenen Aenderungen des Aerosolgehaltes der Atmosphaere in vor- und fruehgeschichtlicher Zeit in sogenannten Regenwassermooren bestimmen, deren Wachstum ausschliesslich und direkt von Niederschlag und Luftfeuchte abhaengt. Die zunaechst im Schwarzwald und in Oberbayern durchgefuehrten Arbeiten lehren, dass die Menschen durch die oben genannten Taetigkeiten seit Beginn der Jungsteinzeit Mitteleuropas den Aerosolgehalt der Atmosphaere wiederholt und merklich beeinflusst hatten. Dabei sind damals bestehende regionale Unterschiede sowie Fernwirkungen von intensiv genutzten auf weniger stark beanspruchte Gebiete in der weiteren Umgebung erkennbar. Ziel der Arbeiten ist es, fuer einzelne kulturgeschichtlich wichtige Zeiten regionale Ueberblicke ueber die damaligen Aerosolgehaltsschwankungen in Europa zu gewinnen. Hierzu werden Regenwassermoore in Norwegen, Polen, Nord-, Mittel- und Sueddeutschland sowie in Zentralfrankreich untersucht. Es deutet sich an, dass durch Rodung und Ackerbau seit der mittleren Jungsteinzeit, besonders deutlich aber ab den beginnenden Metallzeiten, die Intensitaet des europaeischen 'Sommermonsuns' deutlich zugenommen hat.