Übersichtskarte Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer Polygon- und Liniencover
Übersichtskarte Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer Polygon- und Liniencover
Der Bodenrichtwert ist der durchschnittliche Lage Wert des Bodens für eine Mehrheit von Grundstücken innerhalb eines abgegrenzten Gebiets (Bodenrichtwertzone), die nach ihren Grundstücksmerkmalen, insbesondere nach Art und Maß der Nutzbarkeit weitgehend übereinstimmen und für die im Wesentlichen gleiche allgemeine Wertverhältnisse vorliegen. Er ist bezogen auf den Quadratmeter Grundstücksfläche eines Grundstücks mit den dargestellten Grundstücksmerkmalen (Bodenrichtwertgrundstück). Die Bodenrichtwerte werden von den zuständigen Gutachterausschüssen ermittelt. Teilweise wurden speziell für Zwecke der Grundsteuer Werte abgeleitet (dies betrifft insbesondere Flächen mit Sondernutzungen im Außenbereich). Diese abgeleiteten Werte haben nur für die Ermittlung der Grundsteuerwerte Gültigkeit. (Bodenrichtwerte für Grundsteuerzwecke Stand, 1.1.2022).
Die elf Strukturtypen mit überwiegender Wohnnutzung nehmen über die Hälfte der Fläche Berlins (58 %) ein. Die niedrige Bebauung mit Hausgärten nimmt mit 43 % flächenmäßig den weitaus größten Teil der Wohngebiete ein, gefolgt von der Zeilenbebauung seit den 50er Jahren (11 %). Die Blockrand- oder Zeilenbebauung der 80er und 90er Jahre, sowie die aufgelockerte, niedrige Siedlungsbebauung der 90er Jahre beansprucht den geringsten Flächenanteil (1 %) (vgl. Abb. 2). Bezogen auf die Verteilung innerhalb der Berliner Bezirke ergibt sich jedoch ein anderes Bild (vgl. Abb. 3). h6. Niedrige Bebauung mit Gartenstruktur (Strukturtypen 9-13) hohe Bebauung der Nachkriegszeit (Strukturtypen 6-8) Zeilenbebauung der 20er und 30er und 50er Jahre (Strukturtypen 4-5) Blockbebauung der Gründerzeit (Strukturtypen 1-3) In Tiergarten, Kreuzberg und Schöneberg ist mit ca. 80 % der Wohngebietsfläche ein relativ hoher Anteil gründerzeitlicher Blockbebauung erhalten, die jedoch z.T. massiv verändert wurde. Der Stadtteil Wedding weist je zur Hälfte Blockbebauung der Gründerzeit und Zeilenbebauung auf. Den höchsten Anteil an Zeilenbauweise weist Reinickendorf mit 465 ha Fläche auf, gefolgt von Spandau und Neukölln. Die hohe Bebauung der Nachkriegszeit kommt Zehlendorf gar nicht vor, nimmt aber in den Stadtteilen Lichtenberg, Marzahn und Hellersdorf mit ca. 40 % einen überdurchschnittlich hohen Anteil ein. Die niedrige Bebauung mit Gartenstruktur fehlt in den Innenstadtteilen Mitte, Friedrichshain, Kreuzberg und Schöneberg völlig, während sie am Stadtrand in Zehlendorf, Köpenick, Weißensee und Hellersdorf ca. Drei viertel der Wohngebietsfläche ausmacht. Die geschlossene Blockbebauung der Gründerzeit mit Seitenflügeln und Hinterhäusern , die seit ihrer Entstehung kaum verändert wurde, findet man in weiten Teilen Charlottenburgs bzw. Wilmersdorfs zwischen Lietzensee, Kurfürstendamm, Richard-Wagner-Straße und Spandauer Damm. Auch in Moabit, Wedding und in Friedrichshain zwischen S-Bahnring und Petersburger Straße, Warschauer Straße sowie in den Bezirken Kreuzberg, Neukölln und Schöneberg zwischen den Achsen Neuköllner Schifffahrtskanal, Skalitzer Straße, Gitschiner Straße und Karl-Marx-Straße, Gneisenaustraße, Yorckstraße, Potsdamer Straße und Hauptstraße ist die enge Bebauung mit der typischen Hinterhofstruktur weitgehend erhalten geblieben. Die geschlossene Bebauung der Gründerzeit mit geringem Anteil von Seiten- und Hintergebäuden , zu der die Flächentypen Schmuck- und Gartenhof und Schuppenhof gehören, findet man in den ehemaligen Vororten Berlins außerhalb des S-Bahnrings. Auch diese Baustruktur wurde seit ihrer Entstehung kaum verändert. Größere Gebiete sind in Friedenau, in Steglitz, in Tempelhof und Friedrichshagen, in Oberschöneweide, Karlshorst, Pankow, Niederschönhausen, in Spandau und in Reinickendorf westlich der Provinzstraße vorhanden. Größere Bereiche der geschlossenen Blockrandbebauung der Gründerzeit mit massiven Veränderungen , die durch Kriegszerstörungen und Wiederaufbau oder durch Sanierung mit massivem Abriss aus der gründerzeitlichen Blockbebauung entstanden sind, befinden sich innerhalb des S-Bahnrings. Größere Gebiete liegen in Charlottenburg zwischen Otto-Suhr-Allee und Bismarckstraße sowie entlang des Spandauer Damms, in Tiergarten um die Spreebögen und Invalidenstraße und südlich des Landwehrkanals um die Potsdamer Straße, in Wedding zwischen der S-Bahnlinie Nordbahnhof – Gesundbrunnen und Bernauer Straße und in Friedrichshain westlich der Straßen Warschauer Straße / Petersburger Straße bzw. östlich dieser Straßen im Bereich Frankfurter Allee. Auch in Schöneberg und Wilmersdorf gibt es viele Bereiche, in denen die typische gründerzeitliche Hinterhofstruktur durch Wiederaufbau und Sanierung massiv verändert wurde. Abbildung 4 zeigt die gründerzeitlichen Strukturtypen Blockbebauung der Gründerzeit mit Seitenflügeln und Hinterhäusern sowie Blockbebauung der Gründerzeit mit massiven Veränderungen differenzierter nach ihren Flächentypen für ausgewählte Stadtteile. In den östlichen Stadtteilen Mitte, Prenzlauer Berg und Friedrichshain erscheint der Flächentyp Geschlossener Hinterhof nicht, da er mit unter dem Typ Hinterhof erfasst wurde. In Prenzlauer Berg, Kreuzberg, Charlottenburg und Neukölln ist mit gut 200 ha Fläche noch sehr viel gründerzeitliche Bebauung der Flächentypen Geschlossener Hinterhof bzw. Hinterhof in ursprünglicher Form erhalten. Der Anteil der sehr dichten Bebauung des Typs Geschlossener Hinterhof ist in Neukölln, Wedding und Kreuzberg relativ hoch. Behutsam saniert mit weitgehendem Erhalt der gründerzeitlichen Blockbebauung wurde vor allem in Kreuzberg. In Tiergarten, Friedrichshain und Wilmersdorf wurden Kriegsschäden an der gründerzeitlichen Blockbebauung insbesondere durch Neubauten im Nachkriegsblockrand beseitigt. Massive Veränderungen der gründerzeitlichen Bebauung in Form von Sanierung durch Entkernung erfolgten verstärkt im Bezirk Wedding. Die Blockrand- und Zeilenbebauung der 20er und 30er Jahre befindet sich hauptsächlich außerhalb des S-Bahnrings. Häufig wurden die Zeilen und Großhöfe in Nachbarschaft der in der Gründerzeit entstandenen Blockrandbebauung mit wenig Seiten- und Hintergebäuden am Rand der ehemaligen Vororte Berlins errichtet. Sie sind in der Regel an das S- und U-Bahnnetz angeschlossen. Die seit den 50er Jahren in Zeilenbebauung angelegten Siedlungen wurden in erster Linie im Berliner Stadtrandbereich außerhalb des S-Bahnrings errichtet. Sie wurden auf ehemaligen Freiflächen (Landwirtschaftsflächen etc.) unabhängig von vorhandenen Verkehrsachsen oder Baustrukturen angelegt. Innerhalb des S-Bahnrings wurden ehemals bebaute Gebiete durch Zeilenbebauung ersetzt. Hierzu gehören größere Gebiete in Kreuzberg, Mitte und Friedrichshain, aber auch in anderen Innenstadtbereichen kommen vereinzelte Flächen mit Zeilenbebauung auf ehemaliger gründerzeitlicher Blockstruktur vor. Die hohe Bebauung der Nachkriegszeit findet man innerhalb des S-Bahnrings als Ungeordneten Wiederaufbau in den westlichen Bezirken. Größere Gebiete dieses Typs sind in Wilmersdorf um die Bundesallee, in Schöneberg im Bereich Nollendorfplatz, Kleiststraße und in Kreuzberg zwischen Wilhelmstraße und Stresemannstraße vorhanden. Sonst kommt die hohe Bebauung der Nachkriegszeit innerhalb des S-Bahnrings nur in Kreuzberg, Mitte und Friedrichshain vor. Hier sind kleinere Siedlungen des Flächentyps Hochhaus entstanden. In der Regel wurden die Hochhaussiedlungen außerhalb des S-Bahnrings errichtet. Größere in West-Berlin errichtete Komplexe sind die Gropiusstadt in Neukölln, Siedlungen in Lichtenrade, Marienfelde, Lichterfelde und Spandau sowie das Märkische Viertel in Reinickendorf. In Ost-Berlin befinden sich die größten Siedlungen in Hohenschönhausen, Marzahn, Hellersdorf und Lichtenberg. Die Blockrand- und Zeilenbebauung der 80er und 90er Jahre in Plattenbauweise kommt hauptsächlich in Hellersdorf und Marzahn vor. Kleinere Siedlungen entstanden in Köpenick und Hohenschönhausen. Die etwa 250 Flächen des Typs kompakte, hohe Siedlungsbebauung der 90er Jahre die meist im Rahmen städtebaulicher Entwicklungsvorhaben realisiert wurden, finden sich, wie in Karow Nord und Buchholz, überwiegend am Rand der östlichen Stadthälfte. Einige der großen Wohnungsbauprojekte wie z.B. die Rummelsburger Bucht liegen auch in der Innenstadt. Das größte Projekt im Westteil der Stadt ist die Wasserstadt Spandau. Der Flächentyp aufgelockerte niedrige Siedlungsbebauung der 90er Jahre mit etwa 75 Einzelgebieten, wurde ebenfalls in der Regel im Ostteil und am Stadtrand z.B. in Pankow oder Treptow-Köpenick errichtet. Man findet ihn vereinzelt aber auch in Steglitz-Zehlendorf und Spandau. Die niedrige Bebauung mit meist Ein- bis Zweifamilienhäusern und entsprechenden Hausgärten sind im gesamten Stadtrandbereich zu finden. Die Villenbebauung mit parkartigen Gärten entstand hauptsächlich während der Gründerzeit in landschaftlich reizvollen Gebieten und wurde seitdem kaum verändert. Größere Bereiche dieses Typs findet man im Bereich des Grunewalds in Nikolassee, Zehlendorf, Dahlem, Grunewald und in Lichterfelde, im Bereich des Tegeler Forsts in Hermsdorf und Frohnau, in der Umgebung der Dahme bei Grünau sowie im Bereich der Müggelspree bei Rahnsdorf. Die Bebauung mit Gärten und halbprivater Umgrünung , bei der die Villenbebauung bzw. die niedrige Bebauung mit Einfamilienhäusern mit größeren Miet- und Appartementhäusern durchsetzt ist, kommt hauptsächlich im südlichen Stadtgebiet vor, insbesondere in den Übergangsbereichen zwischen Villenbebauung und Einfamilienhausbebauung in Lichterfelde West und Zehlendorf. Dörfliche Bebauung ist nur noch in den alten Ortskernen am Stadtrand erhalten, wobei in den östlichen Bezirken noch wesentlich mehr und größere dörfliche Strukturen zu finden sind. Die Bebauung mit überwiegender Nutzung durch Handel und Dienstleistung findet man häufig in den alten Ortskernen der verschiedenen Stadtteile. Insbesondere fallen die beiden Citybereiche von West- und Ost-Berlin um den Kurfürstendamm/Tauentzienstraße bzw. um den Alexanderplatz/Friedrichstraße auf. Strukturtypen mit überwiegender Nutzung durch Gewerbe und Industrie konzentrieren sich entlang von Wasserwegen und Bahnlinien. Dicht bebaute Gewerbegebiete kommen flächenmäßig weniger vor als Gewerbegebiete mit geringer Bebauung . Bebauung mit überwiegender Nutzung durch Gemeinbedarf und Sondernutzung ist über das gesamte Stadtgebiet relativ gleichmäßig verteilt zu finden. Grün- und Freiflächen sind im Stadtrandgebiet gegenüber der Innenstadt deutlich mehr vorhanden. Als Verkehrsflächen fallen die Flughäfen Tempelhof und Tegel und die Bahnflächen entlang von S-Bahnlinien auf. Differenzierte Angaben zu den Strukturtypen, die nicht überwiegend der Wohnnutzung dienen, finden sich in den Karten 06.01 Reale Nutzung der bebauten Flächen sowie 06.02 Grün- und Freiflächenbestand des Umweltatlasses.
Die dreizehn Strukturtypen mit überwiegender Wohnnutzung nehmen etwa die Hälfte der bebauten Fläche Berlins ein. Die niedrige Bebauung mit Hausgärten nimmt mit 41 % flächenmäßig den weitaus größten Teil der Wohngebiete ein, gefolgt von der Zeilenbebauung seit den 50er Jahren (11 %). Die Blockrand- oder Zeilenbebauung der 80er und 90er Jahre, sowie die aufgelockerte, niedrige Siedlungsbebauung der 90er Jahre beansprucht den geringsten Flächenanteil (1 %) (vgl. Abb. 2). Bezogen auf die Verteilung innerhalb der Berliner Bezirke ergibt sich jedoch ein anderes Bild (vgl. Abb. 3). h6. Niedrige Bebauung mit Gartenstruktur (Strukturtypen 9-13) hohe Bebauung der Nachkriegszeit (Strukturtypen 6-8) Zeilenbebauung der 20er und 30er und 50er Jahre (Strukturtypen 4-5) Blockbebauung der Gründerzeit (Strukturtypen 1-3) In Tiergarten, Kreuzberg und Schöneberg ist mit ca. 80 % der Wohngebietsfläche ein relativ hoher Anteil gründerzeitlicher Blockbebauung erhalten, die jedoch z.T. massiv verändert wurde. Der Stadtteil Wedding weist je zur Hälfte Blockbebauung der Gründerzeit und Zeilenbebauung auf. Den höchsten Anteil an Zeilenbauweise weist Reinickendorf mit 465 ha Fläche auf, gefolgt von Spandau und Neukölln. Die hohe Bebauung der Nachkriegszeit kommt Zehlendorf gar nicht vor, nimmt aber in den Stadtteilen Lichtenberg, Marzahn und Hellersdorf mit ca. 40 % einen überdurchschnittlich hohen Anteil ein. Die niedrige Bebauung mit Gartenstruktur fehlt in den Innenstadtteilen Mitte, Friedrichshain, Kreuzberg und Schöneberg völlig, während sie am Stadtrand in Zehlendorf, Köpenick, Weißensee und Hellersdorf ca. Drei viertel der Wohngebietsfläche ausmacht. Die geschlossene Blockbebauung der Gründerzeit mit Seitenflügeln und Hinterhäusern , die seit ihrer Entstehung kaum verändert wurde, findet man in weiten Teilen Charlottenburgs bzw. Wilmersdorfs zwischen Lietzensee, Kurfürstendamm, Richard-Wagner-Straße und Spandauer Damm. Auch in Moabit, Wedding und in Friedrichshain zwischen S-Bahnring und Petersburger Straße, Warschauer Straße sowie in den Bezirken Kreuzberg, Neukölln und Schöneberg zwischen den Achsen Neuköllner Schifffahrtskanal, Skalitzer Straße, Gitschiner Straße und Karl-Marx-Straße, Gneisenaustraße, Yorckstraße, Potsdamer Straße und Hauptstraße ist die enge Bebauung mit der typischen Hinterhofstruktur weitgehend erhalten geblieben. Die geschlossene Bebauung der Gründerzeit mit geringem Anteil von Seiten- und Hintergebäuden , zu der die Flächentypen Schmuck- und Gartenhof und Schuppenhof gehören, findet man in den ehemaligen Vororten Berlins außerhalb des S-Bahnrings. Auch diese Baustruktur wurde seit ihrer Entstehung kaum verändert. Größere Gebiete sind in Friedenau, in Steglitz, in Tempelhof und Friedrichshagen, in Oberschöneweide, Karlshorst, Pankow, Niederschönhausen, in Spandau und in Reinickendorf westlich der Provinzstraße vorhanden. Größere Bereiche der geschlossenen Blockrandbebauung der Gründerzeit mit massiven Veränderungen , die durch Kriegszerstörungen und Wiederaufbau oder durch Sanierung mit massivem Abriss aus der gründerzeitlichen Blockbebauung entstanden sind, befinden sich innerhalb des S-Bahnrings. Größere Gebiete liegen in Charlottenburg zwischen Otto-Suhr-Allee und Bismarckstraße sowie entlang des Spandauer Damms, in Tiergarten um die Spreebögen und Invalidenstraße und südlich des Landwehrkanals um die Potsdamer Straße, in Wedding zwischen der S-Bahnlinie Nordbahnhof – Gesundbrunnen und Bernauer Straße und in Friedrichshain westlich der Straßen Warschauer Straße / Petersburger Straße bzw. östlich dieser Straßen im Bereich Frankfurter Allee. Auch in Schöneberg und Wilmersdorf gibt es viele Bereiche, in denen die typische gründerzeitliche Hinterhofstruktur durch Wiederaufbau und Sanierung massiv verändert wurde. Abbildung 4 zeigt die gründerzeitlichen Strukturtypen Blockbebauung der Gründerzeit mit Seitenflügeln und Hinterhäusern sowie Blockbebauung der Gründerzeit mit massiven Veränderungen differenzierter nach ihren Flächentypen für ausgewählte Stadtteile. In den östlichen Stadtteilen Mitte, Prenzlauer Berg und Friedrichshain erscheint der Flächentyp Geschlossener Hinterhof nicht, da er mit unter dem Typ Hinterhof erfasst wurde. In Prenzlauer Berg, Kreuzberg, Charlottenburg und Neukölln ist mit gut 200 ha Fläche noch sehr viel gründerzeitliche Bebauung der Flächentypen Geschlossener Hinterhof bzw. Hinterhof in ursprünglicher Form erhalten. Der Anteil der sehr dichten Bebauung des Typs Geschlossener Hinterhof ist in Neukölln, Wedding und Kreuzberg relativ hoch. Behutsam saniert mit weitgehendem Erhalt der gründerzeitlichen Blockbebauung wurde vor allem in Kreuzberg. In Tiergarten, Friedrichshain und Wilmersdorf wurden Kriegsschäden an der gründerzeitlichen Blockbebauung insbesondere durch Neubauten im Nachkriegsblockrand beseitigt. Massive Veränderungen der gründerzeitlichen Bebauung in Form von Sanierung durch Entkernung erfolgten verstärkt im Wedding. Die Blockrand- und Zeilenbebauung der 20er und 30er Jahre befindet sich hauptsächlich außerhalb des S-Bahnrings. Häufig wurden die Zeilen und Großhöfe in Nachbarschaft der in der Gründerzeit entstandenen Blockrandbebauung mit wenig Seiten- und Hintergebäuden am Rand der ehemaligen Vororte Berlins errichtet. Sie sind in der Regel an das S- und U-Bahnnetz angeschlossen. Die seit den 50er Jahren in Zeilenbebauung angelegten Siedlungen wurden in erster Linie im Berliner Stadtrandbereich außerhalb des S-Bahnrings errichtet. Sie wurden auf ehemaligen Freiflächen (Landwirtschaftsflächen etc.) unabhängig von vorhandenen Verkehrsachsen oder Baustrukturen angelegt. Innerhalb des S-Bahnrings wurden ehemals bebaute Gebiete durch Zeilenbebauung ersetzt. Hierzu gehören größere Gebiete in Kreuzberg, Mitte und Friedrichshain, aber auch in anderen Innenstadtbereichen kommen vereinzelte Flächen mit Zeilenbebauung auf ehemaliger gründerzeitlicher Blockstruktur vor. Die hohe Bebauung der Nachkriegszeit findet man innerhalb des S-Bahnrings als Ungeordneten Wiederaufbau in den westlichen Bezirken. Größere Gebiete dieses Typs sind in Wilmersdorf um die Bundesallee, in Schöneberg im Bereich Nollendorfplatz, Kleiststraße und in Kreuzberg zwischen Wilhelmstraße und Stresemannstraße vorhanden. Sonst kommt die hohe Bebauung der Nachkriegszeit innerhalb des S-Bahnrings nur in Kreuzberg, Mitte und Friedrichshain vor. Hier sind kleinere Siedlungen des Flächentyps Hochhaus entstanden. In der Regel wurden die Hochhaussiedlungen außerhalb des S-Bahnrings errichtet. Größere in West-Berlin errichtete Komplexe sind die Gropiusstadt in Neukölln, Siedlungen in Lichtenrade, Marienfelde, Lichterfelde und Spandau sowie das Märkische Viertel in Reinickendorf. In Ost-Berlin befinden sich die größten Siedlungen in Hohenschönhausen, Marzahn, Hellersdorf und Lichtenberg. Die Blockrand- und Zeilenbebauung der 80er und 90er Jahre in Plattenbauweise kommt hauptsächlich in Hellersdorf und Marzahn vor. Kleinere Siedlungen entstanden in Köpenick und Hohenschönhausen. Die etwa 250 Flächen des Typs kompakte, hohe Siedlungsbebauung der 90er Jahre die meist im Rahmen städtebaulicher Entwicklungsvorhaben realisiert wurden, finden sich, wie in Karow Nord und Buchholz, überwiegend am Rand der östlichen Stadthälfte. Einige der großen Wohnungsbauprojekte wie z.B. die Rummelsburger Bucht liegen auch in der Innenstadt. Das größte Projekt im Westteil der Stadt ist die Wasserstadt Spandau. Der Flächentyp aufgelockerte niedrige Siedlungsbebauung der 90er Jahre mit etwa 75 Einzelgebieten, wurde ebenfalls in der Regel im Ostteil und am Stadtrand z.B. in Pankow oder Treptow-Köpenick errichtet. Man findet ihn vereinzelt aber auch in Steglitz-Zehlendorf und Spandau. Die niedrige Bebauung mit meist Ein- bis Zweifamilienhäusern und entsprechenden Hausgärten sind im gesamten Stadtrandbereich zu finden. Die Villenbebauung mit parkartigen Gärten entstand hauptsächlich während der Gründerzeit in landschaftlich reizvollen Gebieten und wurde seitdem kaum verändert. Größere Bereiche dieses Typs findet man im Bereich des Grunewalds in Nikolassee, Zehlendorf, Dahlem, Grunewald und in Lichterfelde, im Bereich des Tegeler Forsts in Hermsdorf und Frohnau, in der Umgebung der Dahme bei Grünau sowie im Bereich der Müggelspree bei Rahnsdorf. Die Bebauung mit Gärten und halbprivater Umgrünung , bei der die Villenbebauung bzw. die niedrige Bebauung mit Einfamilienhäusern mit größeren Miet- und Appartementhäusern durchsetzt ist, kommt hauptsächlich im südlichen Stadtgebiet vor, insbesondere in den Übergangsbereichen zwischen Villenbebauung und Einfamilienhausbebauung in Lichterfelde West und Zehlendorf. Dörfliche Bebauung ist nur noch in den alten Ortskernen am Stadtrand erhalten, wobei in den östlichen Bezirken noch wesentlich mehr und größere dörfliche Strukturen zu finden sind. Die Bebauung mit überwiegender Nutzung durch Handel und Dienstleistung findet man häufig in den alten Ortskernen der verschiedenen Stadtteile. Insbesondere fallen die beiden Citybereiche von West- und Ost-Berlin um den Kurfürstendamm/Tauentzienstraße bzw. um den Alexanderplatz/Friedrichstraße auf. Strukturtypen mit überwiegender Nutzung durch Gewerbe und Industrie konzentrieren sich entlang von Wasserwegen und Bahnlinien. Dicht bebaute Gewerbegebiete kommen flächenmäßig weniger vor als Gewerbegebiete mit geringer Bebauung . Bebauung mit überwiegender Nutzung durch Gemeinbedarf und Sondernutzung ist über das gesamte Stadtgebiet relativ gleichmäßig verteilt zu finden. Grün- und Freiflächen sind im Stadtrandgebiet gegenüber der Innenstadt deutlich mehr vorhanden. Als Verkehrsflächen fallen die Flughäfen Tempelhof und Tegel und die Bahnflächen entlang von S-Bahnlinien auf. Differenzierte Angaben zu den Strukturtypen, die nicht überwiegend der Wohnnutzung dienen, finden sich in den Karten 06.01 Reale Nutzung der bebauten Flächen sowie 06.02 Grün- und Freiflächenbestand des Umweltatlasses.
Die elf Strukturtypen mit überwiegender Wohnnutzung nehmen über die Hälfte der Fläche Berlins (58 %) ein. Die niedrige Bebauung mit Hausgärten nimmt mit 43 % flächenmäßig den weitaus größten Teil der Wohngebiete ein, gefolgt von der Zeilenbebauung seit den 50er Jahren (11 %). Die Blockrand- oder Zeilenbebauung der 80er und 90er Jahre beansprucht den geringsten Flächenanteil (1 %) (vgl. Abb. 2). Bezogen auf die Verteilung innerhalb der Berliner Bezirke ergibt sich jedoch ein anderes Bild (vgl. Abb. 3). In Tiergarten, Kreuzberg und Schöneberg ist mit ca. 80 % der Wohngebietsfläche ein relativ hoher Anteil gründerzeitlicher Blockbebauung erhalten, die jedoch z.T. massiv verändert wurde. Der Bezirk Wedding weist je zur Hälfte Blockbebauung der Gründerzeit und Zeilenbebauung auf. Den höchsten Anteil an Zeilenbauweise weist der Bezirk Reinickendorf mit 465 ha Fläche auf, gefolgt von Spandau und Neukölln. Die hohe Bebauung der Nachkriegszeit kommt im Bezirk Zehlendorf gar nicht vor, nimmt aber in den Bezirken Lichtenberg, Marzahn und Hellersdorf mit ca. 40 % einen überdurchschnittlich hohen Anteil ein. Die niedrige Bebauung mit Gartenstruktur fehlt in den Innenstadtbezirken Mitte, Friedrichshain, Kreuzberg und Schöneberg völlig, während sie in den Stadtrandbezirken Zehlendorf, Köpenick, Weißensee und Hellersdorf ca. Dreiviertel der Wohngebietsfläche ausmacht. Die geschlossene Blockbebauung der Gründerzeit mit Seitenflügeln und Hinterhäusern , die seit ihrer Entstehung kaum verändert wurde, findet man in weiten Teilen Charlottenburgs bzw. Wilmersdorfs zwischen Lietzensee, Kurfürstendamm, Richard-Wagner-Straße und Spandauer Damm. Auch in Moabit, Wedding und in Friedrichshain zwischen S-Bahnring und Petersburger Straße, Warschauer Straße sowie in den Bezirken Kreuzberg, Neukölln und Schöneberg zwischen den Achsen Neuköllner Schiffahrtskanal, Skalitzer Straße, Gitschiner Straße und Karl-Marx-Straße, Gneisenaustraße, Yorckstraße, Potsdamer Straße und Hauptstraße ist die enge Bebauung mit der typischen Hinterhofstruktur weitgehend erhalten geblieben. Die geschlossene Bebauung der Gründerzeit mit geringem Anteil von Seiten- und Hintergebäuden , zu der die Flächentypen Schmuck- und Gartenhof und Schuppenhof gehören, findet man in den ehemaligen Vororten Berlins außerhalb des S-Bahnrings. Auch diese Baustruktur wurde seit ihrer Entstehung kaum verändert. Größere Gebiete sind in Friedenau, in Steglitz, in Tempelhof und Friedrichshagen, in Oberschöneweide, Karlshorst, Pankow, Niederschönhausen, in Spandau und im Bezirk Reinickendorf westlich der Provinzstraße vorhanden. Größere Bereiche der geschlossenen Blockrandbebauung der Gründerzeit mit massiven Veränderungen , die durch Kriegszerstörungen und Wiederaufbau oder durch Sanierung mit massivem Abriß aus der gründerzeitlichen Blockbebauung entstanden sind, befinden sich innerhalb des S-Bahnrings. Größere Gebiete liegen in Charlottenburg zwischen Otto-Suhr-Allee und Bismarckstraße sowie entlang des Spandauer Damms, in Tiergarten um die Spreebögen und Invalidenstraße und südlich des Landwehrkanals um die Potsdamer Straße, in Wedding zwischen der S-Bahnlinie Nordbahnhof – Gesundbrunnen und Bernauer Straße und in Friedrichshain westlich der Straßen Warschauer Straße / Petersburger Straße bzw. östlich dieser Straßen im Bereich Frankfurter Allee. Auch in den Bezirken Schöneberg und Wilmersdorf gibt es viele Bereiche, in denen die typische gründerzeitliche Hinterhofstruktur durch Wiederaufbau und Sanierung massiv verändert wurde. Abbildung 4 zeigt die gründerzeitlichen Strukturtypen Blockbebauung der Gründerzeit mit Seitenflügeln und Hinterhäusern sowie Blockbebauung der Gründerzeit mit massiven Veränderungen differenzierter nach ihren Flächentypen auf Bezirksebene für ausgewählte Bezirke. In den östlichen Bezirken Mitte, Prenzlauer Berg und Friedrichshain erscheint der Flächentyp Geschlossener Hinterhof nicht, da er mit unter dem Typ Hinterhof erfaßt wurde. In den Bezirken Prenzlauer Berg, Kreuzberg, Charlottenburg und Neukölln ist mit gut 200 ha Fläche noch sehr viel gründerzeitliche Bebauung der Flächentypen Geschlossener Hinterhof bzw. Hinterhof in ursprünglicher Form erhalten. Der Anteil der sehr dichten Bebauung des Typs Geschlossener Hinterhof ist in Neukölln, Wedding und Kreuzberg relativ hoch. Behutsam saniert mit weitgehendem Erhalt der gründerzeitlichen Blockbebauung wurde vor allem im Bezirk Kreuzberg. In den Bezirken Tiergarten, Friedrichshain und Wilmersdorf wurden Kriegsschäden an der gründerzeitlichen Blockbebauung insbesondere durch Neubauten im Nachkriegsblockrand beseitigt. Massive Veränderungen der gründerzeitlichen Bebauung in Form von Sanierung durch Entkernung erfolgten verstärkt im Bezirk Wedding. Die Blockrand- und Zeilenbebauung der 20er und 30er Jahre befindet sich hauptsächlich außerhalb des S-Bahnrings. Häufig wurden die Zeilen und Großhöfe in Nachbarschaft der in der Gründerzeit entstandenen Blockrandbebauung mit wenig Seiten- und Hintergebäuden am Rand der ehemaligen Vororte Berlins errichtet. Sie sind in der Regel an das S- und U-Bahnnetz angeschlossen. Die seit den 50er Jahren in Zeilenbebauung angelegten Siedlungen wurden in erster Linie im Berliner Stadtrandbereich außerhalb des S-Bahnrings errichtet. Sie wurden auf ehemaligen Freiflächen (Landwirtschaftsflächen etc.) unabhängig von vorhandenen Verkehrsachsen oder Baustrukturen angelegt. Innerhalb des S-Bahnrings wurden ehemals bebaute Gebiete durch Zeilenbebauung ersetzt. Hierzu gehören größere Gebiete in den Bezirken Kreuzberg, Mitte und Friedrichshain, aber auch in anderen Innenstadtbezirken kommen vereinzelte Flächen mit Zeilenbebauung auf ehemaliger gründerzeitlicher Blockstruktur vor. Die hohe Bebauung der Nachkriegszeit findet man innerhalb des S-Bahnrings als Ungeordneten Wiederaufbau in den westlichen Bezirken. Größere Gebiete dieses Typs sind im Bezirk Wilmersdorf um die Bundesallee, im Bezirk Schöneberg im Bereich Nollendorfplatz, Kleiststraße und in Kreuzberg zwischen Wilhelmstraße und Stresemannstraße vorhanden. Sonst kommt die hohe Bebauung der Nachkriegszeit innerhalb des S-Bahnrings nur in den Bezirken Kreuzberg, Mitte und Friedrichshain vor. Hier sind kleinere Siedlungen des Flächentyps Hochhaus entstanden. In der Regel wurden die Hochhaussiedlungen außerhalb des S-Bahnrings errichtet. Größere in West-Berlin errichtete Komplexe sind die Gropiusstadt in Neukölln, Siedlungen in Lichtenrade, Marienfelde, Lichterfelde und Spandau sowie das Märkische Viertel in Reinickendorf. In Ost-Berlin befinden sich die größten Siedlungen in Hohenschönhausen, Marzahn, Hellersdorf und Lichtenberg. Die Blockrand- und Zeilenbebauung der 80er und 90er Jahre in Plattenbauweise kommt hauptsächlich in Hellersdorf und Marzahn vor. Kleinere Siedlungen entstanden in Köpenick und Hohenschönhausen. Baustrukturen mit Gärten befinden sich in der Regel nur am Stadtrand. Die niedrige Bebauung mit meist Ein- bis Zweifamilienhäusern und entsprechenden Hausgärten sind im gesamten Stadtrandbereich zu finden. Die Villenbebauung mit parkartigen Gärten entstand hauptsächlich während der Gründerzeit in landschaftlich reizvollen Gebieten und wurde seitdem kaum verändert. Größere Bereiche dieses Typs findet man im Bereich des Grunewalds in Nikolassee, Zehlendorf, Dahlem, Grunewald und in Lichterfelde, im Bereich des Tegeler Forsts in Hermsdorf und Frohnau, in der Umgebung der Dahme bei Grünau sowie im Bereich der Müggelspree bei Rahnsdorf. Die Bebauung mit Gärten und halbprivater Umgrünung , bei der die Villenbebauung bzw. die niedrige Bebauung mit Einfamilienhäusern mit größeren Miet- und Appartementhäusern durchsetzt ist, kommt hauptsächlich im südlichen Stadtgebiet vor, insbesondere in den Übergangsbereichen zwischen Villenbebauung und Einfamilienhausbebauung in Lichterfelde West und Zehlendorf. Dörfliche Bebauung ist nur noch in den alten Ortskernen am Stadtrand erhalten, wobei in den östlichen Bezirken noch wesentlich mehr und größere dörfliche Strukturen zu finden sind. Die Bebauung mit überwiegender Nutzung durch Handel und Dienstleistung findet man häufig in den alten Ortskernen der verschiedenen Stadtteile. Insbesondere fallen die beiden Citybereiche von West- und Ost-Berlin um den Kurfürstendamm/Tauentzienstraße bzw. um den Alexanderplatz/Friedrichstraße auf. Strukturtypen mit überwiegender Nutzung durch Gewerbe und Industrie konzentrieren sich entlang von Wasserwegen und Bahnlinien. Dicht bebaute Gewerbegebiete kommen flächenmäßig weniger vor als Gewerbegebiete mit geringer Bebauung . Bebauung mit überwiegender Nutzung durch Gemeinbedarf und Sondernutzung ist über das gesamte Stadtgebiet relativ gleichmäßig verteilt zu finden. Grün- und Freiflächen sind im Stadtrandgebiet gegenüber der Innenstadt deutlich mehr vorhanden. Als Verkehrsflächen fallen die Flughäfen Tempelhof und Tegel und die Bahnflächen entlang von S-Bahnlinien auf. Differenzierte Angaben zu den Strukturtypen, die nicht überwiegend der Wohnnutzung dienen, finden sich in den Karten 06.01 Reale Nutzung der bebauten Flächen sowie 06.02 Grün- und Freiflächenbestand des Umweltatlasses.
Die Systematik der für West-Berlin definierten Flächentypen wurde im Hinblick auf die Übertragbarkeit auf Ost-Berlin überarbeitet, wobei sich keine wesentlichen Änderungen ergaben. Grundsätzlich unterscheiden sich die Flächentypen mit überwiegender Wohnnutzung von den Flächentypen mit anderen Nutzungen. Die Flächentypen mit überwiegender Wohnnutzung wurden anhand ihrer typischen Bau- und Freiraumstruktur sowie ihrer Entstehungszeit differenziert. Im Gegensatz dazu spielen bei den anderen Flächentypen Entstehungszeit und Baustruktur eine untergeordnete Rolle. Sie weisen kein charakteristisches räumliches Erscheinungsbild auf, sondern besitzen lediglich eine typische Nutzungscharakteristik. Zusätzlich wird jeder Flächentyp durch seinen Versiegelungsgrad, Bebauungsgrad und seine Verteilung unterschiedlich durchlässiger Oberflächenbeläge charakterisiert. (vgl. Karte 01.02, SenStadtUm 1993). Insgesamt wurden 60 verschiedene Flächentypen abgegrenzt und auf Grundlage der Bezugsflächen des UIS erfaßt und dargestellt. Die Bezugsflächen entsprechen den statistischen Blöcken, die bei unterschiedlicher Nutzung innerhalb eines Blocks zu nutzungshomogenen Blockteilflächen weiter unterteilt wurden. Für die Darstellung in der vorliegenden Karte wurden ähnliche Flächentypen zu einem übergeordneten Strukturtyp zusammengefaßt. Die Zuordnung wird aus Tabelle 2 ersichtlich. Die Strukturtypen mit überwiegender Wohnnutzung kommen nur auf Blöcken oder Blockteilflächen vor, die in der Karte Reale Nutzung der bebauten Flächen als Wohngebiet oder Mischgebiet I ausgewiesen wurden (vgl. Datengrundlage, Tab. 1). Die Strukturtypen mit überwiegender Nutzung durch Handel, Dienstleistung, Gewerbe und Industrie gibt es nur auf Blöcken oder Blockteilflächen mit den Kategorien Kerngebiet, Mischgebiet II, Gewerbe- und Industriegebiet, Flächen der Ver- und Entsorgung und in einzelnen Fällen Mischgebiet I. Die Strukturtypen mit anderen Nutzungen kommen auf Blöcken oder Blockteilflächen mit den Kategorien Gemeinbedarfsflächen / Sondernutzung, Verkehrsflächen, Baustellen und allen Kategorien der Karte 06.02 Grün- und Freiflächenbestand vor. Zur Aktualisierung der 1988 für West-Berlin erfaßten Flächentypen und der Erweiterung auf das Ost-Berliner Stadtgebiet 1990 wurde von der in den Karten 06.01 Reale Nutzung der bebauten Flächen und 06.02 Grün- und Freiflächenbestand ausgewiesenen Nutzung ausgegangen. Hatte sich in West-Berlin die Nutzung seit der erstmaligen Erfassung der Flächentypen (1988) nicht verändert, wurde der damals ausgewiesene Flächentyp übernommen. Sonst wurde er mit Hilfe des Luftbildes und der Karten der nutzungshomogenen Blockteilflächen neu bestimmt. Für Ost-Berlin wurden die in der Datengrundlage bereits aufgeführten Quellen ausgewertet. Insbesondere den Luftbildern und Meßtischblättern konnten viele charakteristische Merkmale über die Baustruktur, wie Gebäudegrundriß, Stellung der Gebäude innerhalb des Blocks und eingeschränkt Gebäudehöhe sowie Baualter, entnommen werden. Auch die Gestaltung der nicht bebauten Freiflächen – mit Ausnahme der sehr eng bebauten Bereiche des Typs Geschlossener Hinterhof – war gut zu erkennen. Weiter erfolgte die Differenzierung der Verkehrsflächen in der Regel auf Grundlage der Luftbilder. Obwohl sich die Informationen in den Baualterskarten nicht auf alle Wohngebäude beziehen und auch nicht gebäudebezogen pro Baujahr und Geschoßanzahl wie in West-Berlin vorhanden sind, reichte ihre Genauigkeit zur Bestimmung der Flächentypen in der Regel aus. Die Kategorien Mischgebiet II und Gewerbegebiet der Karte 06.01 Reale Nutzung der bebauten Flächen wurden anhand des in der Versiegelungskarte erfaßten Bebauungsgrades in verschiedene Flächentypen differenziert. Die Untergliederung der Kategorie Kleingarten in drei Flächentypen erfolgte für West-Berlin auf Grundlage der Karte und Liste der Berliner Kleingartenkolonien. Einer Block- bzw. Blockteilfläche wurde grundsätzlich nur ein Flächentyp zugeordnet. Bei unterschiedlichen Flächentypen innerhalb einer Block- bzw. Blockteilfläche, z.B. Garten und Zeile seit den 50er Jahren, wurde der dominante Flächentyp vergeben. Strukturtypen mit überwiegender Wohnnutzung Blockbebauung der Gründerzeit mit Seitenflügeln und Hinterhäusern Die Baustruktur ist gekennzeichnet durch eine geschlossene bis fast geschlossene, überwiegend fünf bis sechsgeschossige Blockrandbebauung. Je nach Flächentyp sind die einzelnen Grundstücke mit Vorderhaus, Seitenflügeln und Hinterhaus allseitig oder mehrseitig bebaut. Die Bebauung stammt aus den Jahren 1870-1918. Im Rahmen der behutsamen Sanierung wurden Ende der 70er Jahre und in den 80er Jahren ehemalige Baulücken durch Neubauten geschlossen sowie die Altbauten modernisiert. Abrisse wurden nur vereinzelt durchgeführt. In Ost-Berlin wurden die Anfang der 70er Jahre sanierten Gebiete erfaßt, bei denen relativ großzügig Hintergebäude abgerissen und Hofflächen zusammengelegt wurden. Die Freiraumstruktur ist geprägt von verwinkelten Blockinnenräumen. Sie entstehen durch allseitig oder mehrseitig geschlossene, enge Hinterhöfe, von denen z.T. mehrere hintereinander liegen und durch Hofdurchfahrten miteinander verbunden sind. Die Hofflächen sind meist betoniert, asphaltiert oder gepflastert. Zum Teil findet man Anpflanzungen an den Gebäudeseiten, Schmuckbeete oder einen vereinzelten Baum im Hof. Blockrandbebauung der Gründerzeit mit geringem Anteil von Seiten- und Hintergebäuden Die Baustruktur zeigt überwiegend eine viergeschossige, fast geschlossene Blockrandbebauung. Die einzelnen Grundstücke sind mit Vorderhaus und Seitenflügeln oder Hinterhaus bebaut. Die Bebauung entstand hauptsächlich zwischen 1892 und 1918; z.T. sind ältere Gebäude integriert. Dabei nimmt der Anteil des Typs Schuppenhof zu, eine vor 1892 entstandene, meist zwei- bis dreigeschossige, zum Teil dörfliche Bebauung. Der Blockrand ist nur noch teilweise geschlossen. Die einzelnen Grundstücke sind im hinteren Bereich mit ein- bis zweigeschossigen Schuppen bebaut. Die Freiraumstruktur zeichnet sich durch Vorgärten aus. Der Blockinnenraum ist gezahnt (nur Seitenflügel) oder langgestreckt (nur Hinterhäuser) und an den nicht bebauten Grundstücksgrenzen durch Zäune untergliedert. Der Blockinnenraum des Typs “Schuppenhof” ist durch geschlossene Hinterhöfe, die durch Mauern und Schuppen gebildet werden, kleinteiliger untergliedert. Als Oberflächenbelag herrscht Kopfsteinpflaster vor. An den Rändern der Hoffläche überwiegt Spontanvegetation. Gewerbliche Nutzung ist häufiger als Gemüse- und Obstgartennutzung. Beim Typ Schmuck- und Gartenhof dominiert allerdings die gärtnerische Gestaltung mit Obstbäumen, Beeten und Sitzplätzen. Blockrandbebauung der Gründerzeit mit massiven Veränderungen Die Baustruktur wird durch eine fünf- bis sechsgeschossige, weitgehend geschlossene Blockrandbebauung gebildet, die z.T. unterbrochen ist durch Einfahrten, Parkplätze und einzelne Baulücken. Entwickelt hat sich diese Struktur aus ehemaliger Hinterhofbebauung der Gründerzeit. Der hohe Neubauanteil im Blockrand mit Gebäuden, die nach dem 2. Weltkrieg entstanden, resultiert aus der Schließung kriegsbedingter Baulücken (Nachkriegsblockrand) oder ist eine Folge von Sanierungsmaßnahmen, bei denen Gebäude mit schlechter Bausubstanz abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurden. Die Hinterhofstruktur wurde durch Abriß einzelner Hinterhäuser beim Nachkriegsblockrand und durch Abriß nahezu aller Hintergebäude beim Typ Sanierung durch Entkernung verändert. Die Freiraumstruktur zeigt gegenüber der ehemaligen Hinterhofbebauung einen relativ offenen, zusammenhängenden Blockinnenraum. Bei dem Flächentyp Nachkriegsblockrand wird der Blockinnenraum durch Zäune entlang der nicht bebauten Grundstücksseiten gegliedert. Man findet neben den alten gründerzeitlichen Hofgestaltungen in den neuen oder erneuerten Höfen gepflasterte Parkplatzflächen, z.T mit Randbegrünung. Beim Typ Sanierung durch Entkernung ist der Blockinnenraum als gemeinsamer Aufenthaltsraum für Bewohner mit Spielplätzen, Wegen, pflegeleichtem Grün und Rasenflächen gestaltet. Blockrand- und Zeilenbebauung der 20er und 30er Jahre Die Baustruktur weist eine meist drei- bis viergeschossige, geschlossene oder fast geschlossene Blockrandbebauung bzw. eine offene Bebauung mit parallel zueinander aufgereihten langgestreckten Häuserzeilen auf. Die Zeilen erstrecken sich wegen der Belichtung hauptsächlich in Ost-West-Richtung. Zum Teil wird die strenge Zeilenbebauung durch abschließende Quergebäude oder durch die Mischung von Zeilen- und Randbebauung aufgelockert. Dieser Flächentyp entstand hauptsächlich in den 20er und zu Anfang der 30er Jahre. Die Freiraumstruktur ist charakterisiert durch große, zusammenhängende Blockinnenhöfe bzw. durch langgestreckte, nicht geschlossene Zeilenzwischenräume. Typisch ist die ausgeprägte Grüngestaltung mit Rasenflächen und locker verteilten Bäumen sowie Hecken entlang der Eingangsbereiche und um vorhandene Spielbereiche und Mülleimerstellplätze, teilweise werden die Höfe als Mietergärten genutzt. Der geringe Anteil an Erschließungsflächen ist typisch, da die Blockinnenräume nicht als Parkplätze zu nutzen sind. Zeilenbebauung seit den 50er Jahren In der Baustruktur überwiegen viergeschossige Häuserzeilen. Sie sind anfangs hauptsächlich in Ost-West-Richtung angelegt, später auch gestaffelt in versetzter Anordnung oder entlang geschwungener Straßenräume. Relativ große, langgestreckte, nicht abgeschlossene Freiflächen zwischen den Häuserzeilen charakterisieren die Freiraumstruktur. Etwa ein Drittel der Freifläche wird als Parkplatz und für Erschließungswege genutzt. Dominant ist Zierrasen mit locker verteilten Bäumen und Gebüsch. Spielbereiche, Mülleimerecken und Parkplätze sind meist durch Gebüsch und Bäume abgegrenzt. In den Siedlungen der 70er Jahre geht der Anteil des Rasens zu Gunsten von Hochbeeten an breiten Erschließungswegen zurück. Hohe Bebauung der Nachkriegszeit Große, hohe Zeilen- und Punkthäuser unterschiedlicher Geschoßhöhe kennzeichnen die Baustruktur. Der Typ Hochhaus besitzt in West-Berlin mindestens acht, in Ost-Berlin mindestens sechs Geschosse. Die Anordnung der Gebäude innerhalb des Blocks erscheint für die in West-Berlin liegenden Typen Ungeordneter Wiederaufbau und Hochhaus offen, ohne erkennbare Regeln. Die in Ost-Berlin als Großsiedlungen angelegten Plattenbauten sind z.T. in halboffener Blockrandbebauung errichtet worden, teilweise mit Zeilenbebauung gemischt. Der Flächentyp Ungeordneter Wiederaufbau entstand nach 1945 auf Blöcken ehemaliger gründerzeitlicher Blockrandbebauung, während der Typ Hochhaus in West-Berlin vorwiegend in den 60er und 70er und in Ost-Berlin in den 70er und Anfang der 80er Jahre meist in Form einer Großsiedlung angelegt wurde. Die Freiraumstruktur der in Ost-Berlin in halboffener Blockrandbebauung angelegten Großsiedlungen des Typs Hochhaus weist einen relativ großen Blockinnenraum auf, der z.T. durch Hauszeilen im Blockinnern gegliedert ist. Beim Typ Ungeordneter Wiederaufbau werden die relativ sparsam dimensionierten unbebauten Flächen meist als Parkplatzfläche genutzt, die verbleibenden Flächen sind Abstandsgrünflächen. Der Anteil der nicht bebauten Flächen ist beim Typ Hochhaus relativ groß. Sie sind zur Hälfte durch groß dimensionierte Erschließungswege und Parkplätze versiegelt. Die andere Hälfte ist als Zierrasen mit geometrisch angelegten Gehölzpflanzungen gestaltet. Blockrand- oder Zeilenbebauung der 80er und 90er Jahre Drei- bis fünfgeschossige, halboffene bis geschlossene Blockrandbebauung oder eine Mischung von Zeilen- und Blockrandbebauung in Plattenbauweise machen die Baustruktur aus. Errichtet wurden diese Großsiedlungen in Ost-Berlin in den 80er und 90er Jahren. Die Freiraumstruktur wird durch relativ große Freiflächen gebildet. Der Blockinnenraum ist z.T. durch Hauszeilen untergliedert. Ca. ein Drittel der nicht bebauten Fläche wird als Parkplatz oder für Erschließungswege genutzt, sonst dominieren Zierrasen mit angelegten Gehölzpflanzungen. Niedrige Bebauung mit Hausgärten Eine meist ein- bis zweigeschossige Bebauung mit Reihenhäusern und eng stehenden Doppelhäusern, mit Einfamilienhäusern und kleineren Mehrfamilienhäusern oder mit Wochenendhäusern prägt die Baustruktur. Bis 1945 wurden die Gebäude um dem Blockrand in einheitlicher Baufluchtlinie gebaut. Nach dem Krieg wurden die Reihenhäuser häufig entlang von Stichstraßen und Zuwegen ins Blockinnere gestaffelt, und die Einfamilienhäuser wurden in unregelmäßigen Abständen zur Straße und immer häufiger im hinteren Bereich des Grundstücks als zweites Haus (Hammergrundstück) errichtet. Bei dem Typ Offene Siedlungsbebauung entstanden Einfamilienhäuser, Werkstätten, Garagen und Gartenlauben zu verschiedenen Zeiten ohne geplante Anordnung. Die Freiraumstruktur der vor dem Krieg errichteten Siedlungen des Typs Reihengarten und Garten ist gekennzeichnet durch einheitlich breite Vorgärten und einen großen Blockinnenraum, der nur durch Grundstückseinfassungen gegliedert ist. Bei allen anderen Siedlungen dieses Typs ist der Blockinnenraum von Häusern durchsetzt. Die nicht bebauten Flächen werden in der Regel als Obst-, Gemüse-, oder Ziergärten genutzt. Villenbebauung mit parkartigen Gärten Überwiegend zweigeschossige, offene Blockrandbebauung mit Villen hinter einer einheitlichen Baufluchtlinie gliedern die Baustruktur. Für die Gebäude, die zwischen 1890 und 1930 entstanden, ist ein großes Gebäudevolumen typisch. Die Freiraumstruktur ist charakterisiert durch die einheitlich breiten Vorgärten und den großen Blockinnenraum, der durch Grundstückseinfassungen mit dichtem Gebüsch oder altem Mauerwerk gegliedert ist. Die großen Gartengrundstücke besitzen einen alten Baumbestand auf Rasenflächen, z.T. auch Gemüse- und Blumenbeete. Bebauung mit Gärten und halbprivater Umgrünung Die Baustruktur kennzeichnet eine offene, mehrgeschossige Blockbebauung mit Miet- und Appartementhäusern zwischen Einfamilienhäusern und Villen. Entstanden ist dieser Typ seit 1950 durch Abriß und Verdichtung der Bebauung der Typen Garten und Parkartiger Garten. Ein von größeren Gebäuden durchsetzter Blockinnenraum charakterisiert die Freiraumstruktur. Die nicht bebauten Flächen werden als Hausgärten genutzt oder sind durch eine einheitliche Umgrünung mit Bodendeckern und Ziersträuchern, durch mit Betonpflaster befestigte Wege und Parkplätze sowie durch die Häuser umgebende Kieselstreifen gestaltet. Dörfliche Bebauung Die Baustruktur läßt sich mit einer meist ein- bis zweigeschossigen, in Stadtnähe auch mehrgeschossigen Bebauung beschreiben. Zwischen den Häusern des ehemaligen Dorfkerns entstanden neue Gebäude unterschiedlicher Größe. Die Freiraumstruktur machen noch erhaltene dörfliche Elemente wie Straßenführung, Anger, Dorfteich, Gutspark oder Friedhof an der Kirche aus. Die Freiflächen werden als Gemüse- oder Obstgärten, Gartencafés, als Lagerflächen für Handels- und Handwerksbetriebe u.ä. genutzt. Strukturtypen mit überwiegender Nutzung durch Handel, Dienstleistung, Gewerbe und Industrie Bebauung mit überwiegender Nutzung durch Handel und Dienstleistung Typisch ist der mit 75 – 100 % hohe Anteil an Handels- und Dienstleistungsunternehmen. Der Flächentyp Kerngebiet ist in der Regel sehr kompakt gebaut und kommt hauptsächlich im Zentrum Berlins vor. Die nicht bebauten Flächen der Kerngebiete werden meist als Flächen für Zulieferung und als PKW-Stellplätze für Mitarbeiter, Kunden und Besucher intensiv genutzt und sind entsprechend oft mit Asphalt, Beton oder Verbundsteinpflaster befestigt. Der Flächentyp Ausflugsgaststätten erfaßt größere Ausflugsgaststätten in Erholungsgebieten. Für die nicht bebauten Flächen dieses Flächentyps sind große Terrassen, Gartenanlagen und Erschließungswege sowie viele Stellplätze für PKW`s typisch. Geringe Bebauung mit überwiegender Nutzung durch Gewerbe und Industrie Diese Gebiete sind geprägt durch gewerbliche Bebauung mit überwiegend ein- bis zweigeschossigen Hallen- und Gebäudekomplexen und großzügigen Abstandsflächen. Als Flächen der Ver- und Entsorgung sind hier auch die Gebäude und Grundstücksflächen der Elektrizitäts-, Gas-, Wasser- und Entwässerungswerke, der Stadtreinigung u.a. erfaßt. Die Wohnnutzung tritt im äußeren Erscheinungsbild weitgehend zurück. Die Grundstücksfläche ist bis höchstens 50 % bebaut. Die großen, nicht bebauten Flächen dienen der Lagerung, als Güterumschlagplatz oder als PKW- und LKW-Stellplatz. Es kommen auch größere ungenutzte, meist vegetationsbedeckte Bereiche vor. Dichte Bebauung mit überwiegender Nutzung durch Gewerbe und Industrie Prägendes Merkmal dieser Gebiete ist die gewerbliche Nutzung. Die Grundstücksflächen sind zu mehr als 50 % mit mehrgeschossigen, überwiegend gewerblich und industriell genutzten Gebäuden bebaut. Man findet Gewerbehöfe mit Fabriketagen, Fabriketagen in Hinterhäusern und Seitenflügeln oder Grundstücke mit Industriegebäuden. Die nicht bebaute Fläche wird intensiv für Lieferverkehr genutzt und ist entsprechend sehr stark versiegelt. Diese dicht bebauten gewerblich genutzten Gebiete sind häufig während der Gründerzeit entstanden. Strukturtypen mit anderen Nutzungen (Gemeinbedarf, Verkehrsfläche, Baustelle oder Grün- und Freifläche) Diese Strukturtypen fassen die in der Karte 06.01 Reale Nutzung der bebauten Flächen als Gemeinbedarfsflächen / Sondernutzung, als Verkehrsflächen oder als Baustellen ausgewiesenen Blöcke bzw. Blockteilflächen zu einem Strukturtyp und alle in der Karte 06.02 Grün- und Freiflächenbestand erfaßten Nutzungskategorien zu einem weiteren Strukturtyp zusammen (vgl. Tab 2). Die in den 80er und 90er Jahren entstandene Bebauung in West-Berlin wurde in vorhandene Strukturtypen mit eingeordnet. Beispielsweise wurde für die IBA-Bauten in der Kreuzberger Lindenstraße der Flächentyp Sanierung durch Entkernung vergeben. Die Bebauung an der Osdorfer Straße/Ecke Lichterfelder Ring wurde in den Flächentyp Zeile seit den 50er Jahren mit eingeordnet. Manche Flächentypen treten nur in Ost- oder nur in West-Berlin auf. Der Flächentyp Geschlossener Hinterhof ist in Ost-Berlin mit unter dem Flächentyp Hinterhof erfaßt. Den Typ Sanierung durch Entkernung gibt es nur in West-Berlin, da in Ost-Berlin weniger Hofgebäude abgerissen wurden. Auch der Flächentyp Ungeordneter Wiederaufbau entwickelte sich nur in West Berlin. Dagegen entstand der Typ Plattenbausiedlung der 80er und 90er Jahre nur in Ost-Berlin. Der Flächentyp Offene Siedlungsbebauung wurde neu eingeführt. In West-Berlin kommt er nur selten vor und wurde meist unter dem Typ Garten mit erfaßt.
Für die vorliegende Aktualisierung wurde das methodische Vorgehen der Ausgabe 2002 beibehalten. Flächentypen Grundsätzlich unterscheiden sich die Flächentypen mit überwiegender Wohnnutzung von den Flächentypen mit anderen Nutzungen. Die Flächentypen mit überwiegender Wohnnutzung wurden anhand ihrer typischen Bau- und Freiraumstruktur sowie ihrer Entstehungszeit differenziert. Im Gegensatz dazu spielen bei den anderen Flächentypen Entstehungszeit und Baustruktur eine untergeordnete Rolle. Sie weisen kein charakteristisches räumliches Erscheinungsbild auf, sondern besitzen lediglich eine typische Nutzungscharakteristik. Zusätzlich wird jeder Flächentyp durch seinen Versiegelungsgrad, Bebauungsgrad und seine Verteilung unterschiedlich durchlässiger Oberflächenbeläge charakterisiert. Insgesamt wurden 62 verschiedene Flächentypen abgegrenzt und auf Grundlage der Bezugsflächen des UIS erfasst und dargestellt. Die Bezugsflächen entsprechen den statistischen Blöcken, die bei unterschiedlicher Nutzung innerhalb eines Blocks zu nutzungshomogenen Blockteilflächen weiter unterteilt wurden. Strukturtypen Für die Darstellung in der vorliegenden Karte wurden ähnliche Flächentypen zu einem übergeordneten Strukturtyp zusammengefasst. Die Zuordnung wird aus Tabelle 2 ersichtlich. Die Strukturtypen mit überwiegender Wohnnutzung kommen nur auf Blöcken oder Blockteilflächen vor, die in der Karte Reale Nutzung der bebauten Flächen als Wohngebiet oder Mischgebiet I ausgewiesen wurden. Die Strukturtypen mit überwiegender Nutzung durch Handel, Dienstleistung, Gewerbe und Industrie gibt es nur auf Blöcken oder Blockteilflächen mit den Kategorien Kerngebiet, Mischgebiet II, Gewerbe- und Industriegebiet, Flächen der Ver- und Entsorgung und in einzelnen Fällen Mischgebiet I. Die Strukturtypen mit anderen Nutzungen kommen auf Blöcken oder Blockteilflächen mit den Kategorien Gemeinbedarfsflächen / Sondernutzung, Verkehrsflächen, Baustellen und allen Kategorien der Karte 06.02 Grün- und Freiflächenbestand vor. Aktualisierung der Flächentypen auf Grundlage der digitalen Arbeitskarte des ISU Alle Informationen über den Flächentyp bzw. die reale Flächennutzung werden im Informationssystem Stadt und Umwelt (ISU) verwaltet und bearbeitet. Es ermöglicht die graphische Verarbeitung der Sachdaten auf Grundlage eines einheitlichen räumlichen Bezugssystems . Als räumliches Bezugssystem dient eine digitale topographische Grundkarte im Maßstab 1:50 000, die Arbeitskarte ISU50 des ISU. Darin ist der einzelne statistische Block, der in der Regel durch Straßen begrenzt wird, mit seiner Blocknummer dargestellt. Die Nummerierung und Abgrenzung der Blöcke werden vom Statistischen Landesamt geführt. Das einheitliche Bezugssystem ermöglicht eine eindeutige räumliche Identifikation aller Sachdaten. Über einen gemeinsamen Schlüssel, der unter anderem Bezirks-, Block- und Blockteilflächennummern enthält, werden diese Daten dem räumlichen Bezugssystem zugeordnet. Straßen haben im räumlichen Bezugssystem des ISU keine Fläche und sind somit datentechnisch nicht ansprechbar. Der Straßenverlauf ergibt sich durch die Grenzen der einzelnen statistischen Blöcke. Die Daten der realen Flächennutzung sind in einer Nutzungsdatei gespeichert. Diese Datei enthält zusätzlich zur Angabe der realen Flächennutzung eines Blocks bzw. einer Blockteilfläche weitere Informationen über die Flächengröße, den Flächentyp, den Versiegelungsgrad, die Verteilung unterschiedlich durchlässiger Oberflächenbeläge sowie vertiefende Informationen zu Mischgebieten und Brachflächen. Die Digitale Grundkarte Berlin 1:50.000 (ISU50) und die dazu gehörige Datenbank mit den Angaben zu den Flächentypen (Stand 2000) wurden mit Hilfe der angegebenen Grundlagendaten in folgenden Arbeitsschritten auf den Stand 31.12.2001 aktualisiert. Nach der graphischen Überlagerung mit der “Digitalen Grundkarte Berlin 1:5.000” und den entsprechenden Luftbildern wurden die seit 1990 veränderten Blockabgrenzungen einschließlich der aktuellen Flächenschlüssel des Statistischen Landesamtes Berlin (Stand 2001) im Darstellungsduktus der Digitalen Grundkarte Berlin 1:50.000 (ISU50) übernommen. Insgesamt wurden 1.427 neue Block/Blockteilflächen gebildet. Anhand der bei SenStadt IA 1 geführten digitalen Karte “Flächen mit gesamtstädtischen Veränderungspotentialen” wurden die Hauptnutzungsarten (Wohnen, Gemeinbedarf, Dienstleistung, Einzelhandel, Gewerbe, Technische Infrastruktur, Parlament und Regierung, Grünflächen u.a.) und der entsprechende Flächentyp ermittelt. Einer Block- bzw. Blockteilfläche wurde grundsätzlich nur ein Flächentyp zugeordnet. Bei unterschiedlichen Flächentypen innerhalb einer Block- bzw. Blockteilfläche, z.B. Garten und Zeile seit den 50er Jahren, wurde der dominante Flächentyp vergeben. Im Folgenden werden die wesentlichen Strukturmerkmale der einzelnen Flächentypen beschrieben. Strukturtypen mit überwiegender Wohnnutzung Blockbebauung der Gründerzeit mit Seitenflügeln und Hinterhäusern Die Baustruktur ist gekennzeichnet durch eine geschlossene bis fast geschlossene, überwiegend fünf bis sechsgeschossige Blockrandbebauung. Je nach Flächentyp sind die einzelnen Grundstücke mit Vorderhaus, Seitenflügeln und Hinterhaus allseitig oder mehrseitig bebaut. Die Bebauung stammt aus den Jahren 1870-1918. Im Rahmen der behutsamen Sanierung wurden Ende der 70er Jahre und in den 80er Jahren ehemalige Baulücken durch Neubauten geschlossen sowie die Altbauten modernisiert. Abrisse wurden nur vereinzelt durchgeführt. In Ost-Berlin wurden die Anfang der 70er Jahre sanierten Gebiete erfasst, bei denen relativ großzügig Hintergebäude abgerissen und Hofflächen zusammengelegt wurden. Die Freiraumstruktur ist geprägt von verwinkelten Blockinnenräumen. Sie entstehen durch allseitig oder mehrseitig geschlossene, enge Hinterhöfe, von denen z.T. mehrere hintereinander liegen und durch Hofdurchfahrten miteinander verbunden sind. Die Hofflächen sind meist betoniert, asphaltiert oder gepflastert. Zum Teil findet man Anpflanzungen an den Gebäudeseiten, Schmuckbeete oder einen vereinzelten Baum im Hof. Blockrandbebauung der Gründerzeit mit geringem Anteil von Seiten- und Hintergebäuden Die Baustruktur zeigt überwiegend eine viergeschossige, fast geschlossene Blockrandbebauung. Die einzelnen Grundstücke sind mit Vorderhaus und Seitenflügeln oder Hinterhaus bebaut. Die Bebauung entstand hauptsächlich zwischen 1892 und 1918; z.T. sind ältere Gebäude integriert. Dabei nimmt der Anteil des Typs Schuppenhof zu, eine vor 1892 entstandene, meist zwei- bis dreigeschossige, zum Teil dörfliche Bebauung. Der Blockrand ist nur noch teilweise geschlossen. Die einzelnen Grundstücke sind im hinteren Bereich mit ein- bis zweigeschossigen Schuppen bebaut. Die Freiraumstruktur zeichnet sich durch Vorgärten aus. Der Blockinnenraum ist gezahnt (nur Seitenflügel) oder lang gestreckt (nur Hinterhäuser) und an den nicht bebauten Grundstücksgrenzen durch Zäune untergliedert. Der Blockinnenraum des Typs “Schuppenhof” ist durch geschlossene Hinterhöfe, die durch Mauern und Schuppen gebildet werden, kleinteiliger untergliedert. Als Oberflächenbelag herrscht Kopfsteinpflaster vor. An den Rändern der Hoffläche überwiegt Spontanvegetation. Gewerbliche Nutzung ist häufiger als Gemüse- und Obstgartennutzung. Beim Typ Schmuck- und Gartenhof dominiert allerdings die gärtnerische Gestaltung mit Obstbäumen, Beeten und Sitzplätzen. Blockrandbebauung der Gründerzeit mit massiven Veränderungen Die Baustruktur wird durch eine fünf- bis sechsgeschossige weitgehend geschlossene Blockrandbebauung gebildet, die z.T. unterbrochen ist durch Einfahrten, Parkplätze und einzelne Baulücken. Entwickelt hat sich diese Struktur aus ehemaliger Hinterhofbebauung der Gründerzeit. Der hohe Neubauanteil im Blockrand mit Gebäuden, die nach dem 2. Weltkrieg entstanden, resultiert aus der Schließung kriegsbedingter Baulücken (Nachkriegsblockrand) oder ist eine Folge von Sanierungsmaßnahmen, bei denen Gebäude mit schlechter Bausubstanz abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurden. Die Hinterhofstruktur wurde durch Abriss einzelner Hinterhäuser beim Nachkriegsblockrand und durch Abriss nahezu aller Hintergebäude beim Typ Sanierung durch Entkernung verändert. Die Freiraumstruktur zeigt gegenüber der ehemaligen Hinterhofbebauung einen relativ offenen, zusammenhängenden Blockinnenraum. Bei dem Flächentyp Nachkriegsblockrand wird der Blockinnenraum durch Zäune entlang der nicht bebauten Grundstücksseiten gegliedert. Man findet neben den alten gründerzeitlichen Hofgestaltungen in den neuen oder erneuerten Höfen gepflasterte Parkplatzflächen, z.T mit Randbegrünung. Beim Typ Sanierung durch Entkernung ist der Blockinnenraum als gemeinsamer Aufenthaltsraum für Bewohner mit Spielplätzen, Wegen, pflegeleichtem Grün und Rasenflächen gestaltet. Blockrand- und Zeilenbebauung der 20er und 30er Jahre Die Baustruktur weist eine meist drei- bis viergeschossige, geschlossene oder fast geschlossene Blockrandbebauung bzw. eine offene Bebauung mit parallel zueinander aufgereihten lang gestreckten Häuserzeilen auf. Die Zeilen erstrecken sich wegen der Belichtung hauptsächlich in Ost-West-Richtung. Zum Teil wird die strenge Zeilenbebauung durch abschließende Quergebäude oder durch die Mischung von Zeilen- und Randbebauung aufgelockert. Dieser Flächentyp entstand hauptsächlich in den 20er und zu Anfang der 30er Jahre. Die Freiraumstruktur ist charakterisiert durch große, zusammenhängende Blockinnenhöfe bzw. durch lang gestreckte, nicht geschlossene Zeilenzwischenräume. Typisch ist die ausgeprägte Grüngestaltung mit Rasenflächen und locker verteilten Bäumen sowie Hecken entlang der Eingangsbereiche und um vorhandene Spielbereiche und Mülleimerstellplätze, teilweise werden die Höfe als Mietergärten genutzt. Der geringe Anteil an Erschließungsflächen ist typisch, da die Blockinnenräume nicht als Parkplätze zu nutzen sind. Zeilenbebauung seit den 50er Jahren In der Baustruktur überwiegen viergeschossige Häuserzeilen. Sie sind anfangs hauptsächlich in Ost-West-Richtung angelegt, später auch gestaffelt in versetzter Anordnung oder entlang geschwungener Straßenräume. Relativ große, lang gestreckte, nicht abgeschlossene Freiflächen zwischen den Häuserzeilen charakterisieren die Freiraumstruktur. Etwa ein Drittel der Freifläche wird als Parkplatz und für Erschließungswege genutzt. Dominant ist Zierrasen mit locker verteilten Bäumen und Gebüsch. Spielbereiche, Mülleimerecken und Parkplätze sind meist durch Gebüsch und Bäume abgegrenzt. In den Siedlungen der 70er Jahre geht der Anteil des Rasens zu Gunsten von Hochbeeten an breiten Erschließungswegen zurück. Hohe Bebauung der Nachkriegszeit Große, hohe Zeilen- und Punkthäuser unterschiedlicher Geschosshöhe kennzeichnen die Baustruktur. Der Typ Hochhaus besitzt in West-Berlin mindestens acht, in Ost-Berlin mindestens sechs Geschosse. Die Anordnung der Gebäude innerhalb des Blocks erscheint für die in West-Berlin liegenden Typen Ungeordneter Wiederaufbau und Hochhaus offen, ohne erkennbare Regeln. Die in Ost-Berlin als Großsiedlungen angelegten Plattenbauten sind z.T. in halboffener Blockrandbebauung errichtet worden, teilweise mit Zeilenbebauung gemischt. Der Flächentyp Ungeordneter Wiederaufbau entstand nach 1945 auf Blöcken ehemaliger gründerzeitlicher Blockrandbebauung, während der Typ Hochhaus in West-Berlin vorwiegend in den 60er und 70er und in Ost-Berlin in den 70er und Anfang der 80er Jahre meist in Form einer Großsiedlung angelegt wurde. Die Freiraumstruktur der in Ost-Berlin in halboffener Blockrandbebauung angelegten Großsiedlungen des Typs Hochhaus weist einen relativ großen Blockinnenraum auf, der z.T. durch Hauszeilen im Blockinnern gegliedert ist. Beim Typ Ungeordneter Wiederaufbau werden die relativ sparsam dimensionierten unbebauten Flächen meist als Parkplatzfläche genutzt, die verbleibenden Flächen sind Abstandsgrünflächen. Der Anteil der nicht bebauten Flächen ist beim Typ Hochhaus relativ groß. Sie sind zur Hälfte durch groß dimensionierte Erschließungswege und Parkplätze versiegelt. Die andere Hälfte ist als Zierrasen mit geometrisch angelegten Gehölzpflanzungen gestaltet. Blockrand- oder Zeilenbebauung der 80er und 90er Jahre in Ost-Berlin Drei- bis fünfgeschossige, halboffene bis geschlossene Blockrandbebauung oder eine Mischung von Zeilen- und Blockrandbebauung in Plattenbauweise machen die Baustruktur aus. Errichtet wurden diese Großsiedlungen in Ost-Berlin in den 80er und 90er Jahren. Die Freiraumstruktur wird durch relativ große Freiflächen gebildet. Der Blockinnenraum ist z.T. durch Hauszeilen untergliedert. Ca. ein Drittel der nicht bebauten Fläche wird als Parkplatz oder für Erschließungswege genutzt, sonst dominieren Zierrasen mit angelegten Gehölzpflanzungen. Kompakte, hohe Siedlungsbebauung und aufgelockerte, niedrige Siedlungsbebauung der 90er Jahre Die seit Anfang der 90er Jahre entstandenen Großsiedlungen unterscheiden sich erheblich von den typischen bis Anfang der 90er Jahre fast ausschließlich in Ost-Berlin errichteten Großsiedlungen in Plattenbauweise. Sie umfassen eine weite Spanne von städtebaulichen Strukturen (z.B. Blockrandbebauung, Zeilenbebauung, Reihenhaussiedlung, Stadtvillensiedlung). Um eine Unterscheidung der Plattenbausiedlungen von den jüngeren Neubaugebieten über die Flächentypen zu ermöglichen, wurden anhand der Bauhöhe zwei neue Flächentypen definiert. Es handelt sich dabei meist um größere Wohnungsbauprojekte die im Rahmen städtebaulicher Entwicklungsvorhaben realisiert wurden (Wasserstadt Spandau, Rummelsburger Bucht, Karow Nord, Buchholz, etc.). Der Flächentyp kompakte, hohe Siedlungsbebauung der 90er Jahre ist durch Geschosswohnungsbau mit Gebäuden über 4 Geschossen mit geschlossenen oder halboffenen Höfen, zum Teil auch mit Zeilenbebauung, gekennzeichnet. Die mit Gemeinschaftsanlagen der Infrastruktur (Einkaufszentrum, Schule, Kita, Energieversorgung, Entsorgung etc.)ausgestatteten Wohngebiete sind zum Teil in flächensparender und ökologischer Bauweise errichtet. Die Freiraumstruktur besteht aus großen öffentlich nutzbaren Grünanlagen mit Regenwasserrückhalteanlagen und Regenwasserversickerung, zum Teil mit Dach- und Fassadenbegrünung der Gebäude und kleinen privat nutzbaren Terrassen-Gärten. Der durchschnittliche Versiegelungsgrad bei rd. 250 Flächen im Stadtgebiet liegt bei etwa 54 % (Spanne 20 % bis 90 %), der durchschnittliche Bebauungsgrad bei 33 % (Spanne 10 % bis 75 %). Der Flächentyp aufgelockerte niedrige Siedlungsbebauung der 90er Jahre besteht aus Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäusern mit weniger als 4 Geschossen die vor allem am Stadtrand errichtet wurden. Parkplätze (Carports/Garagen) und private Gärten etc. befinden sich auf den meist kleinen Privatgrundstücken, bei Blockstrukturen in den Blockinnenbereichen. Der Anteil an Gemeinschaftsanlagen und öffentlich nutzbaren Grünanlagen ist eher gering. Der durchschnittliche Versiegelungsgrad bei rd. 80 ausgewerteten Flächen im Stadtgebiet liegt bei 50 % (Spanne 25 % bis 80 %), der durchschnittliche Bebauungsgrad bei 30 % (Spanne 10 % bis 60 %) Die Einwohnerdichte ist gegenüber der kompakten Siedlungsbebauung deutlich geringer. Niedrige Bebauung mit Hausgärten Eine meist ein- bis zweigeschossige Bebauung mit Reihenhäusern und eng stehenden Doppelhäusern, mit Einfamilienhäusern und kleineren Mehrfamilienhäusern oder mit Wochenendhäusern prägt die Baustruktur. Bis 1945 wurden die Gebäude um dem Blockrand in einheitlicher Baufluchtlinie gebaut. Nach dem Krieg wurden die Reihenhäuser häufig entlang von Stichstraßen und Zuwegen ins Blockinnere gestaffelt, und die Einfamilienhäuser wurden in unregelmäßigen Abständen zur Straße und immer häufiger im hinteren Bereich des Grundstücks als zweites Haus (Hammergrundstück) errichtet. Bei dem Typ Offene Siedlungsbebauung entstanden Einfamilienhäuser, Werkstätten, Garagen und Gartenlauben zu verschiedenen Zeiten ohne geplante Anordnung. Die Freiraumstruktur der vor dem Krieg errichteten Siedlungen des Typs Reihengarten und Garten ist gekennzeichnet durch einheitlich breite Vorgärten und einen großen Blockinnenraum, der nur durch Grundstückseinfassungen gegliedert ist. Bei allen anderen Siedlungen dieses Typs ist der Blockinnenraum von Häusern durchsetzt. Die nicht bebauten Flächen werden in der Regel als Obst-, Gemüse-, oder Ziergärten genutzt. Villenbebauung mit parkartigen Gärten Überwiegend zweigeschossige, offene Blockrandbebauung mit Villen hinter einer einheitlichen Baufluchtlinie gliedern die Baustruktur. Für die Gebäude, die zwischen 1890 und 1930 entstanden, ist ein großes Gebäudevolumen typisch. Die Freiraumstruktur ist charakterisiert durch die einheitlich breiten Vorgärten und den großen Blockinnenraum, der durch Grundstückseinfassungen mit dichtem Gebüsch oder altem Mauerwerk gegliedert ist. Die großen Gartengrundstücke besitzen einen alten Baumbestand auf Rasenflächen, z.T. auch Gemüse- und Blumenbeete. Bebauung mit Gärten und halbprivater Umgrünung Die Baustruktur kennzeichnet eine offene, mehrgeschossige Blockbebauung mit Miet- und Appartementhäusern zwischen Einfamilienhäusern und Villen. Entstanden ist dieser Typ seit 1950 durch Abriss und Verdichtung der Bebauung der Typen Garten und Parkartiger Garten. Ein von größeren Gebäuden durchsetzter Blockinnenraum charakterisiert die Freiraumstruktur. Die nicht bebauten Flächen werden als Hausgärten genutzt oder sind durch eine einheitliche Umgrünung mit Bodendeckern und Ziersträuchern, durch mit Betonpflaster befestigte Wege und Parkplätze sowie durch die Häuser umgebende Kieselstreifen gestaltet. Dörfliche Bebauung Die Baustruktur lässt sich mit einer meist ein- bis zweigeschossigen, in Stadtnähe auch mehrgeschossigen Bebauung beschreiben. Zwischen den Häusern des ehemaligen Dorfkerns entstanden neue Gebäude unterschiedlicher Größe. Die Freiraumstruktur machen noch erhaltene dörfliche Elemente wie Straßenführung, Anger, Dorfteich, Gutspark oder Friedhof an der Kirche aus. Die Freiflächen werden als Gemüse- oder Obstgärten, Gartencafés, als Lagerflächen für Handels- und Handwerksbetriebe u.ä. genutzt. Strukturtypen mit überwiegender Nutzung durch Handel, Dienstleistung, Gewerbe und Industrie Bebauung mit überwiegender Nutzung durch Handel und Dienstleistung Typisch ist der mit 75 – 100 % hohe Anteil an Handels- und Dienstleistungsunternehmen. Der Flächentyp Kerngebiet ist in der Regel sehr kompakt gebaut und kommt hauptsächlich im Zentrum Berlins vor. Die nicht bebauten Flächen der Kerngebiete werden meist als Flächen für Zulieferung und als PKW-Stellplätze für Mitarbeiter, Kunden und Besucher intensiv genutzt und sind entsprechend oft mit Asphalt, Beton oder Verbundsteinpflaster befestigt. Der Flächentyp Ausflugsgaststätten erfasst größere Ausflugsgaststätten in Erholungsgebieten. Für die nicht bebauten Flächen dieses Flächentyps sind große Terrassen, Gartenanlagen und Erschließungswege sowie viele Stellplätze für PKW’s typisch. Geringe Bebauung mit überwiegender Nutzung durch Gewerbe und Industrie Diese Gebiete sind geprägt durch gewerbliche Bebauung mit überwiegend ein- bis zweigeschossigen Hallen- und Gebäudekomplexen und großzügigen Abstandsflächen. Als Flächen der Ver- und Entsorgung sind hier auch die Gebäude und Grundstücksflächen der Elektrizitäts-, Gas-, Wasser- und Entwässerungswerke, der Stadtreinigung u.a. erfasst. Die Wohnnutzung tritt im äußeren Erscheinungsbild weitgehend zurück. Die Grundstücksfläche ist bis höchstens 50 % bebaut. Die großen, nicht bebauten Flächen dienen der Lagerung, als Güterumschlagplatz oder als PKW- und LKW-Stellplatz. Es kommen auch größere ungenutzte, meist vegetationsbedeckte Bereiche vor. Dichte Bebauung mit überwiegender Nutzung durch Gewerbe und Industrie Prägendes Merkmal dieser Gebiete ist die gewerbliche Nutzung. Die Grundstücksflächen sind zu mehr als 50 % mit mehrgeschossigen, überwiegend gewerblich und industriell genutzten Gebäuden bebaut. Man findet Gewerbehöfe mit Fabriketagen, Fabriketagen in Hinterhäusern und Seitenflügeln oder Grundstücke mit Industriegebäuden. Die nicht bebaute Fläche wird intensiv für Lieferverkehr genutzt und ist entsprechend sehr stark versiegelt. Diese dicht bebauten gewerblich genutzten Gebiete sind häufig während der Gründerzeit entstanden. Strukturtypen mit anderen Nutzungen (Gemeinbedarf, Verkehrsfläche, Baustelle oder Grün- und Freifläche) Diese Strukturtypen fassen die in der Karte 06.01 Reale Nutzung der bebauten Flächen als Gemeinbedarfsflächen / Sondernutzung, als Verkehrsflächen oder als Baustellen ausgewiesenen Blöcke bzw. Blockteilflächen zu einem Strukturtyp und alle in der Karte 06.02 Grün- und Freiflächenbestand erfassten Nutzungskategorien zu einem weiteren Strukturtyp zusammen (vgl. Tab 2). Manche Flächentypen treten nur in Ost- oder nur in West-Berlin auf. Der Flächentyp Geschlossener Hinterhof ist in Ost-Berlin mit unter dem Flächentyp Hinterhof erfasst. Den Typ Sanierung durch Entkernung gibt es nur in West-Berlin, da in Ost-Berlin weniger Hofgebäude abgerissen wurden. Auch der Flächentyp Ungeordneter Wiederaufbau entwickelte sich nur in West Berlin. Dagegen entstand der Typ Blockrand- oder Zeilenbebauung der 80er und 90er Jahre (Plattenbausiedlung) nur in Ost-Berlin.
Beschreibung Karte 06.01 Reale Nutzung der bebauten Fläche Die Karte 06.01 Reale Nutzung der bebauten Fläche zeigt die verschiedenen Nutzungsarten in ihren Anteilen an der bebauten Fläche Berlins und ihre Verteilung über die Stadtfläche (Stand 31.12.2005). Abbildung 1 verdeutlicht die Verteilung der Nutzungsanteile. Mehr als die Hälfte der bebauten Fläche Berlins wird zum Wohnen genutzt. Gewerbe- und Industriegebiete wie auch Gemeinbedarfsflächen nehmen mit 12 % bzw. 16 % noch einen relativ großen Teil der bebauten Fläche Berlins ein. Ihnen folgen die Verkehrsflächen ohne die nicht als Verkehrsfläche dargestellten Straßen mit 7 % und die Mischgebiete I und II mit zusammen etwa 6 . Sehr wenig Raum nehmen Kerngebiete, Flächen der Ver- und Entsorgung, Wochenendhausgebiete und Baustellen ein. Gegenüber der Ausgabe 2004 hat sich der relative Anteil der Verkehrs-, Gewerbe-, und Industrieflächenflächen leicht erhöht, der Anteil an Baustellen hat sich aufgrund vieler fertiggestellter Bauvorhaben stark verringert (von 1,2 % mit Wochenendhäusern auf 0,6 ). In der Verteilung der Nutzungsarten der bebauten Flächen auf das Stadtgebiet lassen sich charakteristische Strukturen erkennen. So gibt es reine Wohn- und Gewerbegebiete im Stadtrandbereich deutlich häufiger als innerhalb des S-Bahnringes, während dort die Misch- und Kerngebietsnutzungen stärker vertreten sind. Insbesondere konzentrieren sich auf Grund günstiger Transportbedingungen Gewerbegebiete entlang von Wasserwegen und Bahnlinien. Mischgebiete und einzelne Kerngebiete findet man als Folge gewachsener Strukturen oft in den alten Ortskernen der verschiedenen Stadtteile. Auffällig ist die Konzentration der Kerngebiete in den beiden Citybereichen von West- und Ost-Berlin um Kurfürstendamm / Tauentzienstraße bzw. um den Bereich Alexanderplatz / Friedrichstraße. Gemeinbedarfsflächen sind über das gesamte Stadtgebiet relativ gleichmäßig verteilt. Flächen der Ver- und Entsorgung treten hauptsächlich im Stadtrandbereich, häufig in Nachbarschaft von Gewerbeflächen, auf. Die beschriebenen Strukturen spiegeln sich auch im Vergleich der Verteilung der Flächennutzungsarten innerhalb der einzelnen Bezirke wider (vgl. Abb. 2). Beispiele für die charakteristische Nutzungsverteilung im Stadtrandbereich sind die Bezirke Marzahn-Hellersdorf und Reinickendorf mit 63 % bzw. 60 % Wohnnutzung und 14 % bzw. 10 % industrieller Nutzung, während sich im Bezirk Mitte mit nur 32 % Wohnnutzung, aber 6 % Kerngebiets- und 14 % Mischgebietsnutzung und einem hohen Anteil an Gemeinbedarfstandorten (31 %) deutlich seine seit je her vorhandene zentrale Funktion widerspiegelt. Das West-Berliner Zentrum um Kurfürstendamm / Tauentzienstraße weist diese Funktion mit einem Kerngebietsanteil von bis zu 2 % nicht so deutlich auf, da sich das Kerngebiet auf drei Bezirke – Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Schöneberg-Tempelhof – verteilt. Die Innenstadtbezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Charlottenburg-Wilmersdorf weisen mit 39 % und 47 % einen relativ niedrigen Anteil an Wohnfläche auf. Dafür ist der Anteil an Gemeinbedarfsflächen mit 20 % bzw. 24% hier sehr hoch. Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte sind die Bezirke mit den größten Mischgebietsanteilen (18 %und 14 %). Die ursprünglich vorhandene Nutzungsmischung ist in den Bezirken Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg noch am deutlichsten zu erkennen. Als Wohnbezirk mit geringer gewerblicher Nutzung (5 %) fällt Steglitz-Zehlendorf (65 % Wohnnutzung) auf. Ein direkter Vergleich mit den Zahlen der Ausgabe 2004 ist nur bedingt möglich , da die absoluten Flächengrößen der Block- und Blockteilflächen aus denen die prozentualen Angaben der Nutzungsanteile berechnet wurden, nicht – wie bei allen vorangegangenen Ausgaben – der digitalen Teilblockkarte ISU 50 entnommen wurden, sondern auf Grundlage der digitalen Teilblockkarte ISU 5 ermittelt wurden. Diese Geometrie unterscheidet sich insbesondere in der Abgrenzung von Bahn und Verkehrsflächen, was zu Verschiebungen der prozentualen Anteile der verschiedenen Nutzungen führt. Allgemein läßt sich aber erkennen dass bei insgesamt nur geringfügigen Veränderungen, in fast allen Bezirken der Anteil der Wohnbauflächen leicht zugenommen und der von Gewerbeflächen abgenommen hat. Beschreibung Karte 06.02 Grün- und Freiflächenbestand Die Karte 06.02 Grün- und Freiflächenbestand zeigt die verschiedenen Nutzungsarten in ihren Anteilen an der nicht bebauten Fläche Berlins sowie ihre Verteilung über die Stadt. Der größte Teil des Grün- und Freiflächenbestands liegt im Stadtrandbereich . Insbesondere fallen die großen Waldflächen des Grunewalds und der Forst Düppel im Südwesten, der Spandauer und Tegeler Forst im Nordwesten und die großen Waldgebiete im Bezirk Köpenick im Südosten von Berlin auf. 45 % aller Grün- und Freiflächen (ohne Gewässer) sind Wald (vgl. Abb. 3). Landwirtschaftlich genutzte Flächen , die fast 11 % des Freiflächenbestands einnehmen, befinden sich insbesondere im nordöstlichen Stadtgebiet (Pankow und Weißensee). Weitere Landwirtschaftsflächen liegen in den östlichen, südlichen und westlichen Stadtrandbereichen. Kleingartengebiete , die weitere 11 % des Freiflächenbestandes ausmachen, sind fast ausschließlich außerhalb des S-Bahnringes in den äußeren Stadtbezirken zu finden. Oft liegen sie in der Nähe von Kanälen, Flüssen und Bahnlinien. Zur Zeit nicht genutzte Brachflächen verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet, insbesondere entlang von Bahnlinien und Gewässern sowie auf Flugplätzen. Baumschulen und Gartenbaubetriebe befinden sich nur im Stadtrandbereich, während Sportplätze, Friedhöfe und Parks bzw. Grünanlagen im gesamten Stadtgebiet auftreten. Die Flächengrößen der einzelnen Freiflächen nehmen vom Innenstadtbereich in Richtung Stadtrand zu. In den innerstädtischen Bezirken besteht der Freiflächenbestand hauptsächlich aus kleineren Parks – mit Ausnahme des Tiergartens -, Sportplätzen, Friedhöfen, Brachflächen und Stadtplätzen bzw. Promenaden. Im äußeren Stadtgebiet treten die verschiedenen Freiflächenkategorien häufig im Verbund miteinander auf, z.B. Grünflächen, Kleingärten und Sportflächen oder Baumschulen, Brachflächen und Kleingärten oder Wald, Grünland und Ackerland, während die verschiedenen Freiflächen im Innenstadtbereich meistens isoliert vorkommen und von bebauten Flächen umgeben sind. Obwohl auch hier ein direkter Vergleich mit den Zahlen der Ausgabe 2004 nicht möglich ist, lässt sich, bei insgesamt sehr geringen Veränderungen, eine leichte Abnahme der Anteile an Brachflächen und Kleingärten und eine Zunahme der Waldflächen erkennen. Nutzungsverteilung für Berlin Die in den Abbildungen 1-3 dargestellten Nutzungsanteile geben die prozentualen Werte bezogen auf alle bebauten und alle unbebauten Flächen, jeweils als 100 % gesetzt, wieder. Die folgenden Zahlen zeigen die Anteile aller Nutzungsarten bezogen auf die Gesamtfläche Berlins . Dabei ist zu beachten, dass 1250 Flächen sowohl eine Nutzung in einer Kategorie der bebauten Flächen (10 bis 90) als auch in einer Kategorie der unbebauten Flächen (100 bis 200) zugewiesen wurde. Bei dieser Vorgehensweise können größere Grün- bzw. Freiflächenpotentiale auf Flächen anderer Nutzungen dokumentiert werden. Dies betrifft vor allem Standorte von Gemeinbedarfseinrichtungen und Sondernutzungen, Ver- und Entsorgungseinrichtungen, Gewerbe- und Industriegebieten oder Verkehrsflächen. Diese Flächen werden in beiden Karten, also doppelt, dargestellt. Ein Sportplatz wird z.B. in der Karte 06.01 als Gemeinbedarfsstandort und in der Karte 06.02 als Sportplatz dargestellt, ein Mittelstreifen kann zugleich als Verkehrsfläche (Karte 06.01) und als Brache (Karte 06.02) aufgenommen werden. Da für die Auswertung der Flächenanteile jede Fläche nur ein Mal berücksichtigt werden kann, wurden beide Fälle – Grün-Vorrang oder Bau-Vorrang – getrennt berechnet. Die Berechnungen basieren auf den Flächengrößenangaben des ISU. Die Blockflächen wurden aus dem GIS auf Grundlage der Teilblockkarte ISU5 berechnet. Jeder Block- oder Teilblockfläche, mit Ausnahme der Wasserflächen, wird eine anteilige Straßenfläche zugeordnet. Tabelle 2 zeigt die absoluten und prozentualen Flächenanteile verschiedener Nutzungen an der Gesamtfläche Berlins . Bezogen auf die Fläche aller Berliner Bezirke , absolut in ha angegeben, ergibt sich folgendes Bild: Einen visuellen Eindruck der Verteilung der Nutzungsarten auf die Bezirke , absolut als ha-Angabe und relativ in % der Bezirksfläche, vermitteln die Abbildungen 5 und 6.
Für die vorliegende Aktualisierung wurde das methodische Vorgehen der Ausgabe 1995 beibehalten. Um den Veränderungen der letzten Dekade gerecht zu werden, wurden lediglich zwei neue Struktur-Flächentypen (Siedlung der 90er Jahre-kompakt und Siedlung der 90er Jahre-aufgelockert) gebildet. Flächentypen Grundsätzlich unterscheiden sich die Flächentypen mit überwiegender Wohnnutzung von den Flächentypen mit anderen Nutzungen. Die Flächentypen mit überwiegender Wohnnutzung wurden anhand ihrer typischen Bau- und Freiraumstruktur sowie ihrer Entstehungszeit differenziert. Im Gegensatz dazu spielen bei den anderen Flächentypen Entstehungszeit und Baustruktur eine untergeordnete Rolle. Sie weisen kein charakteristisches räumliches Erscheinungsbild auf, sondern besitzen lediglich eine typische Nutzungscharakteristik. Zusätzlich wird jeder Flächentyp durch seinen Versiegelungsgrad, Bebauungsgrad und seine Verteilung unterschiedlich durchlässiger Oberflächenbeläge charakterisiert. Insgesamt wurden 62 verschiedene Flächentypen abgegrenzt und auf Grundlage der Bezugsflächen des UIS erfasst und dargestellt. Die Bezugsflächen entsprechen den statistischen Blöcken, die bei unterschiedlicher Nutzung innerhalb eines Blocks zu nutzungshomogenen Blockteilflächen weiter unterteilt wurden. Strukturtypen Für die Darstellung in der vorliegenden Karte wurden ähnliche Flächentypen zu einem übergeordneten Strukturtyp zusammengefasst. Die Zuordnung wird aus Tabelle 2 ersichtlich. Die Strukturtypen mit überwiegender Wohnnutzung kommen nur auf Blöcken oder Blockteilflächen vor, die in der Karte Reale Nutzung der bebauten Flächen als Wohngebiet oder Mischgebiet I ausgewiesen wurden. Die Strukturtypen mit überwiegender Nutzung durch Handel, Dienstleistung, Gewerbe und Industrie gibt es nur auf Blöcken oder Blockteilflächen mit den Kategorien Kerngebiet, Mischgebiet II, Gewerbe- und Industriegebiet, Flächen der Ver- und Entsorgung und in einzelnen Fällen Mischgebiet I. Die Strukturtypen mit anderen Nutzungen kommen auf Blöcken oder Blockteilflächen mit den Kategorien Gemeinbedarfsflächen / Sondernutzung, Verkehrsflächen, Baustellen und allen Kategorien der Karte 06.02 Grün- und Freiflächenbestand vor. Aktualisierung der Flächentypen auf Grundlage der digitalen Arbeitskarte des ISU Alle Informationen über den Flächentyp bzw. die reale Flächennutzung werden im Informationssystem Stadt und Umwelt (ISU) verwaltet und bearbeitet. Es ermöglicht die graphische Verarbeitung der Sachdaten auf Grundlage eines einheitlichen räumlichen Bezugssystems . Als räumliches Bezugssystem dient eine digitale topographische Grundkarte im Maßstab 1:50 000, die Arbeitskarte ISU50 des ISU. Darin ist der einzelne statistische Block, der in der Regel durch Straßen begrenzt wird, mit seiner Blocknummer dargestellt. Die Nummerierung und Abgrenzung der Blöcke werden vom Statistischen Landesamt geführt. Das einheitliche Bezugssystem ermöglicht eine eindeutige räumliche Identifikation aller Sachdaten. Über einen gemeinsamen Schlüssel, der unter anderem Bezirks-, Block- und Blockteilflächennummern enthält, werden diese Daten dem räumlichen Bezugssystem zugeordnet. Straßen haben im räumlichen Bezugssystem des ISU keine Fläche und sind somit datentechnisch nicht ansprechbar. Der Straßenverlauf ergibt sich durch die Grenzen der einzelnen statistischen Blöcke. Die Daten der realen Flächennutzung sind in einer Nutzungsdatei gespeichert. Diese Datei enthält zusätzlich zur Angabe der realen Flächennutzung eines Blocks bzw. einer Blockteilfläche weitere Informationen über die Flächengröße, den Flächentyp, den Versiegelungsgrad, die Verteilung unterschiedlich durchlässiger Oberflächenbeläge sowie vertiefende Informationen zu Mischgebieten und Brachflächen. Die Digitale Grundkarte Berlin 1:50.000 (ISU50) und die dazu gehörige Datenbank mit den Angaben zu den Flächentypen (Stand 1990) wurden mit Hilfe der angegebenen Grundlagendaten in folgenden Arbeitsschritten aktualisiert. Nach der graphischen Überlagerung mit der “Digitalen Grundkarte Berlin 1:5.000” und den entsprechenden Luftbildern wurden die seit 1990 veränderten Blockabgrenzungen einschließlich der aktuellen Flächenschlüssel des Statistischen Landesamtes Berlin (Stand 2000) im Darstellungsduktus der Digitalen Grundkarte Berlin 1:50.000 (ISU50) übernommen. Insgesamt wurden 3.885 neue Block/Blockteilflächen gebildet. Anhand der bei SenStadt IA 1 geführten digitalen Karte “Flächen mit gesamtstädtischen Veränderungspotentialen” wurden die Hauptnutzungsarten (Wohnen, Gemeinbedarf, Dienstleistung, Einzelhandel, Gewerbe, Technische Infrastruktur, Parlament und Regierung, Grünflächen u.a.) und der entsprechende Flächentyp ermittelt. Einer Block- bzw. Blockteilfläche wurde grundsätzlich nur ein Flächentyp zugeordnet. Bei unterschiedlichen Flächentypen innerhalb einer Block- bzw. Blockteilfläche, z.B. Garten und Zeile seit den 50er Jahren, wurde der dominante Flächentyp vergeben. Im Folgenden werden die wesentlichen Strukturmerkmale der einzelnen Flächentypen beschrieben. Strukturtypen mit überwiegender Wohnnutzung Blockbebauung der Gründerzeit mit Seitenflügeln und Hinterhäusern Die Baustruktur ist gekennzeichnet durch eine geschlossene bis fast geschlossene, überwiegend fünf bis sechsgeschossige Blockrandbebauung. Je nach Flächentyp sind die einzelnen Grundstücke mit Vorderhaus, Seitenflügeln und Hinterhaus allseitig oder mehrseitig bebaut. Die Bebauung stammt aus den Jahren 1870-1918. Im Rahmen der behutsamen Sanierung wurden Ende der 70er Jahre und in den 80er Jahren ehemalige Baulücken durch Neubauten geschlossen sowie die Altbauten modernisiert. Abrisse wurden nur vereinzelt durchgeführt. In Ost-Berlin wurden die Anfang der 70er Jahre sanierten Gebiete erfasst, bei denen relativ großzügig Hintergebäude abgerissen und Hofflächen zusammengelegt wurden. Die Freiraumstruktur ist geprägt von verwinkelten Blockinnenräumen. Sie entstehen durch allseitig oder mehrseitig geschlossene, enge Hinterhöfe, von denen z.T. mehrere hintereinander liegen und durch Hofdurchfahrten miteinander verbunden sind. Die Hofflächen sind meist betoniert, asphaltiert oder gepflastert. Zum Teil findet man Anpflanzungen an den Gebäudeseiten, Schmuckbeete oder einen vereinzelten Baum im Hof. Blockrandbebauung der Gründerzeit mit geringem Anteil von Seiten- und Hintergebäuden Die Baustruktur zeigt überwiegend eine viergeschossige, fast geschlossene Blockrandbebauung. Die einzelnen Grundstücke sind mit Vorderhaus und Seitenflügeln oder Hinterhaus bebaut. Die Bebauung entstand hauptsächlich zwischen 1892 und 1918; z.T. sind ältere Gebäude integriert. Dabei nimmt der Anteil des Typs Schuppenhof zu, eine vor 1892 entstandene, meist zwei- bis dreigeschossige, zum Teil dörfliche Bebauung. Der Blockrand ist nur noch teilweise geschlossen. Die einzelnen Grundstücke sind im hinteren Bereich mit ein- bis zweigeschossigen Schuppen bebaut. Die Freiraumstruktur zeichnet sich durch Vorgärten aus. Der Blockinnenraum ist gezahnt (nur Seitenflügel) oder lang gestreckt (nur Hinterhäuser) und an den nicht bebauten Grundstücksgrenzen durch Zäune untergliedert. Der Blockinnenraum des Typs “Schuppenhof” ist durch geschlossene Hinterhöfe, die durch Mauern und Schuppen gebildet werden, kleinteiliger untergliedert. Als Oberflächenbelag herrscht Kopfsteinpflaster vor. An den Rändern der Hoffläche überwiegt Spontanvegetation. Gewerbliche Nutzung ist häufiger als Gemüse- und Obstgartennutzung. Beim Typ Schmuck- und Gartenhof dominiert allerdings die gärtnerische Gestaltung mit Obstbäumen, Beeten und Sitzplätzen. Blockrandbebauung der Gründerzeit mit massiven Veränderungen Die Baustruktur wird durch eine fünf- bis sechsgeschossige weitgehend geschlossene Blockrandbebauung gebildet, die z.T. unterbrochen ist durch Einfahrten, Parkplätze und einzelne Baulücken. Entwickelt hat sich diese Struktur aus ehemaliger Hinterhofbebauung der Gründerzeit. Der hohe Neubauanteil im Blockrand mit Gebäuden, die nach dem 2. Weltkrieg entstanden, resultiert aus der Schließung kriegsbedingter Baulücken (Nachkriegsblockrand) oder ist eine Folge von Sanierungsmaßnahmen, bei denen Gebäude mit schlechter Bausubstanz abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurden. Die Hinterhofstruktur wurde durch Abriss einzelner Hinterhäuser beim Nachkriegsblockrand und durch Abriss nahezu aller Hintergebäude beim Typ Sanierung durch Entkernung verändert. Die Freiraumstruktur zeigt gegenüber der ehemaligen Hinterhofbebauung einen relativ offenen, zusammenhängenden Blockinnenraum. Bei dem Flächentyp Nachkriegsblockrand wird der Blockinnenraum durch Zäune entlang der nicht bebauten Grundstücksseiten gegliedert. Man findet neben den alten gründerzeitlichen Hofgestaltungen in den neuen oder erneuerten Höfen gepflasterte Parkplatzflächen, z.T mit Randbegrünung. Beim Typ Sanierung durch Entkernung ist der Blockinnenraum als gemeinsamer Aufenthaltsraum für Bewohner mit Spielplätzen, Wegen, pflegeleichtem Grün und Rasenflächen gestaltet. Blockrand- und Zeilenbebauung der 20er und 30er Jahre Die Baustruktur weist eine meist drei- bis viergeschossige, geschlossene oder fast geschlossene Blockrandbebauung bzw. eine offene Bebauung mit parallel zueinander aufgereihten lang gestreckten Häuserzeilen auf. Die Zeilen erstrecken sich wegen der Belichtung hauptsächlich in Ost-West-Richtung. Zum Teil wird die strenge Zeilenbebauung durch abschließende Quergebäude oder durch die Mischung von Zeilen- und Randbebauung aufgelockert. Dieser Flächentyp entstand hauptsächlich in den 20er und zu Anfang der 30er Jahre. Die Freiraumstruktur ist charakterisiert durch große, zusammenhängende Blockinnenhöfe bzw. durch lang gestreckte, nicht geschlossene Zeilenzwischenräume. Typisch ist die ausgeprägte Grüngestaltung mit Rasenflächen und locker verteilten Bäumen sowie Hecken entlang der Eingangsbereiche und um vorhandene Spielbereiche und Mülleimerstellplätze, teilweise werden die Höfe als Mietergärten genutzt. Der geringe Anteil an Erschließungsflächen ist typisch, da die Blockinnenräume nicht als Parkplätze zu nutzen sind. Zeilenbebauung seit den 50er Jahren In der Baustruktur überwiegen viergeschossige Häuserzeilen. Sie sind anfangs hauptsächlich in Ost-West-Richtung angelegt, später auch gestaffelt in versetzter Anordnung oder entlang geschwungener Straßenräume. Relativ große, lang gestreckte, nicht abgeschlossene Freiflächen zwischen den Häuserzeilen charakterisieren die Freiraumstruktur. Etwa ein Drittel der Freifläche wird als Parkplatz und für Erschließungswege genutzt. Dominant ist Zierrasen mit locker verteilten Bäumen und Gebüsch. Spielbereiche, Mülleimerecken und Parkplätze sind meist durch Gebüsch und Bäume abgegrenzt. In den Siedlungen der 70er Jahre geht der Anteil des Rasens zu Gunsten von Hochbeeten an breiten Erschließungswegen zurück. Hohe Bebauung der Nachkriegszeit Große, hohe Zeilen- und Punkthäuser unterschiedlicher Geschosshöhe kennzeichnen die Baustruktur. Der Typ Hochhaus besitzt in West-Berlin mindestens acht, in Ost-Berlin mindestens sechs Geschosse. Die Anordnung der Gebäude innerhalb des Blocks erscheint für die in West-Berlin liegenden Typen Ungeordneter Wiederaufbau und Hochhaus offen, ohne erkennbare Regeln. Die in Ost-Berlin als Großsiedlungen angelegten Plattenbauten sind z.T. in halboffener Blockrandbebauung errichtet worden, teilweise mit Zeilenbebauung gemischt. Der Flächentyp Ungeordneter Wiederaufbau entstand nach 1945 auf Blöcken ehemaliger gründerzeitlicher Blockrandbebauung, während der Typ Hochhaus in West-Berlin vorwiegend in den 60er und 70er und in Ost-Berlin in den 70er und Anfang der 80er Jahre meist in Form einer Großsiedlung angelegt wurde. Die Freiraumstruktur der in Ost-Berlin in halboffener Blockrandbebauung angelegten Großsiedlungen des Typs Hochhaus weist einen relativ großen Blockinnenraum auf, der z.T. durch Hauszeilen im Blockinnern gegliedert ist. Beim Typ Ungeordneter Wiederaufbau werden die relativ sparsam dimensionierten unbebauten Flächen meist als Parkplatzfläche genutzt, die verbleibenden Flächen sind Abstandsgrünflächen. Der Anteil der nicht bebauten Flächen ist beim Typ Hochhaus relativ groß. Sie sind zur Hälfte durch groß dimensionierte Erschließungswege und Parkplätze versiegelt. Die andere Hälfte ist als Zierrasen mit geometrisch angelegten Gehölzpflanzungen gestaltet. Blockrand- oder Zeilenbebauung der 80er und 90er Jahre in Ost-Berlin Drei- bis fünfgeschossige, halboffene bis geschlossene Blockrandbebauung oder eine Mischung von Zeilen- und Blockrandbebauung in Plattenbauweise machen die Baustruktur aus. Errichtet wurden diese Großsiedlungen in Ost-Berlin in den 80er und 90er Jahren. Die Freiraumstruktur wird durch relativ große Freiflächen gebildet. Der Blockinnenraum ist z.T. durch Hauszeilen untergliedert. Ca. ein Drittel der nicht bebauten Fläche wird als Parkplatz oder für Erschließungswege genutzt, sonst dominieren Zierrasen mit angelegten Gehölzpflanzungen. Kompakte, hohe Siedlungsbebauung und aufgelockerte, niedrige Siedlungsbebauung der 90er Jahre Die seit Anfang der 90er Jahre entstandenen Großsiedlungen unterscheiden sich erheblich von den typischen bis Anfang der 90er Jahre fast ausschließlich in Ost-Berlin errichteten Großsiedlungen in Plattenbauweise. Sie umfassen eine weite Spanne von städtebaulichen Strukturen (z.B. Blockrandbebauung, Zeilenbebauung, Reihenhaussiedlung, Stadtvillensiedlung). Um eine Unterscheidung der Plattenbausiedlungen von den jüngeren Neubaugebieten über die Flächentypen zu ermöglichen, wurden anhand der Bauhöhe zwei neue Flächentypen definiert. Es handelt sich dabei meist um größere Wohnungsbauprojekte die im Rahmen städtebaulicher Entwicklungsvorhaben realisiert wurden (Wasserstadt Spandau, Rummelsburger Bucht, Karow Nord, Buchholz, etc.). Der Flächentyp kompakte, hohe Siedlungsbebauung der 90er Jahre ist durch Geschosswohnungsbau mit Gebäuden über 4 Geschossen mit geschlossenen oder halboffenen Höfen, zum Teil auch mit Zeilenbebauung, gekennzeichnet. Die mit Gemeinschaftsanlagen der Infrastruktur (Einkaufszentrum, Schule, Kita, Energieversorgung, Entsorgung etc.)ausgestatteten Wohngebiete sind zum Teil in flächensparender und ökologischer Bauweise errichtet. Die Freiraumstruktur besteht aus großen öffentlich nutzbaren Grünanlagen mit Regenwasserrückhalteanlagen und Regenwasserversickerung, zum Teil mit Dach- und Fassadenbegrünung der Gebäude und kleinen privat nutzbaren Terrassen-Gärten. Der durchschnittliche Versiegelungsgrad bei rd. 250 Flächen im Stadtgebiet liegt bei etwa 54 % (Spanne 20 % bis 90 %), der durchschnittliche Bebauungsgrad bei 33 % (Spanne 10 % bis 75 %). Der Flächentyp aufgelockerte niedrige Siedlungsbebauung der 90er Jahre besteht aus Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäusern mit weniger als 4 Geschossen die vor allem am Stadtrand errichtet wurden. Parkplätze (Carports/Garagen) und private Gärten etc. befinden sich auf den meist kleinen Privatgrundstücken, bei Blockstrukturen in den Blockinnenbereichen. Der Anteil an Gemeinschaftsanlagen und öffentlich nutzbaren Grünanlagen ist eher gering. Der durchschnittliche Versiegelungsgrad bei rd. 80 ausgewerteten Flächen im Stadtgebiet liegt bei 50 % (Spanne 25 % bis 80 %), der durchschnittliche Bebauungsgrad bei 30 % (Spanne 10 % bis 60 %) Die Einwohnerdichte ist gegenüber der kompakten Siedlungsbebauung deutlich geringer. Niedrige Bebauung mit Hausgärten Eine meist ein- bis zweigeschossige Bebauung mit Reihenhäusern und eng stehenden Doppelhäusern, mit Einfamilienhäusern und kleineren Mehrfamilienhäusern oder mit Wochenendhäusern prägt die Baustruktur. Bis 1945 wurden die Gebäude um dem Blockrand in einheitlicher Baufluchtlinie gebaut. Nach dem Krieg wurden die Reihenhäuser häufig entlang von Stichstraßen und Zuwegen ins Blockinnere gestaffelt, und die Einfamilienhäuser wurden in unregelmäßigen Abständen zur Straße und immer häufiger im hinteren Bereich des Grundstücks als zweites Haus (Hammergrundstück) errichtet. Bei dem Typ Offene Siedlungsbebauung entstanden Einfamilienhäuser, Werkstätten, Garagen und Gartenlauben zu verschiedenen Zeiten ohne geplante Anordnung. Die Freiraumstruktur der vor dem Krieg errichteten Siedlungen des Typs Reihengarten und Garten ist gekennzeichnet durch einheitlich breite Vorgärten und einen großen Blockinnenraum, der nur durch Grundstückseinfassungen gegliedert ist. Bei allen anderen Siedlungen dieses Typs ist der Blockinnenraum von Häusern durchsetzt. Die nicht bebauten Flächen werden in der Regel als Obst-, Gemüse-, oder Ziergärten genutzt. Villenbebauung mit parkartigen Gärten Überwiegend zweigeschossige, offene Blockrandbebauung mit Villen hinter einer einheitlichen Baufluchtlinie gliedern die Baustruktur. Für die Gebäude, die zwischen 1890 und 1930 entstanden, ist ein großes Gebäudevolumen typisch. Die Freiraumstruktur ist charakterisiert durch die einheitlich breiten Vorgärten und den großen Blockinnenraum, der durch Grundstückseinfassungen mit dichtem Gebüsch oder altem Mauerwerk gegliedert ist. Die großen Gartengrundstücke besitzen einen alten Baumbestand auf Rasenflächen, z.T. auch Gemüse- und Blumenbeete. Bebauung mit Gärten und halbprivater Umgrünung Die Baustruktur kennzeichnet eine offene, mehrgeschossige Blockbebauung mit Miet- und Appartementhäusern zwischen Einfamilienhäusern und Villen. Entstanden ist dieser Typ seit 1950 durch Abriss und Verdichtung der Bebauung der Typen Garten und Parkartiger Garten. Ein von größeren Gebäuden durchsetzter Blockinnenraum charakterisiert die Freiraumstruktur. Die nicht bebauten Flächen werden als Hausgärten genutzt oder sind durch eine einheitliche Umgrünung mit Bodendeckern und Ziersträuchern, durch mit Betonpflaster befestigte Wege und Parkplätze sowie durch die Häuser umgebende Kieselstreifen gestaltet. Dörfliche Bebauung Die Baustruktur lässt sich mit einer meist ein- bis zweigeschossigen, in Stadtnähe auch mehrgeschossigen Bebauung beschreiben. Zwischen den Häusern des ehemaligen Dorfkerns entstanden neue Gebäude unterschiedlicher Größe. Die Freiraumstruktur machen noch erhaltene dörfliche Elemente wie Straßenführung, Anger, Dorfteich, Gutspark oder Friedhof an der Kirche aus. Die Freiflächen werden als Gemüse- oder Obstgärten, Gartencafés, als Lagerflächen für Handels- und Handwerksbetriebe u.ä. genutzt. Strukturtypen mit überwiegender Nutzung durch Handel, Dienstleistung, Gewerbe und Industrie Bebauung mit überwiegender Nutzung durch Handel und Dienstleistung Typisch ist der mit 75 – 100 % hohe Anteil an Handels- und Dienstleistungsunternehmen. Der Flächentyp Kerngebiet ist in der Regel sehr kompakt gebaut und kommt hauptsächlich im Zentrum Berlins vor. Die nicht bebauten Flächen der Kerngebiete werden meist als Flächen für Zulieferung und als PKW- Stellplätze für Mitarbeiter, Kunden und Besucher intensiv genutzt und sind entsprechend oft mit Asphalt, Beton oder Verbundsteinpflaster befestigt. Der Flächentyp Ausflugsgaststätten erfasst größere Ausflugsgaststätten in Erholungsgebieten. Für die nicht bebauten Flächen dieses Flächentyps sind große Terrassen, Gartenanlagen und Erschließungswege sowie viele Stellplätze für PKW`s typisch. Geringe Bebauung mit überwiegender Nutzung durch Gewerbe und Industrie Diese Gebiete sind geprägt durch gewerbliche Bebauung mit überwiegend ein- bis zweigeschossigen Hallen- und Gebäudekomplexen und großzügigen Abstandsflächen. Als Flächen der Ver- und Entsorgung sind hier auch die Gebäude und Grundstücksflächen der Elektrizitäts-, Gas-, Wasser- und Entwässerungswerke, der Stadtreinigung u.a. erfasst. Die Wohnnutzung tritt im äußeren Erscheinungsbild weitgehend zurück. Die Grundstücksfläche ist bis höchstens 50 % bebaut. Die großen, nicht bebauten Flächen dienen der Lagerung, als Güterumschlagplatz oder als PKW- und LKW-Stellplatz. Es kommen auch größere ungenutzte, meist vegetationsbedeckte Bereiche vor. Dichte Bebauung mit überwiegender Nutzung durch Gewerbe und Industrie Prägendes Merkmal dieser Gebiete ist die gewerbliche Nutzung. Die Grundstücksflächen sind zu mehr als 50 % mit mehrgeschossigen, überwiegend gewerblich und industriell genutzten Gebäuden bebaut. Man findet Gewerbehöfe mit Fabriketagen, Fabriketagen in Hinterhäusern und Seitenflügeln oder Grundstücke mit Industriegebäuden. Die nicht bebaute Fläche wird intensiv für Lieferverkehr genutzt und ist entsprechend sehr stark versiegelt. Diese dicht bebauten gewerblich genutzten Gebiete sind häufig während der Gründerzeit entstanden. Strukturtypen mit anderen Nutzungen (Gemeinbedarf, Verkehrsfläche, Baustelle oder Grün- und Freifläche) Diese Strukturtypen fassen die in der Karte 06.01 Reale Nutzung der bebauten Flächen als Gemeinbedarfsflächen / Sondernutzung, als Verkehrsflächen oder als Baustellen ausgewiesenen Blöcke bzw. Blockteilflächen zu einem Strukturtyp und alle in der Karte 06.02 Grün- und Freiflächenbestand erfassten Nutzungskategorien zu einem weiteren Strukturtyp zusammen (vgl. Tab 2). Manche Flächentypen treten nur in Ost- oder nur in West-Berlin auf. Der Flächentyp Geschlossener Hinterhof ist in Ost-Berlin mit unter dem Flächentyp Hinterhof erfasst. Den Typ Sanierung durch Entkernung gibt es nur in West-Berlin, da in Ost-Berlin weniger Hofgebäude abgerissen wurden. Auch der Flächentyp Ungeordneter Wiederaufbau entwickelte sich nur in West Berlin. Dagegen entstand der Typ Plattenbausiedlung der 80er und 90er Jahre nur in Ost-Berlin.
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